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Rassismus

25.010 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

05.01.2022 um 14:42
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja, so funktioniert das, wenn man Rücksicht auf andere Menschen nimmt, so als soziales Wesen. Das man nicht nur an sich denkt. Schwierig für manche.
Schwierig finde ich hier eher, diese Eigenwahrnehmung als objektive Einschätzung der eigenen Außenwirkung gelten zu lassen. Mir begegnen gerade in diesem Bereich ne Menge Leute, die von sich sagen das sie sehr sozial sind etc. aber nicht merken das sich ihr Betroffenheitsverständnis als Monolith in nur eine Richtung bewegt - Sozial ist dann doch vielfältiger.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja supi, lässt nur weg, was es bedeutet, tagtäglich mit Rassismus konfrontiert zu sein, was das auslöst, welche Auswirkungen Rassismus haben. Das hat mit "beleidigt sein" nämlich nix zu tun.
So gesehen ja, aber darum ging es ja nicht. Es ging um gefühlten Rassimus welcher keiner ist und deren gibt es viele - ich erinnere an den unter Druck gesetzten Bürgermeister des Ortes "Neger".


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05.01.2022 um 15:32
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aber es gibt ein paar Punkte, die eine erhöhte Sensibilität fordern.
Wenn der Fragende aussieht, als habe er sicher keinen Migrationshintergrund, also Deutscher ist und der befragte nach Migrationshintergrund aussieht, man diese Person erst gerade kennengelernt hat, diese Person perfektes (bzw. normal gutes) Deutsch spricht, dann sollte man sich die Frage nach der Herkunft erstmal verkneifen.
Und zack! sind wir schon wieder einer Meinung, und das gleich zwei mal an einem Tag! :-D
Ich sehe das tatsächlich genauso. Grund für dieses Handeln sollten Höflichkeit, Respekt etc. sein.
Jetzt geht es nur noch daraum, wenn jemand diese "Regel" übertritt. Ich würde hierfür vielleicht die Worte "übergriffig" oder "distanzlos" verwenden. Rassismus oder Diskriminierung würde mir aber nur in Ausnahmesituationen in den Sinn kommen, z.B. wenn die Frage von einer Horde Glatzköpfen mit Thor Steinar Klamotten kommt. Man könnte also sicherlich die ganze Aufregung etwas abgekühlt bekommen, wenn die eine Seite etwas mehr höfliche Distanz walten lässt, die andere Seite aber auch nicht gleich die ganz großen Geschütze auffährt. Gemäß dem Sprichwort: "Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist"


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05.01.2022 um 16:29
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dass es nicht nur Schwarze Menschen betrifft ist auch so klar. Gibt ja genügend Äusserungen Betroffener, die hier schon verlinkt wurden. Aber ist doch sowieso egal, Dich interessiert es doch eh nicht.
Dann mal immer her mit den Links, ich kenne dieses Thema wie gesagt nur von Afrodeutschen! Du findest die Links sicher schneller als ich, wenn du sie schon kennst. ;)
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nein, es geht generell um die Herkunftsfrage, wenn sie entsprechend gestellt wird. Nicht explizit um die Herkunft der Eltern.
Also auch wenn ein Bayer einen Österreicher fragt, ich meine "entsprechend gestellt"?

Am besten man redet gar nicht mehr "entsprechend", kein Witz, keine Ironie, könnte ja jemand missverstehen? :(

Oder besser gar nicht mehr miteinander reden?

Wo beginnt die "Verletzungsprophylaxe"?


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05.01.2022 um 16:50
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich bin ja auch bereit, zu sagen, woher ich komme
Die Frage wurde mir im Ausland häufiger gestellt und das, wo ich doch dort hätte beheimatet sein können, ts.

Hier ein "Anekdötchen" aber verifizierbar auf Wunsch.. :D

(Habe mal "meinen" Pizzabäcker gefragt, er kam aus der Türkei u. hat über Monate seinen Bruder unterstützt, ist dann wieder in sein Heimatland zurückgereist).

Keine Ahnung, ob er sich zugehörig fühlte oder so wahrgenommen werden wollte.

Ich finde die Frage nicht schlimm, aber auch nicht unbedingt ein "muss", da die Person nicht automatisch auch in Deutschland geboren oder beheimatet sein muss.

Im Großen und Ganzen kommt es, wie immer, auf die Wortwahl an, was zur Frage geführt hat usw.
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Grund für dieses Handeln sollten Höflichkeit, Respekt etc. sein.
Richtig und diese Höflichkeit und Respekt sollte man allen Menschen entgegenbringen.
Egal, welche Hautfarbe, Herkunft, Relegion usw.
Und auch, wenn sie manchen Aussagen nicht 100 Prozent zustimmen können.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Oder besser gar nicht mehr miteinander reden?
Das wäre die ansich logische Konsequenz, wenn man den Thread aufmerksam verfolgt hat.
Wäre aber, nach Meinung anderer, wahrscheinlich auch wieder nicht richtig bzw. rassistisch (auslegbar).
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Wo beginnt die "Verletzungsprophylaxe"?
Gute Frage...

Wenn sich jemand hinlänglich dem Kolonialismus gewidmet hat, sich in jeder Person genau hineinversetzen kann, die Person genau studiert hat, kann eigentlich nichts schiefgehen.

Wobei, wenn ich dies und das berücksichtige, um ja nichts falsch zu machen, wäre das kein Rassismus?
Damit würde ich ja die Hautfarbe der Person, des Betroffenen, berücksichtigen.


Dem "Gleichheitsprinzip" abweichend.


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05.01.2022 um 17:25
Zitat von boraboraborabora schrieb:Die Frage wurde mir im Ausland häufiger gestellt und das, wo ich doch dort hätte beheimatet sein können, ts.
Also mich halten sie in Österreich mitunter für einen "Ösi" (wäre ich nicht so ehrlich könnte ich den Einheimischenrabatt einheimsen :D ) und in Italien durchgängig für einen Italiener.

Nur hierzulande war ich schon die "Kanackensau". War mir aber wurscht, hat sich mit der Äußerung selbst diskreditiert der Depp, ich fand's dann sogar lustig! (@Groucho: Humor!!! :))


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05.01.2022 um 17:27
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Dann mal immer her mit den Links, ich kenne dieses Thema wie gesagt nur von Afrodeutschen! Du findest die Links sicher schneller als ich, wenn du sie schon kennst. ;)
wozu? Würde es Dich interessieren dann würdest Du nur kurz googlen, da kommt gleich etwas.


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05.01.2022 um 18:45
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:ich fand's dann sogar lustig! (@Groucho: Humor!!! :))
Ja, ich habe schon verstanden: Wer rassistisch beleidigt wird, hat einfach keinen Humor und ist selber Schuld.

Ich hatte jetzt eine lange Zeit, in der ich keine Probleme mit der Moderation hatte, deshalb sage ich lieber nicht, was ich von dieser Einstellung halte...


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05.01.2022 um 18:52
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Und zack! sind wir schon wieder einer Meinung, und das gleich zwei mal an einem Tag! :-D
Sachen gibt's... :D
Zitat von oldzambooldzambo schrieb:Ich sehe das tatsächlich genauso. Grund für dieses Handeln sollten Höflichkeit, Respekt etc. sein.
Jetzt geht es nur noch daraum, wenn jemand diese "Regel" übertritt. Ich würde hierfür vielleicht die Worte "übergriffig" oder "distanzlos" verwenden. Rassismus oder Diskriminierung würde mir aber nur in Ausnahmesituationen in den Sinn kommen, z.B. wenn die Frage von einer Horde Glatzköpfen mit Thor Steinar Klamotten kommt. Man könnte also sicherlich die ganze Aufregung etwas abgekühlt bekommen, wenn die eine Seite etwas mehr höfliche Distanz walten lässt, die andere Seite aber auch nicht gleich die ganz großen Geschütze auffährt. Gemäß dem Sprichwort: "Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist"
Vielleicht können wir ja sogar zu einer dritten Übereinstimmung kommen, wenn ich deinen letzten Satz mal ein wenig umformuliere?

"Wenn eine Aussage oder Handlung als rassistisch oder diskriminierend gewertet wird, muss keine Böswilligkeit unterstellt werden, es könnte auch rein aus Dummheit (Unachtsamkeit, Empathielosigkeit) geschehen sein"

Ich glaube, da herrscht auch ein großes Missverständnis. Nur weil irgendetwas als rassistisch oder diskriminierend gesehen wird, muss die Person, der es zugeordnet wird nicht gleich ein Mitglied von Blood & Honor sein


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05.01.2022 um 19:21
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wozu? Würde es Dich interessieren dann würdest Du nur kurz googlen, da kommt gleich etwas.
Du googelst also, aber statt es hier einfach rein zu kopieren unterstellst du mir wortreich Desinteresse. Schade.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ja, ich habe schon verstanden: Wer rassistisch beleidigt wird, hat einfach keinen Humor und ist selber Schuld.
Nein, im Allgemeinen natürlich nicht .... aber wer, weil jemand - wohl meinend wohl gemerkt - nach der Herkunft fragt, sich rassistisch beleidigt fühlt, der lebt in einem anderen Universum und sollte daher dringend abgeholt werden!!! Weil auf gut Glück per Anhalter durch die Galaxie führt halt selten zum Ziel.

Ich kann jemanden, den ich wohlwollend nach seinem Migrationshintergrund frage, gar nicht beleidigen - oder gar rassistisch beleidigen -, denn eine Beleidigung erfordert immer Vorsatz!! Alles andere ist albern.

Und ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund so denkt. Das dürfte eine lautstarke, aggressive Minderheit sein welche die Stimmung eher vergiftet denn verbessert, weil recht machen kann man es denen vermutlich eh nicht.

Ich gehe auch davon aus, dass ganz viele dieser Gruppe aus interkulturellen Ehen stammen und deswegen so "pissed" sind, weil sie sich mit dem Elternteil mit Migrationshintergrund entweder nicht identifizieren können oder wollen, oder aber - der Klassiker! - diesen gar nie kennen gelernt haben.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich hatte jetzt eine lange Zeit, in der ich keine Probleme mit der Moderation hatte, deshalb sage ich lieber nicht, was ich von dieser Einstellung halte...
Wenn deine Einstellung nicht konform mit der Moderation geht ist das sicher richtig so wie du jetzt handelst.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich glaube, da herrscht auch ein großes Missverständnis. Nur weil irgendetwas als rassistisch oder diskriminierend gesehen wird, muss die Person, der es zugeordnet wird nicht gleich ein Mitglied von Blood & Honor sein
Und eben da beisst sich die Katze in den Schwanz, weil Leuten, die sich nichts böses denken und lediglich etwas - tatsächlich oder vermeintlich - "blödes" sagen, in die rassistisch-diskriminierende Ecke zu drängen, genau das ist doch der Irrsinn!! :(


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05.01.2022 um 21:18
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Nein, im Allgemeinen natürlich nicht .... aber wer, weil jemand - wohl meinend wohl gemerkt - nach der Herkunft fragt, sich rassistisch beleidigt fühlt, der lebt in einem anderen Universum und sollte daher dringend abgeholt werden!!!
Moment! Wie kommst du denn plötzlich auf diese Frage?

Eben hieß es doch so:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Also mich halten sie in Österreich mitunter für einen "Ösi" (wäre ich nicht so ehrlich könnte ich den Einheimischenrabatt einheimsen :D ) und in Italien durchgängig für einen Italiener.

Nur hierzulande war ich schon die "Kanackensau". War mir aber wurscht, hat sich mit der Äußerung selbst diskreditiert der Depp, ich fand's dann sogar lustig! (@Groucho: Humor!!! :))
Da ging es um rassistische Beleidigungen und die solle man mit Humor nehmen.

Also denkst du schon, wer sich rassistisch beleidigt fühlt, ist selbst schuld und soll mal nicht so rum heulen.

Das ist jedenfalls das was du hier so schreibst....


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05.01.2022 um 21:28
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Da ging es um rassistische Beleidigungen und die solle man mit Humor nehmen.
Hab ich damals so gemacht, ja. :)
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Also denkst du schon, wer sich rassistisch beleidigt fühlt, ist selbst schuld und soll mal nicht so rum heulen.
Nein, das legst du mir in den Mund.

Ich denke, dass die Frage nach der Herkunft per se keine rassistische Beleidigung ist. Und um in deinem Jargon zu bleiben: Ja, ob so einer Frage sollte man nicht "herum heulen".

Ich glaube aber ohnehin, dass das nur ein Minderheitenproblem innerhalb der Minderheiten ist:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich kann jemanden, den ich wohlwollend nach seinem Migrationshintergrund frage, gar nicht beleidigen - oder gar rassistisch beleidigen -, denn eine Beleidigung erfordert immer Vorsatz!! Alles andere ist albern.

Und ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund so denkt. Das dürfte eine lautstarke, aggressive Minderheit sein welche die Stimmung eher vergiftet denn verbessert, weil recht machen kann man es denen vermutlich eh nicht.

Ich gehe auch davon aus, dass ganz viele dieser Gruppe aus interkulturellen Ehen stammen und deswegen so "pissed" sind, weil sie sich mit dem Elternteil mit Migrationshintergrund entweder nicht identifizieren können oder wollen, oder aber - der Klassiker! - diesen gar nie kennen gelernt haben.



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05.01.2022 um 22:08
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich gehe auch davon aus, dass ganz viele dieser Gruppe aus interkulturellen Ehen stammen und deswegen so "pissed" sind, weil sie sich mit dem Elternteil mit Migrationshintergrund entweder nicht identifizieren können oder wollen, oder aber - der Klassiker! - diesen gar nie kennen gelernt haben.
von was Du nicht alles so ausgehst, aber stell Dir vor, wie bei den meisten Dingen im Leben gibt es da alle möglichen Konstellationen, kannst Dich ja mal durch #vonhier klicken.....
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund so denkt. Das dürfte eine lautstarke, aggressive Minderheit sein welche die Stimmung eher vergiftet denn verbessert, weil recht machen kann man es denen vermutlich eh nicht.
natürlich, es sind immer nur Minderheiten, selbst wenn man nur behauptet, es sei eine Minderheit der Minderheit.....
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich denke, dass die Frage nach der Herkunft per se keine rassistische Beleidigung ist.
per se hat auch nie jemand behauptet. Vielleicht liegt da Dein Denkfehler. Auf jeden Fall glaubst Du eh nur, was Du glaubst andere haben aber natürlich trotzdem nicht das Recht, zu empfinden, wie sie eben empfinden. Du gehst strikt nach Strafgesetzbuch und willst gar nicht hören, was Minderheiten so sagen. Ist eben Dein Weg, nur ist das der denkbar schlechteste Weg, um über Rassismus zu reden bzw. reden zu können, aber ist ja eh besser, wenn Betroffene gefälligst drüber stehen oder aber den Mund halten. Haben sie früher ja schliesslich auch, da musste man sich dann auch nicht damit auseinandersetzen.
Dennoch bleibt offen, ob die Frage per se rassistisch sei.
Meiner Meinung nach – und es ist wichtig hier die Subjektivität dieser Einschätzung zu unterstreichen – ist sie das erstmal nicht. Sie kann aber zu einer rassistischen Frage oder, präziser ausgedrückt, zum Ausdruck einer rassistischen Gesinnung werden, wenn sie wiederholt wird – so, wie es Bohlen getan hat.

In anderen Worten: Die Frage an sich ist - je nach Kontext - harmlos. Das ist sie aber nicht mehr, wenn damit anderen die Selbstidentifikation strittig gemacht oder abgesprochen wird. Dabei ist es nicht die Frage selbst, die problematisch ist, sondern die Logik dahinter und vor allem das, was das Wiederholen der Frage bei Betroffenen auslösen kann.
Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000098686613/warum-die-frage-nach-der-herkunft-eines-menschen-auch-rassistisch
Hier, leicht verständlich:
"Woher kommst du?", "Darf ich mal deine Haare anfassen?" Solche Fragen müssen sich viele Schwarze Jugendliche anhören. Robert will verstehen, warum diese Sätze rassistisch und verletzend sein können. Dafür trifft er Menschen, die selbst von Rassismus betroffen sind und sich dagegen einsetzen. Warum viele weiße Menschen manchmal unbeabsichtigt verletzende Fragen stellen? Und was wir alle gegen Rassismus tun können? Darum geht es in dieser Folge von neuneinhalb.
Quelle: https://kinder.wdr.de/tv/neuneinhalb/av/video-alltagsrassismus--wenn-worte-ausgrenzen-100.html


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Rassismus

05.01.2022 um 22:42
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Auf jeden Fall glaubst Du eh nur, was Du glaubst andere haben aber natürlich trotzdem nicht das Recht, zu empfinden, wie sie eben empfinden.
Doch, die dürfen ihre Empfindungen haben, geht ja gar nicht anders. Aber Empfindungen sind eben nicht der Weisheit letzter Schluss, ganz allgemein nicht. Empfindungen können im Gegenteil auch falsch sein, man kann zu unrecht beleidigt sein, usw. Im Endeffekt reden wir von Missverständnissen, und nicht von echtem Rassismus.

Ich kann mir das schon anstrengend vorstellen, fiktive Family, Mama Deutsch, Vater aus Indien, Vatersprache Urdu, selbst kann man nur hörbar schwäbisch angehauchtes Deutsch, Vater schon lange nicht mehr gesehen, nie in Indien gewesen, Mutter Protestantin, selbst kein Kirchenmitglied.

Dann kommen die Fragen: "Mei wo kommst denn Du her?" - "So eine hübsche aber auch!" - "Ach Indien, schööön!" - "Ist deutsch Deine Muttersprache?" - "Mein Sohn ist erst durch Indien gereist, er kam aus dem Schwelgen nicht mehr heraus!" - "Wo bist Du denn aufgewachsen?" - "Und seit wann bist Du hier?" - "Schon kalt hier in Deutschland für Dich, diese Temperaturen bist Du ja gar nicht gewöhnt, oder?" - "Hast Du oft Heimweh?" - "Was vermisst Du an Indien am meisten?" - "Praktizierst Du Ayurveda?" - "Möchtest Du wieder zurück?" - "Och, ich beneide Dich jetzt ein wenig." - "Der Hinduismus ist ja eine ganz tolle Religion!" - "Ich liebe die indische Küche!" - uvm.

Und du kannst nur Antworten: "Schwäbische Alb." - "Ich war nie in Indien." - "Ich kann keinen Brocken Urdu, mein Vater ist weg seit ich zwei bin." - "Als Frau werde ich nie alleine durch Indien reisen." - "Ich habe mich in die Provence verliebt." - "Meine Mutter ist Ärztin und hat mir die Homöopathie näher gebracht." - "Ich überlege mir in die Katholische Kirche einzutreten." - "Isch liebe meine Schpätzle, mit Reisch kannsch' mich jage'!" .

Aber Rassismus, Verletzung, .... ??? Ehrlich !!! Für Rassismus braucht's doch ein aktives, bewusstes, wissentliches und willentliches Tun. Jedenfalls wenn man jemanden verantwortlich machen möchte. Nur meine 5 Cent.

Das "Pech" der aktuellen Generation von Einwanderern ist, dass Deutschland noch relativ jung ist als Einwanderungsland.

In den USA wird sicher kein Schwarzer gefragt, woher er denn kommt, jedenfalls nicht im Bezug auf seine afrikanischen Vorfahren. Ob man dann als Afro-Deutscher lieber in den USA leben würde, da bin ich mir nicht so sicher.


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05.01.2022 um 22:43
Ach und besser könnte ich es nicht ausdrücken:
Doch wer hat nun das Recht zu entscheiden, was rassistisch ist? Wie die Marianne Bechhaus-Gerst, Professorin für Afrikanistik von der Uni Köln erklärt, hat dies bislang die weiße Mehrheitsbevölkerung entschieden. Schließlich hat über Jahrhunderte hinweg niemand auf das gehört, was schwarze Menschen zu sagen haben. Somit wurde auch nicht wahrgenommen, wie verletzend bestimmte Bezeichnungen sind. Die Antwort auf die Frage, wer bestimmt, was rassistisch ist, ist vor diesem Hintergrund vielleicht einfacher als gedacht: Rassistisch ist das, was von Betroffenen als rassistisch wahrgenommen wird. In Bezug auf die Frage, ob rassistisch konnotierte Produkte, Figuren oder Bilder nun umbenannt oder verändert werden sollten, können sich die Kritiker*innen zudem folgende Frage stellen: Was verliere ich, wenn eine U-Bahn Station oder ein Keks umbenannt werden? In den meisten Fällen wird die Antwort lauten: nichts – außer die vermeintliche Sicherheit, nicht selbst ein Teil des Problems zu sein. Die eigenen Verhaltens- und Sprachmuster kritisch zu überprüfen und dabei ggf. zu der Schlussfolgerung zu kommen, dass rassistische Konnotationen jahrelang unhinterfragt genutzt und rassistische Strukturen somit durch das eigene Handeln reproduziert werden, scheint jedoch eine Erkenntnis zu sein, die für viele einfach zu unbequem ist.
Quelle: https://ibis-institut.de/wer-entscheidet-was-rassistisch-ist/


und hier auch noch was, kann man ja mal drüber nachdenken:
Für den Alltagsrassismus, mit dem viele in Deutschland lebende Menschen ständig konfrontiert werden, ist (gesellschaftliche) Macht sehr entscheidend. Die Mehrheitsgesellschaft entscheidet, was "normal" ist – und hinterfragt diese Normalität in der Regel nicht. Sie hält eine historisch gewachsene, (weiße) Normalität aufrecht. Sie hat Gestaltungsmacht: Sie legt fest, wer sich wie zu integrieren oder anzupassen hat. Sie hat Repräsentationsmacht und entscheidet, wer wie dargestellt wird. Und sie hat Entscheidungsmacht und bestimmt, wer wie welche Entscheidungen treffen darf oder – das ist ihre Definitionsmacht - wer wie was deuten oder sagen darf.
Quelle: https://www.bpb.de/dialog/194569/offensichtlich-und-zugedeckt-alltagsrassismus-in-deutschland

ich finde die beschriebene Problematik zeigt sich auch hier in der Diskussion immer wieder sehr deutlich.


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05.01.2022 um 22:47
@Cpt.Germanica
es gibt viele Facetten von Rassismus, den scheinbar "kleinen" alltäglichen Rassismus einfach wegzureden, zu ignorieren bzw. zu negieren ist grundfalsch, denn das ist ja sozusagen der Unterbau um die rassistische Sozialisierung aufrecht zu erhalten, wenn man den scheinbar weniger dramatischen Rassismus ignoriert und eben genau NICHT darauf hört, wie es Betroffenen damit geht.


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05.01.2022 um 22:47
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Hab ich damals so gemacht, ja
Niemand will dir das verbieten.

Du aber forderst, dass alle so handeln/denken sollen. Das ist schon ziemlich empathielos.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Ich denke, dass die Frage nach der Herkunft per se keine rassistische Beleidigung ist.
"Per se" hat auch niemand behauptet - wurde übrigens auf den letzten Seiten mehrfach erläutert...
Ich habe den Eindruck, du verstehst den Diskussion darüber gar nicht.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund so denkt. Das dürfte eine lautstarke, aggressive Minderheit sein welche die Stimmung eher vergiftet denn verbessert, weil recht machen kann man es denen vermutlich eh nicht.
Mal darüber nachgedacht, dass für diese "aggressiven Minderheiten" das Klima längst vergiftet ist und zwar dadurch, dass sie sich ständig rassistischen Diskriminierungen ausgesetzt sehen?

Aber klar, sollen das einfach weg lächeln


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05.01.2022 um 22:58
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Woher kommst du?", "Darf ich mal deine Haare anfassen?" Solche Fragen müssen sich viele Schwarze Jugendliche anhören. Robert will verstehen, warum diese Sätze rassistisch und verletzend sein können. Dafür trifft er Menschen, die selbst von Rassismus betroffen sind und sich dagegen einsetzen. Warum viele weiße Menschen manchmal unbeabsichtigt verletzende Fragen stellen? Und was wir alle gegen Rassismus tun können? Darum geht es in dieser Folge von neuneinhalb.
Ganz ehrlich, wenn sich ein PoC von solchen Fragen verletzt fühlt, hat er eher Probleme mit sich selbst.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Die Antwort auf die Frage, wer bestimmt, was rassistisch ist, ist vor diesem Hintergrund vielleicht einfacher als gedacht: Rassistisch ist das, was von Betroffenen als rassistisch wahrgenommen wird.
Nein, nicht auf objektiver Ebene.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:In Bezug auf die Frage, ob rassistisch konnotierte Produkte, Figuren oder Bilder nun umbenannt oder verändert werden sollten, können sich die Kritiker*innen zudem folgende Frage stellen: Was verliere ich, wenn eine U-Bahn Station oder ein Keks umbenannt werden? In den meisten Fällen wird die Antwort lauten: nichts – außer die vermeintliche Sicherheit, nicht selbst ein Teil des Problems zu sein.
Einfach ein Teil meiner nationalen Geschichte und damit ein Teil meiner nationalen Identität.


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05.01.2022 um 22:59
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Einfach ein Teil meiner nationalen Geschichte und damit ein Teil meiner nationalen Identität.
dazu sage ich jetzt nix. Spricht für sich selbst.


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05.01.2022 um 23:01
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dazu sage ich jetzt nix. Spricht für sich selbst.
Ach ja, was interpretierst du in diese meine Aussage hinein?


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05.01.2022 um 23:05
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aber klar, sollen das einfach weg lächeln
Na ja, das Land des Lächelns wollen wir ja nicht werden. ;)

Doch, ich verstehe schon, dass die Betroffenen sich gekränkt fühlen können (s. o. Beitrag von Cpt.Germanica (Seite 1.117)), aber willste jetzt die unbedarft Fragenden echt alle zu Rassisten machen??????

Man kann/darf/soll/muss (bitte individuell auswählen!) das Thema gesellschaftlich angehen, aber mit der Rassismus-Keule wird das doch nix. :(

Ich hab noch jeden gefragt wo er her kommt und es hat sich immer ein interessantes Gespräch ergeben. Ist natürlich alles eine Frage des richtigen Moments, der richtigen Wortwahl, des richtigen Tonfalls, Fingerspitzengefühl.

Natürlich laufen da draußen hunderttausende Deppen 'rum die das tagtäglich nicht beherzigen, aus Unvermögen, aber willste die jetzt alle zu Rassisten machen wo sie doch "nur" Deppen sind?

Meinst du das Menschen mit einem Handicap solche Erfahrungen nicht auch machen, auf ihre Art, und willste das auch auf "Rassismus" umbiegen, oder wie das erklären?
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Tussinelda schrieb:
Die Antwort auf die Frage, wer bestimmt, was rassistisch ist, ist vor diesem Hintergrund vielleicht einfacher als gedacht: Rassistisch ist das, was von Betroffenen als rassistisch wahrgenommen wird.

Nein, nicht auf objektiver Ebene.
Auf subjektiver Ebene würde ich da von jedwedem Gespräch abraten, du gehst freundlich gesonnen hin und ohne es zu wissen als Rassist von dannen. :(
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:
dazu sage ich jetzt nix. Spricht für sich selbst.

Ach ja, was interpretierst du in diese meine Aussage hinein?
Mal mindestens Nationalismus. Vermute ich mal.


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