Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

CharliesEngel schrieb:Ich möchte später irgendwann nicht in den Medien lesen müssen, der Abbruch der Suche sei bedingt durch den Nationalfeiertag am 14. Juli 2023 und den Sicherungsmaßnahmen zu bevorstehenden Krawallen in Marseille gewesen - wo ja schon vorher Krawalle waren.

@CharliesEngel
Und andere Leute möchten später bestimmt auch nicht lesen müssen, das schwere Krawalle mit verletzten Zivilisten hätten verhindert werden können, wenn man von Seiten der Polizei mehr Personal eingesetzt hätte.
Man kann es halt nicht jedem recht machen.

nskandal schrieb:Aaaaber ich trage ein kleines zweijähriges, müdes Kind auf dem Arm, gerade wenn meines müde ist in meiner Jacke (die ich ja anhabe). Klar bei dem Wetter ist das keine Winterjacke, aber halt so dass ich es komplett umgreife und Hautschuppen wenn dann auf meine Kleidung fallen.

Ein zweieinhalbjähriges Kind ist aber kein Säugling mehr, das kann man nicht so einfach unter der Jacke verstecken, vor allem kann das ein Fremder nicht, das Kind wird sich wehren, auch wenn es müde ist. Und es war ziemlich sicher nicht müde, denn es hatte grade seinen Mittagsschlaf hinter sich und ist alleine losgestiefelt.

@cododerdritte

Nein, ca. 500 m Radius

Die verlautbarten 97 Hektar sind:

985 m x 985 m = 970.225 qm : 10.000 qm = 97, 02 Hektar.

1 Hektar = 10.000 qm

Der Radius innerhalb einer Fläche von 985 m x 985 m dürfte, ausgehend von der Mitte der Fläche (985 m : 2) 492 m betragen, aufgerundet 500 m.

Die Diskrepanz zwischen 97 Hektar und dem 5 km Radius könnte sich damit erklären, dass die Fläche über den 500 m Radius hinaus nur aus der Luft abgesucht wurde, per Hubschrauber und Drohnen und mit stichpunktartigen Checks unten vor Ort und dass einige Straßen und Wege bis zu 5 km abgefahren wurden.

Eine vollständige Suche mit Manpower "am Boden" im Radius von 5 km, also einer Fläche von ca. 10.000 Hektar, war es nicht.

Eine Drohne kann nicht rufen und ein Kleinkind wird sich nicht aus der Deckung bringen, wegen einer Drohne oder einem Hubschrauber.

Der Einsatz der Saint Huberthunde erfolgte im Rahmen der Profisuche, wohl erst nachdem die Freiwilligen abgezogen worden sind. So verstand ich die verlinkten Berichte! Man suchte dann insgesamt 2 Tage , und mithin aus Sicht der Behörden tat man alles Erforderliche.
Offenbar hegt keiner vor Ort mehr den leisesten Zweifel, dass das Ergebnis falsch sein könnte, denn private Suchaktionen gibt es auch keine mehr. Und: Die Polizeiarbeit würde sich nicht mit 20 Vollzeitbeamten auf die Ermittlung eines Dritten stürzen, wenn man dort eine 10%-Irrtumsquote zugrundelegen würde, dass der Junge doch im Gelände ist.
Auch wenn´s schwerfällt zu glauben, wie man ihn in dem Dreieck spontan abgreifen konnte, ohne Spuren. Das ist ebenso schwer von hier aus nachzuvollziehen. Derjenige muß ihn spontan gesehen, entführt und verbracht haben.

Antoine schrieb:Auch wenn´s schwerfällt zu glauben, wie man ihn in dem Dreieck spontan abgreifen konnte, ohne Spuren. Das ist ebenso schwer von hier aus nachzuvollziehen. Derjenige muß ihn spontan gesehen, entführt und verbracht haben.

Diese minutiöse Punktlandung, eines potentiellen Täters mit einem just entlaufenen Kindes, also ein solches Szenario ist wirklich schwer vorstellbar. Insbesondere bei einem solch kleinen Kind 2,5 Jahre alt. Sich zudem ein zusätzliches Tötungsdelikt oder eine Verdeckungstat noch hinzuzudenken fällt schwer.
Auf der anderen Seite muss dieser Fall in der Gesamtheit ein sehr seltender Fall sein, denn er schaffte es bis rund um die Welt, bis zu diesem Thread.

Solch ein schreckliches Szenario, an das man gar nicht denken mag, würde auch bedeuten, dass der Täter noch frei herum läuft und die umliegende Gegend folglich unsicher ist.

Das Wegtragen eines 90 cm grossen Kindes, das zudem ja nicht nur aus Länge, sondern auch aus Umfang besteht, in einer Sommerjacke ist absurd. Wie gross sollte denn diese Jacke sein, damit man das Kind in ihr so einhüllen könnte, dass keine Geruchspartikel,mehr nach aussen dringen? Das bereits erwähnte sich Wehren des Kindes kommt noch oben drauf.

Wir drehen uns hier im Kreis. Schwer vorstellbar ist quasi alles. Das sich die Hunde ALLE irren, dass der Junge in der kurzen Zeit eigenständig so weit weglaufen kann, dass der Junge just in dem Moment entwischen konnte als die Großeltern und alle anderen es nicht mitbekommen haben. Fakt ist, er ist verschwunden und auf irgendeine Art muss er verschwunden sein, in Luft ausgelöst hat er sich kaum.

Wenn man der Diskussion folgt, scheint sich alles auf eine Mögliche Entführung durch einen Täter zu konzentrieren. Mir fällt dabei der Fall einer verschwundenen Frau aus England vom letzten Jahr ein. Sie war nur kurz mit ihrem Hunde gassi gegangen. Dabei muss sie irgendwie in den naheliegenden Fluss gerutscht sein, der an der fraglichen Stelle nur hüfttief ist. Trotzdem hat sei wahrscheinlich einen Schock durch die Wassertemperatur erlitten und wurde dann vom Fluss weggetragen. Bis sie einige Zeit später flußabwärts gefunden wurde, gingen die Spekulationen in alle möglichen Richtungen .. Selbst der Polizei, die das von Anfang an postuliert hatte, hat man schlechte Ermittlungsarbeit unterstellt.

Ich will damit sagen, dass trotz der abgebrochenen Geruchsspur und der nur kurz vorher stattgefundenen Sichtung, immer noch alle Optionen möglich sind - darunter auch die, die die Polizei als unwahrscheinlich eingestuft hat. Schwierig wird es, wenn die Telefondatenauswertung keine Ergebnisse bringt und Emile im Winter auch nicht in irgendeinem Heuballen aufgetaucht ist. Jedenfalls fehlt derzeit jeglicher Ansatz, um in dem Fall irgendwie weiter zu kommen.

Sehe ich das richtig, dass, jedenfalls für die Öffentlichkeit, nicht wirklich klar ist, wo genau für die Hunde die Spur abbrach? Ich finde das einen sehr wichtigen Punkt, denn es würde die letzte Sichtung entweder glaubwürdig machen oder eben grade nicht. Dass das Kind an diesem Dreieck das letzte mal gesehen wurde, scheint nun festzustehen? Auch da gab es ja mal unterschiedliche Aussagen.

Irgendwie verstehe ich es wirklich nicht: Im Krieg werden die verletzten, getöteten Soldaten der eigenen Truppe wieder eingesammelt, und das ist sicher physisch anspruchsvoller als in Friedenszeiten tagelang nach einem Kind zu suchen.

Die Suche hätte am Boden länger andauern müssen, bis das Kind gefunden wird, noch rettbar oder nicht.

Und: Was ist das denn für ein Signal an zukünftige Täter? - "Ach, von April bis Oktober arbeitet der Klimawandel für mich!"

@cododerdritte

Zu: sich in der Natur versorgen: Irgendwann wird das Kleinkind in den Überlebensmodus gelangt sein. Weiß die Wissenschaft, wie der Organismus und der Wille dann funktioniert?

Die menschliche Natur arbeitet dann am Limit um Weiterzuleben; die Menschen "drum herum" in diesem Fall waren nach vier Tagen Suche aber noch nicht am Limit.

Das muss jetzt auch nicht im Diskurs durchdikliniert werden - nur meine Gedanken dazu.

@CharliesEngel
Was nützt eine Monate andauernde Suche, wenn sie nicht zum Ergebnis führt, weil das Kind bereits aus dem Suchgebiet verbracht wurde? Und was nutzt es weiter zu suchen, wenn die Überlebenswahrscheinlichkeit bereits nahe null ist?

CharliesEngel schrieb:Die Suche hätte am Boden länger andauern müssen, bis das Kind gefunden wird, noch rettbar oder nicht.

Dass die Suche doch recht schnell beendet wurde, spricht mE auch dafür, dass sie den Jungen nicht mehr dort draussen irgendwo vermuten. Die Ermittler scheinen die Hundespur dann doch recht ernst zu nehmen.
Denn du hast recht, normalerweise hätte man doch auch nach einen Toten Kind noch weiter suchen müssen.

Blaubeeren schrieb:Diese minutiöse Punktlandung, eines potentiellen Täters mit einem just entlaufenen Kindes, also ein solches Szenario ist wirklich schwer vorstellbar.

Ja, schwer vorstellbar, dass just zu dem Zeitpunkt, als der Bub alleine die Straße runtergelaufen ist, sich jemand dort aufgehalten hat, den Bub gesehen und dann kurzentschlossen entführt hat. Aber so passiert es doch oft - zur falschen Zeit am falschen Ort.

Und dass nichts unmöglich ist, selbst wenn man es sich kaum vorstellen kann, zeigt der Fall Cleo Smith, Australien, die beim Campingurlaub nachts aus dem Elternzelt entführt wurde.

Am 16. Oktober 2021 verschwand die vierjährige Cleo Smith nachts aus dem Zelt ihrer Eltern auf einem Campingplatz rund 75 Kilometer nördlich ihres australischen Heimatorts Carnarvon.

Als die Eltern morgens aufwachten, waren sowohl ihre Tochter als auch deren Schlafsack nicht mehr da. 18 Tage lang fehlte von dem Mädchen jede Spur, bis es nach intensiver Suche der Polizei schließlich aus einem verschlossenen Haus in seinem Heimatort befreit wurde. Der Besitzer des Hauses wurde in der Nähe auf der Straße festgenommen.

Quelle:

https://www.spiegel.de/panorama/fall-cleo-smith-in-australien-entfuehrer-zu-langer-haftstrafe-verurteilt-a-9e924e7a-e4e5-4300-8a1b-75247650b74f

Karajana schrieb:Denn du hast recht, normalerweise hätte man doch auch nach einen Toten Kind noch weiter suchen müssen.

Wenn man bei der Suche kein lebendes Kind gefunden hat, dann wird man bei weiterer Suche auch kein totes Kind finden in dem Radius. Und wo soll man dann weiter suchen ohne Hinweise?