Für Außenstehende unbegreiflich, man hätte wohl diesen Fund nicht gewagt anzufassen, sich so schnell wie möglich in eine Mobilempfangszone begeben, die Polizei gerufen und wieder bis zum Eintreffen der Polizei an den Fundort begeben, vielleicht noch eine Begleitung dazu gerufen.
Aber vielleicht hatte diese Person kein Handy dabei und nur zu Hause die Möglichkeit zu telefonieren? Vielleicht hatte sie Angst, dass jemand anderes zwischenzeitlich vorbei kommt und den Schädel mitnimmt? Vielleicht waren die Bissspuren so offensichtlich, dass sie Angst hatte, das nächste Tier könnte den Schädel wieder verschleppen. Insbesondere wenn sie schon mal dort vorbei gelaufen ist und nichts gesehen hat, muss sie ja davon ausgehen, dass Tiere hier am Werk waren.
Es kommt auch ein bisschen auf die Auffindesituation an. Lag der einfach so auf dem Waldboden und hatte sie ihn vielleicht bereits aufgehoben und dann erst erkannt, was sie da gefunden hat? Dann war sie vielleicht der Meinung, dass es keinen Unterschied macht, ob sie ihn zurück legt oder direkt mitnimmt.
Schwierig mal wieder, sich hier am Schreibtisch in diese Situation und andere Menschen hineinzuversetzen.
AlteTante schrieb:Ich bin immer mehr von einem tragischen Sterben in der Wildnis ohne Beteiligung eines Mitmenschen überzeugt.
Für mich ist das auch die naheliegendste Erklärung. Unfall mit einem Auto im Ort gefolgt von einer Vertuschung, da wäre eine schwere Kopfverletzung wahrscheinlich, die nicht festgestellt wurde. Bei einem gezieltes Verbrechen hätte der Täter vermutlich mehr Aufwand betrieben, die Leiche verschwinden zu lassen.
Misetra schrieb:Es ist zu früh, jetzt schon Schlüsse zu ziehen, was Emile zugestoßen sein könnte. Der Staatsanwalt hat bekräftigt, dass bisher keiner Hypothese der Vorzug gegeben wird.
Ja natürlich. Die Ermittlungsbehörden müssen jetzt erst mal ihre Arbeit tun, das wird viele Wochen und Monate dauern, bis sie eine einigermaßen belastbare Richtung benennen können, sollte sich nicht ein ganz konkreter Anhaltspunkt für eine Fremdbeteiligung ergeben. Persönlich neigt wohl jeder Mensch dazu, in eine bestimmte Richtung zu tendieren auf Basis der jeweils verfügbaren Informationen.