Tussinelda schrieb:weil es nicht nur um Deutschland geht,
Wenn eine Theorie, die für sich die Allgemeingültigkeit beansprucht, an einem spezifischen Beispiel scheitert, ist sie schlicht nicht allgemeingültig. Das ist Falsifikation.
Und in Deutschland haben "Weiße" die Macht und sind die Mehrheit und es funktioniert dennoch nicht...das wird in anderen Teilen der Erde ja nicht besser.
Wenn ich dann von Frau DiAngelo lese, dass ihre Aussagen nun ganz sicher universal gültig seien, sie habe schließlich ein paar E-Mails aus Europa bekommen, stelle ich mir die Frage, ob die mich veräppeln will.
Es geht nicht um Deutschland sondern um die USA.
Von dort wird alles völlig unreflektiert auf die ganze Welt übertragen, ohne die geringste Rücksicht auf irgendwelche Spezifika.
Nicht, dass ich diese Theorie in den USA für "richtig" oder gar emanzipativ halten würde (die Kritikpunkte mal außen vor gelassen), aber dort spiegelt die noch am ehesten soziale Verhältnisse wider. Damit sind höchstens noch Kanada und Australien vergleichbar.
Die USA haben dahingehend ganz spezifische historische und soziale Eigenheiten, vor allem als "Einwandererland", wo quasi ein Rassismus fortbestand, wie er in Europa im 18. partiell 19. Jhr existierte.
Das sieht man immer ganz eindrücklich daran, dass Rassisten dort "aryan" als Synonym für "weiß" nutzen...was es nunmal nicht bedeutet.
Tussinelda schrieb:deshalb und weil es nicht grundsätzlich um Minderheiten geht, sondern um Macht. Ohne Macht gibt es keinen institutionellen Rassismus
Richtig.
Institutioneller Rassismus kann selbstverständlich nur aus einer Machtposition heraus ausgeübt werden.
Aber warum sagt man dann nicht, dass man lediglich über institutionellen Rassismus redet und macht absolute Aussagen, die so gar nicht gültig sind?
Diese brachialen und absoluten Aussagen enden immer damit, dass eigentlich alles ganz anders gemeint ist und es höchstens bei irgendwelchen Sub-Aspekten Gültigkeit besitzt.