navi12.0 schrieb:Das zu glauben ist genau der Fehler, von dem ich die ganze Zeit spreche.
es geht nicht um "glauben". Es ist einfach eine Tatsache, dass Worte eine Definition haben, die nicht beliebig ist, wenn man in einer Sprache kommuniziert.
navi12.0 schrieb:Man kann jederzeit mit allen möglichen Leuten vereinbaren, dass man mit dem Wort nicht das meint, was man im normalen Sprachgebrauch heute darunter versteht, in welchem man sich auf den bestimmten rassistischen Teil fokussiert, sondern eben was neutrales, oder sogar was aufwertendes, völlig egal was, nur eben nicht den rassistischen Teil, und schon ist der Kontext ein völlig anderer, und das Wort kann auch anders bewertet werden.
diese Vereinbarungen sind möglich, aber eben vollkommen weg von jeglicher sprachlicher, kommunikativer Realität. Um mich zu verständigen muss man mich verstehen. Man versteht mich nicht, wenn ich Worten eine eigene Definition gebe, die ich dann a) ja erst einmal kommunizieren müsste (aber wie denn bitte, ohne Worte/Zeichen, die andere verstehen?) und b) die dann immer noch nichts daran ändert, wie der Begriff generell definiert ist.
navi12.0 schrieb:Das geht mit jedem Wort, weil kein Wort so verwendet und verstanden werden muss, wie es der normale Sprachgebrauch tut.
Das ist dann Deine Privatsprache, nur ist es reichlich doof, wenn man dazu Worte verwendet, die es schon gibt und die eine Definition haben und die auch selbstverständlich so benutzt werden und vor allem, so zu verstehen sind. Sprache ist nicht beliebig, sie ist nicht neutral, sie ist definiert, das macht sie aus, denn sonst wäre sie kein allgemein funktionierendes Kommunikationsmittel.
navi12.0 schrieb:Dass das auch bei diesem Wort auch schon ging, zeigen die Belege die ich dazu gebracht hatte, in denen klar geäußert wird, dass es auch Zeiten gab, wo es neutral verwendet wurde.
die gab es nur hier bei uns nie.
navi12.0 schrieb:Diesen Fehler immer wieder zu wiederholen, macht ihn nicht richtig.
ja, da könntest Du mal drüber nachdenken....
behind_eyes schrieb:Die Aneignung der Deutungshoheit über die Namensidentität eines Ortes MUSS in diesem Fall bei den Bewohnern des Ortes liegen, wohlgemerkt, man weiss das der Ortsname keineswegs rassistisch sein kann und niemand hat das Recht diesen Menschen dann vorzuschlagen sich im Sinne von politischer Korrektheit umzubenennen.
selbstverständlich hat jeder das Recht, etwas vorzuschlagen. Es geht ja erst einmal darum, ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass dieser Ortsname eben nicht nur als Ableitung von was auch immer verstanden werden kann. Und wenn das verstanden werden kann, dann kann man auch einen Vorschlag machen, wie dem Abhilfe zu verschaffen sein könnte.
behind_eyes schrieb:Schon der Vorschlag ist ein Versuch der Aneignung der Deutungshoheit, ein Stück weit die Entscheidung sich umzubenennen in die politische Korrektheit zu rücken - wo er schon argumentativ nicht hingehört.
nein, ist es nicht. Da eignet sich niemand was an, es ist schlicht ein Vorschlag, um Menschen davor zu schützen, von dem Schild getriggert zu werden. Diese menschen behaupten dies ja nicht aus Spaß oder um irgendwem in irgendeinem Ort auf die Nerven zu fallen. Sie haben ein Anliegen. Und darüber kann man sprechen. Und da kann man auch Vorschläge machen, was aus Sicht Betroffener zum Beipiel Abhilfe schaffen würde.