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Ist die Existenz von Außerirdischen ein Hirngespinst?
28.04.2014 um 17:20@Hoffmann
Monods Bild vom Zigeunerdasein am Rande meint genau das, daß wir nicht in dieses Universum gehören, wie Licht und Staub und Sterne und Planeten es tun. Wir waren nicht vorgesehen, wir sind Fremdkörper. Witzigerweise denken viele, die sich auf Monods Zigeuner beziehen, daß es um die Seltenheit von intelligentem Leben ginge. Nein. Seltenheit und zigeunerhafte Fremdartigkeit stammen beide aus dem selben Grund bei Monod, sind aber zwei Paar Schuhe.
Mit der totalen Einsamkeit hingegen meint Monod dann aber eben, daß die Zahl weiteren Lebens außerhalb der Erde gegen Null geht, aber sowas von dicht an Null.
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Aber wie gesagt, wieso wir der nicht zu erwartende eine Fall von Lebensentstehung in einem Universum sind, das uns nicht nur gefühllos gegenübersteht, sondern uns gar nicht erst "haben wollte", nicht vorgesehen hat, das entwickelt Monod nicht in einer philosophischen und daher vielzitierten Passage, sondern in der drögen Abhandlung über Vererbungsmechanismen und den ersten Aufbau dieses Apparates.
Zufälle passieren, und ihre Existenz ist eben zufälliger Natur und kann nicht mit der Statistik verboten werden. Wohl aber läßt sich was über ihre Häufung und auch über dden Grad der Erwartbarkeit ihres Eintreffens aussagen. Nur das tut Monod, doch nichts, wofür berechtigterweise Prügel verdient wird.
Pertti
Hoffmann schrieb:Also, ich habe mir jetzt noch einmal die einschlägigen Stellen durchgelesen und nichts dergleichen gefunden.Und ich werde so rasch nicht dazu kommen, da nachzulesen, mein Exemplar ist mir abhanden gekommen. Hatte ehrlich gehofft, daß Dir das beim Stichwort Entstehung des reproduzierenden Erbguts und des Auslesemechanismus' wieder einfällt, daß er sich genau so geäußert hat. Im Net find ich leider keine Onlineausgabe zum Nachsuchen. Immerhin aber fand ich hier ein paar Zitate aus anderen Stellen seines Buches, wo er darauf aber nur zurückgreift, es nicht entwickelt.
Wenn wir diese Botschaft akzeptieren – alles, was sie enthält, akzeptieren – dann muss der Mensch zuletzt aus dem Jahrtausende alten Traum erwachen; und damit erwachen in seine totale Einsamkeit, seine fundamentale Isolation.Dieser Satz steht witzigerweise direkt vor dem mit dem Zigeunerdasein am Rand und dem unempfänglichen Universum. Weswegen ich meine Zweifel habe, daß Du die betreffende Stelle bei Monod tatsächlich nachgelesen hast. Das mit dem Zigeunerdasein und so, das immerhin wird im Net ja desöfteren kolportiert. Das andere, das mit dem völligen Alleinsein, hingegen nicht. Wenn das jetzt auch Dein Kenntnisstand ist, obwohl es bei Monod ohne Abstand nebeneinander steht, frag ich mich, woher Du Deine Information hast...
der Mensch zuletzt weiß, dass er allein ist in der gefühllosen Unermesslichkeit des Universums, aus dem wir nur durch Zufall entstanden sind.Auch hier ein Zitat, aber hier fehlt der Nachdruck. Allein wären wir ja auch, wenn es noch andere gäbe, nur eben zu weit weg, um je von ihnen zu erfahren, geschweige denn, Kontakt aufzunehmen. Gerade dies zeigt aber, daßder Nachdruck im anderen Zitat mehr meint. Dabei meint die totale Isolation noch gar nicht das Fehlen anderer Intelligenzen im All, sondern das, was Monod ungefähr mit den Worten wiedergab "wenn wir schon nicht das Wunschkind liebender Eltern sein können (nicht mehr absichtliche Schöpfung Gottes), so wollen wir doch wenigstens zwangsläufig entstanden sein (Leben als Naturgesetz, als "Absicht des (animistischen) Universums")". Doch gerade diese Verbundenheit mit dem All, das uns Lebende wenigstens "vorgesehen hat", diese Verbundenheit löst Monod mit dem unglaublichen Zufall einer Wahrscheinlichkeit von nicht mal ein Mal pro Universum auf. Leben ist quasi das Anti-Wunder in einer Welt, die Leben gar nicht vorsieht (nur halt nicht direkt verbietet). Wir sind nicht nur selten oder seltenst, wir gehören eigentlich gar nicht hier her. Totale Isolation eben, nicht bloß "Isolation".
Monods Bild vom Zigeunerdasein am Rande meint genau das, daß wir nicht in dieses Universum gehören, wie Licht und Staub und Sterne und Planeten es tun. Wir waren nicht vorgesehen, wir sind Fremdkörper. Witzigerweise denken viele, die sich auf Monods Zigeuner beziehen, daß es um die Seltenheit von intelligentem Leben ginge. Nein. Seltenheit und zigeunerhafte Fremdartigkeit stammen beide aus dem selben Grund bei Monod, sind aber zwei Paar Schuhe.
Mit der totalen Einsamkeit hingegen meint Monod dann aber eben, daß die Zahl weiteren Lebens außerhalb der Erde gegen Null geht, aber sowas von dicht an Null.
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Aber wie gesagt, wieso wir der nicht zu erwartende eine Fall von Lebensentstehung in einem Universum sind, das uns nicht nur gefühllos gegenübersteht, sondern uns gar nicht erst "haben wollte", nicht vorgesehen hat, das entwickelt Monod nicht in einer philosophischen und daher vielzitierten Passage, sondern in der drögen Abhandlung über Vererbungsmechanismen und den ersten Aufbau dieses Apparates.
Hoffmann schrieb:Aber die Formulierung von der Wahrscheinlichkeit "nahe bei Null" für Einzelereignisse im Universum wurde schon von Hoimar von Ditfurth als Strohmann verprügeltDas tut auch gar keiner. Monod nicht, und ich auch nicht. Monod benennt die allgemeine Wahrscheinlichkeit nur für so gering, daß nicht mal ein einziges Mal in einem Universum so groß, wie wir es uns vorstellen mögen (hauptsache endlich), damit zu rechnen wäre, daß Leben entsteht. Daß es dennoch ein Mal passiert ist, sei eben ein Zufall (ohne jegliche, auch nicht statistische, Notwendigkeit). Daß es nochmals passiert wäre, noch weniger wahrscheinlich.
Zufälle passieren, und ihre Existenz ist eben zufälliger Natur und kann nicht mit der Statistik verboten werden. Wohl aber läßt sich was über ihre Häufung und auch über dden Grad der Erwartbarkeit ihres Eintreffens aussagen. Nur das tut Monod, doch nichts, wofür berechtigterweise Prügel verdient wird.
Pertti