@perttivalkonen perttivalkonen schrieb:Monod sprach ausdrücklich davon, daß unsere eigene Wahrscheinlichkeit geringer sei als das ganze Universum groß, ...
Also, ich habe mir jetzt noch einmal die einschlägigen Stellen durchgelesen und nichts dergleichen gefunden.
Dass Monod mit der existentialistischen Perspektive im Hintergrund von unserem Zigeunerdasein am Rande des Universums spricht, ist schon richtig, auch, dass das Universum für unsere Wertvorstellungen unempfänglich ist und es deshalb an uns liegt, zwischen dem Reich und der Finsternis zu wählen.
Aber die Formulierung von der Wahrscheinlichkeit "nahe bei Null" für Einzelereignisse im Universum wurde schon von Hoimar von Ditfurth als Strohmann verprügelt (in seinem Buch "Im Anfang war der Wasserstoff"), indem er den Lebensentstehungsprozess mit der Anordnung der Splitter eines herabfallenden Ziegels verglich.
perttivalkonen schrieb:... von dem schieren Zufall, daß die DNA nicht nur mit einem sinnigen Text entsteht, sondern auch mit der Bauanleitung für den Bau eines passenden "Lesegerätes", welches dann auch erst mal aus dem ohne es nichtlesbaren Text gebaut werden muß.
Kurioserweise lässt er sich gar nicht über den "sinnigen Text" aus, sondern über das Zustandekommen der Korrelation zwischen Aminosäuren und RNA-Tripletts, wobei er hier zwei Varianten ins Spiel bringt:
a) die stereochemische Variante (es besteht eine chemisch verwandte Beziehungzwischen einer Aminosäure und deren zugehörigen RNA-Triplett (=Codon))
b) der "gefrorene Zufall" (es besteht keinerlei chemische Beziehung zwischen Aminosäure und zugehörigem Codon)
Das heißt, die codierten Bestandteile der "Übersetzungsmaschine" geraten völlig aus dem Blickfeld. Viel wichtiger erscheint ihm, wie es gelingen konnte, dass eine DNA-Sequenz überhaupt eine Aminosäuresequenz "bedeuten" kann, indem über den genetischen Code eine eindeutige Zuordnung erfolgt.