@BUTTERFLIEGE Wenn ich sage ich bin linksliberal dann meine ich damit den linken Flügel der österreichischen Schule. Damit bin ich für soziale Marktwirtschaft und für einen Sozialstaat, aber allgemein staatskritisch. Das heißt ich kritisiere vor allem die Rolle der Geldpolitik über die Notenbanken, die Interessenvertretungen mächtiger Banken und Konzerne und die Verschwendung von Steuergeldern in der Verwaltung und durchaus auch im Sozialbereich.
Die Abgabenlast in Deutschland halte ich für zu hoch und für wirtschaftlich schädlich. Zwar liegen wir damit im internationalen Vergleich nicht an der Spitze, aber ich halte fast alle modernen Staaten für kriminell und korrupt. Die hohe Abgabenlast ließe sich nur damit rechtfertigen wenn viel investiert würde, wobei diese Idee von einem Staat nicht meinem Ideal entspricht. In Deutschland wird aber im Verhältnis dazu viel zu wenig investiert und bei einem hohen Exportüberschuss sind hohe Abgaben sowieso nicht mehr zu rechtfertigen.
Ich halte auch die Macht der Banken für zu gefährlich und wenn bei einer Krise ein paar Banken wackeln, würde das die Krise verstärken. Die ideale Staatsquote sehe ich so bei 30% wobei sich eine deutlich höhere nur durch höhere Investitionen rechtfertigen lässt. Öffentliche Verschuldung lehne ich grundsätzlich ab. Eine temporär auf Pump finanzierte Steuersenkung kann aber mMn mit dazu beitragen, den Schuldenberg langfristig schneller abzubauen, wenn man den nachfolgendne Aufschwung dazu nutzt, die Staatsquote kontinuierlich abzubauen. Der Fehler, den man in vielen Staaten wohl gemacht hat, war im Aufschwung den Staat auszubauen. Das sollte man aber gerade nicht, sondern nur in Krisenzeiten sollte man den Sozialstaat ausbauen.