Tussinelda schrieb:Es gibt zig Beispiele, wo user, die hier mitschreiben, offensichtlich mal eine andere oder unreflektiertere Meinung hatten. Und?
dann sollten diese user wohl etwas demütiger auftreten und nicht als Hüter der Moral auftreten (falls sie das machen, ich weiß nicht wer von dir mit diesem Beitrag gemeint ist).
Tussinelda schrieb:ja, können sie, es geht aber darum, diskriminierende Sprache und Handlungen gegenüber diskriminierten Minderheiten zu vermeiden. Was Sprache betrifft bedeutet dies zum Beispiel, bestimmte Bezeichnungen nicht zu verwenden. N**er ist so eine. Weil es eine rassistische, diskriminierende Bezeichnung ist, eine Fremdbezeichnung ist, die von Betroffenen abgelehnt wird. Es geht also darum, eine andere Bezeichnung zu verwenden, sich bewusst dazu zu entscheiden.
diskriminierende Sprache und Handlungen gegenüber diskriminierten Minderheiten zu vermeiden ist doch ok.
Der Herr Sprachwissenschaftler aus Berlin ist kein PoC -- will aber für PoCs sprechen. Lehne ich ab. Als Weißer hat er nicht das Recht dazu. Und er hat schon gar nicht das REcht, die Ortsbezeichnung einen rassistischen Anstrich zu verpassen, die sie nachweislich nicht hat.
Tussinelda schrieb:ich will dass mein Kind nicht mit rassistischen Bezeichnungen im Alltag konfrontiert wird, nur weil Du denkst, diese seien nötig, um Deinem Kind Geschichte zu vermitteln.
mal langsam. Wenn user xy seinem Kind Geschichten von Hoffmann in Originalsprache (Sprache, wie vom Autor verfasst) vorliest bedeutet das noch lange nicht, dass dieses Kind von xy dein Kind mit rassistischen Bezeichungen im Alltag konfrontiert.
Im Idelafall lernt das Kind von xy, das es historische Bezeichnungen gibt, die man heute keinem Kind/Menschen gegenüber verwendet.
paxito schrieb:A) schwierig da Hoffmann in Reimform schreibt. Und "People of Colour" passt nicht wirklich ins Versmaß. Ich halte aber auch grundsätzlich nix davon Bücher aus moralischen Gründen umzuschreiben. Wem die Wortwahl nicht passt, Finger weg vom Buch.
B) "lernen"? Erfahren wohl eher. Die Realität ist eben auch geprägt von Rassismus warum sollte ich das von meinem Kind fernhalten? Die Geschichte vom Mohr bei Hoffmann predigt übrigens Toleranz.
Wenn xy den Kontext der Entstehung der Geschichten erläutert, hat das Kind von xy sogar die weitaus größere Kompetenz im Umgang mit dem Wort erlernt als das Kind, das das Wort nie zu hören bekam und es später im Leben irgendwann nachplappert ohne die rassistische Bedeutung zu kennen.
und darauf kommt es doch an? Zu verstehen, warum ein Wort nicht benutzt werden sollte....
Groucho schrieb:Jemanden als N**** zu bezeichnen ist nicht einfach unhöflich, es ist diskriminierend.
stimme ich dir vollumfänglich zu. Allerdings hört die Zustimmung beim Ortsnamen oder bei Familiennamen auf. Denn das sind keine Bezeichnungen gegen andere Menschen, sondern Eigennamen.
lmnop schrieb:Und weil von 1000 Verwendungen dieses Wort ein Mal nicht zur Abwertung von Menschen mit schwarzer Hautfarbe genutzt wird (wie zb beim Ort Neger) rechtfertigt es, diesen Begriff weiterhin im täglichen Sprachgebrauch zu nutzen?
es wird die Nutzung als Ortsname (rassismusfrei) befürwortet, nicht die Verwendung im alltägl Sprachgebrauch.
ansonsten aufzeigen, welcher user das wo gemacht hat.
paxito schrieb:Völlig richtig. Man sollte niemanden beleidigen, wenn es sich vermeiden lässt und die von dir geschilderte Verwendung ist zutiefst beleidigend. Allerdings: Neger als Ortsbezeichnung, die zufällig so gesprochen und geschrieben wird wie die Beleidigung wird von dir doch ebenso abgelehnt. Obwohl die Wortbedeutung da völlig anders ist. Der Kontext ist da also egal, die 5 Buchstaben sind "böse". Und genau das ist der Punkt an dem so viele aussteigen.
Du gehst häufig sogar soweit jedes Abwägen in diesen Fragen als moralische verwerflich zu brandmarken.
sehe ich auch so.
navi12.0 schrieb:Man ist dann ein Rassist, wenn man tatsächlich was rassistisches tut. Einen umstrittenen Begriff zu gebrauchen macht einen noch nicht dazu.
Rassist zu sein ist eine schwere Anschuldigung, ausgerechnet von denen, die sich politisch korrekt um einen sorgfältigen Gebruach der Sprache bemühen, wird der Vorwurf teils unreflektiert erhoben.
zB gegenüber Lisa Eckhardt -- die keine Rassistin ist!
docmat schrieb:ch finde auch Person of Color eigentlich schwierig, ich fände die Bezeichnung Person wesentlich besser. Wenn wir Weihnachten feiern (dieses Jahr leider nicht...) sind wir farblos, wir sind eine Familie, dass meine Neffen dunkler sind, ist absolut irrelevant.
Ich hatte schon überlegt, meine Neffen zu fragen, wie sie diese Diskussion sehen würden. Ich habe mich aber ganz schnell dagegen entschieden, es wäre das erste Mal, dass ich sie wegen ihrer Hautfarbe als "anders" betrachtet hätte. Damit werde ich nicht anfangen. Der einzige Grund in Bezug auf die Hautfarbe zu fragen, war bisher bei Sonnencreme.
Bei der aktuellen PC-Diskussion habe ich das Gefühl, dass Gräben vertieft werden, dass Anderssein hervorgehoben wird und dass es schlecht ist, einer Mehrheit anzugehören. Gehört man keiner Minderheit an, ist man Täter. Oder zumindestens sehr verdächtig.
Das kann doch nicht förderlich für ein Zusammenleben sein.
deine GEdanken teile ich!
navi12.0 schrieb:Ich sehe einfach keine politischen/ethnischen Gruppenmitglieder, sondern zunächst einfach in jedem nur einen Menschen, den ich nicht kenne. Dadurch ist an der Stelle kein Vorurteil möglich.
Dazu hab ich noch nie die PC gebraucht.
mache ich auch so. Ich verteidige den Ortsnamen sowie Eigennamen ohne je den rassistischen Begriff gegenüber oder beim Reden über einen Menschen (über Gruppen) zu benutzen oder benutzt zu haben.
Trotzdem wird man hier in eine rassistische Ecke gestellt, wenn man den historischen Kontext des Ortsnamen herausstellt.
Tussinelda schrieb:Im Grunde geht es doch darum, so verstehe ich das zumindest, rassistische Begriffe verwenden zu können, ohne sich dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt zu sehen. Der Vorwurf wird dann einfach umgedreht, nämlich an den, der da Rassismus feststellt. Der hat jetzt erst einmal nachzufragen, sich erklären zu lassen, wie denn das rassistische Wort gemeint ist, ist es denn rassistisch gemeint (ich wette, da sagen dann viele ja :troll: ) oder ist es eigentlich ein Kosewort?
das mit dem Kosewort ist jetzt aber eine echt böse Unterstellung, oder?
borabora schrieb:Dann dürfte man wahrscheinlich nicht einmal ggü. eines beleibten Menschen erwähnen, das man froh ist, 20 kg abgenommen zu haben oder das man sich über die Zeugnisnoten des eigenen Kindes freut, während das Kind, der Person, der man es erzählt, schlechte Noten hat?
Tussinelda schrieb:Es ging da nicht um die Wortherkunft, es ging auch nicht darum, dass der Name "N**er" rassistisch wäre, es ging schlicht darum, dass man ein Wort, dass bekanntermaßen im alltäglichen sprachlichen Gebrauch nicht unbedingt auf einem Ortsschild haben muss, wenn es Menschen gibt, die das triggert und verletzt, da man eben NICHT automatisch wissen kann, warum der Ort so heißt, was es damit auf sich hat, denn die erste Assoziation ist nun einmal die Bedeutung des Wortes N**er, wie es in unserer Sprache verwendet wird.
Tussinelda schrieb:es ging schlicht darum, dass man ein Wort, dass bekanntermaßen im alltäglichen sprachlichen Gebrauch nicht unbedingt auf einem Ortsschild haben muss, wenn es Menschen gibt, die das triggert und verletzt, da man eben NICHT automatisch wissen kann, warum der Ort so heißt, was es damit auf sich hat, denn die erste Assoziation ist nun einmal die Bedeutung des Wortes N**er, wie es in unserer Sprache verwendet wird.
Es ist erwachsenen Menschen zumutbar, sich bei Zweifeln an einem Ortsnamen erstmal mit der Historie auseinander zusetzen und nicht als erstes eine rassistische Komnotation zu Grunde zu legen. Diese Vorverurteilung zieht sich durch.
Ich glaube , dass sich fast kein Mensch an dem Ortsnamen stört -- außer er wird von Aktivisten der pc drauf gestoßen, dass auf einem Ortsschild in D eine PErsonenstatt Ortsbezeichnung stünde. Das ist hahnebüchen, das ist falsch und das ist manipulativ
Außerdem unterstellt es Menschen nicht-weißer Hautfarbe, dass sie nicht in der LAge seien, den ORtsnamen richtig einzuordnen.
Das ist schon mal ein rassistischer Ansatz, den ich ablehne. Verständigung über ORtsnamen ist NICHT abhängig von der Hautfarbe.
Tussinelda schrieb:Es geht ja erst einmal darum, ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass dieser Ortsname eben nicht nur als Ableitung von was auch immer verstanden werden kann. Und wenn das verstanden werden kann, dann kann man auch einen Vorschlag machen, wie dem Abhilfe zu verschaffen sein könnte.
wie dieser Berliner Spachwissenschaftler? der Nagertal vorschlägt bei einem Ort, dessen Name seit 580 Jahren keinen Bezug zu Nagetieren hat???
Groucho schrieb:2) Wie dir vielleicht aufgefallen ist, ist auch pc kein starres Korsett, auch da gibt es Dinge die neu hinzukommen.
jo, da kommt allerdings noch jede menge Neues hinzu.
Ich ahne schon, dass Ortsschilder mit Genderstern groß in Mode kommen!
Hier , der Ort Bauer im Wehrland
Das muss schön längst Bauer und Bäuerinnen heißen auf dem Ortsschild. ach falsch, das ist ja binär und damit sprachliche Diskriminierung aller weiteren gender
Vielleicht Ba(e)uer*innen? Oder wie man es jetzt auf pc Lsiten zur korrekten Sprache vorgesetzt bekommt: Landwirtschaft Betreibendem m/w/d?
Wieweit soll der Irrsinn der pc denn getrieben werden was Ortsschilder betrifft?
oder ist die pc an der ein oder anderen Stelle inkonsequent? mit welcher Begründung?