@bgeoweh @skagerak Genau, es ist das Problem der zu kleinen Zahlen. Hat man nur kleine Stichproben sind Außreiser deutlich öfter. Z.B. ist es deutlich einfacher mit drei Würfeln gleichzeitig eine sechs zu würfeln als mit tausenden.
Interessant ist aber auch, wenn man nur ein Beispiel zu lesen bekommt, (wie also z.B. im ersten Post, Nierenkrebs mit niedrigster Inzidenz), übersieht man bei der Schlussfolgerung gerne den Hinweis auf Statistik (dort: die ländlichen Countys) und zieht andere Schlussfolgerungen vor (auf dem Land lebt man gesünder etc.). Dies ist tatsächlich ein Problem bei sehr vielen Studien das die Schlussfolgerungen mit Vorsicht zu betrachten sind.
Z.B. habe ich gerade gelesen:
„Es gibt Leistungssportler, die bereit sind, ein kürzeres Leben in Kauf zu nehmen“
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2020/leistung/es-gibt-leistungssportler-die-bereit-sind-ein-kuerzeres-leben-in-kauf-zu-nehmen?utm_source=pocket-newtab-global-de-DEDort ist eine der Schlussfolgerung, das deutsche Olymipade-Sportler, welche eine Goldmedaille gewonnen haben, ein höheres Risiko haben früher zu sterben:
Sie haben festgestellt, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit mit zunehmendem Erfolg geringer wird: Der Goldmedaillengewinner hat ein höheres Risiko, früher zu sterben, als der Silbermedaillengewinner. Woran liegt das?
Mutmaßlich daran, dass der Goldmedaillengewinner länger und härter trainiert, also noch mehr an die Grenzen seines Körpers geht, und vielleicht auch eher bereit ist, gegen Fairness- oder Doping-regeln zu verstoßen.
Nun ist die Frage: Wieviele deutsche Goldmedaillengewinner hat es denn überhaupt gegeben? Kann ich daraus überhaupt eine statische sichere Aussage generieren? Bisher sind nur 400 der gesamten Teilnehmer überhaupt gestorben. Wieviele davon waren Goldmedaillengewinner?
Die Studie wurde hier veröffentlicht:
https://link.springer.com/article/10.1007/s12662-020-00654-xEinen anderen interessanten Fall gab es bei der Gates-Stiftung. Eine Studie an 1662 Schulen in Pennsylvania hatte gezeigt das sechs der fünfzig besten Schulen klein sind, somit waren kleine Schulen überrepräsentiert
Link. Daraus wurde der Schluss gezogen das an kleinen Schulen bessere Lehrmöglichkeiten gegebn waren. Konsistente Erklärungen lassen isch leicht finden ala, mehr persönliche AUfmerksamkeit, bessere Lehrer-Schüler Kommunikation etc. Daraus hat die Stiftung den Schluss gezogen das kleine Schulen gfördert werden müssen (
Link 2004). Über zwei Milliarden DOllar floßen in die Unterstützung der Schulen, viele Schulen wurden verkleinert. Das Projekt wurde ein voller Mißerfolg
Washington Post 2014 (Archiv-Version vom 30.10.2020). Man hatte nicht geschaut was die Merkmale der schlechtesten Schulen sind, die waren nämlich ebenso unterduchschnittlich klein. Das heißt die Größe der Schulen korreliert nicht mit der Leistung der Schüler (und wenn überhaupt dann eher anders herum
Link Bild 5).
Also immer Vorsicht walten lassen mit Aussagen bezogen auf kleine Stichproben ;-)