Kephalopyr schrieb am 06.07.2023:Schwachsinn! Echt! Wer ist denn die "heutigen Vorstellungen"? Unterhalte Dich mal mit richtigen Wissenschaftlern von Angesicht zu Angesicht, keiner würde diese Möglichkeit aufgrund solch eines Arguments ausschließen.
Meine Güte, das hatten wir doch schon:
Noumenon schrieb am 03.07.2023:Doch, wir haben ausreichend Informationen, um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen zu können, Leben sei nur ein einziges Mal im Universum (oder auch nur in unserer Galaxie...) entstanden, auch wenn wir das natürlich nicht zu 100% ausschließen können. Dass dir persönlich unsere bisherigen Informationen, was Leben ist und wie es entstand, nicht ausreichen mögen, ist 'ne andere Kiste.
Daraufhin meintest du dann:
Kephalopyr schrieb am 03.07.2023:Ach ja? Nenne mir mal diese Informationen, die ausschließen, dass Lebensentstehung etwas singulär auftretendes sein kann, wenn es von wissenschaftlicher Seite aus selbst heißt: [...]
(Hervorhebung durch mich)Und ich darauf:
Noumenon schrieb am 06.07.2023:Die entscheidende Aussage hast du an dieser Stelle leider geskippt:
"Die Möglichkeit 1) wird nach heutigen Vorstellungen weitgehend ausgeschieden." (Quelle: ebd.)
Also genau mein Reden.
Und du nun wieder:
Kephalopyr schrieb am 06.07.2023:Schwachsinn! Echt! Wer ist denn die "heutigen Vorstellungen"? Unterhalte Dich mal mit richtigen Wissenschaftlern von Angesicht zu Angesicht, keiner würde diese Möglichkeit aufgrund solch eines Arguments ausschließen.
(Hervorhebung durch mich)Klassischer Fall von "kein wahrer Schotte", wie's scheint.
Kephalopyr schrieb am 06.07.2023:Ich bin in einem rein naturwissenschaftlichen Forum unterwegs...
Was ja durchaus löblich ist. Immerhin ist Allmystery "nur" und in erster Linie ein Forum
"über grenzwissenschaftliche, mysteriöse, religiöse und gesellschaftspolitische Themen, sowie Kriminalfälle" (Wiki, Allmystery). Dennoch sollte man auch in einem Forum mit naturwissenschaftlichem Anstrich nicht zu viel erwarten, schon gar nicht, dass sich da in erster Linie nur Fachexperten und Wissenschaftler tummeln. Mit etwas Glück trifft man ein paar wissenschaftliche Hilfskräfte, Doktoranden oder Lehrer, aber auch in einem naturwissenschaftlichen Forum bezieht die Mehrheit der User ihr Wissen von YouTube, Lesch & Co., zumal Doktoranden und Wissenschaftler auch echt Besseres zu tun haben, als ihre Zeit in einem Internetforum zu verbringen, was sich vor allem daran zeigt, dass in solchen Foren in der Regel absolut nix los ist.
Kephalopyr schrieb am 06.07.2023:...wo auch der @Lakonier mit dabei ist, sowie andere Fachleute im Bereich der Biologie und Astronomie.
Ja, der gute Lakonier ist auf jeden Fall vom Fach, wenn ich einige seiner Beiträge hier mal überfliege. Ob Lehrer, Student, Doktorand oder Wissenschaftler... das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich erinnere mich auch noch an so einige andere Fachleute hier, die das Forum früher oder später aber leider wieder verlassen haben.
Kephalopyr schrieb am 06.07.2023:Oh Gott, das ist ja genauso wie Harald Leschs Verallgemeinerung dazu, von wegen: "Kein ernstzunehmender Wissenschaftler geht Heute noch davon aus, dass wir das einzige Leben sind!"
Du wirst das besser wissen als ich, ich bin kein Fan vom Fernsehprediger Lesch. Und ansonsten sehe da jetzt keinen Unterschied zu
deiner Verallgemeinerung:
"Unterhalte Dich mal mit richtigen Wissenschaftlern von Angesicht zu Angesicht, keiner würde diese Möglichkeit aufgrund solch eines Arguments ausschließen."Kephalopyr schrieb am 06.07.2023:Na los, dann hau mal ein brauchbares Argument raus, warum diese Möglichkeit nahezu ausgeschlossen werden kann. Ich bin mal gespannt, ob es da noch etwas abseits von "viele Planeten" und "großer Raum" gibt, oder, "weil wir schließlich entstanden sind".
Wieso Argument (im Singular)...?
Und vielleicht könnten wir uns ja auch erst einmal darauf einigen, dass du nicht mit
absoluter Sicherheit ausschließen kannst, dass wir vielleicht doch nicht alleine im Universum sind, während ich wiederum nicht mit
absoluter Sicherheit ausschließen kann, dass wir vielleicht doch alleine im Universum sind. Das liegt vor allem am gegenwärtigen Nichtwissen bzw. Fehlen von Evidenz. Damit könnte man im Prinzip auch schon aufhören und die Diskussion beenden, um abschließend zu konstantieren:
Wir wissen es nicht, prinzipiell ist alles möglich, fertig.Möchte man es allerdings nicht dabei belassen, wie es den meisten Menschen üblich ist, bleibt nur die
Spekulation bzw. Hypothesenbildung unter Abwägung von Wahrscheinlichkeiten, Plausibilitäten, Konsistenz, alternativen Hypothesen, Heuristik (etwa Occam's Razor) und so weiter.
Und ja, selbstverständlich ist die schiere Anzahl an (erdähnlichen) Planeten ein Argument, welches eher
für die These spricht, dass wir
nicht alleine im Universum sind. Was auch sonst? Und ja, damit ist es weder ein Beleg, noch ist es das einzige Argument. Aber man stelle sich bspw. mal folgendes Statement vor:
"Im Universum gibt es schätzungsweise 10 bis 100 Trillionen erdähnliche Planeten, folglich ist es durchaus naheliegend, dass wir alleine im Universum sind."Ein derartiger Schluss wäre komplett lächerlich, geradezu absurd und ließe an jedweder Stringenz und Plausibilität missen.
(Vergessen darf man an dieser Stelle auch nicht die entsprechende Gegenthese, dass wir alleine im Universum sind. Und diese ist an dieser Stelle dann gleichbedeutend mit der Aussage, dass von den genannten schätzungsweise 10 bis 100 Trillionen erdähnlichen Planeten - bis auf unsere Erde - alle tot sind!)
Gestützt wird obiges Argument selbstverständlich von weiteren Argumenten wie etwa dem, dass unsere Sonne, unser Sonnensystem bzw. die Erde, ihre Position und die auf ihr vorfindbaren Bedingungen keinen ausgezeichneten Spezialfall im Kosmos darstellen, sondern eher typisch und gewöhnlich sind (Kopernikanischen Prinzip). Dass wir es doch mit dem einen oder anderen Spezialfall zu tun haben, wäre zwar möglich und es gibt da auch durchaus einige Hinweise, dennoch ist das letztendlich genauer zu begründen oder gar zu belegen.
Ein weiteres Argument wäre auch die doch eher überraschend kurze Zeit, nach welcher das Leben auf der Erde entstand: Die Erde ist ca. 4,55 Mrd. Jahre alt und ihre Oberfläche war anfangs noch heiß und flüssig. Erst so um die 300 Mio. Jahre später hatte sich die Oberfläche der Erde auf unter 100°C abgekühlt, eine feste Kruste, die Uratmosphäre und Urozeane haben sich gebildet, während es nach dieser Abkühlungsphase dann nicht mehr lange bzw. "nur" noch ein paar hundert Mio. Jahre mehr gedauert hat, bis schließlich Leben entstand. Auch das ist natürlich - für sich genommen - kein Beleg. Es gibt ja bspw. auch Leute, die spielen zum ersten Mal Lotto und knacken den Jackpot. Dennoch treten statistisch seltene Ereignisse im Mittel nicht nur erst nach vielen Versuchen ein, sondern auch erst nach langer Zeit (fast alle Menschen warten "ewig" auf den Jackpot).
Für das nächste Argument muss man ziemlich weit ausholen, es ist alles andere als leicht einzusehen und hängt insbesondere mit der Frage zusammen, was Leben überhaupt
ist. Ein Biologe würde es mehr oder weniger so definieren wie man es in der Schule lernt: Lebewesen sind gekennzeichnet durch
Wachstum, Stoffwechsel, Fortpflanzung, Selbstorganisation, Selbstreplikation, Interaktion, Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit.
Was bei dieser Definition insbesondere fehlt, ist der extrem hohe Grad an Komplexität und Ordnung (als Folge der Selbstorganisation) bzw. negativer Entropie (Negentropie), durch die lebende Systeme gekennzeichnet sind. Spätestens dann auch, wenn wir bspw. über die Entstehung des Lebens bzw. die chemische Evolution sprechen, muss der Biologe passen und das Feld dem Chemiker überlassen, oder auch dem Physikochemiker.
Ein bedeutender Physikochemiker der Neuzeit war bspw. Ilya Prigogine, der intensiv auf dem Gebiet der Thermodynamik, Selbstorganisation und Irreversibilität geforscht und für seine Theorie über sog. 'dissipativen Strukturen' 1977 den Nobelpreis erhalten hat.
Als dissipative Strukturen bezeichnet man das
"Phänomen sich selbstorganisierender, dynamischer, geordneter Strukturen in nichtlinearen Systemen fern dem thermodynamischen Gleichgewicht. Dissipative Strukturen bilden sich nur in offenen Nichtgleichgewichtssystemen, die Energie, Materie oder beides mit ihrer Umgebung austauschen. Beim Aufbau geordneter Strukturen nimmt die Entropie lokal ab; diese Entropieminderung des Systems muss durch einen entsprechenden Austausch mit der Umgebung ausgeglichen werden." (Wikipedia, Dissipative Struktur)Um zu verstehen, was genau das alles mit Leben bzw. seiner Entstehung zu tun hat (oder haben könnte), muss man schon etwas tiefer in die Materie einsteigen, was an dieser Stelle schwierig sein dürfte. Mindestens klar sein sollte aber bspw., was genau ein sog.
Nichtgleichgewichtssystem ist. Nichtgleichgewichtssysteme sind insbesondere offene Systeme, die nicht im thermodynamischen Gleichgewicht sind und sich im ständigen Austausch von Energie (oder Materie) mit ihrer Umgebung befinden. Dazu zählen natürlich und insbesondere lebende Systeme, welche sich in einem besonders hohem Maße fernab des thermodynamischen Gleichgewichts befinden, aber auch die Erde zählt dazu. Dissipative Strukturen wiederum sind irgendwo dazwischen - sie sind mehr als einfach nur Nichtgleichgewichtssysteme, sind zwar keine Lebewesen, kommen aber relativ häufig in der Natur vor:
"Beispiele für dissipative Strukturen sind die Ausbildung von wabenförmigen Zellstrukturen in einer von unten erhitzten Flüssigkeit (Bénard-Effekt) oder an Phasengrenzen bei Strömungsvorgängen, Fließgleichgewichte in der Biochemie, Hurrikane, chemische Uhren und Kerzenflammen. Dissipative Strukturen besitzen viele Gemeinsamkeiten mit biologischen Organismen, weshalb Lebewesen auch meist zu diesen gezählt werden." (Wikipedia, Dissipative Struktur)Wie schon erwähnt, ist auch die Erde ein offenes Nichtgleichgewichtssystem, welches permanent Energie durch die Sonne erhält. Gleichzeitig ist die Energiebilanz annähernd ausgeglichen, d.h. die Erde gibt - im Mittel - auch genauso viel Energie wieder ab (anderenfalls würde sie sich immer weiter aufheizen). Der Unterschied ist vor allem der, dass uns von der Sonne vor allem sehr energiereiche elektromagnetische Strahlung erreicht (Ultraviolett, sichtbares Licht, Infrarot), während die Erde wiederum fast ausschließlich Energie in Form von Wärme (Infrarot) abgibt. Was passiert hier also? Richtig, die Erde ist letztendlich nicht nur ein Nichtgleichgewichtssystem, sondern sogar ein dissipatives System:
"Die Erdoberfläche inklusive der Atmosphäre bildet ein gleichgewichtsfernes energieumsetzendes (dissipatives) System, das durch die Sonneneinstrahlung Energie aufnimmt und durch Wärmeabstrahlung in den Weltraum abgibt. Innerhalb dieses Systems kann sich eine Vielzahl dissipativer Strukturen bilden, wie zum Beispiel Wolken, Flüsse oder Wirbelstürme." (Wikipedia, Dissipative Struktur)Während also die Energiebilanz annähernd Null ist, nimmt die Entropie der Erde durch den Aufbau dissipativer (Unter-)Strukturen kontinuierlich ab.
Zurück zum Leben. Wie gesagt sind auch Lebewesen letztendlich nichts weiteres als dissipative Strukturen, nur von weitaus höherer Komplexität und Ordnung bzw. geringer Entropie. Aufbau geordneter Strukturen bei gleichzeitiger (lokaler) Entropieabnahme - das ist genau das, was dissipative Strukturen tun. Dass uns das im Falle "lebender" Systeme so sonderbar und mysteriös vorkommt, liegt aber allenfalls an der schier enormen
Zeit, welche diese Systeme hatten, im Zuge der Selbstorganisation und dem ständigen Zustrom von Energie niedriger Entropie von der Sonne zur Erde diverse Strukturen aufzubauen, die wir heutzutage in lebenden Systemen (insbesondere Zellen) vorfinden.
Die ganze Materie ist, wie gesagt, recht komplex. Für eine ausführlichere Auseinandersetzung beginnt man wohl besser ein Studium und forscht ggf. sogar auf dem Gebiet. Oder schaut man wenigstens in Papers von Wissenschaftlern, die sich eingehender damit befassen, bspw. Jeremy England, Eugene V. Koonin oder Karo Michaelian:
https://pubs.aip.org/aip/jcp/article/139/12/121923/74793/Statistical-physics-of-self-replicationhttps://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2120042119https://www.mdpi.com/2673-9321/2/1/22Kephalopyr schrieb:Schade, dass [auf den Beitrag von Lakonier] inhaltlich nicht eingegangen wird, bzw. zumindest bisher leider nicht wurde.
Naja, es ist halt ein Beitrag von jemandem, der an dieser Stelle leider nicht antworten kann. Aber gut, das ist dann wohl wie mit irgendwelchen Artikeln im Netz, die man zitiert und deren Autoren ebenfalls nicht antworten können. Also bitte schön:
Lakonier schrieb:Diese Annahme, dass das Leben einzigartig sein könnte, ist bis zum Beweis des Gegenteils (Auffindung von außerirdischem Leben, welches zweifellos nicht mit dem Leben auf der Erde verwandt ist und daher nicht über Transspermie oder Panspermie an den Auffindungsort gelangt sein kann) eine gültige Option, die in den Diskurs zu astrobiologischen Fragen einfließen sollte - gewissermaßen als Extrempunkt eines Spektrums, welches von Einzigartigkeit bis zur Regelmäßigkeit reicht. Für letzteren Extrempunkt (Regelmäßigkeit) wären dann Wahrscheinlichkeitskalkulationen möglich, die dann zu einem konkreten Wahrscheinlichkeitswert führen.
An dieser Stelle zunächst der klassische Schluss von mangelnde Evidenz auf die Möglichkeit des Gegenteils. Formal logisch und vor dem Hintergrund erkenntnistheoretischer Positionen wie dem Fallibilismus ist dieser Schluss zwar korrekt, bringt uns nur leider nicht weiter. Möglich ist auch die Existenz von Atlantis, Big Foot und unzähligen anderen Dingen, die wir mangels Evidenz nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen können.
Und was Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten angeht, so sind diese an dieser Stelle
prinzipiell nicht möglich, da es sich hier nicht um ein Zufallsexperiment im klassischen Sinne handelt, wofür wir ferner auch noch ein Wahrscheinlichkeitsmaß bräuchten. Allenfalls könnten wir empirisch eine
relative Häufigkeit ermitteln - sofern wir eine Stichprobe hätten.
Lakonier schrieb:Es lassen sich aus dem singulären Datenpunkt des Vorkommens von Leben auf der Erde keinerlei weiterreichende Schlussfolgerungen bezüglich des Vorkommens von weiterem Leben außerhalb der Erde im Universum ziehen. Es ist daher auch angesichts der Vielzahl von Planeten und Monden im überschaubaren Universum nicht möglich, auf eine Vielzahl von Planeten oder Monden mit Leben zu schließen, da sich das Problem der Lebensentstehung nicht auf das Vorhandensein von Wasser sowie verschiedener organisch-chemischer Verbindungen reduzieren lässt.
Auch hier lediglich der Appell ans Nichtwissen bzw. der klassische Schluss von mangelnder Evidenz auf die prinzipielle Möglichkeit des Gegenteils, auch wenn die Prämissen richtig sind: Wir kennen viele notwendige Bedingungen für die Entstehung von Leben, allerdings sind diese Bedingungen nicht automatisch auch hinreichend.
Lakonier schrieb:Wie Du richtig geschrieben hattest, ist der Vorgang der Vernetzung von Molekülen zu einem funktionierenden Ganzen, welches als Zelle zu einer Darwinschen Evolution fähig ist, das immer noch ungelöste Problem, welches es uns bislang unmöglich macht, eine Basis für Wahrscheinlichkeitskalkulationen zu finden. Ohne diese Kalkulation lässt sich jedoch nicht begründet auf das Vorhandensein von weiterem Leben im Universum schließen. Wir bleiben daher einstweilen im Sumpf der Vermutungen stecken.
Weiß gerade nicht, ob ich diese Metapher schon einmal gebracht hatte. Aber wissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien ergeben sich nicht über Nacht. Vielmehr ist es wie ein
Puzzle, deren Motiv sich im Laufe der Zeit bzw. des wissenschaftlichen Fortschritts immer mehr abzeichnet. Und auch wenn es bzgl. der "Entstehung von Leben" noch viele weiße Flecken geben mag, ist das grobe Bild klar: Alles beginnt mit der Abkühlung der Erde, der Bildung von Erdkruste, Uratmosphäre, Urozean und schließlich einsetzenden
chemischen Evolution. Keine Spontanzeugung, keine mysteriöse Lebenskraft, kein göttliches Wirken, keine zufällige Entstehung einer Zelle "aus dem Nichts", sondern ein natürlicher Vorgang der Selbstorganisation über unzählige Zwischenschritte und basierend auf physikochemischen Prozessen. Und nur weil einige Fragen noch ungeklärt sind, stecken wir nicht bloß in einem "Sumpf der Vermutungen", sondern sind mit diversen Ansätzen ("Metabolism First", "Replication First" usw.) und dem ganzen "Research Framework" drumherum bereits um "Lichtjahre" weiter als vor gerade mal 100 Jahren, als man noch nicht einmal wusste, was genau eigentlich Gene sind.
Auf den nachfolgenden Abschnitt und Hinweis auf die eine oder andere offene Fragestellung gehe ich mal nicht weiter ein, das dürfte fachlich soweit korrekt sein.Und beim letzten Abschnitt schrillen bei mir fast schon die Alarmglocken:
Lakonier schrieb:[...] Dann ergibt sich daraus vielleicht ein Verständnis für das Ausmaß an Komplexität, was nötig ist, um wenigstens die Chance für eine erfolgreiche Lebensentstehung zu eröffnen, ohne daraus ableiten zu können, wie wahrscheinlich es ist, dass diese Chance sich dann auch tatsächlich verwirklicht.
Ich würde Lakonier zwar eher nicht in dieser Ecke verorten und vielleicht missverstehe ich ihn an dieser Stelle auch, aber "Verständnis für das Ausmaß an Komplexität", "Chance" und "Wahrscheinlichkeiten" - darüber stolpert man nur allzu häufig im Zusammenhang mit "Irreducible Complexity" und typischen Beispielen wie dem Linsenauge oder dem Flagellum...
Komplexität und Ordnung entstehen nicht einfach so zufällig, sondern, wie gesagt, im Zuge von Selbstorganisation sowie Entropieabnahme offener Nichtgleichgewichtssysteme, die Energie und Materie mit ihrer Umgebung austauschen.
Der nächste Beitrag wird wohl ein bisschen auf sich warten lassen müssen, ich hab' ab Mitte der Woche erst einmal Urlaub.
:cool: