Streusel schrieb:Es werden sich wieder Leute melden, die einwenden, dass die Forensiker festgestellt hätten, dass die Knochen gar nicht nach unten gespült wiorden sein können, weil sie so unbeschädigt seien. Aber ich weiß ja gar nicht auf welche Theorie sich das bezieht. Es gab da mal eine Theorie, die behauptete, die Beiden wären in den Fluss gestürzt, und zu Tode geschleift worden und von Felsen zerschmettert worden. Das hätte natürlich Beschädigungen an den Knochen erwarten lassen. Aber ich habe bisher noch kein Zitat von den Gerichtsmedizinern gehört, dass sie runtergespült werden der Leichenteile ausschließen. Von daher finde ich das Unfallszenario schlüssig.
Eine Sache, gefällt mir an deiner Theorie. Du warst eine, wenn nicht sogar die entscheidende Kraft, welche das Umkehren von Lisanne und Kris am 1.Quebrada, in ihren theoretischen Überlegungen, hier vor Wochen etabliert hat.
Das hat den Thread, von der nervigen und lähmenden Dauerschleife, der "Rundwegdiskussion" befreit.
Dann wurden von dem Autorenduo, immer neue Informationen in den Thread "gepumpt". Das hat dazu geführt, dass wir jetzt Mitte Juni, auf einem sehr hohen Level, diskutieren können.
Alle hier im Thread, die eine Theorie formulieren wollen ( unabhängig davon ob es eine Unfalltheorie oder eine Verbrechenstheorie ist), kommen aber wegen des gestiegenen Infolevels, ordentlich ins Schwitzen.
Sie können im Grunde genommen, fast gar keine Theorie mehr erstellen. Wenn man nämlich allen zur Verfügung stehenden Infos, in der ausgearbeiteten Theorie Rechnung tragen will, bewegt man sich nach Fertigstellung selbiger, fast zwangsläufig sehr nah am tatsächlichen Geschehen.
Als Vertreter der Unfalltheorie, hast du dich aber mit dem Umkehren Richtung Mirador am 1.Quebrada, sprichwörtlich "selbst ins Knie geschossen".
Denn du benötigst für deine Theorie, eine sehr geringe Strecke, welche die Knochen nach der Verwesung im Flussbett zurück legen, um an ihre jeweiligen Fundorte zu gelangen.
Du musst die beiden also in der Theorie am 1.Quebrada bergab "weiterlaufen" lassen, um letztendlich den Unfallort, der sich maximal 500 Meter - 1000 Meter vor dem ersten Knochenfundort befinden dürfte, zu erreichen.
Nur in einer solchen Konstellation, könntest du dem Fakt, dass auf den Knochen keinerlei Spuren einer äußeren Einwirkung festgestellt wurden, Rechnung tragen.
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Ich erkläre die äußere Einwirkung noch einmal ganz genau.......
Die Knochen befinden sich bei einer lebenden Person, immer in der schützenden Hülle des Körpergewebes und sind keinerlei äußeren Einflüssen ausgesetzt. Dabei entwickeln sie eine typische Oberflächenstruktur.
Nach etlichen Kilometern Transport auf dem steinigen Grund des Flussbettes, ist diese typische, nach der Verwesung nun komplett freiliegende Oberflächenstruktur, aber komplett zerstört.
WICHTIG !
Dabei sind keine millimetertiefen Kratzer, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind zu erwarten. Unter mikroskopischer gerichtsmedizinischer Betrachtung, offenbart sich aber das zerstörerische Werk der Steine , an der Oberflächenstruktur des Knochens.
Die Struktur ist nachhaltig schwer beschädigt und durch tiefe Kratzer und Riefen (wohlgemerkt im mikroskopischen Sinne) gekennzeichnet, als hätte man den Knochen mit Schmirgelpapier bearbeitet.
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Dann "platzt der Sack", aber an einer anderen Stelle. Lässt du sie bergab weiterlaufen, bekommst du die Signalstärke beim Absetzen der Notrufe, nicht mehr schlüssig in die Theorie. Und für den plötzlichen Abbruch der Fotoserie, nach dem 1.Quebrada, fehlt dir dann auch das "Umkehrargument".
Aber du stehst mit dem "Schlüssigkeitsproblem", nicht alleine da.
Auch ein Theorieansatz der von einem Verbrechen ausgeht, muss eine Leichenablage sehr nah an die Knochenfundorte heran bekommen. Damit ist ein Überfall zwischen 1.Quebrada und Mirador, mit sich anschließendem Tötungsdelikt und Ablage der Leichen in diesem Gebiet, auch nicht schlüssig und ausgeschlossen.
Allerdings kann die Verbrechenstheorie mit dem Behelfsargument der "Platzierung", den Komplex "Transport im Flussbett" umgehen. Das kann die Unfalltheorie nicht.
Letztendlich sehe ich momentan weder eine schlüssige Unfalltheorie/Verbrechenstheorie, in der aktuellen Diskussion. Weil wie geschrieben aufgrund der vielen Infos die berücksichtigt werden müssen, regelmäßig "der Sack an einer Stelle platzt" und die Theorie dann ihre Schlüssigkeit verliert.
Nachdem "unsere Kommunikation" in letzter Zeit, eher von fast schon "verbissener Konfrontation" geprägt war...hoffe ich das dieser Beitrag, einen deutlichen Schwenk in Richtung sachlicher und konstruktiver Kritik vollzieht.