Tussinelda schrieb:... Es geht nicht darum, farblos zu sehen, es geht darum, dass es Unterschiede gibt im Aussehen, die kann man auch benennen, es werden damit aber Eigenschaften und Wertigkeiten verbunden und die sind das Problem
Das ist doch eine viel zu pauschale Aussage. Ich bin der Meinung, es wird nicht von Allen (denke sogar nur von einer Minderheit) damit Eigenschaften und Wertigkeiten verbunden.
Tussinelda schrieb:Es wird nicht der Mensch gesehen, sondern aufgrund des angeborenen unveränderlichem Äusserlichen Beurteilungen getroffen, Zuordnungen gemacht, es entstehen Konsequenzen. Wenn man also jetzt so tut, als würde jeder gleich aussehen, ist das a) nicht zutreffend und b) überhaupt nicht hilfreich, um gegen Rassismus - der ja nun einmal existiert - vorzugehen. ....
Natürlich kann man nicht so tun, als sieht jeder gleich aus, weil es ja auch nicht an dem ist.
Aber wer beurteilt denn Menschen aufgrund des Äußeren und sieht sie nicht als Menschen?
Oder wieviel Prozent tun das denn? (mir fallen da jetzt erst mal nur Rechte ein, aber das ist doch nicht die Mehrheit).
Und klar haben viele Menschen Vorurteile und bewerten usw.
Aber das hat ja dann nicht immer etwas mit Rassismus zu tun. Rassistische
Bewertungen kommen also mMn nicht so häufig vor. In der Mitte und links sicherlich eher weniger, sondern wie gesagt mehr auf der rechten Seite. Aber diese Seite sehe ich nicht in der Mehrheit.
Atrox schrieb:Ich würde ihn auch mögen, wenn er blau wäre. Ich verknüpfe ja eben keine Eigenschaften mit seiner Hautfarbe. Ich mag ihn einfach, wie er ist. In diesem Kontext ist seine Hautfarbe nicht relevant für mich, oder anderes gesagt, sie ist mir egal.
das sehe ich genauso .
Aber es wird anscheinend allen pauschal unterstellt, wenn man Unterschiede zwischen Menschen sieht, dass man dann auch zwangsläufig bewerten müsste und diese nicht trotzdem einfach nur als Mensch sehen könnte.
Atrox schrieb:. Es gibt viele nette Menschen, die ganz unterschiedlich aussehen. Es gibt aber auch weiße, schwarze oder asiatische Arschlöcher. Und das scheint ja ein Problem zu sein, wenn ich seine Hautfarbe für unsere zwischenmenschliche Beziehung als unerheblich ansehe.
Und das hat eben wirklich gar nichts damit zu tun:
Tussinelda schrieb: Wenn man also jetzt so tut, als würde jeder gleich aussehen
Auf der einen Seite soll man alle nur als Mensch sehen (was ja auch richtig ist):
Es wird nicht der Mensch gesehen, sondern aufgrund des angeborenen unveränderlichem Äusserlichen Beurteilungen getroffen
... auf der anderen Seite soll man sich aber auch die Unterschiedlichkeit bewusst machen:
Wenn man also jetzt so tut, als würde jeder gleich aussehen...
-> wirkt auf mich wie "wasch mich, aber mach mich nicht nass".
Aber der Widerspruch kommt vermutlich daher, weil generell unterstellt wird, dass man die Unterschiedlichkeit
bewertet, was eben
nicht immer der Fall ist.
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Tussinelda schrieb:Es geht nicht darum, farblos zu sehen, es geht darum, dass es Unterschiede gibt im Aussehen, die kann man auch benennen, es werden damit aber Eigenschaften und Wertigkeiten verbunden und die sind das Problem.
Geisonik schrieb:Eben nicht bei dem hier gemeinten "farblos" sehen. Hier steht "Mensch" gegen "Schwarzer" eingetauscht.
Und da habe ich mein Problem mit, ich sehe nicht wie es weiter helfen soll einen Schwarzen zu sehen anstatt einfach einen Menschen....
Es wird ein Kreislauf bei dem nie die Farbe rausfällt sondern im Mittelpunkt steht. Wie soll das helfen Rassismus, Vorurteile usw zu bekämpfen?
Atrox schrieb:... Ich wusste nicht, dass ich ihn schon diskriminiere, wenn ich dem Umstand ob er schwarz oder weiß ist, keine Bedeutung zugestehe, da ich ihn einfach als Menschen sehe. ....
Das sehe ich alles genauso.
Fedaykin schrieb:Leute wie du machen einen echt Krank ;) Einfach nur Menschen zu sehen... Allein das Rassismus scheinbar ein rein weißes "Privileg" zu sein scheint unterschlägst du. POC Menschen werden dermaßen diskriminiert, ihnen wird nicht mal die Fähigkeit zum Rassissmus und Diskriminieren zugestanden
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Venom schrieb:Hier macht oft der Ton die Musik, auf beiden Seiten, ...
Tussinelda schrieb:entschuldige bitte? Welcher Ton? Das ist wieder so etwas ätzendes....da spielt dann der Ton und nicht die Richtigkeit der Aussage eine Rolle, ich verstehe. Damit sich der Weiße privilegierte Mensch nicht auf den Schlips getreten fühlt..
genau um diesen (bissig wirkenden) Ton gehts, denn auch das schon - diese Art - zählt wieder zu einem "gewissen Ton" -> wer soll denn das gut annehmen können und Lust haben, da "zuzuhören"? (dazu sh weiter unten)
Venom schrieb:Wie man etwas kommuniziert spielt eine enorme Rolle...
dann wirst du seeehr wahrscheinlich auf eine ablehnende und defensive Reaktion stoßen. Das Problem kann also nicht nur der Empfänger sein, sondern auch der Sender.
Tussinelda schrieb:Egal wie die Message rüber kommt oder rüber gebracht wird, sie stimmt und damit sollte man sich auseinandersetzen. Aber das wollen die meisten eh nicht, die hören Privileg und flippen aus, vollkommen egal, wie die Nachricht delivered ist. Deshalb setze ich mich mit so etwas nicht auseinander. Macht der "Weiße Mann" ja auch nicht, wenn er seine Wortschätzchen oder sonstige Rassismen weitergibt.
Man muss sich nicht mit seinem Ton auseinander setzen bzw. den hinterfragen? -> "die behandeln mich schlecht, dann mache ich das umgedreht genauso..."?
Tussinelda schrieb:... dass die Wahrheit nett und süß und goldig und nicht erschreckend verpackt sein muss.
Optimist schrieb:Die Wahrheit muss keinesfalls süß und sonstwas sein. Es reicht ja, wenn die Wahrheit einfach nur sachlich verpackt wird ...
Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich es auch, wenn man nicht immer freundlich rüber kommen kann/will, bei einem emotionalen Thema, was einen auch persönlich betrifft.
Aber dennoch finde ich das falsch, weil nicht zielführend:
Tussinelda schrieb:Egal wie die Message rüber kommt oder rüber gebracht wird,...
Nein, finde ich ganz und gar nicht egal.
Denn die Bereitschaft ob ein Mensch eine Message annimmt oder nicht hängt sehr viel vom Ton ab, mMn.
Will man also etwas erreichen (
nämlich eine Message rüber bringen, wo Andere dann auch bereit sind, darüber nachzudenken)?...
Oder will man Andere mit einem gewissen Ton (
der ein Annehmen einer Botschaft wenig fördert) vor den Kopf stoßen, sodass die Message evtl. nur verpufft...
... da das Gegenüber aufgrund des Tones gleich erst mal "dicht macht"?