Tritonus schrieb:Aber wie soll man sich das vorstellen? Da hat jemand Kleider und Knochen gereinigt, nachdem der Körper monatelang im Wald lag?
Nein, so war das nicht gemeint, sondern dass jemand den toten Jungen irgendwo bei sich gelagert hatte und dann vor Ablage versucht hat, sämtliche auf ihn rückführbare Spuren zu neutralisieren. Diese These setzt natürlich einen sehr krankhaften Täter vorraus, denn anstelle die Leiche irgendwo zu begraben oder sie dort zu belassen, wo sie war, hat er sie bewusst auf dem Präsentierteller präsentiert (Ablage auf Wegmitte). Aber das ist ja durchaus zumindest mit der Kleidung auch schon im Fall des kleinen Gregory vorgekommen, also solche Täter gibt es durchaus.
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CharliesEngel schrieb:Kann denn die DNA der Ermittler, als Folge einer Kontamination, sich so abgebaut und zersetzt haben, wie die zwei Fremd-DNA hier immer beschrieben werden?
Bei Direktkontakt eigentlich nicht, aber man geht ja davon aus, dass diese durch undichte Poren von Handschuhen oder Masken gekommen sein könnten, also es bestand ja kein Direktkontakt. Die Asservate werden ja auch sicher durch die ein oder andere Untersuchungsabteilung oder Labore durchgereicht worden sein, so dass man auch auf Transportwegen eventuell vielleicht eine Kontamination hätte herbeiführen können.
Was ich mich aber die ganze Zeit außerdem noch frage: Hubert Bonneau, Generaldirektor der Nationalen Gendarmerie, spricht das Thema Komplexität an. Wann ist ein Fall komplex? Ist er vielleicht mit weiteren unaufgeklärten oder teilweise geklärten Fällen verknüpft bzw. könnte es vage Hinweise dazu geben? Er spricht davon, dass wir hier eine Nachricht/einen Fall haben, aber dahinter stünden Familien. Er wählt den Plural, er spricht nicht von Familie, ich hätte nämlich vermutet, dass man die Familie von Emile als Einheit sieht (egal ob nun Eltern oder Großeltern).
Zumindest dürfte die Staatsanwaltschaft von Digne im Moment leider sehr gut beschäftigt sein, denn wie ich gestern auf BFM las, ist dort in der Gegend auch eine Frauenleiche gefunden worden, wo Fremdverschulden auch noch nicht gänzlich ausgeschlossen wurde. Das hat jetzt nichts mit dem Fall hier zu tun, bindet aber natürlich notwendige Kapazitäten der Ermittler und Labore.