Mutter mit Kindern in Bispingen Heidekreis tot aufgefunden

Ich habe gestern im NDR Regionalfernsehen einen Beitrag gesehen "Mord in den Medien: Gehen Reporter zu weit?". Hierbei ging es um den Fall in Bispingen, der Bürgermeister kam zu Wort, aber auch der Vater des kleinen Jungen. Für ihn wurde sogar aus Angst vor den Medien die Beerdigung verschoben.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Mord-in-Medien-Gehen-Reporter-zu-weit,mord522.html

In diesem Bericht wurde kurz angerissen, dass der Richter wohl ein Geständnis des Angeklagten vorgelesen hat, was jedoch versucht wurde zu verhindern. Es handelt sich hierbei um einen Brief, den ein Mitinsasse gefunden und der Staatsanwaltschaft gegeben haben soll. Da mir das bisher unbekannt war, habe ich eben noch mal den NDR durchsucht und den entsprechenden Artikel dazu gefunden. In dem Brief hat der Angeklagte den Mord zugegeben, jedoch nichts von den Vergewaltigungen an Frau und Tochter geschrieben.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Prozess-um-Dreifachmord-in-Bispingen-gestartet,hallonds69718.html
Das enthaltene Video in dem Brief ist auch noch mal recht interessant

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Prozess-um-Dreifachmord-in-Bispingen-gestartet,hallonds69718.html

Ab 2:30 wird kurz berichtet, dass er selbst einen 5 jährigen Sohn habe und in einem Freizeitpark beschäftigt sein....Angaben, die der getötete Mutter wohl zunächst nach nichts benachteiligtem anhörten.

Doch wie kommt es, dass er seine Nichte mitbrachte als Spielgefährtin der 11jährigen und nicht seinen 5 jährigen Sohn für den 4 jährigen Sohn der Frau ?

Von der Mutter seines Sohnes hört man gar nichts, was wirklich wichtig wäre. Ich könnte mir vorstellen, es gab ein Kontaktverbot zu ihm auf Grund seiner Vorstrafen, was er seiner neuen Partnerin verschwiegen hatte, dies überspielt hat mit dem Kontakt zur Nichte..... und was wussten deren Eltern wirklich über ihn ?

Wenn er es auch vorziehen sollte, weiterhin zu schweigen, so gibt es doch auch einige an weiteren Zeugen seiner Angehörigen, die er täuschte.... ?

Das Urteil ist gefallen: Der Angeklagte wird zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Meiner Meinung nach das einzig richtige Urteil, was hätte gefällt werden können.

Quelle: https://www.boehme-zeitung.de/nachrichten-blog/2022/1/18/urteil-im-prozess-zum-bispinger-dreifachmord?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=urteil-im-prozess-zum-bispinger-dreifachmord&fbclid=IwAR1Qps-kNEPqRWofxMRkSe2C91zOAs5fgBSQt2SWzNKZjpnpd4X_htU-plM

Ja das stimmt. Etwas anderes wäre erschütternd gewesen. Vor allem wegen dem grausamen vorgehen und der Vergewaltigung des Mädchens.

luftschlange schrieb:Meiner Meinung nach das einzig richtige Urteil, was hätte gefällt werden können.

SkylarBlue schrieb:Etwas anderes wäre erschütternd gewesen.

Sehe ich auch so. Ich bin auch sehr erleichtert, daß auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde und er nach 15 Jahren somit nicht rauskommen wird.

Wenn man liest wie die Vergangenheit des Täters aussieht, kann man echt nur froh sein, daß der endlich aus dem Verkehr gezogen wurde. Leider erst nach mehreren Morden...

Bereits seit seiner Kindheit habe er aggressive, sexuelle Fantasien gehabt und auch gegenüber Mitschülern handgreiflich geworden sein. Als 11-Jähriger habe er eine 4-Jährige bewusstlos stranguliert. Elf Jahre saß er zudem seit seiner Jugend im Maßregelvollzug.

[...]

Ein Gutachter zweifelt zudem an, dass Maurice G. überhaupt therapierbar sei.

Und ich kann auch den einen Vater verstehen, der sehr deutliche Worte fand

Einer der beiden leiblichen Väter, der Kinder, die als Nebenkläger auftreten, findet deutliche Worte: "Ich wünsche ihm, dass er jeden Tag Angst (vor seinen Mithäftlingen, Anm. der Redaktion) in Haft hat."

https://www.rtl.de/cms/familienmord-von-bispingen-lebenslange-haft-fuer-maurice-g-4901841.html

Allerdings gehe ich davon aus, daß der Täter sicherlich Rechtsmittel einlegen wird.

Photographer73 schrieb:Allerdings gehe ich davon aus, daß der Täter sicherlich Rechtsmittel einlegen wird.

Ich denke aber, dass er damit keinen Erfolg haben wird. Die Vorstrafen sind für sein recht junges Alter erheblich, die Vergehen sind erheblich und nun diese drei Morde, die an Abartigkeit kaum zu überbieten sind. Ich bin davon überzeugt, dass er nicht mehr auf freien Fuß kommen wird

Zitat:

Zuvor zeigte ein psychiatrischer Gutachter die Entwicklung des Beschuldigten in einer zerrütteten Familie auf, der schon in der Kindheit zu Gewalt neigte und immer wieder durch Strangulieren auffiel, um sich sexuell zu erregen. Mit 15 Jahren kam er für zwölf Jahre in den Maßregelvollzug.

Quelle: Kreiszeitung.de (https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/dreifachmord-in-bispingen-lebenslange-haft-fuer-mann-aus-bremen-35-91244844.html)

Was ich mich frage - wenn er 15 Jahre alt gewesen ist, wurde er nach Jugendstrafrecht verurteilt. Die Höchststrafe ist dann 10 Jahre. Wie kann man als Jugendlicher denn dann 12 Jahre lang im Maßregelvollzug sitzen?

@luftschlange
Es steht so nicht im Artikel, aber ich schätze es geht um mehrere Haftstrafen mit einer Gesamtlänge von 12 Jahren.

@palina

Ja ok, so gesehen könntest du recht haben. Das wäre dann nur sehr unglücklich formuliert in dem Artikel

Er hat sich tatsächlich erdreistet Revision einzulegen.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Dreifachmord-von-Bispingen-Verurteilter-legt-Revision-ein,bispingen240.html

Revision bedeutet ja das er das Verfahren auf Rechtsfehler überprüfen lässt.
Im Gegensatz zur Berufung gibt es kein neues Verfahren wenn keine Fehler im Urteil gefunden werden.
Und das es hier Verfahrensfehler gab glaube ich kaum.

Leppy schrieb:Er hat sich tatsächlich erdreistet Revision einzulegen.

War doch zu erwarten. In dem Fall wird es dann wahrscheinlich um die in der Hauptverhandlung verhängte Maßregelanordnung (Sicherungsverwahrung) gehen. Ich gehe davon aus, daß sich die Revision darauf beschränken wird. Hat sich doch schon im Verfahren abgezeichnet.

Sein Verteidiger hatte in dem Prozess lediglich die Sicherungsverwahrung in Zweifel gestellt.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Dreifachmord-von-Bispingen-Verurteilter-legt-Revision-ein,bispingen240.html

Wahnsinn das dieser Anwalt überhaupt etwas anzweifelt... weiß man ob noch etwas bei rumgekommen ist?

@CupraPat

Hier vor Ort wird nichts berichtet bisher

CupraPat schrieb:Wahnsinn das dieser Anwalt überhaupt etwas anzweifelt...

Erstaunlich ist das nicht, immerhin versucht er seinen Mandanten vor der Sicherungsverwahrung zu bewahren. Das ist ja sein Job als Verteidiger, das Beste rauszuholen.

CupraPat schrieb:weiß man ob noch etwas bei rumgekommen ist?

Da das erst Ende Januar gewesen ist, erwarte ich diesbezüglich noch keine Neuigkeiten. Die ganzen Abläufe dauern. Die Revisionsbegründung geht ans Revisionsgericht, dann an die Generalstaatsanwaltschaft, es können Gegenerklärungen eingereicht werden.. das zieht sich. Ich gehe aber auch nicht davon aus, daß dem Antrag stattgegeben wird.

CupraPat schrieb am 23.04.2022:weiß man ob noch etwas bei rumgekommen ist?

Inzwischen wurde das Urteil bestätigt:

Lebenslänglich, besondere Schwere der Schuld und anschließende Sicherungsverwahrung - dieses Urteil gab es im Januar am Landgericht Lüneburg im Prozess um den Dreifachmord von Bispingen. Dagegen hatte der Angeklagte Revision eingelegt. Die hat der Bundesgerichtshof verworfen, wie das Landgericht am Dienstag mitgeteilt hat. Damit ist der 35-Jährige nun rechtskräftig verurteilt.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Dreifachmord-von-Bispingen-BGH-bestaetigt-Urteil,aktuelllueneburg7562.html