Gott und Sex
21.08.2012 um 21:01Ich denke, dass es bedeutend zutreffender ist, würde man feststellen, dass Sex auf materiell-/biologischer Ebene u. a. auch der Fortpflanzung dient. Genau aus dieser völlig unhinterfragten biologischen Reduktion von Sex einzig auf Fortpflanzung erwachsen enorm viele Sub-Glaubensannahmen, was Sex ist, zu sein hat und wie er gelebt werden soll/darf/kann. Genau darauf werden Argumentationen aufgebaut, z. B. wie falsch/widernatürlich etc.pp. Homosexualität sei und dass "die Natur" sie nicht gewollt hätte.Wenn du es wissenschaftlich betrachten willst, dann dient Sex auf materiell-biologischer Ebene nur und wirklich nur der Fortpflanzung. Sex ist der Anreiz, sich fortzupflanzen. Kein Tier auf dieser Welt wuerde sich fortpflanzen, wenn es nicht, ausgeloest durch Hormone und entsprechende Koerperfunktionen, diesen unsaeglichen Drang sich sexuell zu betaetigen, verspueren wuerde. Das hat nichts mit irgendeiner ideologischen oder religioesen Glaubensrichtung zu tun, sondern mit Evolution! Der Sex wurde in den letzten paar Millionen Jahren immer besser, der Mensch aber ist die einzige Spezies, die Sex gezielt kontrollieren und nur als Sex einsetzen und geniessen kann und mit entsprechender Technik dafuer sorgt, dass keine Fortpflanzung stattfindet.
Es gibt zwar noch zwei andere Spezies, die Sex aus reiner Freude am Sex praktizieren (Delphine und eine bestimmte Menschenaffenart), aber auch sie pflanzen sich notgdrungen damit trotzdem fort.
Wer aus dieser simplen Tatsache nun falsche Schluesse zieht oder bewusst diese Information in religioese Glaubensrichtungen einbaut, dem kann man halt auch nicht helfen. Aber wer aus diesen Beobachtungen der Natur darauf schliesst, das Homosexualitaet gegen die Natur sei, der sollte sich vielleicht auch damit befassen, dass Homosexualitaet auch in der Natur natuerlich vorkommt und viele Tiere, egal welcher Rasse, diese Merkmale aufweisen.
Wie alles in der Natur, findet alles im Ueberfluss und in vielen Fazetten statt. Dies deshalb, um durch Vielfalt das Ueberleben einer Spezies zu sichern.
Uebrigens habe ich aus eigenen Beobachtung in der Tierwelt festgestellt, dass Homosexualitaet bei Tieren dadurch zu stande kommt, dass ein Tier, obwohl es eigentlich maennlich ist, offensichtlich starke weibliche Seiten lebt und so die maennlichen Tiere der selben Gattung anzieht. Also auch hier das Prinzip vom Ausgleich zwischen maennlich und weiblich, egal, welches aeussere Geschlecht das Tier dabei verkoerpert.