LuciaFackel
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2004
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
"Emanzipation" vom Gesetz der Resonanz
04.01.2009 um 15:16@kore
Ich habe Monate später meinen Eltern davon erzählt. Mein Vater war dann schon am nächsten Tag in der Schule und hat meinen Lehrer zur Rede gestellt. Der muß wohl richtig ins Brabbeln gekommen sein, mein Vater hat ihn einfach reden lassen. Es endete alles damit, daß mein Vater ihm sagte, "Wenn Sie doch wissen, wie sensibel meine Tochter ist, warum machen Sie denn das dann?" Darauf gab es natürlich keine Antwort. Mein Lehrer mußte sich am nächsten Tag bei mir entschuldigen (nicht vor der Klasse, er traf mich zufällig im Gang alleine an und erledigte es. Dabei hatte er eine tomatenrote Birne. Mir war das keine Genugtuung oder so, ich fand diese Situation besonders peinlich.)
Was mich mehr wundert ist eigentlich das Schweigen unserer Klassensprecher. Das sind doch eigentlich selbstbewußte Schüler(innen), warum greifen die nicht ein, wenn sich einer nicht selbst wehrt/ wehren kann? Das einzige, was ich aus der Klasse hörte, als der Lehrer mir diese Worte an den Kopf warf, war ein "Boah".
Letztlich habe ich auch darauf eine Antwort gefunden. Die Schüler, die sich zu Klassensprechern wählen lassen, sind meist welche, die sich in Aufmerksamkeit und Anerkennung baden, und sie können es sich ihres Image-Bedarfs wegen nicht leisten, sich mit einem Lehrer anzulegen. Sie würden ja seine Gunst verlieren. Außenseiter, die nichts zu verlieren haben, wären dafür besser geeignet.
Im Großen und Ganzen bin ich der Ansicht, daß die Mitmenschen einem immer nur soviel antun, wie man ihnen erlaubt, einem anzutun.
Die Ursache liegt mit im Opfer, aber sie ist nicht so leicht zu ändern und schon gar nicht als Schuld zu bezeichnen.
Ich war ein willkommenes Opfer, weil ich mich nicht wehren konnte. Ich hatte das nie gelernt, weil es in meiner Familie harmonisch und friedlich zuging.
Mich direkt und unmittelbar mit jemandem zu streiten - das kann ich seit etwa einem Jahr. Mir sind friedliche Gespräche über die provokanten Themen aber immer noch viel lieber als das Hochkochen der Emotionen, bei dem man sich gegenseitig auch noch verletzt, was im Nachhinein doch immer unnötig und unangemesen erscheint.
Am allerliehbsten löse ich solche zwischenmenschlichen Probleme sogar schriftlich. Da entfällt auf jeden Fall schon mal das Problem, daß der anderre einen nicht ausreden läßt oder was überhört oder falsch verstht. Er kann den Brief ja nochmal lesen und sich auch mit seiner Antwort Zeit lassen.
Ich brüte gern über Streitproboleme und Konflikte, denn wenn ich meine Antwort bedacht verfasse, evtl. erst am nächsten Tag, dann schreibe ich nicht mehr aus meiner Resonanz mit der Emotion heraus, sondern aus meiner Mitte. Ich hatte bis dahin dann Zeit, meinen eigenen Anteil an dem Problem zu erkennen, meine Projektionen zu entlarven, und kann eine echte Klärung anstreben.
Ich habe Monate später meinen Eltern davon erzählt. Mein Vater war dann schon am nächsten Tag in der Schule und hat meinen Lehrer zur Rede gestellt. Der muß wohl richtig ins Brabbeln gekommen sein, mein Vater hat ihn einfach reden lassen. Es endete alles damit, daß mein Vater ihm sagte, "Wenn Sie doch wissen, wie sensibel meine Tochter ist, warum machen Sie denn das dann?" Darauf gab es natürlich keine Antwort. Mein Lehrer mußte sich am nächsten Tag bei mir entschuldigen (nicht vor der Klasse, er traf mich zufällig im Gang alleine an und erledigte es. Dabei hatte er eine tomatenrote Birne. Mir war das keine Genugtuung oder so, ich fand diese Situation besonders peinlich.)
Was mich mehr wundert ist eigentlich das Schweigen unserer Klassensprecher. Das sind doch eigentlich selbstbewußte Schüler(innen), warum greifen die nicht ein, wenn sich einer nicht selbst wehrt/ wehren kann? Das einzige, was ich aus der Klasse hörte, als der Lehrer mir diese Worte an den Kopf warf, war ein "Boah".
Letztlich habe ich auch darauf eine Antwort gefunden. Die Schüler, die sich zu Klassensprechern wählen lassen, sind meist welche, die sich in Aufmerksamkeit und Anerkennung baden, und sie können es sich ihres Image-Bedarfs wegen nicht leisten, sich mit einem Lehrer anzulegen. Sie würden ja seine Gunst verlieren. Außenseiter, die nichts zu verlieren haben, wären dafür besser geeignet.
Im Großen und Ganzen bin ich der Ansicht, daß die Mitmenschen einem immer nur soviel antun, wie man ihnen erlaubt, einem anzutun.
Die Ursache liegt mit im Opfer, aber sie ist nicht so leicht zu ändern und schon gar nicht als Schuld zu bezeichnen.
Ich war ein willkommenes Opfer, weil ich mich nicht wehren konnte. Ich hatte das nie gelernt, weil es in meiner Familie harmonisch und friedlich zuging.
Mich direkt und unmittelbar mit jemandem zu streiten - das kann ich seit etwa einem Jahr. Mir sind friedliche Gespräche über die provokanten Themen aber immer noch viel lieber als das Hochkochen der Emotionen, bei dem man sich gegenseitig auch noch verletzt, was im Nachhinein doch immer unnötig und unangemesen erscheint.
Am allerliehbsten löse ich solche zwischenmenschlichen Probleme sogar schriftlich. Da entfällt auf jeden Fall schon mal das Problem, daß der anderre einen nicht ausreden läßt oder was überhört oder falsch verstht. Er kann den Brief ja nochmal lesen und sich auch mit seiner Antwort Zeit lassen.
Ich brüte gern über Streitproboleme und Konflikte, denn wenn ich meine Antwort bedacht verfasse, evtl. erst am nächsten Tag, dann schreibe ich nicht mehr aus meiner Resonanz mit der Emotion heraus, sondern aus meiner Mitte. Ich hatte bis dahin dann Zeit, meinen eigenen Anteil an dem Problem zu erkennen, meine Projektionen zu entlarven, und kann eine echte Klärung anstreben.