Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
02.01.2021 um 21:47PS: Und wer es sehr ausführlich haben möchte, kann hier eine ganze Dissertation zu kognitiven Täuschungen und ihren Einfluss auf Richter ansehen (ebenfalls aus der Schweiz):
https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/165152/1/20050075.pdf
Schließlich gibt es dann auch die Medien und ihre Einflüsse. Hierzu findet man ebenfalls - gestützt auf Befragungen von Richtern und Staatsanwälten - Studien:
https://www.researchgate.net/publication/226506826_Der_Einfluss_der_Medien_auf_Richter_und_Staatsanwalte
Und dann ist auch noch der Einfluss der Politik nicht zu unterschätzen. V.a. auf die Staatsanwaltschaften, die keine formale Unabhängigkeit genießen:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article144979267/Range-raeumte-mit-einem-Maerchen-auf.html
Um Probleme zu vermeiden wird telefoniert. Wer hat den Mut, einem Ansinnen des Herrn Ministers offen zu widersprechen? Und dann die nächsten Jahre im unbeliebtesten Referat zu malochen? Anstatt OStA zu werden? Es gibt diese Beamte, aber sie sind nicht die Mehrheit. Um am Ende heißt es dann: "Dieses Gespräch hat niemals stattgefunden."
Das alles sollte Anlass für gesunde Skepsis oder für gesunde Selbstkritik sein. Der Berufsethos alleine bewahrt nicht vor Einflussnahme, sei sie psychologisch, medial oder politisch. Die Einflüsse lassen sich auch nicht verhindern. Aber ihre Auswirkungen lassen sich vermindern, wenn man sie erkennt und nicht die Augen vor ihrer Existenz verschließt.
https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/165152/1/20050075.pdf
Schließlich gibt es dann auch die Medien und ihre Einflüsse. Hierzu findet man ebenfalls - gestützt auf Befragungen von Richtern und Staatsanwälten - Studien:
https://www.researchgate.net/publication/226506826_Der_Einfluss_der_Medien_auf_Richter_und_Staatsanwalte
Und dann ist auch noch der Einfluss der Politik nicht zu unterschätzen. V.a. auf die Staatsanwaltschaften, die keine formale Unabhängigkeit genießen:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article144979267/Range-raeumte-mit-einem-Maerchen-auf.html
Um Probleme zu vermeiden wird telefoniert. Wer hat den Mut, einem Ansinnen des Herrn Ministers offen zu widersprechen? Und dann die nächsten Jahre im unbeliebtesten Referat zu malochen? Anstatt OStA zu werden? Es gibt diese Beamte, aber sie sind nicht die Mehrheit. Um am Ende heißt es dann: "Dieses Gespräch hat niemals stattgefunden."
Das alles sollte Anlass für gesunde Skepsis oder für gesunde Selbstkritik sein. Der Berufsethos alleine bewahrt nicht vor Einflussnahme, sei sie psychologisch, medial oder politisch. Die Einflüsse lassen sich auch nicht verhindern. Aber ihre Auswirkungen lassen sich vermindern, wenn man sie erkennt und nicht die Augen vor ihrer Existenz verschließt.