Fierna schrieb:Das mag durchaus sein, aber das hat ja nun nichts mit den geflüchteten Menschen an der Grenze zu tun
Die Menschen im türkisch-griechischen Grenzgebiet als "geflüchtet" zu bezeichnen, halte ich für eine Verkennung der Realität.
Erdogan hat Leute dorthin fahren lassen,und anschließend 1000 Polizisten, damit die Leute nicht zurück in die Türkei laufen wenn sie erkennen, dass die grenzen nicht wie versprochen offen sind.
Wenn Leute aus sicheren Verhältnissen, teils Angestellte/Arbeitende kostenlos mit Bussen an die Grenze gebracht werden um die EU zu erpressen, hat das mit FLUCHT GAR NICHTS zu tun.
Issomad schrieb:Deshalb glaube ich nicht an eine große Menge an Asylbewerbern, die es hierherschaffen.
dieser Eindruck entbehrt jeder Grundlage.
Die Zahl der Asylanträge in der EU ist 2019 um zwölf Prozent auf 708.000 gestiegen. Das geht aus Dossier der EU-Kommission hervor, das der „Welt“ vorliegt. Demnach verzeichnete Deutschland erneut die meisten Anträge (152.000) vor Frankreich (126.000).Die Zahlen beziehen sich auf die addierten Monatswerte.
Die endgültigen Zahlen inklusive Nacherfassungen liegen für alle EU-Staaten erst in einigen Wochen vor und werden leicht höher liegen. Für Deutschland hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bereits Anfang Januar die endgültigen Zahlen mitgeteilt. Demnach gab es 2019 insgesamt 166.000 Asylanträge.
https://www.tagesspiegel.de/politik/eu-weit-zwoelf-prozent-mehr-in-deutschland-werden-die-meisten-asylantraege-gestellt/25484558.htmlFierna schrieb:Und dass da Leute Türkisch sprechen, mag womöglich schlicht darauf zurückzuführen sein, dass die teils seit Jahren in der Türkei sind.
Fierna schrieb:Und der Punkt ist doch, dass die Menschen dort derzeit auch nicht mehr zurück in die Türkei gelassen werden und auch teils ihre Existenzgrundlage aufgegeben haben.
richtig. deswegen sollte man das Kind beim Namen nennen: nicht Flüchtlinge, sondern Menschen, die auf Erdogans Versprechen hereingefallen sind oder solche, die grundsätzl lieber in der EU/Deutschland leben möchten, sind diejenigen, die sich als erste auf den Weg hinter die türkische grenze gemacht haben
lilit schrieb:m Zuge der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 nahm Samos 3000 Flüchtlinge auf. Aufgrund der Nähe zum türkischen Festland entwickelte sich die Insel zum Hotspot.[15] Auf der Insel, die mit Unterkünften für ca. 650 Flüchtlinge ausgelegt ist, warteten nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums im April 2019 ca. 3800 Menschen auf einen Asylbescheid
Bislang arbeiteten im Land 500 EASO-Mitarbeiter, teilte Gregori weiter mit.....
In Griechenland waren 2019 knapp 75.000 Migranten angekommen. Das waren gut 24.000 mehr als 2018. Die griechischen Behörden sind aus diesem Grund überfordert und schaffen es nicht, rasch die Asylanträge zu bearbeiten. Dies hat zur Folge, dass alle Registrierlager auf den Inseln im Osten der Ägäis heillos überfüllt sind.
https://www.tagesspiegel.de/politik/eu-weit-zwoelf-prozent-mehr-in-deutschland-werden-die-meisten-asylantraege-gestellt/25484558.htmlGriechenland hat mMn eine absolut ineffiziente Verwaltung. Anders ist es nciht zu erklären, dass trotz Hilfe von 500 EU Beamten ein Häufchen von 75.000 Asylanträgen nicht bearbeitet werden kann.
Griechenland hat den EU -DEal mit der Türkei mit seiner ineffizienten Asylantragsbearbeitung massiv unterlaufen.
Denn der Deal beinhaltete:
Menschen ohne Asylberechtigung werden in die Türkei zurückgeschickt , die Türkei nimmt sie auch zurück.
Die Türkei darf dafür vom UNHCR ausgewählte und besonders schutzbedürftige echte Flüchtlinge nach Europa schicken.
lilit schrieb:Die Behörden reichen nicht aus, sie alle einem Asylverfahren zu filtern und ev. Rückreise finanzieren. Es ist unlösbar.
es wäre, den politischen Willen vorausgesetzt, auf jeden Fall lösbar.
Aber da Deutschland an einem politischen Stillstand, wegen massiven, einander fundamental entgegenstehenden politischen Interessen , leidet, wird daraus nichts.
Beispiel:
es wird die Abschiebung von Menschen, die keinerlei Asylanspruch, oder weiterer Aufenthaltsmöglichkeiten haben UND weil sie kriminell auffällig wurden, vorbereitet.
Sofort finden sich AKteuren zusammen, die diese absolit gerechtfertigten Abschiebungen bis zuletzt behindern und verhindern -- und sich , obwohl gegen die geltende REchtslage agierend, leider viel zu oft druchetzen können.
In Deutschland gibt es, entgegen der eindeutigen Rechtslage, absolut keinen gesellschaftl Konsens mehr beim Asyl-und Migrationsrecht. Das LAnd wird in weiten TEilen von Vertretern von Partikularinteressen beherrscht.
Rick_Blaine schrieb:denn dass es z.B. den Tausch 'ein aus Griechenland zurückgenommener Flüchtling = ein anderer Flüchtling aus der Türkei darf einreisen' enthält, wissen vermutlich selbst heute nur die Wenigsten.
mir ist das sehr wohl bewusst, Gerald Knauss, der "Vater des EU-Türkei-DEals" hat darauf in den letzten Monaten vermehrt hingewiesen. Er hat auch darauf hingewiesen, dass es de facto die EU mit Griechenland und seiner Unfähigkeit zur Bearbeitung der Asylanträge sei, die den Deal nicht einhält.
Rick_Blaine schrieb:zweitens muss Europa schnellstmöglich ein effektives Asylsystem aufbauen, welches nicht nur Entscheidungen innerhalb weniger Wochen, sondern auch ein funktionierendes System zur Rückkehr in die Herkunftsländer umfasst, was wohl ebenfalls nur über klare Verhandlungen mit diesen funktioniert.
Dazu wird es nicht kommen.
Es gibt - wie gesagt trotz eindeutiger REchtslage -- keinen gesellschaftl Grundkonsens.
Deswegen wird es keine effektive und Zuwanderungsbegrenzende bzw steuernde Politik mehr kommen.
Die Politik ist getrieben vom Zeitgeist ("FAhren auf Sicht" statt Zukunftsgestaltung) und wird zerrieben von Partikualrinteressen.
Transitzonen und ANKERZentren wären dringend notwendig, finden aber keinen Zuspruch (außer vermutl. in Bayern?)
Abschiebungen und Ausweisungen werden in Einzelfällen vorgenommen (ein Clanchef der Miris, statt Hunderte, die wie er massiv kriminell auffällig wurden)
Dieser Einzelabschiebung hätten zig weitere folgen müssen, als Zeichen, dass sich KRiminalität auf den Schutzstatus auswirkt. Die Hoffnung, dass das geschieht, geh
Rick_Blaine schrieb:Summa summarum sage ich: Europa und damit freilich Deutschland muss sich endlich einigen, wie man mit Erdowahn weiter verkehren will. Und da muss dann alles auf den Tisch: wirtschaftliche Zusammenarbeit, finanzielle Hilfen, usw. Und zweitens muss Europa schnellstmöglich ein effektives Asylsystem aufbauen, welches nicht nur Entscheidungen innerhalb weniger Wochen, sondern auch ein funktionierendes System zur Rückkehr in die Herkunftsländer umfasst, was wohl ebenfalls nur über klare Verhandlungen mit diesen funktioniert.
Wir das passieren? Da habe ich meine Zweifel.
es wird nicht passieren.
SARS_Corona und die Notverordnungen/REisebeschränkungen wie in Italien stellen momentan einen effizientere "Einwanderungspolitik "dar, als alles vorherige.
Einen Durchmarsch von Hunderttausendenen Menschen durch Corona-Sperrzonen kann man sich jedenfalls im Moment nur schwer vorstellen.
(ich möchte an dieser Stelle klar machen, dass dies nur eine Nebenwirkung , aber nicht das Ziel der Abschottung ganzer Städte und Regionen ist)
(das vorgenannte stellt meine Meinung dar)