Cassandra71 schrieb:Die aufgedrehte Heizung hast du ins Spiel gebracht, wenn ich mich recht entsinne...für mich deutet das erst mal auf gar nix hin.
"Gar nix" ist schlecht, jedenfalls für den Kriminalisten. Denn es gibt wie immer mehrere Möglichkeiten:
Frau K. wollte es immer so warm wie möglich in ihrem Bad haben, wenn sie auf die Toilette ging. Bei älteren Leuten, die Inkontinenzprobleme haben, ist das bekanntlich häufiger der Fall. Deshalb drehte sie den Heizkörper voll auf. Es war in ihrem Bad immer so warm. Bei einem über längere Zeit voll aufgedrehten Heizkörper werden dann allerdings Temperaturen erreicht, die ungewöhnlich hoch und auch nicht mehr angenehm sind. Denn das Thermostat ist damit deaktiviert.
Das spricht für mich gegen eine Dauerbeheizung. Da hätte man das Ventil auf 3 oder 4 gelassen, um wohlige 24 Grad im Bad zu bekommen.
Oder sie wollte kurzfristig für einen bestimmten Anlass das Bad aufheizen. Vielleicht den selben Anlass, warum sie Wasser in die Wanne füllte. Wer mit Wasser hantiert, der friert leicht. Für mich deutet der voll aufgedrehte Heizkörper darauf hin. Da wollte jemand für einen bestimmten Zweck für eine gewisse Zeit (nicht dauerhaft) eine erhöhte Temperatur.
Der Mörder wird es nicht gewesen sein... Und nachdem das Gericht mit so großer Überzeugung darstellt, warum es ausgeschlossen ist, dass Frau K. dies oder das selbsttätig gemacht hätte, schließe ich die Möglichkeit aus, dass Frau K. nur ihr Klo auf tropische Temperaturen hochgeheizt und dann noch einmal liebevoll ihre unbenutzten Badarmaturen gestreichelt hat, als der Mörder um die Ecke kam.
hopkirk schrieb:Wenn Frau Kortuem nicht mehr badete und die Badewanne auch nicht zum Einweichen von Wäsche benutze, warum wurde dann überhaupt ihre DNA an den Armaturen gefunden?
Auch deshalb betrachte ich es als denklogischen Fehler des LG, wenn es ausschließt, Frau K. habe niemals nicht Wasser in ihre Wanne lassen wollen.