Wieder mal eine reichlich unlogische Verschwörungstheorie. Das ist so ein typisches Muster, das ich öfters sehe: Trauernde Angehörige stolpern in einem tragischen Todesfall über Details, die ihnen unrealistisch vorkommen. Dazu kommt noch ein passendes Feindbild, und schon eilen die Medien und die Experten zur Unterstützung herbei. Daraus wird dann ein Gesamtbild gestrickt, das aber in sich noch viel unrealistischer ist.
Die LaRouche-Bewegung hat einen völligen Außenseiter-Status in Deutschland und überall sonst auf der Welt. Sie passt weder so richtig nach links noch nach rechts und sitzt völlig isoliert auf ihrer selbstgestrickten Ideologie rum, weit weg von den Massen und den Mächtigen.
Die Vorstellung, dass die Wiesbadener Polizei und Staatsanwaltschaft für eine solche politische Randgruppe willentlich einen Mord deckt, finde ich absurd. Warum sollten die das tun? Die LaRouche-Bewegung hat keinen Einfluss, keine Macht, und wenn in der Presse über sie berichtet wird, dann immer negativ. Vor wem sollen die Untersuchungsorgane da Angst haben oder was soll ihnen das nützen?
Auch ist wohl allen klar, dass der frühmorgendliche Berufsverkehr rund um Wiesbaden nicht voller LaRouche-Anhänger ist, die auf einer Bundesstraße nach Belieben schalten und walten und danach der Polizei einen vom Pferd erzählen können.
Aus diesen Gründen halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Duggan auf eine andere Weise zu Tode gekomme ist, als es die von den Behörden ermittelten Zeugen berichtet haben. Dass er nämlich minutenlang mitten im Schnellverkehr gelaufen ist, bis er sich vor ein Auto gestürzt hat.
Es ist natürlich trotzdem möglich, dass es innerhalb dieser Wiesbadener LaRouche-Gruppe Ereignisse gegeben hat, die letztlich zum Tode Duggans geführt haben, und die Polizei schlicht desinteressiert war oder es für unnötig hielt, dies vollständig aufzuklären. Aber das kann nicht unter den Tisch kehren, dass sich Duggan höchst irrational verhalten hat. Selbst wenn man ihm zugutehalten will, dass er zuvor bedroht, attackiert oder verfolgt wurde, ist sein Verhalten geradezu wahnhaft unsinnig. Vielleicht gab es ja einen "Schuldigen", der Aulöser für seine Panik war, aber die wahren Ursachen für ein solches Verhalten muss man bei Duggan selbst suchen.
Mich hat der Tod Duggans spontan an den Fall der Zwillingssschwestern Ursula und Sabina Eriksson erinnert, die sich in einer wahnhaften Störung ohne erkennbaren Grund in den Verkehr gestürzt haben:
Wikipedia: Ursula and Sabina Erikssonhttps://www.youtube.com/watch?v=47ZUI1TMoaU (Video: Two Swedish twins attempt suicide on camera after being questioned at roadside by police)