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Entwicklungsstufen des Zen

66 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahrheit, Spiritualität, Meditation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 15:05
Die Rinderparabel verdeutlicht die Schulung und Entwicklungstadien im Zen.

Sie wurde erstmals im China der Sung-Zeit (960-1279 n.Chr.), aus der dieumfangreichste frühe Zen-Literatur stammt, von einem Schüler von Meister Lin-chi gemalt.Diese frühen Bilder sind verlorengegangen. Die zehn Bildmotive und die dazugehörigenKommentare und Lobgedichte, wie wir sie heute kennen, werden Meister Kuo-an (12.Jh.n.Chr.) zugeschrieben.

1 Die Suche



Trostlos in endloser Weite

bahnt er sich auf und ab den Weg

in wucherndem Gras

und sucht einen Ochsen.

Weites Wasser,ferne Berge,

und der Weg zieht sich endlos dahin.

Im ersten Bild der Rinderparabel sucht der Hirtenjunge einen verirrten Ochsen.Der Ochse ist die Metapher für den eigenen Geist, das eigene Selbst, das scheinbarverloren gegangen ist. Der Hirte hat das Bedürfnis, etwas finden zu müssen, was er kennt,und was ihm fehlt. Es ist typisch für das chinesische Denken, dies durch ein sopraktisches Tier wie den Ochsen darzustellen. Der Hirte ist beunruhigt, er ist haltlosund heimatlos. So beginnt die Suche.


2 Spuren

Im Wald und am Gestade des Wassers

finden sich unzähligeFußspuren;

sieht er wohl das zerteilte Gras?

Selbst die tiefstenSchluchten

der höchsten Berge

können des Ochsen Nase nicht verbergen,

reicht sie doch bis in den Himmel.

Mit Hilfe derSchriften und des Studiums findet der Hirte trotz seiner Verwirrung die Spuren desOchsen. Noch ist er völlig an Namen und Formen verhaftet. Er lebt in der Welt derGegensätze: Gut und Böse, Schön und Häßlich, dies und das, deins und meins, Wünsche undAbneigungen beherrschen das Denken und verursachen Leid. Aber der Hirte beginnt zuverstehen, dass alles und jedes mit unserer Geisteshaltung in Zusammenhang stehen.

/dateien/mg27635,1151931909,3 erblicken


3 Erblicken

Eine Nachtigall schlägt auf einen Zweig,

warm scheint die Sonne,

sanft weht der Wind, die Weiden grünen.

Dort steht der Ochse,

wo könnt' er sich verbergen?

Der Ochse wird sichtbar. Nach langem Suchen und vielen Mühen findet der Hirte dieSpur zu sich selbst und begreift, dass alle Dinge von ihm nicht verschieden sind. Denn esist sein Geist, der den Dingen Bedeutung gibt. Auf diese Weise macht sich jeder selbstseine Welt. Indem der Hirte den alltäglichen Geräuschen lauscht, bekommt er eine Ahnungdavon, dass seine Natur von den zehntausend Dingen nicht getrennt ist. Die Nachtigall,der Ochse und der Hirte: Sind sie gleich oder verschieden? Für den Hirten sind siegleich, denn er versteht, dass die eigene Natur alle zehntausend Dinge hervorbringt unddass alles ursprünglich Eins ist: Form ist Leerheit und Leerheit ist Form. Es ist einerstes Erblicken, ein mehr intellektuelles Begreifen, das an das Denken verhaftet ist.

/dateien/mg27635,1151931909,4 einfangen

4 Einfangen

Fest muß der Hirt das Leitseil packen,

darf es nicht loslassen,

denn noch hat der Ochse schlimme Neigungen

und wilde Kraft.

Bald rennt er ins Hochland hinauf,

bald läuft ertief in Stätten

voller Dunst und Nebel

und verweilt dort.

Der Ochse strebt zu seiner grünen Weide zurück. Es ist daher für den Hirtensehr mühsam, den Ochsen zu halten und zu führen. Einerseits sind es die Verführungen derAußenwelt, andererseits Triebe und Neigungen, denen der Ochse folgt und die sein Handelnbestimmen. Das Leben ist fortwährende Entladung und Entfaltung bewußter und unterbewußterRegungen, Empfindungen und Latenzen. Das wird dem Hirten nun bewußt. Wie kann man imLeben und Zusammenleben angemessen agieren, reagieren und helfen, wenn wir vor allemunseren Neigungen und Abneigungen folgen und egoistische Interessen unser Handeln leiten?Wie kann man frei werden? Der Hirte weiß: Solange der Ochse nicht eingefangen und gezähmtist, bedingen und bestimmen die Fluktuationen des Bewußtseins unseren Charakter und unserDasein, und der Egoismus dominiert unser Handeln.

5 Zähmen

Der Hirte darf Peitsche und Leitseil

keinen Augenblick ausder Hand lassen,

sonst läuft der Ochse davon in den Staub.

Rechtgezähmt jedoch,

wird er sauber und sanft,

gelöst vom Seil, folgt erwillig dem Hirten.

Der Ochse ist eingefangen, und langsamgelingt es dem Hirten, ihn zu zähmen. Langsam werden beide miteinander vertraut. DenOchsen finden und zähmen bedeutet, mit sich selbst vertraut zu werden. Der Hirte erfährtund lebt die Antworten, die er auf die Frage nach sich selbst gefunden hat. Er weiß, dassdie Dinge vom eigenen Geist abhängig sind, insofern sie durch uns ihre Bedeutungerhalten. Denken, Wünsche und Verblendung machen die Welt, in der wir leben. Was, wennwir alles Denken abschneiden, nicht an unseren Wünschen und unserer Meinung festhalten?Dann wird jeder Augenblick wahr, so lehren es die Meister und Patriarchen. Darum bemühtsich der Hirte. Es ist eine Zeit der aufrichtigen Übung: Fest packt der Hirte dasLeitseil und läßt keinen Zweifel aufkommen. Er muss achtsam bleiben, damit sich keineGedanken erheben, und ihn der Ochse nicht davon zieht.


6 Heimritt


Er reitet auf dem Ochsen heim

in heiterer Gelassenheit.

Den fernhinziehenden Abendnebel

begleitet weithin der Klang seiner Flöte.

Ein Klatschen, der Takt eines Liedes

ist von unumschränktem Sinn.

Wer diesen Sinn kennt,

braucht der denn noch Worte?

Der Hirte reitet den Ochsen. Beide sind miteinander versöhnt und befinden sich aufdem Heimweg. Alles Sträuben und Streben hat sich aufgelöst. Es bleiben die einfachenLieder, die der Hirte auf der Flöte spielt. Im Klang der Töne wird alles eins: Hirte,Ochse und Musik. Da ist kein Ich oder Du, kein hier oder dort, kein vorher oder nachher.Es gibt nichts zu denken, kein Ort, an dem man verweilt, kein Objekt, das den Blickbannen könnte. Da ist nur die Musik und große Freude.

7 Vergessen

Heimkehren konnte er nur auf dem Ochsen,

nun gibtes den Ochsen nicht mehr.

Allein sitzt der Hirte, heiter und ruhig.

Dierote Sonne steht schon hoch am Himmel,

doch er träumt friedlich weiter.

Unter dem Strohdach liegen nun Peitsche und Leitseil

nutzlos herum.

Die Metapher des Ochsen ist nutzlos geworden. Der Ochse wirdvergessen.

Meister Kuo-an kommentiert das siebte Bild der Rinderparabelfolgendermaßen: "Im Dharma (die Buddhistische Lehre) gibt es keine Zweiheit. Der Ochseist unser urinnerstes Wesen – das hat er nun erkannt. Eine Falle ist nicht mehrerforderlich, wenn der Hase gefangen ist, ein Netz nicht mehr vonnöten, wenn der Fischgeködert wurde. Es ist, als wäre Gold von der Schlacke befreit worden; als wäre der Mondzwischen den Wolken zum Vorschein gekommen. Ein Strahl von klarstem Glanz scheintimmerdar von Urbeginn an." (Bei D.T.Suzuki, 1993: Zazen. München. S. 200)

DerHirte ist einen Schritt weiter: Körper und Geist, Individuum und Welt, Leben undWirklichkeit sind eins geworden.


8 Sich selbst vergessen


Peitsche und Leitseil, Ochs und Hirte

gehören gleichermaßen der Leere an.

Der blaue Himmel ist so allumfassendweit,

daß alles Mitteilen in ihm beinah endet.

Über loderndem Feuerkann

keine Schneeflocke bestehen.

Kein Hirte, kein Ochse,sondern nur ein leerer Kreis. Alle Gegensätze sind aufgehoben. Es gibt nichts mehr, woranman sich verhaften könnte. Selbst ein Schatten wäre bereits ein Irrtum. 1000 x 0 = 0.

Descartes sagt: "Ich denke, daher bin ich." Aber wenn ich nicht denke,was dann? Im achten Bild der Rinderparabel ist alles Denken abgeschnitten. Alles wird alsleer erfahren: Kein Hirte und kein Ochse, kein Ich und kein Du, kein Buddha, keineMeister, keine Religion, keine Wissenschaften, keine Worte, keine Welt, nichts. DieserPunkt liegt vor dem Denken, wo es weder Begriffe noch Sprache gibt. Diese ErfahrungLeerheit, Nichts, Absolutes oder Gott zu nennen, wäre schon ein Fehler, denn dann istbereits etwas und nicht länger Nichts. Wir können den Mund nicht öffnen. Der Hirte haterfahren, wovon die Meister erzählen: Es gibt nichts zu erlangen. Alles ist immer wahr,so wie es ist. Alles ist immerzu vollständig.

9 ZumUrsprung zurückkehren

Er ist zum Ursprung zurückgekehrt,

dochwaren seine Schritte umsonst.

Die Ströme fließen, wie sie fließen,

undrote Blumen blühen von selber rot.

Die originäre Erfahrung derLeerheit hat den Hirten von allen Anhaftungen befreit. Sie war vergleichbar einerInitiation, einer Taufe oder einer Seinsverwandlung, die das Dasein in das Nichtszurückgenommen hatte. Wenn kein Hirte und kein Ochse mehr das Bild verstellen, dann kannsich die ursprüngliche Daseinserfahrung des Zen ereignen. Dann wird die Leerheit hin zurwirklichen Wirklichkeit überschritten, die jetzt im neunten Bild strahlend aufscheint:Der Baum ist grün, die Blumen blühen. Alles ist genau so, wie es ist. Was wir sehen,hören, riechen, schmecken, berühren oder denken, alles ist einfach-genau-so, alles istwahr. Alles ist Buddha. Das ist unsere wahre Natur. Auf diese Weise sind wir von allenDingen im Universum niemals getrennt. (Vgl. Seung Sahn, 1997: The Compass of Zen. Boston.S. 261) Das hat der Hirte nun erlangt. Er ist geworden, was er immer schon ist.


10 Herabstieg vom Berg


Mit entblößter Brust kommt er barfußzum Markte.

Schmutzbedeckt und mit Asche beschmiert,

lacht er dochbreit übers ganze Gesicht.

Ohne Zuflucht zu mystischen Kräften

bringter verdorrte Bäume schnell zum Blühen.s


Ein japanischer Meisterund Kommentator der Rinderparabel bemerkt zum 10. Bild: "Wer in sich selbst die Bezeugungder Wahrheit zur Vollendung kommen ließ, geht in die Welt, um die Anderen zu retten. ...So ergeht es von altersher allen Buddhas und jedem Meister. Aus hervorquellenderunendlicher Barmherzigkeit wirft er sich in die staubige Welt, und mit dem großenGelöbnis reicht er seine Hand zur Rettung alles weltlich Anwesenden. Kann seine Haltungals eine moralische oder religiöse bezeichnet werden? Nein, keines von beiden. SeinHandeln und das darin quellende ungehinderte Leben des Zen kann nicht in den Rahmen derSittlichkeit oder der Religion gepreßt werden. Sein über alle Gesetze und Normen hinwegfrei spielendes Leben kann keiner verständlich machen. Erst diesem frei spielenden Lebensollten alle moralischen Gesetze und alle religiösen Normen entspringen." (Meister D.R.Ohtsu)


Der Hirte kehrt als Freier in die Welt der Unterschiedenheitzurück: Er geht auf den "Markt mit offenen Händen", um zu tun, was nötig ist, nämlich umzu helfen, wo geholfen werden muss. Er ist aus dem großen Nein des 8. Bildes in das großeJa herausgesprungen. Er ist ein Bodhisattva geworden.


Quelle: http://www.kwanumzen.de/texte/rwch/rinder_parabel.htm


einesehr schöne parabel, die die schritte der verwirklichung des selbst, der wahren natur,oder des göttlichen beschreibt, je nachdem wie man es in der jeweiligen religion oder ineigenem ermessen nennt.

diese unterscheidet sich sehr wenig von anderenbeschreibungen, der spirituellen traditionen aus aller herren länder und religionen.


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 15:12
joa, finde ich gut und es leuchtet mir alles ein... ;)
aber was soll man damit jetzttun?


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 15:28
Kann man sich das an's bein binden?

:)
mmm


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 15:37
vielleicht zeigt es dir, wo du hinsichtlich der selbst-verwirklichung stehst ;)


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 15:40
/dateien/mg27635,1151934019,tilopa

Tilopa (988 -1069)

Tilopa's Mahamudra-Unterweisung

Mahamudra ist jenseits aller Worte undBilder;
doch dir, Naropa, dem ernst und eifrig Übenden,
sei dies gesagt:

Die Leere bedarf keiner Stütze,
Mahamudra stützt sich auf nichts.
Ohne sichanzustrengen,
gelöst und natürlich bleibend,
kann man das Joch zerbrechen
undBefreiung erlangen.

Wenn man, in den Raum hinausstarrend
nichts sieht, undzugleich
der Geist den Geist erschaut,
vergehen alle Unterscheidungen
undBuddhaschaft ist erreicht.

Die Wolken wandern über den Himmel,
wurzelnnirgends, haben keine Bleibe;
ebenso die unterscheidenden Gedanken,
die über denGeist hinwegziehen.
Sobald der Selbst-Geist erschaut ist,
endet allesUnterscheiden.

Im Weltraum entstehen Formen und Farben,
aber der Raum istnicht schwarz, nicht weiß.
Aus dem Selbst-Geist entspringt jedes Ding,
doch erselbst bleibt von Tugend und Laster frei.

Die Finsternis der Jahrtausende vermagnicht
die strahlende Sonne zu verdunkeln;
Kalpas von Samsara vermögen nicht
das Licht des Selbst-Geistes zu mindern.

Werden auch Worte gewählt, Leere zuerklären,
Leere selbst kann niemals ausgedrückt werden.
Sagen wir: "Der Geist istStrahlendes Licht" -
er bleibt doch jenseits der Worte und Bilder.
Ist auch derGeist seinem Wesen nach leer,
er umschließt und erhält alle Dinge.

Tu nichtmit deinem Körper - entspanne dich;
halte den Mund und verharre in Schweigen;
Leere deinen Geist und hafte an nichts.
Gleich einem hohlen Bambus ruhe deinLeib,
nicht gebend, nicht nehmend, ruhe dein Geist.
Der an nichts haftende Geistist Mahamudra.
So übend, wirst du allmählich zu Buddha.

Mantra- undParamita-Übungen,
Unterweisungen in Sutren und Geboten,
die Lehren der Schulenund heiligen Schriften
bringen dir keine Verwirklichung
der Ungeborenen Wahrheit.
Denn wenn der Geist voll Begehren
nach Licht sucht, verdunkelt er es nur.

Wer sich an den Buchstaben der Gebote hält
und nicht abläßt zu unterscheiden,
der verrät den Geist der Gebote.
Laß ab vom Tun, gib auf das Begehren,
Laßdie Gedanken kommen und gehen
gleich den Wellen des Meeres.
Wer das Gesetz desNicht-Verweilens
und das Prinzip des Nicht-Unterscheidens
nicht verletzt, lebtnach dem Geist des Gebots.

Wer das Begehren aufgibt,
sich an nichts mehrklammert,
der hat den wahren Geist erlangt,
von dem die Schriften sagen.

Mahamudra brennt alle Übel aus
Mahamudra befreit vom Kerker der Welt.
Mahamudra ist die Fackel der Lehre.
Die daran zweifeln, sind Narren,
ewigsich suhlend in Unglück und Sorge.

Wer Befreiung sucht,
der braucht denMeister.
Empfängt dein Geist seinen Segen,
ist die Befreiung nahe.

Ach,die Dinge der Welt sind wertlos,
sie säen nur Sorgen.
Geringe Lehre leitet zumTun;
du sollst der Großen Lehre des Nicht-Tuns folgen.

Über die Zweiheithinaus zu sehen,
ist die königliche Schau;
das Trennende zu besiegen,
ist diekönigliche Übung;
Die Übung der Nicht-Übung
ist die Tat der Buddhas;
werdiesen Weg beschreitet,
erlangt die Buddhaschaft.

Vergänglich ist dieseWelt;
unwirklich wie Trug und Träume.
Verzichte und verlasse das Deine,
zerschneide die Fesseln von Gier und Haß,
Meditiere in Wäldern und Bergen.
Wenn du mühelos gelöst verbleibst
im 'natürlichen Seinsstand',
wirst duMahamudra erlangen
und das Nicht-Erreichbare erreichen.

Durchschneide dieWurzel des Baumes,
und die Blätter werden welken;
Durchschneide die Wurzel desVerstandes,
und Samsara-Kreislauf findet ein Ende.

Das Licht einer Lampeverjagt im Nu
das Dunkel von Äonen ohne Ende;
Das Licht des Geistes verbrennt wieein Blitz
die Schleier der Verblendung.

Wer an den Verstand sich klammert,
sieht nicht die Wahrheit jenseits davon.
Wer die Lehre zu üben gewillt ist,
findet die Wahrheit jenseits der Übung nicht.

Um Verstand und Übung zuübersteigen,
solltest du die Wurzel des Verstandes durchtrennen
und in reinem undleerem Gewahrsein verharren,
Unterscheidungen lassen und in Frieden bleiben.

Ohne zu geben und zu nehmen
sollst du unbemüht bleiben,
denn Mahamudra istjenseits
von Annehmen und Ablehnen.

Das Allbewußtsein ist ungeboren;
niemand kann es beschmutzen, beflecken.
Im Ungeborenenlöst Erscheinung sich auf
in die wahre Natur der Dinge:
Ich-Wille und Stolzvergehen in nichts.

Höchstes Verstehen übersteigt das Verstehen,
höchstesTun fließt aus ewiger Quelle,
ohne anzuhaften.
Höchste Vollendung - Innesein zuverwirklichen,
ohne Hoffnung daran zu knüpfen.

Am Anfang fühltder Übende seinen Geist
wie einen Wasserfall vorüberstürzen;
In der Mitte desWeges fließt er
wie der Ganges ruhig und langsam dahin;
zuletzt ist er eingewaltiges Meer,
in dem die Lichter von Tun
und Sein in einsverschmelzen.


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 17:37
Ist das sowas wie der buddisthische Kreislauf der Wiedergeburt der bis zur volkommenWeisheit führt nach der es keine Wiedergeburt mehr gibt es sei denn man will sie andereMenschen lehren was dann die Lamas sind?


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 17:56
es geht eher um die selbstverwirklichung bzw der verwirklichung der wahren natur, oderdes göttlichen

Was ist Selbst-Verwirklichung?

Selbst-Verwirklichung istdas Ziel allen menschlichen Bestrebens und aller spiritueller Wege. Es besteht imVerschmelzen des Ego-Selbstes (das sich mit einem Körper, einer Personifizierung, einerFamilie, einer Nationalität identifiziert) mit dem Universellen Selbst. Diese“Verwirklichung” ähnelt in etwa dem Erwachen aus einem Alptraum, in welchem wir in einemkleinen, dunklen Raum festsitzen: Wir empfinden große Erleichterung, grenzenlose Freudeund Dankbarkeit für den befreienden Moment des Erwachens.

Die Praxis derSelbst-Verwirklichung beruht auf universellen Wahrheiten, und nicht auf religiösen odersektiererischen Dogmen.


Wie Yogananda sagte:
Selbst-Verwirklichungbedeutet, daß du dein wahres Selbst als das große Meer des Geistes erkennst, indem du dieTäuschung aufhebst, daß du dieses kleine Ich bist, dieser kleine menschliche Körper unddiese Persönlichkeit. . . .

Selbst-Verwirklichung ist die ewige Botschaftder Religion. Was immer dein Glaube und deine Praktiken sein mögen – das wesentlicheAnliegen der Religion ist, dir zu helfen, dein höchstes Potential als Kind Gottes zuverwirklichen.

Die Welle muß erkennen, daß sie als Welle nur vorübergehendexistiert. Sie mag in Form anderer Wellen immer wieder auftauchen, doch letztlich muß sieerkennen, daß ihre Wirklichkeit nicht in ihrer abgetrennten, eigenständigen Existenz alsWelle liegt, sondern im Meer, von welchem sie eine Manifestation ist. Verwirklichungihrer wahren Identität erfordert ein Verschmelzen mit dem Meer und ein Einswerden mitihm. . . .

Eure Religion ist nicht euer äußeres Gewand, sondern das Gewanddes Lichts, das ihr um euer Herz webt. Mit dem äußeren Gewand meine ich nicht nur eurephysische Kleidung, sondern auch die Gedanken und Überzeugungen, in die ihr eucheinschließt. Sie sind nicht mit euch identisch. Findet heraus, wer ihr hinter jenemäußeren Schmuck seid, dann werdet ihr auch entdecken, wer Jesus war und Buddha undKrishna. Denn die Meister kommen auf die Erde, um den Menschen eine Spiegelung ihreseigenen inneren, ewigen Selbst vorzuhalten. —Paramhansa Yogananda, So spricht Yogananda


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03.07.2006 um 17:58
ahhhhhhh dankeschön jetz hab ichs verstanden. Also im Prinzip der Weg zur komplettenSelbstzufriedenheit und dem Zustand pures Selbstbewusstseins und Glauben an sich selbst


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 18:02
ja, so kann man es getrost ausdrücken :)
diese bilder und ihre bedeutung drückensozusagen die stufen aus, die man während der selbst-verwirklichung durchläuft


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 18:03
Sehr schöner Post.


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Entwicklungsstufen des Zen

03.07.2006 um 18:04
normalerweise interressieren mich solche dinge nicht so aber dieser Weg hat irgendwie wasan sich...für dieses Ziel lohnt es sich echt zu leben würd ich sagen...


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03.07.2006 um 18:20
Und was bringt einem die Selbstverwirklichung? Kann da jemand aus Erfahrung sprechen?


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03.07.2006 um 18:24
Interessant, aber ich glaube nicht daran.


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03.07.2006 um 18:36
Ich würd sagen dann leidet man unter keiner Depression mehr und ist immer eins mit sichohne selbstzweifel zu hegen oder ähnliches


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03.07.2006 um 18:37
Ich hab auch nie Depressionen, ohne dass ich mich an die obigen Lehren halte. ;)


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03.07.2006 um 18:39
war ja auch nur ein beipiel und was nich is kann ja noch werden^^


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03.07.2006 um 18:40
Aha... und du glaubst also, dass wenn man nach dem obigen Geschreibsel lebt, dann einbesserer Mensch wird?


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03.07.2006 um 18:43
ich könnte es mir vorstellen...aber ic hglaub ich wär nicht der richtige um diesen Weg zugehen^^


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03.07.2006 um 18:57
Jeder findet seine Erfüllung in etwas Anderem, der eine oder andere sicherlich in obigerLehre, manch einer in etwas ganz Anderem.

Es gibt aber keine perfekte Lehre, diefür alle gleichermaßen gilt.


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03.07.2006 um 19:28
Mir gefällt diese Rinderparable.
Sehr schön gedacht^^
Was is jetz eigentlich dergroßen unterschied vom Buddhismus und Zen-Buddhismus?


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03.07.2006 um 19:47
es gibt viele arten bzw wege sich der selbstverwirklichung zu widmen.
es brauch nurden festen willen sich selbst zu verwirklichen undt kommt von ganz allein. ich kann andieser parabel sehen, wo ich mich befinde und sehe wie die stufen aussehen. ich selbstlebe nicht bewusst den zen-buddhismus, aber ich sehe, dass diesen nichts von meinem wegunterscheidet, da er letztendlich zum selben führt. und da die parabel eine universaleregel ist, funktioniert sie auch in meinem kontext der selbsterfahrung


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