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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

18.01.2022 um 16:54
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Hat Martin Luther King in seiner berühmten Rede auch gemacht. Ich gehe deshalb mal davon aus dass der Begriff in den USA nicht annähernd so negativ belastet war wie heute. Sonst hätte man ihn vermieden.
Gilt dann für das deutsche Äquivalent "N#g#r" im Bezug auf die Vergangenheit auch.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ändert aber nichts daran dass der Begriff heute als Beleidigung und Herabwürdigung angesehen wird und im normalen Sprachgebrauch nicht mehr verwendet werden kann.
Mag sein. Es wird aber immer wieder behauptet der Begriff wäre nie etwas anderes als klischeehaft-rassistisch gewesen, aber das war er in der öffentlichen Wahrnehmung und Verwendung eben gerade nicht.


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18.01.2022 um 17:12
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich stelle das nicht so dar, Du unterstellst mir das. Von Schwarzen Menschen zu reden ist nicht das Gleiche, wie von ALLEN Schwarzen Menschen zu reden.
Nein, du schreibst "das haben Schwarze ausreichend dargestellt, dass sie das entsprechend tangiert" und generalisierst den Sachverhalt in der Form, dass man davon ausgehen muss, es gelte immer und überall. Die Einschränkungen dazu, die hier auch schon oft genug dargestellt wurden, und allgemein als zumindest widersprüchlich für die Aussage "ist immer rassistisch" gelten, ignorierst du indes gänzlich.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:es ist keine Meinung, es ist belegt. Und wenn dies jemand anderes schreibt, dann siehst Du das auch durchaus ein, wie bei Libertin. Nur wenn ich das schreibe, dann legst Du Dich quer. Muss ich nicht verstehen.
Nur weil etwas belegt ist, muss es noch lange nicht als Faktum gelten. Ein Beleg, je nachdem wie der aussieht, ist zunächst auch nur eine Meinung, die man sich aufgrund von mehr oder minder gut nachvollziehbaren Daten gebildet hatte - auch oder sogar insbesondere in Fachkreisen wird dieser Umstand sehr penibel unterschieden, weil man tunlichst Missverständnisse vermeiden muss, wenn man einen Progress in der Erkenntnis erwartet. Zu einem Faktum wird etwas dann, wenn es auch wirklich und unumstößlich so ist.

Selbstverständlich ist die Aussage "N-Wort ist schon immer rassistisch, weil Kolonialgeschichte, weil Sklaverei usw " eine Meinung, die in Fachkreisen durchaus vertreten wird, aber auch eben aufgrund von bestimmten historischen Gegebenheiten ebenso relativ leicht bestritten werden kann, und somit als kontrovers betrachtet werden muss.

Hier spreche ich wiederholt von der Vorkolonialzeit, aus der der ursprüngliche Begriff Negro stammt, und der unter ganz anderen Vorzeichen verwendet wurde, als in der Kolonialzeit selbst - und selbstverständlich auch von der Nachkolonialzeit, in der auch sehr strittig ist, ob das Wort immer nur abfällig benutzt wurde, was das Momentum der ethnischen Herabwürdigung tragen würde, und dann tatsächlich als rassistisch gelten müsse.

Es gibt durchaus Daten dazu, die eine neutrale Verwendung in weiten Teilen der Bevölkerung nahe legen, wenn auch die Gegenseite der Meinung ist, dass das aus historischen Gründen gar nicht möglich sein solle; .. was aber überhaupt nicht ausreichend erklärt werden kann, weil sich die Sprache nun mal auch immer mit dem Zeitgeist ändern kann, und das sieht bei diesem Wort besonders in der Nachkriegszeit, als die Amerikaner mit vielen Dunkelhäutigen hier stationiert waren, die nicht im allgemeinen gesellschaftlichen Konsens als minderwertig galten, stark danach aus.

In dieser Zeit bis weit in die 80er Jahre wurde das Wort von einer Mehrheit der Bevölkerung durchaus neutral verstanden und auch so verwendet. Wie gesagt, entgegen der Behauptung vieler Antirassisten, die meinen, das sei gar nicht möglich, weil der Begriff geschichtlich rassistisch vorbelastet ist, und sich diese Vorbelastung quasi nicht abschütteln lässt. Warum das so sein solle, wird nur sehr spärlich erklärt. Man versucht es über Assoziationen, die offenbar in einer signifikanten Zahl von Schwarzen Traumata auslösen sollen. Quasi als ob die Wahrnehmung des Wortes schon jeden schwarzen emotional in exakt die kolonialen Strukturen versetzen würde, die damals herrschten, obwohl sich natürlich heute kaum jemand vorstellen kann, wie es damals gewesen sein muss.

Ob das tatsächlich so ist, dass unsere deutschen Schwarzen sich von dem deutschen N-Wort traumatisiert sehen, oder ob man das einfach von Amerika so übernommen hat, obwohl das N-Wort dort einen ganz anderen geschichtlichen Kontext und Stellenwert hat, ist keineswegs gewiss. Es wird halt so behauptet. Ist also kein Faktum, sondern eine doch eher wackelige Annahme, die man aber auch für einen Teil der Schwarzen durchaus akzeptieren kann. Was auch im Allgemeinen getan wird, und in meinem Dafürhalten auch völlig in Ordnung geht. Verallgemeinern lässt es sich nicht, und überprüfen schon gleich gar nicht, weil es nun mal höchst subjektive Empfindungen sind, die hier herangezogen werden.

Damit will ich niemandem absprechen, dass er sich durch das Wort rassistisch angegriffen fühlen kann, gerade da Rassismus bei uns nun auch keine Seltenheit ist, trotzdem ist da kein "muss so sein" drin. Es gibt gewisse Tendenzen in der schwarzen Gemeinde, dieses Wort für sich abzulehnen, das dürfte recht unstrittig sein. Ist ihr gutes Recht, und auch kein Problem soweit. Der gesellschaftliche Konsens nach der Bürgerrechtsbewegung legt es auch jedem nahe, es nicht mehr zu verwenden, wenn es nicht sein muss, also im entsprechenden Kontext, weil die Wahrscheinlichkeit nicht minder ist, dass man jemanden damit zu nahe treten könnte. Soweit gehe ich auch mit.

Trotzdem gibt es nach wie vor keinen Grund, das derart fanatisch abzulehnen, dass sogar Menschen, die es in einem völlig unrassistischen Kontext verwenden, Probleme bekommen, wie hier in diesem Artikel ganz gut zusammen gefasst wurde: https://www.nzz.ch/international/n-wort-amerikas-explosivstes-wort-ld.1614314

Dagegen wehre ich mich, und ich wüsste auch nicht, mit welchen Argumenten mir @Libertin diese meine Denke verrücken wollte. Er kann sich gerne dazu nochmal äußern, falls er Fehler in meiner Schreibe ausmachen sollte. Freue mich über jeden sachlichen Feedback zum Thema. Ist ja nicht so, dass ich meine Meinung über jeden Zweifel erhaben wähne. Keine Ahnung, was du da nicht verstehen kannst oder musst oder was überhaupt dein Anliegen gerade ist, da du auch noch den Mod da mit rein ziehen willst. Na, mal sehen..
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Rassismus ist eine Definition. Wie man Rassismus definiert, ist eine politische Frage. Wie man diese Definition interpretiert ist ebenfalls subjektiv.

Darum ist es unsinnig, davon zu sprechen, dass etwas faktisch rassistisch ist. Höchstens kann man sagen, es erfüllt eine bestimmte rassismusdefinition oder wird von vielen Menschen als rassistisch eingestuft.
Das ist relevant, weil man eben nicht so einfach menschen mit anderen rassismusdefinitionen oder interpretationen abbügeln kann, nur weil man ihnen die eigene vor den latz knallt.
Dem kann ich nur zustimmen. Es ist ein komplexes Thema, mit vielen verschiedenen Bezügen zu Geschichte, Politik, Linguistik und Ethik, das man nicht einfach mal so pauschal mit "ist so" beantworten kann. Das meiste "kann so" muss aber eben nicht, so wie ich das bis jetzt beurteile, und bleibt damit doch eher eine recht individuelle Verhandlungssache auf der untersten privaten zwischenmenschlichen Ebene, die man aber durchaus auf gesellschaftlicher/politischer Ebene mit einem PC-Leitfaden stützen kann, um den Menschen eine Orientierung zu geben, in der Hoffnung, dass man etwaige Konflikte damit weitestgehend vermeiden kann.

Mehr ist halt bis zu einer vollständigen sprachlichen Umkonditionierung der Gesellschaft, die ja jetzt mit der neuen Generation offenbar vollendet wird, wohl nicht drin.


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18.01.2022 um 17:40
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Nein, du schreibst "das haben Schwarze ausreichend dargestellt, dass sie das entsprechend tangiert" und generalisierst den Sachverhalt in der Form, dass man davon ausgehen muss, es gelte immer und überall.
ich habe klar gemacht, wie es aufzufassen ist, also lasse es, mir da etwas zu unterstellen, was ich nicht geschrieben habe.
Das lateinische Adjektiv niger mit der Bedeutung schwarz wurde bei der Übertragung in andere Sprachen substantiviert. Auf Menschen bezogen, enthält es somit das Denotat „Mensch mit schwarzer Hautfarbe“.[14] Bereits mit der Verwendung im Portugiesischen und Spanischen im 16. Jahrhundert wurde die Bezeichnung „negro“ mit dem Wort Sklave konnotiert und im Weiteren mit anatomisch-ästhetischen (hässlich), sozialen (wild, ohne Kultur), sexuellen (abnorm) und psychologischen (kindlich) Vorstellungen verknüpft.[15] Die Übernahme des Begriffs in das Französische als „nègre“ im 16. Jahrhundert beinhaltete die Nebenbedeutungen und stand damit im Gegensatz zu dem direkt aus dem Lateinischen abgeleiteten noir für schwarz.[7] Mit gleicher Gewichtung wurde das Wort als „Neger“ im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache übertragen, die Konnotation war von vornherein und dauerhaft inbegriffen,[16] wurde jedoch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts von den meisten Europäern nicht problematisiert. Erst mit dem Ende des Kolonialismus nach dem Zweiten Weltkrieg, mehr noch mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der Überwindung von Rassentheorien wurde die rassistische Konnotation des Begriffs anerkannt.
Quelle: Wikipedia: Neger
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Hier spreche ich wiederholt von der Vorkolonialzeit, aus der der ursprüngliche Begriff Negro stammt, und der unter ganz anderen Vorzeichen verwendet wurde, als in der Kolonialzeit selbst - und selbstverständlich auch von der Nachkolonialzeit, in der auch sehr strittig ist, ob das Wort immer nur abfällig benutzt wurde, was das Momentum der ethnischen Herabwürdigung tragen würde, und dann tatsächlich als rassistisch gelten müsse.
also in welche grauen Vorzeiten muss man sich begeben, um dem Begriff "Negro" irgendwie was positives abgewinnen zu können?
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Keine Ahnung, was du da nicht verstehen kannst oder musst oder was überhaupt dein Anliegen gerade ist, da du auch noch den Mod da mit rein ziehen willst. Na, mal sehen..
ich ziehe keinen Mod rein, der Mod hat als user hier mit Dir diskutiert


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18.01.2022 um 18:03
Das Hakenkreuz hat ursprünglich auch einen anderen Ursprung. Und trotzdem wird es heutzutage mit dem Nationalsozialismus verbunden und ist daher verboten.


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18.01.2022 um 18:09
@navi12.0

Bezogen auf den Menschen wurde das N-Wort erstmals im 16. Jahrhundert vor allem für afrikanische Sklaven bezüglich ihrer dunklen Hautfarbe verwendet. Dazu hatte ich hier vor nicht allzu langer Zeit noch was geschrieben und ist so auch nochmal im Link von Tussinelda zu finden:

Beitrag von Libertin (Seite 1.127)

Will man die historische Darstellung der etymologischen Herleitung dieses Begriffes anzweifeln, müsste vor allem erstmal belegt werden, daß der Begriff auch vorher schon in nicht rassistischen Kontexten für Menschen schwarzer Hautfarbe verwendet wurde.

Ist mMn aber ohnehin eher zweitrangig bei der Frage, ob man den Begriff auch heute noch für Schwarze verwenden sollte.


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18.01.2022 um 18:11
Zitat von Johnny1887Johnny1887 schrieb:Das Hakenkreuz hat ursprünglich auch einen anderen Ursprung. Und trotzdem wird es heutzutage mit dem Nationalsozialismus verbunden und ist daher verboten.
Das sieht man in Indien anders und das sind keine Nazis.
Man darf mit dem Hakenkreuz, als Swastika, sogar auf deutschen Demos teilnehmen, auf deutschem Boden.


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18.01.2022 um 18:31
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dem kann ich nur zustimmen. Es ist ein komplexes Thema, mit vielen verschiedenen Bezügen zu Geschichte, Politik, Linguistik und Ethik, das man nicht einfach mal so pauschal mit "ist so" beantworten kann. Das meiste "kann so" muss aber eben nicht, so wie ich das bis jetzt beurteile, und bleibt damit doch eher eine recht individuelle Verhandlungssache auf der untersten privaten zwischenmenschlichen Ebene, die man aber durchaus auf gesellschaftlicher/politischer Ebene mit einem PC-Leitfaden stützen kann, um den Menschen eine Orientierung zu geben, in der Hoffnung, dass man etwaige Konflikte damit weitestgehend vermeiden kann.

Mehr ist halt bis zu einer vollständigen sprachlichen Umkonditionierung der Gesellschaft, die ja jetzt mit der neuen Generation offenbar vollendet wird, wohl nicht drin.
Darum finde ich es auch sinnvoll, eher einen gemeinsamen kulturellen Aushandlungsprozess zu sehen, den man so gestalten sollte, dass alle meinungen und bedürfnisse abgebildet und gewertschätzt werden. Da kommt natürlich irgendwann doch ein ergebnis raus ("sowas wollen wir nicht sagen", oder "damit musst du leben") aber es muss wirklich jeder aufrichtig gehört werden. UNd natürlich können diese Ergebnisse sich ändern.

Die Gefahr sehe ich da, wo man Einfluss auf private Angelenheiten nehmen will um die Gesellschaft auf eine Weise zu formen, die viele TEile der GEsellschaft ablehnen.
Bzw aber auch andersrum besteht eine gefahr, wenn man einfach teile als nicht zu unserer gesellschaft zugehörig ansieht und daher ihre meinung invalidiert (wenn z.b. man sagt, der islam gehöre nicht zu europa, darum darf nicht darüber gesprochen werden, welche bedürfnisse muslime haben)


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18.01.2022 um 19:03
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Bezogen auf den Menschen wurde das N-Wort erstmals im 16. Jahrhundert vor allem für afrikanische Sklaven bezüglich ihrer dunklen Hautfarbe verwendet. Dazu hatte ich hier vor nicht allzu langer Zeit noch was geschrieben und ist so auch nochmal im Link von Tussinelda zu finden:

Beitrag von Libertin (Seite 1.127)

Will man die historische Darstellung der etymologischen Herleitung dieses Begriffes anzweifeln, müsste vor allem erstmal belegt werden, daß der Begriff auch vorher schon in nicht rassistischen Kontexten für Menschen schwarzer Hautfarbe verwendet wurde.
Nein, weil Sprache etwas lebendiges ist. Wenn es in den 1970er Jahren so selbstverständlich und vorbehaltlos bzw. vorurteilsfrei verwendet wurde wie heute "Schwarzer", dann ist es egal was im 16. Jahrhundert war.


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18.01.2022 um 19:14
@Cpt.Germanica
@Libertin

Wie gesagt ist es absolut zweitrangig, was etymologisch da los ist. Ein positiv besetztes Wort kann abwertend werden und andersherum. Heute ist klar, dass Neger ein abwertender und rassistischer begriff ist.


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18.01.2022 um 19:17
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Nein, weil Sprache etwas lebendiges ist. Wenn es in den 1970er Jahren so selbstverständlich und vorbehaltlos bzw. vorurteilsfrei verwendet wurde wie heute "Schwarzer", dann ist es egal was im 16. Jahrhundert war.
Ähm, natürlich müsste das belegt werden, wenn man von einer anderen etymologischen Entwicklungsgeschichte des Begriffes ausgehen will. Was kümmert es da, daß Opa Hans und Oma Christa in den 70ern bereits ganz lieb und nett von den "Negerlein" gesprochen haben.

Und Apropos lebendige Sprache, insbesondere heute würden viele eine solche Bezeichnung nunmal als massiv abwertend empfinden.


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18.01.2022 um 19:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Darum finde ich es auch sinnvoll, eher einen gemeinsamen kulturellen Aushandlungsprozess zu sehen, den man so gestalten sollte, dass alle meinungen und bedürfnisse abgebildet und gewertschätzt werden. Da kommt natürlich irgendwann doch ein ergebnis raus ("sowas wollen wir nicht sagen", oder "damit musst du leben") aber es muss wirklich jeder aufrichtig gehört werden. UNd natürlich können diese Ergebnisse sich ändern.
och, es muss jeder aufrichtig gehört werden? Warum kann es eigentlich nicht einfach mal sein, dass der Teil der Gesellschaft, die Schwarze Menschen mit diesem Wort abgewertet hat und dies auch immer noch tut, einfach mal Verantwortung dafür übernimmt, dann wäre es nämlich die logische, selbstverständliche Konsequenz, das nicht mehr zu machen. Es müssen nur die gehört werden, die mit diesem Wort gemeint sind. Und die haben sich andauernd, seit vielen Jahren gegen die Verwendung ausgesprochen. Kann es nicht einfach mal gut sein?
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wenn es in den 1970er Jahren so selbstverständlich und vorbehaltlos bzw. vorurteilsfrei verwendet wurde wie heute "Schwarzer", dann ist es egal was im 16. Jahrhundert war.
das wurde es nicht. Wann verstehst Du das eigentlich mal? Nur weil Nicht-Betroffene nix Böses dabei denken, bedeutet dies nicht, dass es nicht trotzdem ein rassistisches Wort ist.
Und jetzt komm bitte nicht wieder mit Muhammad Ali, denn Negro und N***r sind nicht das Gleiche. Und es ist nach wie vor ein Unterschied, WER es benutzt.


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18.01.2022 um 19:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:och, es muss jeder aufrichtig gehört werden? Warum kann es eigentlich nicht einfach mal sein, dass der Teil der Gesellschaft, die Schwarze Menschen mit diesem Wort abgewertet hat und dies auch immer noch tut, einfach mal Verantwortung dafür übernimmt, dann wäre es nämlich die logische, selbstverständliche Konsequenz, das nicht mehr zu machen. Es müssen nur die gehört werden, die mit diesem Wort gemeint sind. Und die haben sich andauernd, seit vielen Jahren gegen die Verwendung ausgesprochen. Kann es nicht einfach mal gut sein?
Weil die das nicht einsehen und in unserer Gesellschaft genauso viel mitspracherecht haben und verdienen wie PoC. Was abwertend ist, das ist ja gerade Diskussionsgegenstand und so auch immer sache der aushandlung.
Wenn da eine Balance so kippt, dass eine Meinung krass in der gesellschaftlichen minderheit ist, auch was die güterabwägung betrifft, dann bekommen diese Leute auch entsprechend gegenwind.

Aber genauso ist das andersrum. Wenn die mehrheit der gesellschaft auch nach ernsthafter betrachtung findet, dass indianerkopfschmuck an karneval ok ist, muss auch das hingenommen werden.

Man muss sich auf Augenhöhe begegnen und dabei ist jede Meinung erst mal, vor der Diskussion, gleich viel wert. Ansonsten kann ein gesellschaftlicher konsens gar nicht erreicht werden. Das bedeutet nicht, das sman nicht hitzig streiten darf. IM Gegenteil, es bedeutet, dass auch minderheitenmeinungen erstmal diskutiert werden müssen.


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18.01.2022 um 19:34
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wenn es in den 1970er Jahren so selbstverständlich und vorbehaltlos bzw. vorurteilsfrei verwendet wurde
Wurde es aber nicht. Es war damals nicht "vorurteilsfrei", sondern nur weitgehend "nicht böse gemeint"
Das ist ein gravierender Unterschied.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:och, es muss jeder aufrichtig gehört werden?
Ist doch bekannt, für manche hier ist N**** erst dann ein böses Wort, wenn wirklich jeder, JEDER einzelne Schwarze Mensch in Deutschland das bezeugt hat.
Sollte nur ein schwarzer Mensch kein Problem damit haben, wird das Wort weitgehend als unproblematisch deklariert, scheint mir...
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man muss sich auf Augenhöhe begegnen und dabei ist jede Meinung erst mal, vor der Diskussion, gleich viel wert.
Sorry, aber das ist kompletter bullshit.

Meinungen wie "Alle N**** sind faul" oder "die Ärztemafia will uns alle nur tot spritzen", sind zwei Beispiele für Meinungen, die ganz objektiv gequierlte Sch**** sind und gar keinen Wert haben


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18.01.2022 um 19:36
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Sorry, aber das ist kompletter bullshit.

Meinungen wie "Alle N**** sind faul" oder "die Ärztemafia will uns alle nur tot spritzen", sind zwei Beispiele für Meinungen, die ganz objektiv gequierlte Sch**** sind und gar keinen Wert haben
Wnen du das festlegen darfst, welche Meinungen bullshit sind, was hält dann andere davon ab, das mit deiner Meinung zu tun?
"Also rassismus ist ja schlimm, aber diese dauerbetroffenen die einem den negerkuss verbieten wollen, die sind ja ganz objektiv vollidioten".
Done.
Und nu?


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18.01.2022 um 19:39
Wenn einfach mal begriffen würde, dass "Neger kein rassistisches Wort ist. Nur in der Verwendung eines rassistisch bezeichneten Begriffes für Menschen.
Man könnte sich zwei Drittel der meterlangen Texte schenken.


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18.01.2022 um 19:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Weil die das nicht einsehen und in unserer Gesellschaft genauso viel mitspracherecht haben und verdienen wie PoC.
bei einem Wort, dass sie nicht betrifft? Und das weder verboten ist, noch verboten werden wird, sondern man einfach darauf verzichtet, es zu benutzen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man muss sich auf Augenhöhe begegnen und dabei ist jede Meinung erst mal, vor der Diskussion, gleich viel wert.
Was soll das? Es geht hier nicht um Meinungen, es geht darum, Menschen rassistisch zu betiteln. Und da kann der Nicht-Betroffene dann gerne der Meinung sein, dass das Wort total schön und nett gemeint ist, nur spielt das ausnahmsweise mal, nach Jahrhunderten, einfach keine Rolle. Das Schwarze Menschen überhaupt immer wieder in die Position gebracht werden, denen, die Rassismus erfunden haben, zu erklären, warum Rassismus scheisse ist, Menschen tötet, Menschen das Leben zur Hölle macht, ist schon anmaßend. Das sie sich immer wieder positionieren sollen, auch noch jeder persönlich, damit auch ja kein Zweifel mehr daran besteht, dass dieses Wort Menschen verletzt und bitte alle Schwarzen oder zumindest die absolute Mehrheit ist zum Kotzen.
Und wenn sich denn dann jeder Schwarze Mensch positionieren würde, dann wäre dies dann in Deinen Augen immer noch Meinung gegen Meinung und wenn die Mehrheit (lachhaft, denn die Betroffenen sind eh die Minderheit) das dann immer noch anders sieht, dann eben Pech oder wie? Es sollte gesellschaftlicher Konsens sein, Menschen mit Respekt zu behandeln, ihre Anliegen ernst zu nehmen, sie nicht unnötig zu beleidigen oder zu diskriminieren, nur weil man der Meinung ist, dass ein nachweislich rassistisches Wort eben auch nicht rassistisch sein könnte.
Menschen, die einer diskriminierten und Rassismus ausgesetzten Minderheit angehören, kann man einfach mal so viel Nettigkeit entgegenbringen, dass man akzeptiert, dass dieses Wort rassistisch ist und deshalb nicht verwendet werden sollte. Auch ohne jede einzelne "Meinung" eingeholt zu haben


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18.01.2022 um 19:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wnen du das festlegen darfst, welche Meinungen bullshit sind, was hält dann andere davon ab, das mit deiner Meinung zu tun?
Ich glaube du hast den Punkt nicht verstanden. Oder wolltest du ihn nicht verstehen?
Egal, der Punkt ist, es gibt Meinungen, die ganz objektiv bullshit sind und die eben nicht gleich viel wert sind wie andere Meinungen.
Geh doch einfach auf meine beiden Beispiele ein und erörtere anhand der beiden, warum die gleich viel wert sind wie andere Meinungen.


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18.01.2022 um 19:54
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:bei einem Wort, dass sie nicht betrifft? Und das weder verboten ist, noch verboten werden wird, sondern man einfach darauf verzichtet, es zu benutzen?
Genau.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:as soll das? Es geht hier nicht um Meinungen, es geht darum, Menschen rassistisch zu betiteln. Und da kann der Nicht-Betroffene dann gerne der Meinung sein, dass das Wort total schön und nett gemeint ist, nur spielt das ausnahmsweise mal, nach Jahrhunderten, einfach keine Rolle. Das Schwarze Menschen überhaupt immer wieder in die Position gebracht werden, denen, die Rassismus erfunden haben, zu erklären, warum Rassismus scheisse ist, Menschen tötet, Menschen das Leben zur Hölle macht, ist schon anmaßend. Das sie sich immer wieder positionieren sollen, auch noch jeder persönlich, damit auch ja kein Zweifel mehr daran besteht, dass dieses Wort Menschen verletzt und bitte alle Schwarzen oder zumindest die absolute Mehrheit ist zum Kotzen.
Und wenn sich denn dann jeder Schwarze Mensch positionieren würde, dann wäre dies dann in Deinen Augen immer noch Meinung gegen Meinung und wenn die Mehrheit (lachhaft, denn die Betroffenen sind eh die Minderheit) das dann immer noch anders sieht, dann eben Pech oder wie? Es sollte gesellschaftlicher Konsens sein, Menschen mit Respekt zu behandeln, ihre Anliegen ernst zu nehmen, sie nicht unnötig zu beleidigen oder zu diskriminieren, nur weil man der Meinung ist, dass ein nachweislich rassistisches Wort eben auch nicht rassistisch sein könnte.
Menschen, die einer diskriminierten und Rassismus ausgesetzten Minderheit angehören, kann man einfach mal so viel Nettigkeit entgegenbringen, dass man akzeptiert, dass dieses Wort rassistisch ist und deshalb nicht verwendet werden sollte. Auch ohne jede einzelne "Meinung" eingeholt zu haben
Und was rassistisch ist, ist eine Meinung. Bzw. auch auch, was zumutbar ist und was nicht. Und du wirst nicht erzwingen können, dass Menschen sich z.b. in ihre Wortwahl oder sogar ihren Orts und FIrmennamen reinreden lassen, nur weil manche etwas rassistisch finden, was sie selbst nicht als rassistisch empfinden.
Zumindest nicht, wenn an nicht vorher auf augenhöhe diskutiert und gemeinsam lösungen sucht.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich glaube du hast den Punkt nicht verstanden. Oder wolltest du ihn nicht verstehen?
Egal, der Punkt ist, es gibt Meinungen, die ganz objektiv bullshit sind und die eben nicht gleich viel wert sind wie andere Meinungen.
Geh doch einfach auf meine beiden Beispiele ein und erörtere anhand der beiden, warum die gleich viel wert sind wie andere Meinungen.
Was rassistisch ist, ist nicht obektiv.


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18.01.2022 um 20:10
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es müssen nur die gehört werden, die mit diesem Wort gemeint sind.
Und du denkst wirklich das mit dieser Vorgehensweise ein einheitlich gesellschaftlicher Konsens erreicht werden kann?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man muss sich auf Augenhöhe begegnen und dabei ist jede Meinung erst mal, vor der Diskussion, gleich viel wert.
Nur so klappt es mit der Findung eines einheitlichen gesellschaftlicher Konsens.


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18.01.2022 um 20:12
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Nur so klappt es mit der Findung eines einheitlichen gesellschaftlicher Konsens.
Dazu muss dann aber eben auch wirklich gehören, auch minderheitenmeinungen auf AUgenhöhe zu begegnen und Ergebnisoffen eine KOnsenslösung zu suchen. Auch dann, wenn z.b. eine religiöse Minderheit etwas für sich reklamiert, oder beispielsweise eine sexuelle Minderheit wie Transpersonen.
Man muss jeden wertschätzen und die bedürfnisse jedes einzelnen betrachten, um einen Ausgleich zu finden.


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