kuno7 schrieb:So lange es keinen Grund gibt, davon auszugehen, dass Leben nur einmalig auftreten kann, sehe ich keinen Grund diese Annahmen erst widerlegen zu müssen, bevor ich anderes verfolge.
Unsere aktuell mangelnde Kenntnis zur Entstehung von Leben IST der Grund, warum man davon ausgehen können sollte. Wenn Du hingegen von weiterem Leben ausgehst, so ist dies dasselbe in Grün. Ersetze in Deinem Satz also das "einmalig auftreten", in "mehrmalig". Ist genau das Gleiche, da es keinerlei Hinweise auf Leben abseits der Erde gibt.
kuno7 schrieb:Kannst du mir sagen, warum es nich möglich sein könnte?
Hab ich bereits, unzählige Male, aber eben immer diese relevanten Absätze werden ignoriert um wieder ein "ist aber trotzdem anders" draus zu machen.
Alles bezieht sich auch nur auf ein KÖNNTE, sowohl die Einmaligkeit von Leben, als dass es auch mehrmals auftreten könnte. Beides gleichermaßen möglich und unsere Existenz ist kein Argument, das FÜR weiteres Leben herhalten kann, da wir ja nicht mal wissen, ob wir eine singuläre Erscheinung in diesem Universum darstellen, oder nicht.
Dazu schrieb ich Gestern schon etwas:
Kephalopyr schrieb:NUR weil wir entstanden sind, heißt es auch nicht automatisch, das Leben müsse ein zwingend notwendiger Prozess sein, der ja streng genommen immer entstehen kann und muss, nur weil die dafür erforderlichen Bedingungen gegeben sein könnten, denn, sollten die Bedingungen auch eine Individualität mit einschließen, dass es selbst auf die Abfolge an Ereignissen ankäme, macht es das Leben zu etwas ganz eigenem, das sich nicht aus irgendeiner "Notwendigkeit" heraus ergab, sondern nur entstehen konnte, weil die jeweiligen Ereignisse dazu führten, in ihrer Abfolge, Intensität, etc.
Dazu brachte ich auch einen älteren Beitrag mit ein, in dem ich ein Beispiel anfügte, um sich das Ganze mal bildlich vorzustellen:
Darlegung, wieso auch von einer möglichen Singularität im Bezug auf Lebensentstehung ausgegangen wird:
Kephalopyr schrieb:-weil die hier geschehene Entstehung von Leben aus einer willkürlichen Abfolge an zufälligen Ereignissen entstanden sein kann, die diese Entstehung zweifellos als einzigartig deklarieren würden, denn es käme dann auf exakt die gleiche Abfolge und Menge an erfolgtem Ereignis und Intensität an, um nochmal eine Entstehung von Leben zu erzeugen.
Am einfachsten in Metapher eines Rezepts erklärt:
Haue mal verschiedene Gewürze in einen Topf voll Wasser und am Ende kreierst du dann eine ganz eigene und persönliche Suppe, die nur so entstand, wie sie entstand, weil du eine bestimmte Menge und Abfolge an Gewürzen genutzt hast, sowie eine bestimmte Menge an Zeit und Intensität an Temperatur, etc.
Du versuchst dann direkt hinterher nochmal genau DIESE Suppe hinzubekommen, aber es klappt definitiv kein zweites Mal, weil Intensität, Menge und Zeit, und die Abfolge der Gewürze anders sind und dieser noch so kleine Unterschied macht wiederum eine ganz andere, neue Suppe.
Hinsichtlich von Lebenentstehung kann dieser kleine Unterschied jedoch dafür sorgen, dass kein weiteres Leben entsteht, weil es nicht genau DIESE Abfolge, Menge und Intensität ist, als es beim ersten Mal der Fall war.
Und jetzt darauf zu argumentieren, dass eine andere Suppe ja einfach nur anderes Leben darstellen würde, ist ein Ausweichen dessen, worum es in diesem Beispiel mit der Suppe geht.
Und hier noch von
@Lakonier:
Kephalopyr schrieb:Das ist @Lakonier seine Ansicht zur Möglichkeit einzigartigen Lebens, als ich dies Thema in einem rein wissenschaftlichen Forum ansprach, in dem er auch ist und dort habe ich bisher von Fachleuten nur Zuspruch erhalten, bzw. die Zustimmung, dass sich einfach keine Wahrscheinlichkeitsberechnungen auf weiteres Leben anstellen lassen KÖNNEN und das aus gutem Grund, wie Lakonier es schon darlegte, oder auch @perttivalkonen oft genug tat!:
"Diese Annahme, dass das Leben einzigartig sein könnte, ist bis zum Beweis des Gegenteils (Auffindung von außerirdischem Leben, welches zweifellos nicht mit dem Leben auf der Erde verwandt ist und daher nicht über Transspermie oder Panspermie an den Auffindungsort gelangt sein kann) eine gültige Option, die in den Diskurs zu astrobiologischen Fragen einfließen sollte - gewissermaßen als Extrempunkt eines Spektrums, welches von Einzigartigkeit bis zur Regelmäßigkeit reicht. Für letzteren Extrempunkt (Regelmäßigkeit) wären dann Wahrscheinlichkeitskalkulationen möglich, die dann zu einem konkreten Wahrscheinlichkeitswert führen.
Es lassen sich aus dem singulären Datenpunkt des Vorkommens von Leben auf der Erde keinerlei weiterreichende Schlussfolgerungen bezüglich des Vorkommens von weiterem Leben außerhalb der Erde im Universum ziehen. Es ist daher auch angesichts der Vielzahl von Planeten und Monden im überschaubaren Universum nicht möglich, auf eine Vielzahl von Planeten oder Monden mit Leben zu schließen, da sich das Problem der Lebensentstehung nicht auf das Vorhandensein von Wasser sowie verschiedener organisch-chemischer Verbindungen reduzieren lässt.
Wie Du richtig geschrieben hattest, ist der Vorgang der Vernetzung von Molekülen zu einem funktionierenden Ganzen, welches als Zelle zu einer Darwinschen Evolution fähig ist, das immer noch ungelöste Problem, welches es uns bislang unmöglich macht, eine Basis für Wahrscheinlichkeitskalkulationen zu finden. Ohne diese Kalkulation lässt sich jedoch nicht begründet auf das Vorhandensein von weiterem Leben im Universum schließen. Wir bleiben daher einstweilen im Sumpf der Vermutungen stecken.
Die üblichen Überlegungen diesbezüglich beschränken sich weitestgehend auf das Problem der Entstehung und Anreicherung von immer komplexeren Kohlenstoffverbindungen, die analog zu irdischen Proteinen und Nucleinsäuren eine Basis für Stoffwechselvorgänge und Vererbungsvorgänge sein können, sofern sie in ein komplexeres Ganzes eingebunden sind, welches analog zu irdischen Zellen funktioniert. Der Prozess der Systembildung selber ist immer noch auf dem Niveau der fundamentalen Ebene aufgeklärt (einfache Syntheseschritte unter speziellen Laborbedingungen), ohne den Schritt zu komplexeren Reaktionszyklen zu erfassen, der aber typisch für lebendige Systeme ist.
Was man aber immerhin sagen kann, ist, dass Kohlenstoffchemie und Wasser notwendige Voraussetzungen für eine Lebensentstehung darstellen, da aus chemischen Gründen alternative Ansätze ausgeschlossen sind, weil sie eine komplexere Chemie - und damit die für eine funktionierende Mechanik im Systeminneren notwendigen Makromoleküle - nicht ermöglichen.
Wir können diesen Aspekt ja mal detaillierter diskutieren, um eine Vorstellung zu bekommen, wovon man auf der fundamentalen physikalisch-chemischen Ebene ausgehen muss, um überhaupt die Grundlagen für eine Lebensentstehung bereitzustellen. Dann ergibt sich daraus vielleicht ein Verständnis für das Ausmaß an Komplexität, was nötig ist, um wenigstens die Chance für eine erfolgreiche Lebensentstehung zu eröffnen, ohne daraus ableiten zu können, wie wahrscheinlich es ist, dass diese Chance sich dann auch tatsächlich verwirklicht."
So. Nachtrag: Lakonier kommt aus dem Bereich der Biologie und Astronomie.
Schade, dass hierauf inhaltlich nicht eingegangen wird, bzw. zumindest bisher leider nicht wurde.