@bism_7_8_6:
Letztendlich lässt sich alles auf ein Glaubensprinzip zurückführen. Einer glaubt das Eine, ein anderer das Andere.Ja, da stimme ich dir völlig zu, wobei ich es als das wichtigste überhaupt sehe, sich dessen bewusst zu sein, denn gerade darin steckt die wirkliche Macht des Einzelnen.
Kennst Du das Buch_Der Philosoph als Autodiakt? IbnTufail. Könnte Dich interessieren.Nein, leider nicht. Kannst du bitte kurz essenziell zusammenfassen, worum es darin geht?
Ich persönlich glaube an die Weitergabe des Wissens. In gewisser Weise tun wir das (noch) alle. Ich sehe in diesem Glauben aber eine enorme Beschränkung, da wir damit Abhänigkeiten erschaffen, und uns selber völlig verkennen.
wir brauchen aber fortgesetzt Input. Niemand kann ohne Eltern aufwachsen bzw. ohne Anleitung. Nunja, ich meine, das sind letztlich alles Wirklichkeitsfolgen dieses Glaubens.
Das weitere Leben baut sich auf diesen Erfahrungen auf und es kommen neue hinzu. Auch das sehe ich als Abfolge eines solchen Glaubens. Versteh mich nicht falsch... es geht mir nicht darum, die zu sagen, dass dieser Glaube falsch ist, denn es gibt keinen 'falschen' Glauben; ich möchte nur auf die enorme Verantwortung aufmerksam machen, die der Mensch in seinem Glauben hat. Dessen ist er sich meist nicht bewusst, sondern er erfährt seinen Glauben automatisch als (mehr oder weniger absolut gültige) Wahrheit. Aber es ist nicht Wahrheit in diesem Sinne, sondern Wahrheit, die Mensch sich selber erschaffen hat.
Also gut, man könnte sagen, das Universum liegt in uns, ich glaube aber, dass wir Anleitung brauchen, um es zu entdecken. Das würde bedeuten, es gäbe ein 'richtiges' Entdecken und 'falsches' Entdecken, und eben daran glaube ich ganz und gar nicht.
Diese Anleitung gibt uns der sichtbare oder unsichtbare Lehrer. Ich glaube nicht, dass wir sozusagen autark sind, sondern in einer geistigen Gemeinschaft leben, in der es Schüler und Meister gibt. Und ich meine, dass sich Mensch mit diesem Glauben enorm einschränkt, herabsetzt und verkennt.
Ich glaube, dass es bestimmte Gesetzmässigkeiten gibt, denen wir unterliegen. Wer diese nicht anerkennt, geht in die Irre. Ja, es ist eben dein Glaube. Ich würde diesen Glauben nicht für mich wählen, eben aus den genannten Gründen. Er steht der Selbsterkennung immens im Wege. DU bist diese Gesetzmäßigkeiten, von den du sprichst, selber. Solange Mensch dies nicht erkennt, sieht er diese Gesetzmäßigkeit von sich getrennt als außerhalb und unabhängig von ihm existent; wie letztlich alles, worin er sich nicht selber erkennen kann/will. Damit gibt der Mensch enorme Macht ab, und erfährt sich eben in der Machtlosigkeit, wie er sie sich damit selber erschafft. Das Groteske daran ist, dass er sich hinterher beklagt über die Realität, in der er dann lebt... dass ihm dies oder jenes widerfährt, dass er hier und dort nichts ausrichten kann... über die Ungerechtigkeit der Welt.. und... und... und...
Wie gesagt, mein persönlicher Glaube. Jedem steht es frei, sich ein anders Glaubensprinzip zu wählen. Ich stehe zu meinem. Aus meinem Standpunkt würde ich sagen, dass du über diese Aussage von dir vermutlich ziemlich lachen würdest, wenn du erkennen könntest, wie sehr du dich damit einschränkst und verkennst.
Der Spiegel, der uns der Mitmensch ist, je nach unserer Erkenntnisstufe, spiegelt uns selbst (Projektion) oder das höhere oder göttliche Prinzip. Ich glaube schon mal nicht an solch ein höheres oder göttliches Prinzip. Was sollte mir das bringen, ein solches zu glauben? Im Gegenteil, ich habe es sogar völlig anders erfahren, durch eine (Nah-)Toderfahrung.
Das sind freilich alles Theorien oder Lehrsätze, die uns ein Prinzip lehren sollen. Die Wahrheit dahinter ist eine andere. Gibt es eine solche überhaupt?