Seidenraupe schrieb:Ortsschilder richten sich nicht nach regionalen Sprachgebräuchen? da musste ich jetzt aber echt fast in die Tischkante beißen....
Viele Ortsnamen tragen enorm viel Regionalbezug oder lassen ihre Entstehungszeit erahnen...
Ortsnamen mit Wieck /Wiek, Siel, Marsch und -oog finden sich in Oberbayern mal so gar nicht, sondern an der Nord- und Ostseeküste.
Slawische Ortsnamen finden sich überwiegend in slawischen Siedlungsgebieten , enden oft mit -ow wie Gramzow, Finow (nur mal als Beispiel Beispiel)
im Schwäbischen sehr häufig (aber nicht nur da) enden viele Ortsnamen auf -Suffix -ingen; Balingen, Solingen, Büdingen.
Viel Spaß beim Tisch-Fressen.. ändert nichts an der Tatsache. Da steht übrigens "an" und nicht "nach".
Ortsschilder haben die Eigenschaft primär eine Information an Außenstehende zu transportieren. Ein Ortseingangsschild ist nicht primär an die Bewohner der Ortschaft gerichtet, sondern an Vorbeifahrende, Besucher etc.
In Deutschland haben wir da eine gewisse einheitliche Norm, du weißt schon so als politisches Konstrukt mit einer Amtssprache.
Alle amtlichen, öffentlichen Informationen werden - zur Überraschung - auf Hochdeutsch verfasst und nicht auf ostfränkisch oder sonst irgendwas. Vielleicht findet man hier und da Ergänzungen, ändert aber nichts an der Sache.
Deine gesamten Ausführungen bezüglich der Entstehung der Ortsnamen kannst du also getrost in deinen Blog packen. Es interessiert mich wirklich nicht.
Seidenraupe schrieb:Mit dem englischen present participl haben die Endungen nichts zu tun, was aber manche nicht von ihrer Forderung nach Umbenennung (oder dem Klauen von Ortsschildern) abhält .
Ja, hat die Bewohner trotzdem gestört. Hätten doch einfach darauf beharren können, dass es wirklich nichts mit ficken zu tun hat. Aber es hat sie irgendwie gestört und.. voila:
Seidenraupe schrieb:man sollte sich vor der angeblich politisch korrekten Forderung nach Umbenennung mit Historie allgemein und Sprache im Besonderen (regionalen sprachlichen Entwicklungen/Bedeutungen) beschäftigen.
Interessant, dass es bei Fucking keinen Aufschrei gab, weil man sich von der Historie scheinbar getrennt hat. Ach, da waren sie selbst betroffen, ich vergaß..
Man hätte sie wirklich konsequenter überzeugen sollen, bei Fucking zu bleiben. Geht gar nicht, so eine Änderung.
Seidenraupe schrieb:Sehr gute Idee, die wesentlich zum Verständnis von Ortsnamen, Vielfalt und Geschichte beitragen könnte
Ja, ich bin mir sicher zwecks "Aufklärung" würdest du in dem Fall Autofahrer mit gutem Gewissen zwingen, Umwege zu fahren.