@Tussinelda btw: es geht hier nochmal um Jesiden
wir waren beide der Meinung, dass Jesidinnen in der heutigen Zeit noch /wieder Opfer rassistischer Sklaverei wurden .
aber Jesiden sind auch Täter , sind selbst Rassisten
Nur durch die strikte Endogamie – die Eheschließung innerhalb der Gruppe – konnte sich die jesidische Gemeinschaft als solche über die Jahrhunderte behaupten. Es gibt dafür eine religiöse Grundlage, die, streng genommen, wenig Spielraum zulässt: Die Jesiden glauben nämlich an ihre Herkunft aus einer anderen Abstammungsline als alle anderen Menschen, die rein gehalten werden müsse.
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Tussinelda schrieb:weil das Vorurteil fehlt. Weil die Wertung fehlt.
ich habe das Gefühl, dein Rassismus-Verständnis (bzw. das der Leute, die du gerne zitierst) basiert auf einem in die Jahre gekommenem "Weiß-Schwarz"-Rassimus.
die Trennlinie verläuft dabei zwischen Weißen (Menschen heller Haut vom kaukasischen Typ) von Festlandeuropa/Nordamerika und Schwarzen (Menschen mit dunkler Hautfarbe vom afrikanscihen Kontinent und der durch Kolonialismus in Mittel-und Nordamerika angesiedelten Nachkommen). Die strukturelle Benachteiligung von Schwarzen ist schon daran erkennbar, dass sie den Weg nach Amerika nicht freiwillig gewählt haben.
Jeder Nachfahre eines Menschen, der unfreiwillig durch Sklaverei (die, die von Weißen betrieben wurde; die Versklavung, die Schwarze duch Schwarze und Araber erfahren haben, wird geleugnet oder bleibt in dem Konzept völlig unbeachtet) auf den amerikanischen Kontinent kam, gilt automatisch als Opfer, als ein Mensch, der strukturellem Rassimus ausgesetzt ist.
Das Konzept "vererbt" sich quasi mit der Hautfarbe.
Dieses Erklärungsmodel hat aber in unserer Zeit entscheidende Nachteile und erscheint mir als unzureichend.
Der Antisemitismus der Nationalsozialisten gegenüber Juden wird gerade mal noch als Rassismus erkannt, basierte er doch eindeutig auf der Rassenlehre der Nationalsozialisten.
Wenn aber Menschen schwarzer Hautfarbe, Araber oder Asiaten die Juden als Gruppe wegen ihrer Andersartigkeit hassen und ablehnen, ist der Rassismus mit deinem Konzept des "Schwarz-Weiß" nicht mehr erklärbar.
Der zu Grunde liegende Rassismus wird dann ganz schnell auf Antisemitismus, oder Fremdenfeindlichkeit oder einfaches (kriminelles) Fehlverhalten runter gestuft (im Fall von arabischem Antisemitismus gar zu einem verständlichen Rachegefühl).
ich finde, das "Schwarz-Weiß"- bzw "Weiß-Schwarz" -Modell* hat in einer zunehmend globalisierten Welt, wo dutzende Ethnien und Menschen aller möglichen Hautfarben allein in einer Stadt schon aufeinander treffen, schlicht und ergreifend ausgedient.
es ist nicht mehr zutreffend, weil es ein duales Konzept in einer multikulturellen Welt ist!
*man überlege sich, warum der "Benachteiligte" zuerst genannt wird in einem Erklärungskonzept, in dem es um strukturellen Rassismus geht -- nämlich das Weiße Menschen schwarze Menschen strukturell rassistisch benachteiligen. Man könnte da an der Sprache durchaus noch feilen .