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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

10.01.2020 um 07:21
Sobald Menschen ethnisch eingeordnet werden, ist es meines Wissens als Rassismus deklariert. Völlig wurscht, welcher ethnischen Gruppe sie zugehörig sind. Man muss es doch nicht noch weiter verkomplizieren, als es mit dem ganzen Wirrwar an Begrifflichkeiten eh schon ist.


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10.01.2020 um 07:56
Zitat von GeisonikGeisonik schrieb:Bei uns.
Dann wäre es immer noch falsch, weil es das Phänomen Rassismus auf strukturellen und institutionellen Rassismus reduziert.

Aus

"weiße Menschen waren nie, sind nicht und werden nie von Rassismus betroffen sein"

wird dann

"weiße Menschen sind - lokal und nur aufgrund ihres 'Weißseins' - nicht von struturellem und instituionellem Rassismus betroffen".

Warum man solche wirren Aussagen machen wollte, wenn man einfach sagen könnte, dass Als-deutsch-geltende Menschen in Deutschland nicht von strukturellem und institutionellem Rassismus betroffen sind und sein können, erschließt sich keinem Menschen.

Oder auf den Punkt:
Rassismus hat hier mehr mit Deutschsein zu tun als mit Weißsein. Critical Whiteness ist hier deshalb eine unkritische Art, über Weiße zu reden und dabei die deutsche Geschichte aus dem Spiel zu bringen. Ich habe mich nie als »colored« wahrgenommen und Millionen Menschen, die diskriminiert werden, ebenso wenig. Unser Problem in Deutschland ist Deutschsein und nicht die weiße Hautfarbe.
https://jungle.world/artikel/2012/32/die-deutsche-linke-wurde-laengst-migrantisiert


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10.01.2020 um 08:04
Zitat von FiernaFierna schrieb:Dann wäre es immer noch falsch, weil es das Phänomen Rassismus auf strukturellen und institutionellen Rassismus reduziert.
Ich beziehe mich ja nur auf die Aussage, nicht auf das ganze Thema.

Für mich hat Rassismus, wie das Wort allgemein verwendet wird, nicht unbedingt was mit Hautfarbe zu tun, aber auch nicht mit dem Sozialen Status, den Vorfahren usw.


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10.01.2020 um 08:22
Zitat von FiernaFierna schrieb:dass Als-deutsch-geltende Menschen in Deutschland nicht von strukturellem und institutionellem Rassismus betroffen sind und sein können, erschließt sich keinem Menschen.
Dahingehend muss ich mich übrigens korrigieren.
Für Vergangenheit und Gegenwart ist das selbstverständlich richtig, aber ein "sein können" zu postulieren, ist ebenfalls falsch.
Gerade kolonialistische und post-kolonialistische Strukturen haben gezeigt, dass ganz prinzipiell Minderheiten durchaus in der Lage sind, Mehrheiten (institutionell) rassistisch zu diskriminieren.


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10.01.2020 um 08:39
Zitat von boraboraborabora schrieb:Du machst Unterschiede von wegen kollektiv u. kulturell.
ich spreche vom kollektivem und kulturellem Gedächtnis. Schlag das doch mal nach.

@Fierna
weil es nicht nur um Deutschland geht, deshalb und weil es nicht grundsätzlich um Minderheiten geht, sondern um Macht. Ohne Macht gibt es keinen institutionellen Rassismus


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10.01.2020 um 08:44
@borabora
Was soll denn ein kollektiv-kulturelles Gedächtnis sein? Das klingt ja fast nach der Archetypenlehre von CG Jung.
@Fierna
Stimme zu, natürlich können Minderheiten Mehrheiten institutionell rassistisch diskriminieren. Aus dem Stand fällt mir da Ruanda ein, ohne hier jetzt in die Ursprünge eintauchen zu wollen.
Südafrika...


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10.01.2020 um 09:23
@abberline
sagt Dir Erinnerungskultur was? Das ist kollektives Gedächtnis.


und das passt hier auch gut
https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-dekonstruktion-weisssein-privileg-robin-diangelo
wird ja in so gut wie jedem post hier deutlich
Warum reagieren Weiße so abwehrend, wenn es um Rassismus geht? Weil sie es nicht gewohnt sind, sich mit ihrem Weißsein zu befassen, sagt die Soziologin Robin DiAngelo.



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10.01.2020 um 09:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Erinnerungskultur
Kinder können damit wenig bis gar nichts anfangen.
Es macht (für mich) keinen Unterschied, ob ein schwarzes, migrantisches oder weißes, deutsches Kind ausgegrenzt wird oder weint.
Und ich glaube nicht, das hier, bei Kindern untereinander, das kollektive Gedächtnis eine Rolle spielt.

Anders bei Erwachsenen.
Das kollektive Gedächtnis scheint es unmöglich zu machen, sich vom Rassismusvorwurf bzw. des Verdachts, zu befreien.

Natürlich kommt es hierbei auf die genauen Umstände an.
Aber gibt auch Leute, die berufen sich halt (grundsätzlich) darauf.


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10.01.2020 um 09:44
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und das passt hier auch gut
https://www.zeit.de/campus/2018-08/rassismus-dekonstruktion-weisssein-privileg-robin-diangelo
wird ja in so gut wie jedem post hier deutlich
Warum reagieren Weiße so abwehrend, wenn es um Rassismus geht? Weil sie es nicht gewohnt sind, sich mit ihrem Weißsein zu befassen, sagt die Soziologin Robin DiAngelo.
Dinge zu hinterfragen ist nicht automatisch eine Abwehrhaltung.


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10.01.2020 um 09:50
@Tussinelda
Schwieriges Thema und auch eher für Erwachsene, als für kleine Kinder. Die sind meist völlig unbefangen und im Zweifelsfall erklärt man als Eltern doch sowieso, dass Menschen nicht alle gleich aussehen, es gibt grosse, kleine, schwarze, weisse, dicke, dünne... aber alle sind gleich viel wert und jeder ein kleiner Stern
Wo wir wirklich fast bei Jungs Archetypen sind. Angst vor dem Dunkeln... Kollektiv? Manche werden sagen Ja, andere Nein.
Bestimmte Ereignisse kennt jeder, um es regional zu halten zb Dreissigjähriger Krieg, Holocaust, Fall der Mauer usw.
Die Frage ist jetzt, wie lange etwas "kollektiv" im Gedächtnis bleibt, um so länger ein Ereignis her ist oder auch, wenn eine Gesellschaft immer weniger homogen wird. Haben junge Araber, die in Deutschland leben(um ein Beispiel zu nennen), nicht ein völlig anderes "kollektiv-kulturelles Gedächtnis"?
Der einzige Weg, Menschen zu zeigen, dass Rassismus Scheisse ist, ist doch aufzuzeigen, dass es unabhängig von Hautfarbe, Aussehen, Herkunft ist, ob jemand ein lieber Mensch oder ein Vollidiot ist.
Ich unterhalte mich ja auch lieber mit einem intelligenten Menschen, als mit einem aggressiven Doofbatz. Egal woher.


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10.01.2020 um 10:07
Kollektiv des Weißen Menschen?
@Eya
Was ist das denn für ein Bullshit?


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10.01.2020 um 10:09
@vincent
Kollektiv des Weißen Menschen?
Ich dachte, es seien in dem Fall eher regionale Gesellschaften gemeint?


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10.01.2020 um 10:11
@abberline
So wie ich das verstehe nicht. Die Konstruktion selbst eines solchen Kollektivs ist rassistischer Mist.


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10.01.2020 um 10:34
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wird ja in so gut wie jedem post hier deutlich
So richtig abwehrend lese ich die meisten Posts nicht. Eine andere Meinung zu haben ist nicht abwehren.


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10.01.2020 um 11:06
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Sobald Menschen ethnisch eingeordnet werden, ist es meines Wissens als Rassismus deklariert.
das ist vollkommen falsch.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Kinder können damit wenig bis gar nichts anfangen.
was Kindern vermittelt wird, weitergegeben wird, das hat natürlich Einfluss. Auch wenn sie sich, wie viele Erwachsene übrigens auch, dessen nicht bewusst sind. Fängt ja bei Geschlechterrollen schon an.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es macht (für mich) keinen Unterschied, ob ein schwarzes, migrantisches oder weißes, deutsches Kind ausgegrenzt wird oder weint.
darum geht es doch gar nicht. Ausgrenzung und Ablehnung sind immer schmerzlich. Der Grund ist aber nicht automatisch ein rassistischer.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Und ich glaube nicht, das hier, bei Kindern untereinander, das kollektive Gedächtnis eine Rolle spielt.
s.o.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Das kollektive Gedächtnis scheint es unmöglich zu machen, sich vom Rassismusvorwurf bzw. des Verdachts, zu befreien.
wie auch, Rassismus existiert ja weiterhin.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Natürlich kommt es hierbei auf die genauen Umstände an.
ja? welche denn? Ohne diese zu benennen ist das nur eine leere Phrase.
Zitat von boraboraborabora schrieb:Aber gibt auch Leute, die berufen sich halt (grundsätzlich) darauf.
und es gibt auch Leute, die negieren jegliche Rassismuserfahrungen Betroffener. Oder reden sie klein oder vergleichen sie mit Knasterfahrungen.


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10.01.2020 um 11:10
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das ist vollkommen falsch.
Wie kommst du darauf?

Nach welcher Definition orientierst du dich, wäre hier erstmal eine wichtige Grundlage der weiteren Kommunikation.


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10.01.2020 um 11:16
@Tussinelda
Sollten kleine Kinder nicht erst einmal unbefangen miteinander spielen, ohne dass Eltern oder Kindergärtnerinnen gleich mit Rassismus und Geschlechterrollen kommen? Wenn man sagt, dass Menschen eben unterschiedlich, aber alle gleich wertvoll sind, reicht das auch.


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10.01.2020 um 11:20
Und noch einmal, rassistische Vorurteile hat jeder, das ist aber nicht gleichbedeutend damit, Rassismus ausgesetzt zu sein.

Hier mal was zum Verständnis:
Assumptions and stereotypes about white people are examples of racial prejudice, not racism. Racial prejudice refers to a set of discriminatory or derogatory attitudes based on assumptions deriving from perceptions about race and/or skin colour. Thus, racial prejudice can indeed be directed at white people (e.g., white people can’t dance) but is not considered racism because of the systemic relationship of power.
 When backed with power, prejudice results in acts of discrimination and oppression against groups or individuals. In Canada, white people hold this cultural power due to Eurocentric modes of thinking, rooted in colonialism, that continue to reproduce and privilege whiteness. (See our definition of Whiteness)
http://www.aclrc.com/myth-of-reverse-racism
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wie kommst du darauf?
weil das Vorurteil fehlt. Weil die Wertung fehlt.


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10.01.2020 um 11:23
@Tussinelda
Woher willst Du wissen, ob jeder rassistische Vorurteile hat? Sind wir wieder bei den Engländern, die kein Elfmeterschiessen können und den rasenden Deutschen auf der Autobahn? 😉 Das ist nicht rassistisch.
Warum muss alles immer so verkompliziert und verkopft werden, bis wirklich keiner mehr durchblickt?


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10.01.2020 um 11:27
@Tussinelda

danke, dass du dich zu den Versklavungen von Jesidinnen aus rassistischen Gründen geäußert hast.

Das du beim Thema Rassismus "sehr sattelfest" bist, bitte ich dich um Einordnung dieser Sachverhalte:

erster Fall:
Eine Frau bzw ein Mann (diverse Geschlechter und gender sollen ausnahmsweise nicht von Bedeutung für den Fall sein) verlieben sich ineinander.

Leider wird es nichts mit der Beziehung, denn sie gehören unterschiedlichen Ethnien an.
Man sieht es an ihrem Äußeren, dass sie durch die Evolution und nicht durch irgendwelche Selbstbräuner/bleaching cremes unterschiedlicher Hautfarbe sind.

Die Familien der beiden lehnen den jeweils auserkorenen Partner/die Partnerin wegen dessen/deren anderer, sichtbaren Ethnie ab, die Verbindung wird aufgelöst und die Hochzeit wird abgeblasen.

ist das Rassismus, wenn es ganz ohne Machtgefälle , von beiden "Hautfarben-Seiten" her , quasi "einvernehmlich" betrieben wird?

Zweiter Fall:

Eine ethnische Minderheit hat beschlossen, dass der Nachwuchs ausnahmslos Partner/innen der eigenen Ethnie zu ehelichen und nur mit diesen Nachwuchs haben darf. Halten sich die jungen Leute nicht an die Spielregel, droht ihnen mindestens Ausschluss aus der Gemeinschaft, bisweilen auch der Tod.
Mit Männern aus anderen ethnischen Gruppen gezeugte Kinder (freiwillig oder durch Vergewaltigung gezeugt) nimmt die Gruppe nicht auf, die Mütter müssen sich von diesen Kindern trennen oder werden zusammen mit den Kindern von der ethnischen Minderheit verstoßen. Es geht dabei einzig und allein um die "Reinhaltung des Blutes".

Das Ganze praktizieren sie schon seit einigen Hundert Jahren so. Die "Reinhaltung des Blutes" ist der ethnischen Gruppe ein enorm wichtiges Anliegen und hat sich in ihren Augen seit Jahrhunderten bewährt.



Bislang kannte man das im großen Stil, zumindest bei uns in Deutschland, nur aus der Zeit des Nationalsozialismus mit seinen Rassengesetzen und Ariernachweisen.
Nun, bei ehrlicher Betrachtung, möchte ich wissen, in wie weit hier Rassismus vorliegt?


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