Tussinelda schrieb:Gibt es irgendeinen Grund für Rassismus?
Da bin ich mir sicher. Es gibt für jede Ideologie einen Grund. Den Grund darf man allerdings nicht mit einer Rechtfertigung verwechseln. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Tussinelda schrieb:Also nachvollziehbaren, zudem messbaren?
Einen nachvollziehbaren und messbaren Grund dafür ein Rassist zu sein? Du meinst sowas wie "wenn ich zehn Mal Streit mit einem Türken hatte, werde ich ein Rassist"?
Tussinelda schrieb:Und warum trifft es dann auch die, die voll integriert sind?
Weil der Mensch gerne in Schubladen denkt. Ich bin bisher immer gut damit gefahren, die Leute relativ stumpf in Arschlöcher und Nicht-Arschlöcher zu unterteilen. Auch Schubladen, ich weiß. Aber die Herkunft ist mir dabei komplett egal.
Tussinelda schrieb:Für mich ist das eine Relativierung von Rassismus wenn man versucht, es auf gelungene oder misslungene Integration zu schieben.
Eine Suche nach dem Grund ist nicht gleichzusetzen mit einer Rechtfertigung. Wir wissen ja auch ungefähr, warum die Polkappen schmelzen. Gut finden wir das aber deswegen nicht (zumindest hoffe ich das).
Tussinelda schrieb:Wer entscheidet das, der Rassist, ob die Integration gelungen ist oder nicht? Anhand von was?
Es gibt ein Integrationsmonitoring. Der Rassist entscheidet ja nicht individuell, ob jemand gut integriert ist. Das ist ja der Denkfehler des Rassisten. Er sieht, wie Libanesen in Berlin trotz Grundsicherung mit einem Lamborghini umherfahren, während er selbst vom Amt am Boden gehalten wird und findet dann alle Libanesen doof. Kategorisierung ist nicht nur soziologisch ein uraltes Konzept. Und diese Denke wird kein Stück dadurch gerechtfertigt, wenn man sagt, dass eine bessere Integrationspolitik, dass Rassismusproblem bekämpfen würde. Wenn zwei Leute nichtmal die gleiche Sprache sprechen ist eine Abschottung voneinander fast die logische Konsequenz. Da habe ich meine Sichtweise aber auch schon erläutert.
Tussinelda schrieb:und wenn es Probleme auch mit anderen Deutschen gab, warum werden dann Probleme mit "Nicht-Ganz-Deutschen" auf deren Herkunft oder Integration zurückgeführt?
Weil es auch Deutsche gibt, die sich von der Gesellschaft abgehängt fühlen und nicht wie vollwertige Mitglieder. Überspitzt gesagt: Man muss sich auch als Deutscher in die deutsche Gesellschaft integrieren. Sonst bekommt man früher oder später Probleme. Ich beschränke das Problem der Integration ja nicht nur auf Ausländer.