@lesslow Es heisst Philosophieren hiesse, das Sterben zu lernen.
Nun, das Philosophieren liess mich nicht gerade den Geist aufgeben, sondern wahr wohl eher ein Mittel, ihn noch zu kultivieren. (bzw. den Verstand)
Im Gegensatz dazu heisst Mystik ein langsamer Prozess des Entleerens und Sterbens des Egos. DAss dieserThread nicht auf breiter Front Begeisterung auslöst, liegt wohl daran, dass man im allgemeinen gänzlich sterbeunwillig ist... tut halt weh.
Mystik ist ein ernstes Thema, da lässt sich nicht drüber schwafeln!
Lieber redet man in der weichgespülten Esoterikszene pseudoesoterisch von Spiegel- oder Resonanzgesetzen oder säuft sich sein Samsara schön mit Visualisierungen, bei denen das Ich noch schöner, noch besser, noch grösser inflationieren darf.
Nichtsdestotrotz wollen sie alle in den Himmel kommen bzw. in die 5. Dimension.
Mystiker kann man nicht "werden", zum Mystiker wird man gerufen, be-rufen, Entweder-Oder heisst es hier und du weisst, dass Du dich selbst und dein ganzes Leben verraten und wegwerfen würdest, solltest du hier Nein sagen.
Der Mystiker lebt gefährlich, er lebt immer auf Messers Schneide, er steht permanent am Abgrund und wird viele Male gerufen, zu springen.... bis ES ihn eines Tages völlig über den Jordan/Lethe trägt, kann eine quälend lange lange Zeit vergehen.
Mit der Berufung zum Mystiker geht immer eine Verheissung einher. Es wird Dir ein Bild gezeigt, - häufig in Form eines Mandalas - Dein eigenes Bild der Vollkommenheit. Dein ganzes Leben auf einen Schlag: Das bist Du, sagt das Bild. Und du siehst, es wird ein Kreuzweg werden.
Du wehrst Dich dagegen, denn Du glaubst nicht daran, dass du jemals in der Lage sein könntest, im Leben dieses Ziel zu erreichen. Du weinst, du fühlst dich unwürdig - gleichzeitig kannst Du gar nicht anders als einwilligen.
Jeder Mensch ist in seinem Herzen ein Mystiker, aber:
Viele sind berufen, aber nur wenige auserwählt.
Auserwählt ist der, der Ja gesagt hat.
@all