blutfeder schrieb:Aber zum Thema, durch Meditation kann man viel erreichen, egal wie man es nennt. Von mir aus Macht, obwohl Macht bedeutet, das man die Möglichkeit zur Herrschaft, sei die absolut oder, wie heute in unserem Kulturkreis, bedingt, über andere hat. Ob man diese Möglichkeit nun nutzt oder nicht, das bleibt jedem selbst überlassen.
Keine Ahnung, warum die Jedi jetzt genau meditieren, aber Buddhisten, die ja teilweise als Vorbilder für die Jedi betrachtet werden können, tun das, um sich bewusst auf das Hier und Jetzt zu fokussieren, bestimmte geistige Qualitäten zu kultivieren oder eine tiefere Einsicht in die Wirklichkeit der Dinge zu bekommen. Ich bin schon länger in buddhistischen Foren unterwegs und mir ist bisher noch keiner untergekommen, der meditiert, weil er nach irgendeiner abstrakten Art von Macht strebt, sei es um andere zu beherrschen oder sonstwas. Es scheinen mir viele falsche Vorstellungen im Bezug auf Meditation im Umlauf zu sein.
blutfeder schrieb:Ebenso spricht gegen die Jedis, das sie die menschliche Natur verleugnen, ebenso wie viele andere Religionen. Gefühle sollen unterdrückt werden, statt ausgelebt und so bewältigt zu werden. Auch wird der Sexualtrieb unterdrückt.
Auch da will ich mal die buddhistische Sichtweise einbringen, da es da auch wieder gewisse Parallelen zu den Jedi gibt.
Buddhisten sagen, dass alle Gefühle leidhaft sind. Laut budhistischer Lehre kommen alle Gefühle vom Ego, welches mithilfe bestimmter Methoden überwunden werden soll. Anfangs hatte ich mit dieser Aussage so meine Probleme, da ich der Meinung war, dass bestimmte Gefühle positiver Natur sind. Als ich mich aber weiter mit dieser Aussage beschäftigt habe, habe ich erkannt, dass die Buddhisten recht haben. Selbst augenscheinlich positive Gefühle, wie z. B. eine stark empfundene Liebe, sind leidhaft, weil man das Objekt der Liebe nicht festhalten kann, weil es vergänglich ist. Spätestens wenn der geliebte Mensch stirbt oder ein Objekt, das man liebgewonnen hat, kaputt geht, leidet man. Ich frage mich zudem, ob das Ausleben von Emotionen wirklich hilfreich sein kann, um diese zu bewältigen. Ich denke da z. B. an Wut. Wie soll man denn Wut in angemessener Weise bewältigen, wenn man sich ihr hingibt? Wenn man jetzt beispielsweise eine Riesenwut auf eine Person hat, angenommen man streitet sich mit einer Person, dann wird man vermutlich irgendwann aus der Haut fahren und sich von seiner Wut völlig übermannen lassen. Dann kommt es im besten Fall noch zu Handgreiflichkeiten und im schlimmsten Fall zu Mord und Totschlag. Aber vielleicht missverstehe ich einfach, was genau mit dem Ausleben von Gefühlen gemeint ist. Mich würde da mal eure Meinung interessieren, insbesondere, ob ihr die Ansicht teilt, dass alle Gefühle leidhaft sind. Und wenn nicht, dann würde mich eine Begründung interessieren.
Das Bedürfnis nach Sex wird im Buddhismus nicht verleugnet oder gar tabuisiert. Es wird als ein ganz normales Bedürfnis angesehen, welchem man aber auch nicht immer unbedingt nachgeben muss. Es gibt sogar Möche, die Kinder haben. Ich habe den Eindruck, dass Buddhisten Sex einfach nicht so wahnsinnig wichtig nehmen. Vielleicht sind Jedi da aber extremer, keine Ahnung.
blutfeder schrieb:Genauso spricht gegen die Sith ihre Philosophie der reinen Stärke. Dies bringt in den meisten Fällen, ich würde von nahezu 99% sprechen, soziopathische oder psychopathische Monster hervor.
Sehe ich genauso. Die Sith-Philosophie wirkt zudem auf mich wenig fundiert und nachvollziebar. Ein Sith gibt sich ja seinen Gefühlen hin, aber warum sollte man das tun, wenn man verstanden hat, dass alle Gefühle Leid sind? Warum sollte man sich denn etwas hingeben, das einem selbst und anderen Leid verursacht? Es ist eine einfache Wahrheit, dass kein Lebewesen leiden möchte. Wie gesagt, es scheint mir wenig durchdacht, aber ihr dürft es mir gerne erklären.