NormdasKamel schrieb:Fing es nicht vielleicht da an?
NormdasKamel schrieb:Bedurfte es wirklich eines Rassismus-Export der Deutschen und Belgier?
Könnten nicht Jahrhunderte der Feindschaft ein Grund sein?
Sag mal...
Da steht doch klipp und klar
NormdasKamel schrieb:In der früheren Wahrnehmung der Europäer
und nicht, dass es so war.
Die Worte
NormdasKamel schrieb:früheren Wahrnehmung der Europäer
verlinken sogar auf die Hamitentheorie.
Die Hamitentheorie ist eine in mehreren Teilbereichen der Afrikawissenschaften entstandene Theorie, die die Überlegenheit einer „hamitischen Rasse“ über die sogenannte „negroide“ Bevölkerung Afrikas postulierte. Begründet wurde diese Theorie im 19. Jahrhundert von dem englischen Afrikaforscher John Hanning Speke. Karl Richard Lepsius und Carl Meinhof erweiterten die Theorie auf den heute nicht mehr verwendeten Begriff der Hamitischen Sprachen.
[...]
Anstatt wie erwartet auf homogene Volksgruppen zu stoßen, fand Speke im afrikanischen Zwischenseengebiet auf der Suche nach der Nilquelle hierarchisch stark strukturierte Gesellschaften vor. Eine evolutionistische Erklärung hätte bedeutet, den Afrikanern zuzugestehen, sie seien aus ihrer eigenen Geschichte heraus in der Lage gewesen, staatliche Strukturen zu entwickeln. Stattdessen wurde deren Entstehung diffusionistisch erklärt, die sozialen Schichten mussten durch Überlagerung verschiedener Einwanderungswellen entstanden sein. Zugleich wurden soziale Gruppen als „Rassen“ bestimmt.
Die Einteilung der Ethnien nach Sprachen wurde mit der Einteilung nach physiognomischen Merkmalen zusammengefasst, Kulturmerkmale wurden so aus biologischen Eigenschaften abgeleitet. Ruanda ist das bekannteste Beispiel, auf das dieses Erklärungsmodell angewandt wurde. Dass das Modell hier versagte, da die beiden definierten Volksgruppen Hutu und Tutsiderselben Sprache und Kultur angehörten, wurde zur Kolonialzeit nicht wahrgenommen
Wikipedia: HamitentheorieWenn man nur einen Absatz weiterliest, als du zitiert hast, steht in deiner Quelle, das es so eben nicht war
Tatsächlich hat es wohl eher ein Nebeneinander der beiden Gesellschaften der bäuerlichen Hutu und der viehzuchttreibenden Tutsi gegeben. Bei gelegentlichen Landkonflikten waren die Tutsi den Hutu zwar militärisch überlegen, ansonsten aber gab es kaum Berührungspunkte zwischen ihnen.
Die heutige Wissenschaft beachtet hingegen die vielen genetischen und kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Hutu und Tutsi. Viele Wissenschaftler glauben heute, dass die Unterschiede stark übertrieben wurden und größtenteils kulturell konstruiert sind. Sie weisen darauf hin, dass beide Gruppen das gleiche Gebiet bewohnen, die gleiche Sprache sprechen, untereinander heiraten und kulturelle Charakteristiken teilen. Unterschiede zwischen beiden Gruppen sind eher durch Beruf und gesellschaftlichen Stand und nicht ethnisch definiert. Dennoch kann man davon ausgehen, dass auch vor der Kolonialzeit gesellschaftliche Gegensätze zwischen beiden Bevölkerungsgruppen bestanden, die zu Konflikten führten. Diese wurden durch die koloniale Gesetzgebung verstärkt, nicht jedoch verursacht.[1]
Im Allgemeinen waren die Tutsi die Elite des Landes, und es gab zahlreiche Fälle von Personen bzw. Familien, die ihre Gruppe wechselten, was zeigt, dass es sich bei Hutu und Tutsi eher um zwei verschiedene Stände oder Klassen handelt (keine Kasten, denn Hochzeiten waren häufig), nicht dagegen Stämme oder ethnische Gruppen, wie es üblicherweise durch die Kolonialliteratur, diverse Nachschlagewerke sowie Medien dargestellt wird.
Wikipedia: Geschichte RuandasEs handelte sich also maximal um Konflikte von sozialen Klassen, die diese Intensität nie besaßen, bis Deutschland das ethnisierte, was dann in einen Völkermord kulminierte.
Mir ist unbegreiflich, wie man so mit Quellen umgehen kann.
Da muss ja entweder eine bösartige und bewusste Absicht vorliegen, diese ganze Geschichte zu verzerren....oder eine derartige Medieninkompetenz und Bias, dass man lieber mal zuhören würde, wenn andere etwas sagen, anstatt zu widersprechen.