Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

@Boho

Die Gedenkstätte des GermanWings-Fluges befindet sich in der entgegengesetzten Richtung (Le Vernet), nicht in Haut-Vernet.
Möglich ist sicherlich, dass Besucher der Gedenkstätte sich mehr von der Gegend anschauen und so auch den Weg nach Haut-Vernet finden.

frauZimt schrieb:Aber wie dekst du über Tagesausflügler?
Wie denkst du über jemanden, der vorhatte, auf einem Campingplatz zu übernachten?
Ohne vorherige Anmeldung, einfach gucken, ob er einen Platz findet. Und nachdem
er das Kind entführt hat, den Plan fallen ließ und sich lieber aus dem Staub gemacht hat.

Menschen, die dort ihren Wohnsitz haben, sind am leichtesten zu überprüfen. Auch wer ihre Besucher waren, lässt sich ermitteln.


Aber bei Menschen mit einem Zweitwohnsitz ist es schon etwas schwieriger. (Wer hat ausser dem Eigentümer noch Zugang)
Campinhplatzaufenthalte: noch schwieriger

Campingplatzbesucher müssen doch bestimmt ein Anmeldeformular ausfüllen. Entweder bei der Vorausbuchung oder bei Ankunft.
Auch gibts auf diesem Campingplatz "Lou Passavous" Chalets zu mieten. Da dürften dann anhand der Anmeldeformulare die Camper überprüfbar sein, die zur fraglichen Zeit vor Ort waren. https://www.loupassavous.co.uk/Plan

Be den Zweitwohnsitzen wird der eine oder andere diesen sicher auch als Ferienwohnung-/Haus vermieten. Das Haus neben dem Großelternhaus ist ja auch als Ferienhaus gelistet. Und Vermieter müssen doch die Daten der Mieter haben, wenn ein Objekt als Ferienunterkunft vermietet wird.

Tja, Tagesausflügler. Die wird es sicher geben. Wobei ich mir die Frage stelle, welchen Grund hätte man, die 2 km hoch bis Haut Vernet zu fahren?

Es gibt dort nichts markantes oder besonderes zu sehen, was man sich unbedingt anschauen müsste. Es gibt nicht mal eine Dorfwirtschaft o.ä., wo man einkehren könnte. Dieses auf GoogleMaps markierte Bistro "Le Ringuous" gibt es offensichtlich nicht; und selbst wenn es so ein temporärer Privatausschank wäre, bräuchte man dafür eine Konzession. Und dazu gibts in den Gemeindenachrichten über die ganzen Jahre nie auch nur eine Erwähnung; über dieses Bistro in Le Vernet wurde z.Bspl. oftmals im Gemeindeblatt berichtet, wegen Genehmigung, Konzession etc., das läuft da nicht anders wie in Deutschland auch. Über dieses "Ringuous" gibts nichts.
Ob man nach Haut Vernet fährt, um von dort wandern zu gehen? Eher nicht. Auf div. Karten sind zwar Wege in Richtung dieses 2000 m hohen "Tafelbergs" eingezeichnet; ob die aber überhaupt begehbar sind, darüber habe ich nichts gefunden. Ab Haut Vernet eher nicht, schwieriges Gelände, steil ansteigende Geröllhalden mit tiefen Schrunden. Von daher fällt Haut Vernet als Wanderstartpunkt m.M.n. weg.

Boho schrieb:Auch wenn ich nicht der Gefragte bin - über diesen Ort geht es doch zur Gedenkstätte des GermanWings Fluges? Es gibt sicher Tagestouristen, die diesen Ort einfach auch nur aus Neugierde besuchen "wenn man schonmal in der Gegend ist".

Zu dieser Gedenkstätte in den Bergen kommt man aber nur vom Hauptort Le Vernet aus über diesen "Col de Mariaud".
In Le Vernet sind auf dem dortigen Friedhof auch Opfer des Germanwings-Absturzes bestattet worden. Dort fanden in der Vergangenheit auch Gedenkfeiern statt; und ich denke mal, dass Angehörige die letzte Ruhestätte in Le Vernet auch heute noch besuchen.

@CorvusCorax

Hier wird eine Wanderroute empfohlen, die Haut-Vernet zumindest mit einbezieht:

https://www.randoaix.com/randonnees/alpes-de-haute-provence/la-montagne-de-lubac/

Der Fakt, dass der kleine Emile blondhaarig ist, könnte nicht unwesentlich sein: sowohl initiativ für die Entführung als auch bei den Erwägungen der Ermittlungsbehörden. Das sieht man nicht oft in Südfrankreich.

lemystere schrieb:Hier wird eine Wanderroute empfohlen, die Haut-Vernet zumindest mit einbezieht:

Danke Dir! So etwas habe ich vergeblich gesucht. Anspruchsvolle und tolle Tour in grandioser Landschaft allemal.
Man könnte so gesehen die Tour auch in Haut Vernet starten, was ein Grund wäre, dort hoch zu fahren. Aber Wanderer greifen wohl eher weniger einen kleinen Bub ab, der dort zufällig rumläuft. Außerdem wäre es für den Start irgendeiner Unternehmung im Gelände um 17 Uhr viel zu spät.

So ist es, Haut-Vernet ist nicht aus der Welt, der Weiler dürfte lange vor Émiles Verschwinden einem grösseren Personenkreis bekannt gewesen sein als gedacht, Menschen mit den unterschiedlichsten Hobbys und Interessen:

- Erholungssuchenden
- Wanderern
- Sportlern
- Festbesuchern der Transhumanz, des grossen
jährlichen Weideabtriebs der Schafherden

Beim Sportereignis Le Tour du Vernet mit seinem 21km-Trail, zu dessen Stationen Haut-Vernet zählt, und zur Fête de la Transhumance muss ja auch fürs leibliche Wohl gesorgt werden.

Ich frage mich, ob Zulieferer aus Le Vernet/Haut-Vernet diese Versorgung allein stemmen oder ob sich auch Versorger aus der näheren und weiteren Umgebung an der Verköstigung der Sportler und Festivalbesucher beteiligen.
In letzterem Fall wäre die Zahl der Personen, die in irgendeiner Form mit/in Haut-Vernet zu tun haben, natürlich nochmal erweitert.

Im Moment werden hier im Thread so viele bunte Puzzleteile zusammen getragen, die den Weiler Haut-Vernet nicht mehr zu den Örtchen "auf der mondabgeneigten Seite" zählen lassen können. In Haut-Vernet ist mehr traffic und international als zuvor transportiert durch die Medien.

lemystere schrieb:Möglich ist sicherlich, dass Besucher der Gedenkstätte sich mehr von der Gegend anschauen und so auch den Weg nach Haut-Vernet finden.

Nicht mal 2 km - 5 min mit dem Auto.
Zudem das "Dreieck" direkt an der Fahrstrecke Haute-Vernet nach Le Vernet liegt.

Es ging um die Frage nach Tagesausflüglern, die durchaus auch durch eine solche Gedenkstätte angezogen werden. Zu Beginn des Threads wird darauf hingewiesen, dass es in google maps so aussieht, als ob eine Straße auch von Haute-Vernet zur Landstraße führt (durch den Wald). In Wirklichkeit ist es aber ein schottriger Waldweg - so könnte ein Ausflügler gedacht haben, er könne die "romantische" Route durch den Wald nehmen und ist dann wieder umgekehrt oder war an der Kapelle.

Wenige Minuten reichen aus, um ein kleines Kind ins Auto zu locken, welches alleine an dem Dreieck steht oder gar kurz in die Straße Richtung Le Vernet reingelaufen ist. Auf einem der Videos zu Beginn sieht man, dass diese Straße ähnlich einem Hohlweg etwas tiefer liegt und eingewachsen ist.

Boho schrieb:Auch wenn ich nicht der Gefragte bin - über diesen Ort geht es doch zur Gedenkstätte des GermanWings Fluges? Es gibt sicher Tagestouristen, die diesen Ort einfach auch nur aus Neugierde besuchen "wenn man schonmal in der Gegend ist".

Die Gedenkstätte für den German Wings Flug wäre etwas nördlich von Le Vernet. Aber ich schliesse auch nicht aus, dass es Tages-Touristen gibt, die die Absturzstelle des Fluges Germanwings 4U 9525 besuchen…Der liegt ja auch ganz in der Nähe. Schrecklich das Ganze.

Boho schrieb:Zu Beginn des Threads wird darauf hingewiesen, dass es in google maps so aussieht, als ob eine Straße auch von Haute-Vernet zur Landstraße führt (durch den Wald). In Wirklichkeit ist es aber ein schottriger Waldweg - so könnte ein Ausflügler gedacht haben, er könne die "romantische" Route durch den Wald nehmen und ist dann wieder umgekehrt oder war an der Kapelle.

Welche Piste meinst du? Die hier führt von Haut Vernet durch den Wald runter zur D900. Und so, wie der Weg in der Karte eingezeichnet ist, sieht es aus, als ob der befahrbar ist. Das sind 2,3 km.




Quelle:
https://www.geoportail.gouv.fr/carte

Angenommen ein zufällig vorbeikommender Tourist mit Auto ist für das Verschwinden von Émile verantwortlich. Hätte dieser nicht ein Handy mitgeführt und wäre somit bereits unter dem Radar der Ermittler? Gerade aufgrund von Sturz- und Verletzungsgefahren/ die Gefahr sich zu verlaufen, hat man doch in solchen Gegenden immer ein Mobiltelefon dabei? Es sei denn, man ist kein klassischer Tourist und kennt sich dort aus und kann die Gefahren einschätzen,
Vor allem auch die German Wings Sensationslustigen hätten zwecks Fotos ein Handy mitgeführt, so denke ich . Vielleicht sind die Ermittler sogar noch dabei die Funkzellendaten auszuwerten und Befragungen von, an dem Tag Anwesenden, durchzuführen.
War nicht irgendwann in der Presse davon die Rede, dass es einige Daten sind bzw. viel mehr, als wir hier im Forum gedacht hätten!? Vielleicht kommt hier noch etwas heraus. Ggf. werden auch Mobilfunktdaten abgeglichen mit sonstigen Bewegungen eines möglichen Täters. Kamerabilder an Tankstellen, Einkäufe in Supermärkten etc. Das dauert alles seine Zeit.
Mal so ins Blaue überlegt:
Wenn jemand ein Kind in dem Alter entführt, wird das Kind zunächst überrumpelt sein und sich evtl. nicht rühren. Aber irgendwann wird es vielleicht quengelig, hat Angst, Hunger. Der Täter könnte das Kind noch versorgt haben, um es zu besänftigen auf dem Weg zu vertrauten Bereichen (der Wohnung/ des Hauses?) des Täters.
Alles vorausgesetzt die Tat erfolgte wirklich spontan und der Täter hatte nicht bereits vorgesorgt in Form von Süßigkeiten, Stofftieren etc.
Ein 2,5 Jähriger lässt sich, so denke ich, mit kleinen Aufmerksamkeit hinhalten. Er hat ja kein wirklich Gefühl von Zeit und weiß auch vermutlich noch nicht, dass es auch Erwachsene mit bösen Absichten gibt.

CorvusCorax schrieb:Campingplatzbesucher müssen doch bestimmt ein Anmeldeformular ausfüllen. Entweder bei der Vorausbuchung oder bei Ankunft.

@CorvusCorax
Ich meinte aber gerade jemanden, der spontan ein Camponhplatzurlaub heplant hatte und nicht angemeldet war.
Der vielleicht gucken wollte, wo er unterkommt.
Das könnte auch zu einem Täter passen, der spontan ein Kind sieht, das in sein Schema passt.
Dann hat er den Jungen mitgenommen und die Campungidde fallen gelassen.

Es gibt so viele Möglichkeiten, die einen Autofahrer in diese Region verschlagen haben könnten.
Privat, sich die Gegend ansehend, ganz ohne Hintergedanken
als Urlaubsreisender,
beruflich

Eine familiäre Verbindung zu einer ansässigen Familie wäre ja auch möglich. Also nicht direkt aus dem Ort,
sondern aus einem der Nachbarirte.
Und wenn der Täter einen guten, seriösen Ruf hat, traut ihm niemand die Tat zu.

CorvusCorax schrieb:Welche Piste meinst du? Die hier führt von Haut Vernet durch den Wald runter zur D900. Und so, wie der Weg in der Karte eingezeichnet ist, sieht es aus, als ob der befahrbar ist. Das sind 2,3 km.

Das ist eine öffentliche Straße. Gib mal bei googlemaps "Le Haut Vernet - Nescon" ein, dann wird die Straße angezeigt. Nescon liegt nahe der D 900. In weniger als 8 Minuten ist man mit dem Auto von Le Haut Vernet aus auf der D 900. Die kleine Straße ist in beide Richtungen befahrbar.

@Leppy
Es gibt immer noch viele Leute, die gar kein Handy haben.

AnnCarola schrieb:Das ist eine öffentliche Straße. Gib mal bei googlemaps "Le Haut Vernet - Nescon" ein, dann wird die Straße angezeigt. Nescon liegt nahe der D 900. In weniger als 8 Minuten ist man mit dem Auto von Le Haut Vernet aus auf der D 900. Die kleine Straße ist in beide Richtungen befahrbar.

Ja, ist halt ne Schotterpiste; auf StreetView sieht man die Einmündung in die D900.

Lief gestern auf BFMTV - "Emile - l´enigme de la vallee"

Der Bürgermeister von Le Vernet, ein Bürger von Le Vernet, ein Nachbar von Emiles Eltern, eine Politikerin, Journalisten etc. kommen da zu Wort.

Könnte eine/einer der Französisch sprechenden Foristen hier eine Zusammenfassung des Gesagten machen?

Auch würde mich interessieren, WER das im Video Eingeblendete gesagt hat:
"La grand mere d´Emile m´a dit qu´il avait fait la sieste de midi a 17 h. Ca m´a paru bizarre pour un petit.
Et l´un des ses oncles de 15/16 ans il avait l´air en colere et repetait: "Ca devait arriver de toute facon, Emile est intenable".

"Emiles Großmutter erzählte mir, dass er von Mittag bis 17 Uhr einen Mittagsschlaf gehalten hat. Kam mir für ein Kind komisch vor. Und einer seiner 15/16 Jahre alten Onkel blickte wütend drein und wiederholte, dass es sowieso hat passieren müssen, weil Emile unhaltbar sei."

https://www.bfmtv.com/replay-emissions/ligne-rouge/emile-l-enigme-de-la-vallee-revoir-l-enquete-de-bfmtv_VN-202308280912.html?fbclid=IwAR2H7BEYsu-L8V9eV0jCNqvHRb9105Ey5RCAAPGM0bFmLtDgFeWoWrWfLO8

CorvusCorax schrieb:Könnte eine/einer der Französisch sprechenden Foristen hier eine Zusammenfassung des Gesagten machen?

Es wird nichts neues erzählt, nur dass, was man eh schon so gehört oder gelesen hat 🤷‍♀️

Nur das mit Mittagsschlaf von 12h - 17h ist neu. Ist schon ein wenig seltsam, aber warum nicht ? Wenn soviel Trubel im Haus ist bis spät abends, dann er hat vielleicht den Schlaf nachmittags nachgeholt. 🤷‍♀️

Die Eltern haben sich jetzt Übrigens zu Wort gemeldet, in einer christlichen Zeitschrift.

Emiles Eltern haben sich heute zum ersten Mal öffentlich geäußert. Sie bedanken sich für die große Solidarität und geben die Hoffnung nicht auf.

Les parents d'Émile sortent du silence. Deux mois après la disparition de leur fils, âgé de deux ans et demi au Haut-Vernet (Alpes-de-Haute-Provence), Colomban et Marie ont accordé un entretien au magazine Famille Chrétienne, publié ce mardi.

Ces derniers s'expriment pour la première fois dans la presse et continuent de garder espoir. "On imagine forcément le pire, mais on ne peut s’empêcher d’espérer", déclare le père de l'enfant.

Emiles Eltern kommen aus der Stille. Zwei Monate nach dem Verschwinden ihres zweieinhalbjährigen Sohnes in Haut-Vernet (Alpes-de-Haute-Provence) gaben Colomban und Marie der am Dienstag erschienenen Zeitschrift Famille Chrétienne ein Interview .

Letztere sprechen zum ersten Mal in der Presse und halten weiterhin an der Hoffnung fest. „Wir stellen uns zwangsläufig das Schlimmste vor, können aber nicht anders als zu hoffen“, sagt der Vater des Kindes.

Quelle: https://www.bfmtv.com/bfm-dici/on-ne-peut-s-empecher-d-esperer-les-parents-d-emile-sortent-du-silence-deux-mois-apres-la-disparition-du-petit-garcon_AV-202308290244.html

Ich habe das ganze Interview gelesen. Sehr berührend und man versteht, wie sie mit der ganzen Situation umgehen, mit Hilfe ihres Glaubens und dem Zusammenhalt der Familie.