@jiddu@Yoshi@md.teachjiddu schrieb:zufall ist nur eine ausrede für etwas das wir nicht verstehen
Das klingt aber auch nur nach einer Ausrede, um sich nicht eingehend mit dem Zufallsbegriff auseinandersetzen zu müssen :P
Allerdings ist es richtig, dass häufig der Begriff des Zufalls verwendet wird für Ereignisse die durchaus determiniert sein können.
Zufall muss man erstmal in zwei Bereiche aufteilen.
Echter Zufall: Gleichbleibende Einflußgrößen erzeugen variierende Ergebnisse. alle möglichen Ergebnisse sind gleichwertig
Pseudozufall: Gleichbleibende Einflußgrößen erzeugen das immer gleiche Ergebnis, die Einflußgrößen sind allerdings so komplex und vielfältig, dass sie ständig variieren und damit das Ergebnis ebenso variiert. Als Maß für seine "Güte" nehme ich die Annäherung an echten Zufall an.
Um einem Ergebnis den Begriff Zufall überhaupt zuordnen zu können muss es auf eine bestimmte Art und Weise beschaffen sein, die aus der Gleichwertigkeit resultiert.
Als Beispiel nehme man einen Würfel. Dass das Ergebnis dieses Würfels echt zufällig ist würde man nur annehmen wenn er tatsächlich jede Zahl gleich oft würfelt.
Bei einem realen Würfel würde ich zwar sagen, dass das Ergebnis determiniert ist, allerdings die Einflußgrößen so komplex, dass das Ergebnis nicht (oder nur extrem schwer) von echtem Zufall unterscheidbar ist. Also ein sehr guter Pseudozufall.
Aber wir nehmen mal kurz an, dass ein Würfel echt zufällig wäre. Jedes Ergebnis ist gleichwertig. Wenn ich jetzt zwei Würfel nehme, dann sind trotz echtem Zufall die Ergebnisse schon nicht mehr gleichwertig. 2 und 12 sind seltener als 7. Und je mehr Würfel ich nehme, desto mehr mögliche Ergebnisse gibt es zwar, aber die Häufigkeit des Durchschnittsergebnisses steigt gewaltig gegenüber den Randergebnissen.
Am Ende gibt es nur noch wenige wahrscheinliche Ergebnisse trotz echtem Zufall.
Es gibt also klare Kriterien für Zufall. Ob es jetzt echter oder guter Pseudozufall ist lässt sich rein Erkenntnistheoretisch natürlich nicht sagen wenn ich keine Einflußgrößen kenne.
Aber die zitierte Aussage ist so nicht haltbar.
Aber es ist immer noch redlicher zu sagen "ich kenne die Größen einfach nicht" als einen Gott oder freien Willen oder sonstwas hineinzuinterpretieren.
Jetzt kommt die Quantenmechanik ins Spiel. Es gibt Größen die sich streng zufällig verhalten. Natürlich liegt auch der Verdacht nahe, dass es Einflüße gibt die wir einfach noch nicht kennen. Aber die Praxis hat einfach gezeigt, dass sich verschiedene Einflüße ausschließen lassen, und es gibt sogar Eigenschaften, die eine mögliche Einflußgröße nicht haben kann.
Es wird zwar niemals einen Beweis geben, ob es echten Zufall gibt, aber in manchen Fällen deutet vieles darauf hin.