Frauenleiche am Starnberger See gefunden

WatchDogs2 schrieb am 22.01.2022:Noch zur Hundespur: Worauf werden die Hunde einer DLRG-Rettungshundestaffel denn trainiert? Können die nur lebende Menschen erschnüffeln oder Leichen ebenso? Ich meine mich zu erinnern, dass es jeweils unterschiedlich trainierte Hunde braucht, um eine toten Körper oder eine lebendige Person zu erschnüffeln (Leichenspürhunde vs. Mantrailer).

Mein Ex und halb auch ich waren bei einer Rettungshundestaffel einer anderen Organisation, aber das sollte hier keinen entscheidenden Unterschied machen.

Rettungshunde werden zur Suche nach lebenden, aber hilflosen Vermissten eingesetzt. Es gibt Flächensuchhunde, die zusammen mit Hundeführer und Helfer ein ihnen zugeteiltes Gebiet (fast immer Wald/Feld) auf die Anwesenheit der von hilflosen Personen (sitzend, liegend, kauerns, langsam wankend usw.) anzuzeigen.
Mantrailer sollen anhand einer Geruchsprobe eines konkreten Menschen dessen Spur/letzten Weg folgen (sollen, weil das mE wohl meist nicht geht - dazu irgendwann mehr im entsprechenden Thread).

Ganz kurz erst verstorbene werden von Flächensuchhunden auch angezeigt. Je länger schon verstorben, desto unwahrscheinlicher (riecht nicht mehr wie die - lebenden - Menschen, auf die sie trainiert wurdern).
Aber: keine klare bellende Anzeige heisst nicht, dass die Flächensuchhunde da nicht doch auffällig werden. Je nach Situation (Tageslicht vs. Nacht) und Ausstattung (Live-Tracking oder nach der Suche Auswertung des Trackers am Hund) können die Einsatzkräfte schon feststellen, dass da eine Stelle den Hunden irgendwie auffiel. Und dann kann die Stelle gezielt nochmal kontrolliert werden.

Auf Bild.de wird von der Urteilsverkündung berichtet:

Die schöne Escortdame Luca V. (25) ist tot, weil ihr Partner Philip O. (28) nicht durchsetzen konnte, dass sie ihren Job aufgibt.
Das Landgericht in München verurteilte den Angeklagten jetzt wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft. „Die Vorsitzende Richterin Elisabeth Ehrl hielt fest, dass die Kammer keine Zweifel daran hat, dass der Angeklagte seine langjährige Lebensgefährtin im November 2021 in einem Hotelzimmer in München getötet hat“, teilte Gerichtssprecher Dr. Laurent Lafleur mit.

Quelle: https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-escortgirl-getoetet-zwoelf-jahre-haft-fuer-freund-6631fd36cda6e21cc1ad161e

Sie sollte nicht arbeiten und er wollte nicht arbeiten.
Schrecklich, mir tun vor alem die beiden Kinder Leid.

Schreckliches Verbrechen.

Dahinter stehend die Frage inwieweit ein Partner es aushalten kann, wenn Prostitution im Spiel ist, gerade wenn Kinder da sind.

Das auch in die Gegenrichtung gedacht. Wenn z.B. eine schwangere Frau erfährt, dass der Partner solche Kontakte hat

Lanza schrieb:Dahinter stehend die Frage inwieweit ein Partner es aushalten kann, wenn Prostitution im Spiel ist, gerade wenn Kinder da sind.

Wie das ein Mann aushält, der selbst über keinerlei Einnahmenquellen verfügt und von dem durch Prostitution erwirtschafteten Geld seiner Partnerin seine häufigen Besuche bei anderen Prostituierten finanziert, diese Frage könnte vielleicht ein Zuhälter beantworten.

Lanza schrieb:Das auch in die Gegenrichtung gedacht. Wenn z.B. eine schwangere Frau erfährt, dass der Partner solche Kontakte hat

Wie Luca während ihrer Schwangerschaften damit umgegangen ist, das wurde im Prozess anscheinend nicht weiter thematisiert.

Ich hatte den Titel auch gestern zufällig gelesen und mich an diesen Fall erinnert.

Ich sehe es ähnlich.

Karajana schrieb am 12.04.2022:Bei richtigen Escort Agenturen läuft es dagegen anders ab. Dort stellt die Agentur den Kontakt zwischen Dame und Kunde her, selektiert vorab und weiss auch wo die Dame sich befindet. Meist werden auch nur Hotelbesuche akzeptiert und der Kunde muss seine Identität bei der Agentur offen legen. So wird beidseitig Diskretion gewahrt und die Dame ist in der Regel gut abgesichert. Dafür muss dann pro Buchung eine Provision an die Agentur gezahlt werden.

ExilHarzer schrieb am 12.04.2022:Ich denke hier haben wir "normale" Wohnungsprostitution

Wenn er nicht vorbestraft ist, ist er nach 8 J. oder früher raus.

.druide. schrieb:Wenn er nicht vorbestraft ist, ist er nach 8 J. oder früher raus.

Denke ich auch. Halbe Strafe absitzen, Vollstreckungsaussetzung, Abschiebung, bei erneuter Einreise Vollstreckung der Reststrafe.

Das ist der zweite hier diskutierte Fall, wo einem Täter ein implantiertes "Ersatzteil" bei einer im Ausland abgelegten Leiche zum Verhängnis wurde. Bei der getöteten Luca V. aus Ungarn war es ein Brustimplantat, im Fall Mord an Peter von U. (Laberweinting), er wurde in Tschechien abgelegt, ein Hüftgelenk und in beiden Fällen war vergeblich versucht worden, die Leichen zu verbrennen. Die Kinderzahnärztin Dr. Cheryl von U. war zu neun Jahren verurteilt worden, könnte also bei Zweidrittelregelung sogar nächstes Jahr wieder raus sein. Bei Philip O. wäre der Staatsanwalt ja eigentlich schon mit acht Jahren zufrieden gewesen, doch dann erkannte die Kammer auf zwölf Jahre. Ob's daran lag, weil den Vorsitz eine Richterin inne hatte :troll: ?

emz schrieb:Dr. Cheryl von U

Kann mich noch gut an den Fall erinnern, allerdings nicht mehr wann die Tat geschah.
Und 2025 könnte ihre sie schon entlassen werden?

Ich erinnere mich dass die Ehe bzw er schwierig u. gewalttätig gewesen sein soll. Das ist natürlich eine andere Kiste, so es denn so war.

Aber in Fällen wie hier jetzt bei Philip O. habe ich Probleme mit dem Strafmass, 2/3, oder dem oft zitierten "lebenslänglich".

Anfang 2019 kam sie in U-Haft, wurde zu neun Jahren verurteilt, 2/3 sind sechs Jahre, wenn sie sich also brav verhält, dann hat sie bestimmt inzwischen schon Freigang.

Was mit Philip O. passieren wird, keine Ahnung. Er leugnet die Tat, wird vermutlich in Revision gehen, ob man ihn abschiebt?

Eine Studie kommt genau zu diesen Ergebniss, dass Tötungsdelikte an (Ex)- Partnerinnen vergleichsweise milde geurteilt werden:

https://www.google.de/amp/s/www.tag24.de/amp/justiz/wer-seine-ex-frau-toetet-kommt-milder-davon-als-bei-jedem-anderen-mord-3178809

https://www.tag24.de/justiz/wer-seine-ex-frau-toetet-kommt-milder-davon-als-bei-jedem-anderen-mord-3178809

Tatsächlich werde als Motivation des Täters aber oft festgestellt, dass er verzweifelt gewesen sei und sich in einer ausweglosen Situation befunden habe, wenn die Partnerin sich von ihm getrennt hatte. "In der Folge werden die Taten nicht als Mord bewertet."

Sorry, aber das ist einigermaßen Bullshit.
Ob etwas Mord ist, oder doch noch als Totschlag durchgeht, das hängt einzig davon ab, ob Mordmerkmale verwirklicht wurden. Ob nun ein Opfer arg- und wehrlos ist, also Heimtücke vorliegt, hat rein gar nichts damit zu tun, dass sich der Täter in einer verzweifelten Gemütslage befindet.

Warum schreibt eigentlich eine Sozialwissenschaftlerin eine Dissertation zu Mord oder Totschlag?

emz schrieb:Sorry, aber das ist einigermaßen Bullshit.
Ob etwas Mord ist, oder doch noch als Totschlag durchgeht, das hängt einzig davon ab, ob Mordmerkmale verwirklicht wurden. Ob nun ein Opfer arg- und wehrlos ist, also Heimtücke vorliegt, hat rein gar nichts damit zu tun, dass sich der Täter in einer verzweifelten Gemütslage befindet.

Wobei eine verzweifelte Gemütslage beziehungsweise ein affektiver Zustand, dazu führen kann, dass subjektiv keine Heimtücke vorlag, obwohl objektiv schon.

fassbinder1925 schrieb:Wobei eine verzweifelte Gemütslage beziehungsweise ein affektiver Zustand, dazu führen kann, dass subjektiv keine Heimtücke vorlag, obwohl objektiv schon.

Und darum wird es sich in ihrer Dissertation drehen :troll:

emz schrieb:Ob etwas Mord ist, oder doch noch als Totschlag durchgeht, das hängt einzig davon ab, ob Mordmerkmale verwirklicht wurden.

Hier ein aktueller Artikel zu dieser Fragestellung:

https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/mord-totschlag-unterschiede-merkmale-oberstaatsanwaeltin-christine-seban-fulda-93052779.html

emz schrieb:Warum schreibt eigentlich eine Sozialwissenschaftlerin eine Dissertation zu Mord oder Totschlag?

Das ist vermutlich für einige Menschen unverständlich,geht es hier vermutlich einzig allein um die Beteiligten und nicht um schnöde Paragraphenreiterei