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Rassismus
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Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Rassismus
07.01.2022 um 14:03Ähm, ne. Der "behauptete Beigeschmack" kam nicht erst später, da die Übertragung des N-Worts auf Menschen erst ab dem 16. Jahrhundert (insbesondere bezogen auf die Hautfarbe afrikanischer Sklaven) im Zuge des spanischen und portugiesischen Sklavenhandels aufkam. Also zu einer Zeit, als bereits die Einteilung und (Ab)Wertung von Menschen in "Rassen" von europäischen Kolonialisten vorgenommen wurde und unter anderem auch als Rechtfertigungsideologie der neuzeitlichen Sklaverei diente.Cpt.Germanica schrieb:Aber "N-Wort" heißt ja "Schwarzer", das ist doch die Krux! Der behauptete "Beigeschmack" kam erst später.
Nicht zuletzt vor diesem historischen Hintergrund macht es daher durchaus einen Unterschied, ob ein Weißer zu einem Schwarzen das N-Wort sagt oder ein Schwarzer zu nem anderen Schwarzen. Unabhängig davon, ob man nun die generelle Verwendung des Wortes gut findet oder nicht, es ist und bleibt dennoch nicht das gleiche. Dazu muss man noch nicht mal selbst von Rassismus Betroffener sein, um das zu verstehen.
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07.01.2022 um 14:38Man möge aber bitte auch berücksichtigen, dass im 16. Jahrhundert ein Bauer mit weißer Hautfarbe in der Regel auch kein freier Mensch war. Die Unterdrückung in der Zeit durch die absolutistische Herrschafft der Obrigkeit ist ebenfalls belegt. Trotzdem ist noch niemand auf die Idee gekommen, Wörter wie Graf, König, Bauer, etc. aus dem Sprachschatz streichen zu wollen...Libertin schrieb:Ähm, ne. Der "behauptete Beigeschmack" kam nicht erst später, da die Übertragung des N-Worts auf Menschen erst ab dem 16. Jahrhundert (insbesondere bezogen auf die Hautfarbe afrikanischer Sklaven) im Zuge des spanischen und portugiesischen Sklavenhandels aufkam. Also zu einer Zeit, als bereits die Einteilung und (Ab)Wertung von Menschen in "Rassen" von europäischen Kolonialisten vorgenommen wurde und unter anderem auch als Rechtfertigungsideologie der neuzeitlichen Sklaverei diente.
Meine Familie hat weder im 15. Jahrhundert, noch im 16., 17. oder 18. Jahrhundert Sklaven gehalten, ebensowenig im 19. und 20. Jahrhundert. Wenn mir also im Gegensatz zu dunkehläutigen Menschen die Verwendung des N-Worts verwehrt bleibt (ja, meine Trauer über diesen Fakt hält sich in engen Grenzen), dann offenbar nur aufgrund der Zuschreibung zur Tätergruppe, und diese aufgrund der Hautfarbe! Ne, das ist völlig unlogisch. Man kann nicht einer Hautfarbe-basierten Teilgruppe der Bevölkerung die Nutzung eines Wortes verbieten und das dann als Maßnahme gegen Rassismus deklarieren.Libertin schrieb:Nicht zuletzt vor diesem historischen Hintergrund macht es daher durchaus einen Unterschied, ob ein Weißer zu einem Schwarzen das N-Wort sagt oder ein Schwarzer zu nem anderen Schwarzen. Unabhängig davon, ob man nun die generelle Verwendung des Wortes gut findet oder nicht, es ist und bleibt dennoch nicht das gleiche. Dazu muss man noch nicht mal selbst von Rassismus Betroffener sein, um das zu verstehen.
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07.01.2022 um 15:06Ähm, hier geht es um rassistisch konnotierte Wörter. Wenn Du belegen kannst, daß weiße Bauern im 16. Jahrhundert mit selbiger Begrifflichkeit rassistisch diskriminiert und unterdrück wurden, können wir gerne darüber reden.oldzambo schrieb:Man möge aber bitte auch berücksichtigen, dass im 16. Jahrhundert ein Bauer mit weißer Hautfarbe in der Regel auch kein freier Mensch war. Die Unterdrückung in der Zeit durch die absolutistische Herrschafft der Obrigkeit ist ebenfalls belegt. Trotzdem ist noch niemand auf die Idee gekommen, Wörter wie Graf, König, Bauer, etc. aus dem Sprachschatz streichen zu wollen...
Weia. Hat hier irgendjemand was von verbieten und zugeschriebene Tätergruppen gesagt? Gehe doch als Weißer auf Schwarze zu, sprech sie mit dem N-Wort an und guck, was passiert. Verbieten tut Dir das keiner. Wenn Dir aber Sensibilisierungsversuche auf Basis historischer Hintergründe schon nicht einleuchten weil "ick und meine Sippäh waren damals ja nich dabei jewesen" (dann trägt Deutschland im Kampf gegen Antisemitismus ja auch keine besondere historische Verantwortung mehr, von den damaligen Altnazis sind ja schließlich auch kaum noch welche übrig), dann doch hoffentlich der Verzicht aufgrund dessen, daß sich sehr viele Betroffene von diesem Wort nunmal rassistisch beleidigt fühlen. Ansonsten ist da eh nicht zu machen.oldzambo schrieb:Meine Familie hat weder im 15. Jahrhundert, noch im 16., 17. oder 18. Jahrhundert Sklaven gehalten, ebensowenig im 19. und 20. Jahrhundert. Wenn mir also im Gegensatz zu dunkehläutigen Menschen die Verwendung des N-Worts verwehrt bleibt (ja, meine Trauer über diesen Fakt hält sich in engen Grenzen), dann offenbar nur aufgrund der Zuschreibung zur Tätergruppe, und diese aufgrund der Hautfarbe! Ne, das ist völlig unlogisch. Man kann nicht einer Hautfarbe-basierten Teilgruppe der Bevölkerung die Nutzung eines Wortes verbieten und das dann als Maßnahme gegen Rassismus deklarieren.
Es stellt sich ohnehin die Frage, wieso man überhaupt unbedingt ne bestimmte Menschengruppe mit nem derart rassistisch konnotierten Begriff bezeichnen will.
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07.01.2022 um 16:28Ist kein Unterschied. Ich fürchte, du hast überhaupt keine Ahnung, worum es geht.Cpt.Germanica schrieb:Ich bedaure mein als unglücklich empfundenes Beispiel "Groucho". Nimm "Tuss
Wenn sie sich nicht selbst so nennen würde, könnte man vielleicht darüber reden, aber so: Schon wieder daneben.
Verstehst du wirklich nicht, dass ein selbstgewählter Eigenname etwas völlig anderes ist, als eine rassistische Gruppenbezeichnung?
Nichts davon passiert. Weder ist das Wort "verboten", noch hat es (den nicht-Gebrauch, das "Verbote")irgendwer als "Maßnahme gegen Rassismus" deklariert. Das hört sich so nach offizieller Verlautbarung an.oldzambo schrieb:Man kann nicht einer Hautfarbe-basierten Teilgruppe der Bevölkerung die Nutzung eines Wortes verbieten und das dann als Maßnahme gegen Rassismus deklarieren.
@all
Es ist schon mega aufschlussreich, was hier so im Thread kommt: Unbedingt will man sich dieses Wirt schön bzw. harmlos lügen, wenn Betroffene auf gewisse Diskriminierungen empfindlich reagieren sollen sie sich mal nicht so haben und haben im Zweifel einfach psychische Probleme.
Aber wehe irgendwer wird Rassist genannt oder nur einer rassistischen Handlung / Aussage bezichtigt - dann brennt aber die Luft.
Da dann plötzlich nicht mehr: Nimm es nicht so zu Herzen.
Und wer es sich doch zu Herzen nimmt, hat dann einfach psychische Probleme
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07.01.2022 um 18:25In der Tat ein Problem der Einwanderungsgesellschaft und zudem mehrere Generationen nach dem Ereignis.Libertin schrieb:(dann trägt Deutschland im Kampf gegen Antisemitismus ja auch keine besondere historische Verantwortung mehr, von den damaligen Altnazis sind ja schließlich auch kaum noch welche übrig),
Zu fragen: Wer ist Deutschland?
Nachvollziehbar (nicht gutzuheißen) , dass junge Menschen oder Zugewanderte meinen , dass sie die Geschichte nichts angeht. Wie macht man zum Beispiel einem jungen Flüchtling aus Somalia oder Afghanistan auf der Suche nach einem besseren Leben klar, dass er Verantwortung für die Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus von 1933-1945 trägt , sobald er hier lebt.
Könnte schwierig werden.
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07.01.2022 um 19:35Da sie wahrscheinlich muslimischer Religionszugehörigkeit angehören haben sie so oder so eine Mitverantwortung zu tragen, dass Holocaust und Sonstiges nicht mehr passiert im Gegensatz zu deb Vorfahren einiger ihrer "Brüder und Schwester". Sehe da keine Schwierigkeit darin das von ihnen zu fordern.LehrerLämpel schrieb:Wie macht man zum Beispiel einem jungen Flüchtling aus Somalia oder Afghanistan auf der Suche nach einem besseren Leben klar, dass er Verantwortung für die Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus von 1933-1945 trägt , sobald er hier lebt.
Könnte schwierig werden.
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07.01.2022 um 19:37Wieso trägt er die Verantwortung für deutsche NS-Verbrechen? Es geht um Verantwortung dafür, daß sich solche Verbrechen grundsätzlich niemals wiederholen dürfen. Diese Verantwortung tragen wir alle, egal, welche Nationalität oder kulturellen Hintergrund wir haben.LehrerLämpel schrieb:Wie macht man zum Beispiel einem jungen Flüchtling aus Somalia oder Afghanistan auf der Suche nach einem besseren Leben klar, dass er Verantwortung für die Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus von 1933-1945 trägt , sobald er hier lebt. Könnte schwierig werden.
Deutschland kann aber aufgrund seiner speziellen Historie dazu eine besondere (Vorreiter)Rolle einnehmen, in dem es eine Erinnerungskultur pflegt, durch die selbstverständlich auch bei Zugewanderten ein Bewusstsein dafür geschaffen werden kann. Es soll ja noch Leute geben die bereit sind, aus der Geschichte zu lernen und dazu gehört freilich auch die Geschichte der neuen Wahlheimat, sofern man sich für diese als neuen Lebensmittelpunkt entschieden hat.
Aber wir kommen hier vom eigentlichen Thema ab. Das ist dann doch eher schon was für den Antisemitismus Thread.
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07.01.2022 um 21:45Lass doch bitte den Blödsinn. Rassismus wird oft auf den Kolonialismus zurück geführt und die damit einhergehende Unterdrückung der Schwarzen. Zur selben Zeit wurden aber hier auch die weißen Untertanen unterdrückt. Ich halte den Kollonialismus daher als Erklärung für den Ursprung des Rassismus für ungeeignet. Die Frage die sich mir eher stellt ist: Warum ist die Unterdrückung der Schwarzen, die Diskriminierung und die Ideologie der Überlegenheit der weißen Rasse auch nach dem Ende der Sklaverei nicht weg gegangen, während die weiße europäische Bevölkerung ihren Weg in die Freiheit - nach einigen Umwegen und Wirren - gefunden hat?Libertin schrieb:Ähm, hier geht es um rassistisch konnotierte Wörter. Wenn Du belegen kannst, daß weiße Bauern im 16. Jahrhundert mit selbiger Begrifflichkeit rassistisch diskriminiert und unterdrück wurden, können wir gerne darüber reden.
Ich dachte, ich hätte in meinen bisherigen Posts klar gemacht, aber gerne nochmal für dich extra: Ich habe kein Interesse daran, das N-Wort als Ansprache für Menschen jedweder Hautfarbe zu verwenden. Es ist tabu und das ist auch gut so! Aber das gilt bitteschön für alle. Ich verstehe, dass sich Dunkelhäutige Menschen diskriminiert fühlen, wenn sie damit angesprochen werden. Wenn sie aber dann untereinander das Wort als Ansprache verwenden, fühle ich mich verarscht. Ich würde dann auch so weit gehen, diejenigen, die das Wort weiter verwenden als ignorant zu bezeichnen.Libertin schrieb:Weia. Hat hier irgendjemand was von verbieten und zugeschriebene Tätergruppen gesagt? Gehe doch als Weißer auf Schwarze zu, sprech sie mit dem N-Wort an und guck, was passiert. Verbieten tut Dir das keiner. Wenn Dir aber Sensibilisierungsversuche auf Basis historischer Hintergründe schon nicht einleuchten weil "ick und meine Sippäh waren damals ja nich dabei jewesen" (dann trägt Deutschland im Kampf gegen Antisemitismus ja auch keine besondere historische Verantwortung mehr, von den damaligen Altnazis sind ja schließlich auch kaum noch welche übrig), dann doch hoffentlich der Verzicht aufgrund dessen, daß sich sehr viele Betroffene von diesem Wort nunmal rassistisch beleidigt fühlen. Ansonsten ist da eh nicht zu machen.
Es stellt sich ohnehin die Frage, wieso man überhaupt unbedingt ne bestimmte Menschengruppe mit nem derart rassistisch konnotierten Begriff bezeichnen will.
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07.01.2022 um 22:36Ich kann nur für das 18.Jahrhundert sprechen weil ich da Experte bin. Und da hast du wahrscheinlich recht. Soweit die spärlichen Quellen das hergeben hielten die wenigen deutschen Weißen die in den Kolonien mit den Einheimischen (nicht unbedingt Schwarzen) in Kontakt kamen sich "für was Besseres". Sklaverei wurde übrigens von ihnen nicht als problematisch empfunden.Libertin schrieb:Ähm, ne. Der "behauptete Beigeschmack" kam nicht erst später, da die Übertragung des N-Worts auf Menschen erst ab dem 16. Jahrhundert (insbesondere bezogen auf die Hautfarbe afrikanischer Sklaven) im Zuge des spanischen und portugiesischen Sklavenhandels aufkam. Also zu einer Zeit, als bereits die Einteilung und (Ab)Wertung von Menschen in "Rassen" von europäischen Kolonialisten vorgenommen wurde und unter anderem auch als Rechtfertigungsideologie der neuzeitlichen Sklaverei diente.
Die aus dem Mittelalter kommende und bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts andauernde Eigenbehörigkeit oder Leibeigenschaft ist in keiner Weise mit Sklaverei zu vergleichen. Zun einen ging es ausschließlich darum, dass der Eigenbehörige für seinen Leibherren genau bestimmte Dienste und Arbeiten verrichten mußte und dass der Leibherr ihn zur Hälfte beerbte. Ansonsten hatte der Eigebehörige die volle Rechts- und Handlungsfähigkeit und konnte auch seinen Leibherren verklagen. Wovon ausgiebig Gebrauch gemacht wurde.
Zum anderen brachte der Status der Leibeigenschaft keinerlei speziellen Ansehensverlust mit sich. Natürlich betrachtete sich der Leibherr als "was besseres". Das aber wegen seines Status als Adeliger, Bischof oder Mitglied einer geistlichen Kooperation gegenüber einem Bauern, nicht wegen dessen Eigenbehörigenstatus. Aus dem man übrigens gegen Zahlung von etwa 20, 30 Talern auch herauskam. Um sich dann oft in die Eigenbehörigkeit eines anderen Leibherren zu begeben, weil das Voraussetzung für die Einheiratung auf einem anderen Hof war. Diese Ausführungen gelten für Nord- und Westdeutschland. Anderswo mag es anders ausgesehen haben.
Bei der Darstellung der Sklaverei darf man nicht vergessen dass es in Europa und damit auch in Deutschland eine Entwicklung in der Bewertung gegeben hat. Aufgehend von Ideen der Aufklärung ist im Laufe des 19. Jahrhunderts die Sklaverei als problematisch empfunden und schließlich abgelehnt worden. Das blieb - wenn auch mit einiger Verspätung - auch nicht ohne Folgen für die Bewertung der ehemaligen Sklaven und ihrer Nachkommen. Ich kann da nur für die Verhältnisse in den 50er, 60er Jahren sprechen weil ich die schon selbst erlebt habe. Da war die Idee der Gleichheit aller Menschen schon allgemein verbreitet. Der Begriff "Rasse" wurde zu dieser Zeit nur noch als bloßes Herkunftsmerkmal anhand der Hautfarbe angesehen ohne eine besondere Bevorzugung der Weißen.
So ist auch der bekannte Grundgesetzartikel zu verstehen.
Was problematischer als heute war war eine viel zu klischéhafte Einschätzung der Lebenverhältnisse insbesonders (aber nicht nur) schwarzer Menschen. Afrika ein Land von Kralbewohnern und speereschwingenden Löwenjägern. Amerika ein Land von schwarzen Baumwollpfückern und Bananenschleppern. Pluss einigen Jazzsängern und Sportlern. Als Rassisten haben wir uns trotz solcher - nach heutigen Verständnis - idiotischen Szenarios nicht gefühlt. Wir waren ganz einfach schlecht informiert.
Rassistisch beleidigen - egal ob bewusst oderr unbewusst - konnten wir auch niemand. Weil da niemand war. Ich kann mich an keinen einzigen Ausländer/Gastarbeiter/ Emmigrant/Zuwanderer/ Menschen mit Zuwanderhintergrund als Mitschüler erinnern. Unglaublich, wenn man sich die heutigen Schulverhältnisse anschaut. Aber es war so.
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Rassismus
07.01.2022 um 22:45warum auch? Was haben diese Worte denn mit der rassistischen Bezeichnung für Schwarze Menschen gemein? Erkläre mir das bitte.oldzambo schrieb:Trotzdem ist noch niemand auf die Idee gekommen, Wörter wie Graf, König, Bauer, etc. aus dem Sprachschatz streichen zu wollen...
nein, es ist vollkommen logisch.oldzambo schrieb:Ne, das ist völlig unlogisch.
nur wird Dir nix verboten. Es wird niemandem etwas verboten, es wird nur aufgezeigt, dass es ein rassistisches Wort ist und dass es einen Unterschied macht, wer es verwendet.oldzambo schrieb:Man kann nicht einer Hautfarbe-basierten Teilgruppe der Bevölkerung die Nutzung eines Wortes verbieten und das dann als Maßnahme gegen Rassismus deklarieren.
weil es sich um Rassismus handelt(e).oldzambo schrieb:Warum ist die Unterdrückung der Schwarzen, die Diskriminierung und die Ideologie der Überlegenheit der weißen Rasse auch nach dem Ende der Sklaverei nicht weg gegangen, während die weiße europäische Bevölkerung ihren Weg in die Freiheit - nach einigen Umwegen und Wirren - gefunden hat?
Du hast aber nicht die Deutungshoheit. Das Wort N***r wurde von weißen Menschen erfunden, um Schwarze Menschen nicht nur zu bezeichnen, sondern ihnen Eigenschaften zuzuordnen, sie als homogene Gruppe darzustellen und vor allem, um sie zu entmenschlichen, denn ein N***r war kein vollwertiger, zivilisierter etc. Mensch. Wenn Schwarze dieses Wort verwenden, untereinander, hat es diese Dimension nicht. Außerdem kann man nicht darüber bestimmen, wie andere Menschen sich untereinander bezeichnen, da kann man eine Meinung zu haben, nur ist die eben irrelevant. Du kannst nie jeden so bezeichnen, wie Du willst ohne Konsequenzen, nur weil jemand anderes diese Person so bezeichnet.oldzambo schrieb:Aber das gilt bitteschön für alle. Ich verstehe, dass sich Dunkelhäutige Menschen diskriminiert fühlen, wenn sie damit angesprochen werden. Wenn sie aber dann untereinander das Wort als Ansprache verwenden, fühle ich mich verarscht. Ich würde dann auch so weit gehen, diejenigen, die das Wort weiter verwenden als ignorant zu bezeichnen.
Wenn die Ehefrau Deines Chefs ihren Ehemann als Blödmann bezeichnet, dann würdest Du ihn ja dann nicht auch so bezeichnen.
Warum ist es so wichtig, N***r sagen zu können, wenn Betroffene das Wort untereinander verwenden? WARUM? Weil Du die Historie einfach ausblendest? Weil Schwarze Menschen die Worte, mit denen sie von weißen Menschen fremdbezeichnet und herabgewürdigt und entmenschlicht wurden schlicht nicht verwenden können sollen, wie sie wollen?
das sehen Schwarze Menschen wohl anders. Oder wieso die Bürgerrechtsbewegung?Lupo54 schrieb:Da war die Idee der Gleichheit aller Menschen schon allgemein verbreitet. Der Begriff "Rasse" wurde zu dieser Zeit nur noch als bloßes Herkunftsmerkmal anhand der Hautfarbe angesehen ohne eine besondere Bevorzugung der Weißen.
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07.01.2022 um 22:54@TussineldaTussinelda schrieb:Warum ist es so wichtig, N***r sagen zu können, wenn Betroffene das Wort untereinander verwenden? WARUM?
Es gibt da so ein ganz einfachen Grundsatz:
Ich kann nichts von anderen erwarten, was ich selber nicht erfülle.
Hinzu kommt das mit der Billigung der Nutzung des N-Wortes unter den betroffenen Personen und/oder Gruppen, jedoch bei den Rest nicht, ein Doppelstandart gesetzt wird.
Und das entspricht nicht meinen Sinn für Gleichberechtigung.
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07.01.2022 um 22:59Meine Ausführungen beziehen sich auf meinen persönlichen Kindheits- und Jugendhindergrund in Deutschland (West). In den Vereinigten Staaten wird es anders ausgesehen haben (legale Apartheid usw.). Das hat mangels Schwarzer Menschen hier natürlich nicht stattgefunden. Also gibt es da einen unterschiedlichen Erfahrungshintergrund.Tussinelda schrieb:das sehen Schwarze Menschen wohl anders. Oder wieso die Bürgerrechtsbewegung?
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07.01.2022 um 23:14Aber Schwarze mit diesem Wort rassistisch zu beleidigen, entspricht deinem Sinn für Gleichberechtigung?BerlinerLuft schrieb:Und das entspricht nicht meinen Sinn für Gleichberechtigung.
Abgesehen davon finden es auch nicht alle Schwarzen in Ordnung, wenn Schwarze das Wort benutzen.
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07.01.2022 um 23:27Und genau deswegen hat sich damals niemand etwas böses bei der Verwendung des "N-Wortes" gedacht, denn da war ja gar niemand, den man hätte beleidigen oder gar diskriminieren können.Lupo54 schrieb:Rassistisch beleidigen - egal ob bewusst oderr unbewusst - konnten wir auch niemand. Weil da niemand war. Ich kann mich an keinen einzigen Ausländer/Gastarbeiter/ Emmigrant/Zuwanderer/ Menschen mit Zuwanderhintergrund als Mitschüler erinnern. Unglaublich, wenn man sich die heutigen Schulverhältnisse anschaut. Aber es war so.
Und niemand hat sich damals über diese Menschen lustig machen wollen, sie waren ja so weit weg, da gab es gar keinen Grund, man hatte keinerlei Kontakt, es war nicht mal möglich irgendwelche Klischees zu strapazieren, weil man niemanden kannte, der schwarz war.
Eher hat man sie bedauert, denn in Afrika haben sie (in der öffentlichen Wahrnehmung) gehungert und in den USA wurden sie diskriminiert, das war bekannt. Das problematische Wort dort war aber "Nigger" und nicht "Negro", dem Pendant zum deutschen "N#g#r".
Das "N-Wort" hat man damals hierzulande verwendet, wie heute den Begriff "Schwarze*r".
In den USA wiederum hat selbst Dr. Martin Luther King das Wort "Negro" verwendet.
Die angebliche Übertragung des Beigeschmacks von "Nigger" auf - für Deutschland - "N#g#r" kam erst später. Sprache ist eben etwas lebendiges.
Niemand muss dieses Wort benutzen aber man muss auch nicht so tun, als wäre es seit der Entdeckung der Schrift mit Hammer und Meißel in den Granit der Diskriminierung gehauen worden!
Rassismus
07.01.2022 um 23:32Du hast es mal wieder geschafft genau das Gegenteil dessen was ich geschrieben habe in meine Aussage hinein zu interpretieren.Groucho schrieb:Aber Schwarze mit diesem Wort rassistisch zu beleidigen, entspricht deinem Sinn für Gleichberechtigung?
Rassismus
08.01.2022 um 00:08Wer damals Schwarze beschimpfen oder herabsetzen wollte bezeichnete sie als "Bimbos, Kaffern, Hottentotten". "Nigger" gehörte auch dazu. Wohl im Gegensatz zum Sprachgebrauch in den USA. Mir ist noch in Erinnerung wie seltsam mir der durchgängige Gebrauch dieses Wortes (das ich wie schon geschrieben nur als Schimpfwort kannte) bei Mark Twain vorkam, obwohl Tom Sawyer und Huckleberry Finn ja offensichtlich Freunde waren und sich schätzten.Cpt.Germanica schrieb:Die angebliche Übertragung des Beigeschmacks von "Nigger" auf - für Deutschland - "N#g#r" kam erst später.
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08.01.2022 um 00:17An "Hottentotten" kann ich mich auch noch erinnern, das hatte eine stark lächerliche Note! Und "Bimbos" noch viel mehr. Dagegen ist "N#g#r" fast schon wertschätzend! Damals sowieso.Lupo54 schrieb:Hottentotten
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08.01.2022 um 00:58oldzambo schrieb:Lass doch bitte den Blödsinn.
Das sollte ich eher Dir sagen. Oder wieso wirfst Du hier in einer Diskussion über Rassismus und Sklaverei plötzlich die gesellschaftliche Stellung weißer Bauern aus dem 16. Jahrhundert ein? Was hat das jetzt mit Rassismus zu tun? Erklär das mal bitte. Ansonsten ist das nichts weiter als ein plumper Versuch à la Whataboutism, der hier nichts zu suchen hat. Wenn Dich das Thema wirklich interessiert, dann mach einen eigenen Thread dazu auf.
Wurden den weißen Bauern wegen ihrer Hautfarbe etwa negative Eigenschaften zugesprochen aufgrund dessen sie systematisch pauschalisiert, diskriminiert und versklavt wurden? Wenn nein, brauchste hier damit auch nicht weiter um die Ecke kommen, da es überhaupt nicht mit den historischen Hintergründen afrikanischer Sklaven vergleichbar ist bzw. Null Bezug zum hiesigen Topic hat.oldzambo schrieb:Rassismus wird oft auf den Kolonialismus zurück geführt und die damit einhergehende Unterdrückung der Schwarzen. Zur selben Zeit wurden aber hier auch die weißen Untertanen unterdrückt. Ich halte den Kollonialismus daher als Erklärung für den Ursprung des Rassismus für ungeeignet.
Die Geschichte des Rassismus ist da schon ein bisserl komplex. Eine wesentliche Rolle spielte hierbei auch, daß die kursierenden Rassentheorien sich über die Jahrhunderte immer weiter verbreiteten und gesellschaftlich verfestigen konnten, auch oder gerade unter der eigentlich gebildeteren Bevölkerungsschicht (Kant ist da ja ein prominentes Beispiel), sodaß sich das auch mit dem Ende der Sklaverei nicht einfach aus den Köpfen der Leute mit auflösen konnte. Auch an der Geschichte der USA und ihr Umgang mit ihren schwarzen Mitbürgern ist das ja selbst bis heute nach wie vor sehr deutlich zu sehen.oldzambo schrieb:Die Frage die sich mir eher stellt ist: Warum ist die Unterdrückung der Schwarzen, die Diskriminierung und die Ideologie der Überlegenheit der weißen Rasse auch nach dem Ende der Sklaverei nicht weg gegangen, während die weiße europäische Bevölkerung ihren Weg in die Freiheit - nach einigen Umwegen und Wirren - gefunden hat?
oldzambo schrieb:Ich dachte, ich hätte in meinen bisherigen Posts klar gemacht, aber gerne nochmal für dich extra: Ich habe kein Interesse daran, das N-Wort als Ansprache für Menschen jedweder Hautfarbe zu verwenden.
Ähm, die Extraerklärung kannst Du Dir sparen, oder habe ich speziell Dir irgendwo unterstellt, Du würdest Schwarze nach dem N-Wort bennen wollen?
Dann musst Du Dich halt "verarscht" fühlen. Die Erklärung, wieso es durchaus einen Unterschied macht, ob ein Schwarzer das N-Wort zu nem anderen Schwarzen sagt oder ein Weißer es tut, hast Du ja schon bekommen. Wenn das nicht einleuchtet, dann kann da wohl sowieso nichts mehr helfen.oldzambo schrieb:Es ist tabu und das ist auch gut so! Aber das gilt bitteschön für alle. Ich verstehe, dass sich Dunkelhäutige Menschen diskriminiert fühlen, wenn sie damit angesprochen werden. Wenn sie aber dann untereinander das Wort als Ansprache verwenden, fühle ich mich verarscht. Ich würde dann auch so weit gehen, diejenigen, die das Wort weiter verwenden als ignorant zu bezeichnen.
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08.01.2022 um 06:39was ist das denn nun wieder für eine Aussage? Wenn man von N***r als N***r spricht, abwertend und entmenschlichend, dann hat das nur Relevanz, wenn Schwarze es hören? Sonst ist es kein Rassismus oder wie? Wird immer doller hier. Am aller dollsten und das git auch für @Lupo54 ist die Einstellung "ich hab gar keine Schwarzen Menschen gesehen". Deshalb hat das alles auch in Deutschland keine Relevanz gehabt. Schwarze Menschen sind seit Jahrhunderten in Deutschland. Deutsche Kolonien, egal, Völkerschauen in Deutschland, egal. Hier lebende Schwarze Menschen, egal. Hat man nicht gesehen, also ist N****r auch nicht rassistisch bzw. konnte ja gar nicht rassistisch verwendet werden. Es ist unfassbar, was hier so abgelassen wird. An Ignoranz nicht zu überbieten.Cpt.Germanica schrieb:Und genau deswegen hat sich damals niemand etwas böses bei der Verwendung des "N-Wortes" gedacht, denn da war ja gar niemand, den man hätte beleidigen oder gar diskriminieren können.
da fehlen einem die Worte. Man hat sie ja nur versklavt, verschifft, ermordet, ihrem Land und ihren Familien entrissen usw.Cpt.Germanica schrieb:Und niemand hat sich damals über diese Menschen lustig machen wollen, sie waren ja so weit weg, da gab es gar keinen Grund, man hatte keinerlei Kontakt, es war nicht mal möglich irgendwelche Klischees zu strapazieren, weil man niemanden kannte, der schwarz war.
das ist eine Lüge.Cpt.Germanica schrieb:Das "N-Wort" hat man damals hierzulande verwendet, wie heute den Begriff "Schwarze*r".
ER kann das auch. Und "Negro" und N***r sind nicht das Gleiche.Cpt.Germanica schrieb:In den USA wiederum hat selbst Dr. Martin Luther King das Wort "Negro" verwendet.
oder als N***r. Denn auch das ist schon immer - und das ist belegt - ein rassistischer Begriff. Nur weil die weißen Menschen es nicht so gesehen haben und manche noch immer nicht so sehen, heißt das ja nichts außer, dass diese a) immer noch auf Deutungshoheit bestehen und Rassismus relativieren.Lupo54 schrieb:Wer damals Schwarze beschimpfen oder herabsetzen wollte bezeichnete sie als "Bimbos, Kaffern, Hottentotten". "Nigger" gehörte auch dazu. Wohl im Gegensatz zum Sprachgebrauch in den USA. Mir ist noch in Erinnerung wie seltsam mir der durchgängige Gebrauch dieses Wortes (das ich wie schon geschrieben nur als Schimpfwort kannte) bei Mark Twain vorkam, obwohl Tom Sawyer und Huckleberry Finn ja offensichtlich Freunde waren und sich schätzten.