Edelstoff schrieb:Der Anruf um 8:30 Uhr ist übrigens ein echtes Problem im angenommenen Ablauf. Nach Aussage einiger Forenteilnehmer hätten Leichenspürhunde bereits ab 2h nach Todeseintritt Witterung im Auto aufgenommen. Zwischen 8:30 Uhr und angenommer, sehr schneller Ankunft am Zielort gleich 15 Min. nach KESY liegen schon 2:30h, dabei fällt der Anruf schon genau mit dem Todeszeitpunkt zusammen. Wenn nicht alles perfekt ineinandergreift, liegt die Leiche hier drei Stunden + X im Auto...
Die meisten Seiten zu dem Thema sprechen davon, dass die Hunde ca. 2-4 Stunden nach Eintritt des Todes einen Leichnam selbst riechen können. Hier geht es aber um einen recht kurzen Zeitraum, wo der Leichnam in einen Pkw gelegen haben könnte. Man müsste einen Fachmann fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Hund diesen Ort erkennen kann, wenn der Leichnam ca. 2 Stunden nach Eintritt des Todes im Auto für ca. 1 Stunde abgelegt wurde, evtl in Folie/Müllsäcken gut verpackt (zb weil Flüssigkeiten ausstraten und verhindert werden sollte, dass diese Spuren im PKW hinterlassen) + die wahrscheinliche Temperatur im Wagen ohne Heizung + den Zeitraum, bis der Wagen überhaupt von den Hunden überprüft wurde. Der Geruch entfaltet sich ja nicht von 0 auf 100 sondern entwickelt sich nach und nach. Falls der Leichnam nicht mal direkt mit dem Wagen in Kontakt kam und nur relativ wenige Duftstoffe in der Luft hingen, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass das dann noch nicht ausreichend ist, um noch über eine Woche später für Hunde einen wahrnehmbaren Geruch zu hinterlassen. Aber das ist natürlich reine Spekulation meinerseits. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit tatsächlich ist, dass Hunde unter den Umständen den Geruch wahrnehmen können, weiß ich nicht. Ich denke, die Moko hat sich entsprechend schlau gemacht bei den Hundeführern. Die haben gewiss schon öfters Hunde in ähnlichen Situationen im Einsatz gehabt und Spezialhunde werden ja nun wirklich nicht selten bei der Polizeiarbeit auf den unterschiedlichsten Gebieten eingesetzt. Ich bezweifel, dass ihnen bei so alltäglichen Dingen, welche aber gleichzeitig so ein wichtiger Grund für den Fokus der Ermittlungen sind, so gravierende Fehler unterlaufen und diesen enormen Aufwand betreiben, im entsprechenden Gebiet zu suchen, wenn aufgrund eines nicht Anschlagen des Hundes die Fahrten auf der A12 zum Zwecke einer Verbringung ausgeschlossen werden kann.
Maira schrieb:Angeblich weiss FR so gute Verstecke in der Gegend in der er aufgewachsen ist weil man sich nun mal da auskennt, wo man aufgewachsen ist. Er wird ja nicht der Einzige sein der dort als Kind lebte und da gross wurde - warum fragt man nicht die anderen Bewohner die dort früher gespielt haben? Wenn FR diese ach so tollen Verstecke kennt dann doch sicher auch alle anderen Kinder und Jugendliche und deren Eltern und Großeltern, sprich die alteingesessenen Bewohner der Gegend.
Den Ansatz finde ich super. So intensiv wie in der Kindheit lernt man das nähere Umfeld im höheren Alter nicht mehr kennen. Entsprechend werden die Einheimischen, welche ihre Kindheit dort ebenfalls verbracht haben, sich gewiss auch sehr gut auskennen und diese nach guten Verstecken zu befragen könnte sehr behilflich sein.
Wenn ich davon ausgehe, dass F die Tat im Affekt begangen hat, dann hat er nicht viel Zeit gehabt um großartig Pläne zu schmieden. Ihm dürfte bewusst gewesen sein, dass er automatisch zum engeren Kreis der Verdächtigen zählen wird, da er ja als letztes mit ihr alleine im Haus war und entsprechend von der Polizei wahrscheinlich überprüft wird. Das ist einfach logisch und offensichtlich wenn ein Teenager spurlos verschwindet und als letztes in dem Haus gesehen wurde. Eine Nutzung von Routenplaner, Googlemaps und Co hinterlassen aber Spuren, welche für die Polizei leicht zu finden sind und hätten ihn dann in dann mit Grund in den Fokus gerückt. Auch das ist offensichtlich. Dafür muss man weder irgendwelche Fachkenntnisse haben oder sonst was, es reicht, wenn man hin und wieder Krimis gelesen/geschaut hat und dürfte einem auch in so einer Ausnahmesituation bewusst sein. Wenn man das nicht riskieren möchte, dann sind die Möglichkeiten einer Verbringung auf Gebiete beschränkt welche man gut kennt. Wo wir wieder bei den Plätzen der Kindheit in der Pampa wären. Hätte ja auch funktionieren können, wenn er nicht nur an die Daten vom Handy/PC sondern auch an die Routerdaten gedacht hätte und nicht vom Kesy gescannt worden wäre. Ein Schlafen nach einer Feier, wo man erst um 5.45h heim gekommen ist, womöglich noch mehr oder weniger leicht alkoholisiert, wäre zwar kein wasserdichtes Alibi aber durchaus glaubhaft gewesen und ohne Kesy und Routerdaten hätte die Polizei keine Veranlassung gehabt, das Gebiet zu durchkämmen.