perttivalkonen
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Ist die Existenz von Außerirdischen ein Hirngespinst?
28.04.2014 um 19:50@Hoffmann
OK, ohne die von mir angesprochene Passage kommen wir hier nicht wirklich weiter. Aber hier denke ich, daß ich Dir das schon mit den bisherigen Zitationen zeigen kann:
Und könntest Du dann auch bitte noch die Passage zitieren, in der er sagt, daß auf anderen Planeten sicher andere Wege eingeschlagen worden sind, wir also gar nicht das einzige Leben im Universum sein werden?
Und verstehe ich Dich auch darin richtig, wir Menschen sind nur deshalb einsam, nicht weil es uns an "verwandten Seelen" voller Intellekt im Universum mangelt, sondern weil die ne andere, wahrscheinlichere Lebensentstehung hatten und nur unsere Lebensentstehung den reichlich komplizierten und eigentlich überhaupt nicht zu erwartenden Weg der Datenspeicherung gewählt hat? Das wäre eines Monod wahrlich unwürdig! Da hätt er auch sagen können: alle intelligenten Wesen im Universum haben blaue Haare und rot-grün-karierte Haut, nur wir nicht, darum sind wir die Zigeuner, einsam und ausgestoßen.
Ich würd mal sagen, Du hast da eher meine Version der Monodschen Aussageintention bestätigt.
Pertti
OK, ohne die von mir angesprochene Passage kommen wir hier nicht wirklich weiter. Aber hier denke ich, daß ich Dir das schon mit den bisherigen Zitationen zeigen kann:
Auch hierzu das Zitat im Kontext:Monod kritisiert auch die Annahme einer gesetzmäßigen Lebensentstehung als Animismus. Daran erinnerst Du Dich hoffentlich. In dem Zusammenhang hatte er denn auch davon gesprochen, daß wir, wenn wir schon nicht Wunschkinder liebender Eltern sind, doch wenigstens notwendige Produkte einer allgemeinen "universalen" Tendenz im Weltraum sein können. Monod lehnt dies ab. Und er kann dies, weil für ihn die Entstehung von Leben kein regelmäßig wiederholter Prozeß im Universum ist, keiner sein kann. Eben: er geht nicht aus einer "Gesetzmäßigkeit" hervor, sondern aus "Zufall". Und zwar dem größten aller Zufälle. Nicht so, wie ein Würfel zufällig fällt, aber dennoch gibt es die Gesetzmäßigkeit, daß jede Würfelseite in durchschnittlich jedem sechsten Wurf oben erscheinen wird. Also kein "Gesetz der großen Zahlen", kein solcher Zufall, der in Masse dann doch wieder gesetzmäßig abläuft. Sondern eben der blanke Zufall dessen, was eigentlich überhaupt nicht zu erwarten war und womit nicht ein zweites Mal zu rechnen ist. Monod spricht hier ausdrücklich vom Zufall, nicht von einer wie auch immer gearteten Notwendigkeit. Er sieht sie hier nicht. Müßte sie aber sehen, wenn er es nicht so meinte, wie von mir dargelegt.
Der Alte Bund [gemeint ist die animistische Verbundenheit mit den schon erwähnten Ontogenien] ist zerbrochen; der Mensch weiß endlich, dass er in der teilnahmslosen Unermesslichkeit des Universums allein ist, aus dem er zufällig hervortrat. Nicht nur sein Los, auch seine Pflicht steht nirgends geschrieben. Es ist an ihm, zwischen dem Reich und der Finsternis zu wählen. (S. 219)
Da geht es nicht um die Zahl weiteren Lebens, sondern um den schlichten Fakt, dass sich der Zufall unserer Existenz nicht sinnhaft im Universum verorten lässt. Aus der Erkenntnis des Universums bzw. der Natur generell lässt sich kein Sinn entnehmen, der sinnstiftend für unsere Existenz sein kann.
Hoffmann schrieb:Nein, Monod schreibt, dass die a priori Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ereignisses unter allen im Universum möglichen Ereignissen nahe bei Null liegt. (S. 178) Die Entstehung des Lebens auf der Erde war ein solches Ereignis. Die Entstehung des Menschen in der irdischen Biosphäre war ein weiteres solches Ereignis.Könntest Du diese Passage hier reinstellen? Das könnte die eine Stelle sein, auf die ich mich beziehe, klingt sehr vertraut / ähnlich. Die andere, die mit dem Gencode und dem Auslesemechanismus und der Unwahrscheinlichkeit, daß dies passieren könne (ich glaube, er benutzte das Bild mit Safe und Schlüssel/Code im Innern), stand jedenfalls irgendwo früher. Vielleicht find ich mein Exemplar wieder und find die Passage, mal sehen...
Hoffmann schrieb:Die Wahrscheinlichkeit, dass dies andernorts noch einmal geschieht, ist so gering, dass wir darüber nicht nachdenken müssen. Aber dies bezieht sich auf den Werdegang, der auf der Erde abgelaufen ist. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass es irgendwo im Universum diesseits des Ereignishorizonts noch einmal zur Entstehung der irdischen Variante von Leben und Menschheit gekommen ist.Willst Du etwa sagen, daß Monod sagt, daß die Entstehung des Lebens mit einem "codierten Bauplan", dessen Code willkürlich, nicht einschreibbar sondern nur auslesbar ist, und dessen Auslesewerkzeug selbst erst nach diesem Bauplan gebaut werden muß, daß diese Lebensentstehung so unwahrscheinlich ist, daß wir im ganzen Universum die einzigen sein dürften, die so entstanden sind? Und klingt das nicht verdammt nach dem, wie ich Monod aus der Erinnerung wiedergegeben habe?
Und könntest Du dann auch bitte noch die Passage zitieren, in der er sagt, daß auf anderen Planeten sicher andere Wege eingeschlagen worden sind, wir also gar nicht das einzige Leben im Universum sein werden?
Und verstehe ich Dich auch darin richtig, wir Menschen sind nur deshalb einsam, nicht weil es uns an "verwandten Seelen" voller Intellekt im Universum mangelt, sondern weil die ne andere, wahrscheinlichere Lebensentstehung hatten und nur unsere Lebensentstehung den reichlich komplizierten und eigentlich überhaupt nicht zu erwartenden Weg der Datenspeicherung gewählt hat? Das wäre eines Monod wahrlich unwürdig! Da hätt er auch sagen können: alle intelligenten Wesen im Universum haben blaue Haare und rot-grün-karierte Haut, nur wir nicht, darum sind wir die Zigeuner, einsam und ausgestoßen.
Ich würd mal sagen, Du hast da eher meine Version der Monodschen Aussageintention bestätigt.
Pertti