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Struktur und Determinismus im Kosmos

49 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zufall, Kosmos, Determinismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
starlight Diskussionsleiter
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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.09.2005 um 10:58
Das Universum in dem wir leben, besitzt von sich aus eine Struktur, die das Eintreten von speziellen Ereignissen wenn nicht gar determiniert, so doch sehr wahrscheinlich macht. Der Wille des Menschen ist das Produkt seines Gehirns, das wiederum eine Leistung seiner genetischen Ausstattung und sozialen Prägung darstellt. Doch so mächtig der Wille in uns auch sein sollte, wir können niemals wollen was wir wollen.

Ich habe mich im Internet auf die Suche nach Gedanken zum freien Willen gemacht. Albert Einstein hat dazu einen bemerkenswerten und gut verständlichen Zusammenhang formuliert:

""Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann was er will; er kann aber nicht wollen was er will." "

Was wir wollen ist letzten Endes das Geheimnis unseres neuronalen Cortex im Großhirn und in der Amygdala. Wir sind Wesen die glauben einen freien Willen zu haben, doch ihn letztlich nicht besitzen. Wir sind mehr als bloße Marionetten, aber auch nicht die unumschränkten Herrscher über unsere Gedanken und Motivationen.

Und dies macht die menschliche Existenz so gefährlich. Denn wohin sich die soziale Welt des Menschen letztendlich entwickelt, kann niemand mit Bestimmtheit sagen, weil unser Wille nicht wirklich unter unserer Kontrolle steht. Für Wesen aus anderen Welten, die unser Treiben in dieser Welt beobachten, müssen wir ziemlich seltsame Geschöpfe sein: interessant aber auch irgendwie sehr langweilig, weil nicht wirklich autonom.


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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.09.2005 um 11:28
@starlight:

Ich bin davon überzeugt, dass wir einen freien Willen haben. Deine Betrachtung hinkt, da Du ihn rational und materiell zu erklären versuchst.

Du widersprichst Dir darin selber:

Was wir wollen ist letzten Endes das Geheimnis unseres neuronalen Cortex im Großhirn und in der Amygdala.

Hier setzt Du eine rein materielle, physische Ursächlichkeit, die Bewusstsein/Seele/Geist negiert.

Wir sind Wesen die glauben einen freien Willen zu haben...

Dieser Aussage widersprichst Du zugleich, dass wir Wesen wären, die glauben.

Ich betrachte "das Geheimnis unseres neuronalen Cortex im Großhirn und in der Amygdala" nicht als Ursache, sondern als materielle Folge des Bewusstseins/Geistes/Seele.

Letztlich ist auch Deine Betrachtung des menschlichen Willens eine reine Glaubensüberzeugung.

Wir sind mehr als bloße Marionetten, aber auch nicht die unumschränkten Herrscher über unsere Gedanken und Motivationen.

Es ist eine Frage des individuellen Bewusstseins. Der Umstand, dass uns Dinge unbewusst sind, wurde seit jeher in den verschiedensten Varianten mystifiziert - von Gottheiten und geheimen Kräften bis hin zu einer rein materiell deterministischen Erklärung, die unserer gegenwärtig rationalen Zeit entspricht.

Das einzige kosmische Gesetz, das es gibt, ist, dass es kein Gesetz gibt, und das einzig absolute, das es gibt, ist, dass es nichts absolutes gibt!



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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.09.2005 um 16:49
@ starlight

Ich versuche nicht mal unbedingt, den freien Willen "beweisen" zu wollen. Aus Sicht der heutigen Forschung geht die Annahme wohl dahin, zu behaupten der Wille sei unfrei. Jedoch kann man das kontrovers sehen.
Ich persönlich suche die Wahrheit nicht nur im Außen (Wissenschaft), sondern auch im inneren.
Also will ich hier mal aus der Perspektive des Mystikers gegenargumentieren:


Der Geist steht über den Sinnen, der Wille steht über dem Geist, und ICH stehe noch über dem Willen.
(Bhagavad Gita)

Es läuft also meines Erachtens nach darauf hinaus, daß das wahre Ich (also die "Seele" des Menschen) willentlich den Geist (nennen wir es mal vereinfacht den Verstand) beeinflußen kann. Über den Geist kann man die Sinne beeinflußen. Der voll bewußte Mensch wäre demnach dazu in der Lage. In diesem Fall wäre das ICH frei, etwas zu wollen.

Anders eben der unbewußt lebende Mensch: Es gibt eben auch ein Ego (Bewußtsein resp. Vorstellung vom wahren Ich)- dieses entsteht durch Wahrnehmung der Sinne. Also entsteht durch diese Wahrnehmung eine Vorstellung. Dieses "falsche Ich" wirkt dem "wahren Ich" sozusagen entgegen.
Man denkt aufgrund der Wahrnehmung etwas, und handelt danach. Nach dem Begehren richtet sich dann der Wille aus. Das wahre Selbst kommt dann nicht mehr zur Sprache.

In meinen Vorstellungen von der Freiheit des Willens lasse ich mich ehrlich gesagt eher von der Mystik inspirieren. Wenngleich die Argumentationen von Rationalisten verständlich sind. Allerdings beleuchten diese meiner Meinung nach nicht den wahren, tieferen Grund der Dinge.
Aber das ist Sache des Glaubens, da ich nicht in der Lage bin, das stichhaltig zu beweisen.

Aber mal ein bildliches Beispiel dafür, wie sich mir das ganze in etwa darstellt:

>>5 wilde Pferde (Sinne) sind vor einen Wagen (Verstand) gespannt, und der Fahrer (Seele) hält die Zügel (Wille) in der Hand.
Der BEWUSSTE Mensch lenkt nun mit den Zügeln (Wille) die Pferde – wohin ER (Selbst = Seele) will.
Beim unbewußten Menschen laufen die Pferde dahin (Sinneswahrnehmung - gleich (EGO) – gleich - Verlangen und Begierden), wo SIE wollen, und reißen sowohl (Verstand) den Wagen als auch (das Selbst) den Fahrer mit sich. <<

Ich muß da im Endeffekt auch Geraldo zustimmen, wenn er sagt, es sei eine subjektive Sache.
Die reine Wissenschaft geht meiner Meinung nach nicht den Dingen auf den Grund. Aber wie gesagt, ist das meine persönliche Meinung.

Gr,


A.





Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.



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starlight Diskussionsleiter
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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.09.2005 um 17:30
Lieber Geraldo und Apollyon,

ich merke immer mehr wie schwierig das Thema ist über das wir hier diskutieren. Es gibt so viele möglicher Weise richtige und doch völlig verschiedene Argumentationen.

Da sind so viele Wege und Anschauungen möglich, eigentlich fast beliebig viele, es ist geradezu verwirrend.

Was Ihr mir in Euren Beiträgen und Antworten mitgegeben habt, ist sehr erleuchtend und regt mich zum Nachdenken an.

Ich glaube ich werde mich jetzt erst einmal wieder in die Stille zurückziehen. Morgen muß ich zudem eine weite Strecke mit dem Auto zurücklegen und kann daher nicht mehr im Internet diskutieren.

Ich wünsche Euch alles Gute bis demnächst hier im Forum.
Ich danke Euch für die vielen guten Beiträge und Antworten!

Tschüß

Bernd


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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.09.2005 um 17:33
Wir sind Wesen die glauben einen freien Willen zu haben, doch ihn letztlich nicht besitzen.

Yo, 100% richig.

@Apollyon oder die der selben Meinung
Die reine Wissenschaft geht meiner Meinung nach nicht den Dingen auf den Grund.

Wie du schon sagtest, ist es deine Meinung, doch was mich daran interessiert, warum bist du dir da so sicher, dass die Wissenschaft nicht die ganze Wahrheit liefert bzw. liefern kann? Wir wissen nicht was die Wahrheit ist, woher sollen wir dann wissen wer oder was uns die Wahrheit oder die Antworten auf unsere Fragen letztendlich geben kann? Vielleicht sieht die Welt doch (nur) so aus wie uns die Wissenschaft diese repräsentiert.

Ich bring den Tod, die Hölle, das Armageddon,
denn mein Ziel ist die Wahrheit, das Glück und der Frieden.



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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.09.2005 um 17:46
@ Tyranos

Wir wissen nicht was die Wahrheit ist

Wie wahr.

Ich persönlich wurde stark beeinflußt vom Konzept Aleister Crowleys, von der Hegelschen Dialektik, sowie natürlich von C.G. Jung und diversen anderen Philosophien und Lehren.

Ich denke beide Wege- also die rational denkende Wissenschaft und aber auch die Mystik, die Religion, der Spiritualismus haben ebenso ihre Daseinsberechtigung.
Die Wissenschaft sucht die Wahrheit im Außen- der "Esoteriker" bzw. Mystiker sucht sie in sich selbst. Beide Wege führen aber meiner Meinung nach zu einer "Echten" Wahrheit. Eben nur jede Richtung auf ihre Weise.

Ich versuche für mich selbst, ein mystisches und wissenschaftliches Denken zu verbinden. Für manchen mag sich das absurd anhören, aber dennoch bestätigen sich beide Wege in meiner Sicht der Dinge gegenseitig.

Wenn wir uns beispielsweise die Aussagen der mittelalterlichen Mystiker und Alchimisten ansehen, stellen wir fest, daß diese den Aussagen der heutigen Quantenphysiker nahezu gleichen. Zumindest in vielem.

Meiner Meinung nach gibt es keine Wahrheit, zumindest keine, die für alle gilt. Es gibt immer nur die individuelle, subjektive Wahrheit. Wahrheit ist immer nur daß, was ich bereit bin, als solche zu akzeptieren- oder anders gesagt- jeder erschafft sich seine Realität, in der er lebt, selbst.


Gr,


A.

Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.



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Struktur und Determinismus im Kosmos

07.09.2005 um 01:03
Das ganze Thema hier animiert mich zum selbst drüber nachdenken. Da ich mich zurzeit aber mit anderen Themen beschäftige, habe ich leider keine Zeit dazu. Besonders Apollyons ansichten finde ich sehr interessant. Kann nur sagen, weiter so. Könnte stundenlang hier weiterlesen. Endlich mal ein Thema das interessant ist und nicht zugespamt wird.

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Here I go again on my own,going down the only road I've ever known
Like a drifter I was born to walk alone, cos I know what it means, to walk along the lonely street of dreams



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Struktur und Determinismus im Kosmos

06.01.2007 um 12:56
Hallo Sidhte, ich wollte nur eine eine Sache vergleichen.
Die anderen Religionen undden ISLAM (Frieden durch Hingabe zu Allah).
Die anderen Religionen wie du schon soschön sagtest verbieten es dir zu forschen wo das 1. Wort des Korans "Ließ" ist. Damitwird nicht nur der KORAN gemeint sondern Allgemein ,ließ, bilde dich und erforsche.

Ein anderer Hadith sagt : "Nur der jenige der sich kennt , kennt ALLAH!"
Mit"sich" wird gemeint : Sein Körper , das Universum , die Erde und alles drum und dran.

Im Koran steht : "Nur der Wissende Fürchtet Allah."
Was wird mit Wissengemeint ? Alles was ALLAH erschaffen hat . Von dem kleinsten ATOM bis zum Universum !

Und dann sagt ALLAH noch im Koran (Sinngemäß) : Und wenn Ihr einen wiederspruchim Koran findet dann glaubt nicht !

Das ist auch einer der Gründe weshalb diebesten Wissenschaftler dem Koran zustimmen auch wenn Sie keine Muslime sind!

ISLAM (Frieden durch Hingabe zu Allah) stiftet zum Forschen!


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