KEIN Schuldenschnitt für Griechenland

Propaganda hin oder her. So läuft das einfachn nicht. Soweit ich weiß ist für diese Woche noch, oder nächste Woche wieder eine 8 Mrd Tranche fällig. Wieso sollte die noch nach Griechenland gehen, wenn die Geber absolut im unklaren darüber sind, ob sich der Griechische Staat sich an die daran geknüpften Sparmaßnahmen hält. Wird vom Volk dagegen gestimmt kommt es ja möglicherweise zu gar keinen Sparmaßnahmen. Also somit keine 8 Mrd in den nächsten Tagen und Griechenland ist schon vor dem Referendum pleite.

Dieses Referendum ist in etwa gleich unsinnig, wie in Deutschland darüber abzustimmen ob alle Steuern abgeschafft werden sollen. Die dann dafür sind, werden sich wohl am lautesten beschweren das es danach keinen funktionierenden Staat mehr gibt.

http://www.welt.de/finanzen/article13692499/Die-Weltmaerkte-bauen-die-Euro-Zone-um.html


Das klingt noch nach viel Sondertreffenkrisengipfelgesprächsbedarfverhandlungsmilliardenspielraummarathon.

darkExistence schrieb:Dieses Referendum ist in etwa gleich unsinnig, wie in Deutschland darüber abzustimmen ob alle Steuern abgeschafft werden sollen.

Das einzige was man an diesem Referendum aus meiner Sicht kritisieren könnte ist, dass es so spät kommt. Das Referendum ist genauso sinnvoll wie es ein Referendum in Deutschland gewesen wäre, ob der EURO oder die Rettungsschirme zu Lasten des Steuerzahlers ohne WIRKSAME KONTROLLMECHANISMEN dafür hätten eingeführt werden sollen. Das hat sich in Deutschland KEINE Regierung getraut. Und nur deshalb sind wir jetzt in dieser Situation. :(

Alle die sich hier über das geplante Referendum aufregen, würde ich gerne mal sehen, wenn man Ihnen die Bezüge um 50% kürzen und die Steuern als Auslgleich dafür um 50% erhöhen würde.

Aber wahrscheinlich würden sie als gefühlte obrigkeitshörige Deutsche sogar stillhalten und folgsam ihren Lebensstandard und den ihrer Kinder senken und sich dafür dann auch noch artig bei den Banken und deren Politikern bedanken. Sie haben ja auch den EURO mit allen seinen Fehlern widerstandslos akzeptiert und den von Ihnen gewählten Parlamentsvertretern, die NUR im Sinne der Finanzwirtschaft Politik machen, in dieser Frage bedingungslos vertraut. Selbst Schuld. Vertrauen is gut, Kontrolle und Referendum sind aber allemal besser. Begreifen werden wir in Deutschland das wohl leider nie. :(


Gruß greenkeeper

Her mit dem vernunftbegabten, verantwortlichen, gleichberechtigten, selbstbewussten, freien Mann, der selbst nachdenkt, anstatt alles anderen zu überlassen!

Aber das System zu durchblicken ist heutzutage leider nicht mehr ganz so einfach...

Bei den Diskussionen über Geld/Finanzen kommt mir immer wieder der gleiche Gedanke.
Zur Zeit leben wir doch alle in einem Weltwirtschaftssystem, in dem selbst der Euro-Raum ein System im System ist. Diese System kann man mit dem Spiel um Geld "Monopoly" vergleichen. Dieses Monopoly kann man sogar schon im Kindesalter erlernen/begreifen, und wenn man in dieses System einsteigt und Mitspielt sollte man auch verstehen, daß nicht alle Gewinnen können, sondern wenn man es bis zum "Ende" spielt, immer nur einer Gewinnt. Dabei ist irrelevant ob es sich um die bessere Strategie handelt oder einfach nur Glück. :ok:

Ich finde es absolut richtig und demokratisch von Papandreou ein Referendum abzuhalten ,sein Volk abstimmen zu lassen, ob es dieses Rettungsdpaket nun annimmt oder es bleiben lässt. Es ist ein absolut legitimes und demokratisches Mittel sein Volk abstimmen zu lassen.
Was erlauben sich Merkel , Sarkozy, und die anderen Investoren , einem demokratischen Land vorschreiben zu wollen , ob es abstimmen darf über dieses Hilfspaket oder nicht ?
Griechenland ist immernoch eine Demokratie, die haben sehrwohl das Recht darüber abstimmen zu wollen.
Hätte nur unsere eigene Regierung sich mal so verhalten und uns Bürger abstimmen lassen, ob wir ein Rettungspaket schnüren wollen oder nicht. Ich glaube , dann wäre unseren Politikern mal ein Auge aufgegangen , wenn sie bemerkt hätten, dass die Mehrheit dieses Hilfspaket abgelehnt hätte. Wir deutsche Bürger wurden aber nicht einmal gefragt. Man hat einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden und dieses Hilfspaket geschnürt. Der griechische Premier hat also viel mehr Format als unsere eigenen Politiker je haben werden.

Es bleibt nur zu hoffen, dass die griechischen Bürger sich ein Stück ihres ehemaligen Stolzes bewahrt haben und gegen dieses Hilfspaket stimmen.
Eine Staatsinsolvenz ist immernoch besser als dieses Hilfspaket , bei dem sie dramatisch einsparen müssen und ihnen ihr eigenes Land nicht mehr gehört. Was hat man von Privatinvestoren , wenn einem dann das Land nicht mehr gehört und man sich bettelarm gespart hat ?
Das Hilfspaket würde Investoren anlocken wie China , Russland oder Indien. Wären wir Deutsche in dieser Situation, so würden wir es auch nicht wollen, dass ausgerechnet ein Investor wie China sich unser Land unter den Nagel reißt.
Fazit:
Eine Staatsinsolvenz ist ein sehr harter Weg, er bietet aber auch die Chance auf einen Neuanfang, ein Restart könnte man sagen.
In Wahrheit geht es doch gar nicht um das griechische Volk. Dem Euroland geht es doch nur darum , dass sie dann ihr geliehenes Geld nicht mehr zurückbekommen. Es geht einzig und allein um die Verluste die sie erleiden würden.Das Schicksal der griechischen Bevölkerung ist denen doch völlig egal.Die Hauptsache ist, sie können ihre Verluste auffangen.
MfG:
Maverick119

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Alle die sich hier über das geplante Referendum aufregen, würde ich gerne mal sehen, wenn man Ihnen die Bezüge um 50% kürzen und die Steuern als Auslgleich dafür um 50% erhöhen würde.

Was denkst du was passiert, wenn durch Referendum die finanziellen Hilfen abgeleht werden?
Dann wird den guten Griechen nicht nur 50% der Bezüge gestrichen... dann haben sie gar keine mehr.

Das wird eine unkontrollierte Pleite die sich auch allgemein auf die anderen Euro Länder auswirkt.

Maverick119 schrieb:Eine Staatsinsolvenz ist ein sehr harter Weg, er bietet aber auch die Chance auf einen Neuanfang, ein Restart könnte man sagen.

Ja klar, wie man schon an sovielen geordneteten Staatsinsolvenzen gesehen hat. Kennst du einen Staat der in eine geordnete Insolvenz gegangen ist? Das gab es bisher noch nie. Wie beim Privatmenschen läuft das nicht. Da gibts noch gar kein Szenario für.

Zurückzahlen in Raten die zumutbar sind, keine neuen Schulden machen und das über jahrelange Zeiträume wie beim Privatmenschen? Wer pleite ist wie die Griechen kann aber nix mehr zurückzahlen und kommt ohne neue Schulden nicht aus, da wird auch nix mehr investiert, dann ist Schicht im Schacht.

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Das einzige was man an diesem Referendum aus meiner Sicht kritisieren könnte ist, dass es so spät kommt. Das Referendum ist genauso sinnvoll wie es ein Referendum in Deutschland gewesen wäre, ob der EURO oder die Rettungsschirme zu Lasten des Steuerzahlers ohne WIRKSAME KONTROLLMECHANISMEN dafür hätten eingeführt werden sollen. Das hat sich in Deutschland KEINE Regierung getraut. Und nur deshalb sind wir jetzt in dieser Situation. :(

Joa haste recht, die Schuld für diesen Schlamassel liegt auch nicht beim Euro, den Deutschen oder Griechen, das grundlegende Problem kommt nicht aus Europa.
Vor 10 Jahren schon mal was von Rating Agenturen gehört? Da sollte man sich mal Gedanken drüber machen....

darkExistence schrieb: ... da wird auch nix mehr investiert

Da wäre ich mir nich so sicher. Die Investoren werden eben nur andere sein. Die Währung is dann natürlich auch eine andere. Griechenland is nunmal keine Privatperson sondern ein souveräner Staat.

Das wissen auch die Gläubiger-Banken und deshalb geht ihnen bereits der Allerwerteste auf Grundeis. Denn dann müssen sie Ihre Verluste nämlich komplett abschreiben oder sich das Geld eben beim einheimischen Steuerzahler wiederholen. Das wir nich so einfach werden. :D

Gruß greenkeeper

darkExistence schrieb: ... das grundlegende Problem kommt nicht aus Europa

Das sehe ich genauso. Es kann nun mal nur eine westliche Leitwährung geben. :)

Gruß greenkeeper

@darkExistence

darkExistence schrieb:da wird auch nix mehr investiert, dann ist Schicht im Schacht.

Was für eine Alternative wäre denn die andere Lösung mit dem Hilfspaket ?
Was aber wenn sie das Rettungspaket annehmen und es muss dann ständig neu aufgestockt werden, da es nicht ausreicht ?
Dann müssen doch die Gläubiger ihre Verluste am Ende auch zu 100 Prozent abschreiben. Mit der Hilfe der Rettungspakete gehört den Griechen so gut wie gar nichts mehr. Zudem werden dann wohl die Investoren vermutlich aus China , Russland oder aus Indien kommen. Wäre Deutschland in dieser Lage, würdest du @darkExistence, dir für Deutschland Investoren aus China, Russland oder Indien wünschen ?
Was ist es denn für eine Lösung, wenn einem dann das eigene Land nicht mehr gehört ?
Das Land das investiert , sein Geld gibt ,hat dann auch das Sagen. Ein oder mehrere kommunistische Länder haben dann mitten in Europa das Sagen ?
Ich finde das wäre ein schrecklicher Gedanke.

Gehen die Griechen aber pleite , gäbe es eine Staatsinsolvenz, so bekämen sie ihre Drachme zurück. Die Gläubiger bleiben auf ihren Verlusten sitzen, sie müssten sie zu 100 Prozent abschreiben. Aber mit der Lösung gäbe es einen Neubeginn. Ein schwieriger Start, aber irgendwann werden sie auch diese Talsohle überquert haben und wieder aufsteigen.Es geht immer irgendwie weiter.Auch für Griechenland werden Geldgeber sich finden lassen, die mithelfen, das Land wieder hochzubringen.
Fazit:
Bei dem Rettungspaket geht es doch nur darum:
Da hat @greenkeeper absolut recht mit seiner Aussage:

greenkeeper schrieb:Das wissen auch die Gläubiger-Banken und deshalb geht ihnen bereits der Allerwerteste auf Grundeis. Denn dann müssen sie Ihre Verluste nämlich komplett abschreiben oder sich das Geld eben beim einheimischen Steuerzahler wiederholen. Das wir nich so einfach werden.

Darum geht es den Euroländern doch nur um ihre Verluste. Die sind sich selbst die Nächsten.
That's it !!!!

MfG:
Mav119

Maverick119 schrieb:Gehen die Griechen aber pleite , gäbe es eine Staatsinsolvenz, so bekämen sie ihre Drachme zurück. Die Gläubiger bleiben auf ihren Verlusten sitzen, sie müssten sie zu 100 Prozent abschreiben. Aber mit der Lösung gäbe es einen Neubeginn. Ein schwieriger Start, aber irgendwann werden sie auch diese Talsohle überquert haben und wieder aufsteigen.Es geht immer irgendwie weiter.Auch für Griechenland werden Geldgeber sich finden lassen, die mithelfen, das Land wieder hochzubringen.

Jetzt würde ich sagen Griechenland bietet neben dem dicksten Pleitegeier auch noch die größte Klamauk Nummer an. Hr. P hat das Referendum wieder zurückgezogen. Zu dem Thema fehlen einem die weiteren Worte, unbelievable...

darkExistence schrieb:Hr. P hat das Referendum wieder zurückgezogen.

Es war ein kurzer Traum von Demokratie.

Die Bank is das Volk. :(

Gruß greenkeeper

Wahnsinn die trollen ganz schön rum die griechen ,ich frage mich warum ich es im leben nicht weitergebracht habe mit meiner bescheidenen ausbildung.

@greenkeeper

Jup, wieder ein eindeutiges Zeichen an Europas Völker, dass sie sich Demokratie mal sonstwohin stecken können... :(

LG

Ein ausgezeichneter Artikel zur Wahnvorstellung der "Vereinigten Staaten von Europa":

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kapitalismus/euro-krise-vereinigte-staaten-von-europa-11516421.html (Archiv-Version vom 04.11.2011)