paxito schrieb:Über diese Tatsache, das Wörter kontextgebunden sind, gehen PCler hinweg, das wird mit verschiedenen Argumentationen ausgehebelt und die Wörter selbst - nicht deren Verwendung - werden auf einmal zum "Bösen" erklärt.
was überhaupt nicht stimmt.
paxito schrieb:Und in der Praxis werden Intentionen und Handlungen moralisch beurteilt, bloße Meinungen aber nicht.
doch, auch die werden verurteilt, wenn man sie kundtut
paxito schrieb:Das muss man mal festhalten, PCler können genauso verletzend, beleidigend usw. unterwegs sein wie irgendwelche pöbelnden Neonazis.
ja, können sie, es geht aber darum, diskriminierende Sprache und Handlungen gegenüber diskriminierten Minderheiten zu vermeiden. Was Sprache betrifft bedeutet dies zum Beispiel, bestimmte Bezeichnungen nicht zu verwenden. N**er ist so eine. Weil es eine rassistische, diskriminierende Bezeichnung ist, eine Fremdbezeichnung ist, die von Betroffenen abgelehnt wird. Es geht also darum, eine andere Bezeichnung zu verwenden, sich bewusst dazu zu entscheiden.
paxito schrieb:Bloße Meinung ist nicht strafbar und sollte auch nicht moralisch bewertet werden, weil daraus erstmal nichts folgt -
was vollkommen falsch ist, natürlich kann und sollte man eine Meinung auch moralisch bewerten. Und kritisieren. Man weiß ja nur dann von dieser Meinung, wenn sie verlautbart wurde, und da geht es ja dann schon los.
paxito schrieb:Man kann drüber reden ob diese Ortsbezeichnung nicht Missverständnisse provoziert, geradezu erzwingt, klar. Und ob man deswegen nicht doch besser die Stadt umbenennt. Aber dann sind wir nicht mehr in einer absoluten Wertung (böses Wort) sondern in einer Abwägung (wie wahrscheinlich sind Missverständnisse die verletzen könnten?). Ein wichtiger Unterschied.
der hier auch schon längst - im Falle der Ortsbezeichnung - herausgearbeitet wurde
paxito schrieb:PC verzerrt Geschichte, raubt uns im guten Willen unsere durchaus düstere Vergangenheit. Ich will das meine Töchter in dem Bewusstsein aufwachsen, dass die Gleichberechtigung erkämpft wurde und fragil ist, das sie geschützt werden muss, keine Puderzuckervorstellung von einer zurecht gebogenen Wirklichkeit.
nein, denn man kann Geschichte lehren, man kann sich damit auseinandersetzen, wenn das Wort "N**er" nicht mehr benutzt wird bedeutet dies nicht, dass Kolonialisierung, Rassismus, Rassentheorien etc deswegen nicht gegeben hätte oder man dieses Wissen nicht vermitteln könnte. ich will dass mein Kind nicht mit rassistischen Bezeichnungen im Alltag konfrontiert wird, nur weil Du denkst, diese seien nötig, um Deinem Kind Geschichte zu vermitteln.
paxito schrieb:Aber sie mag die Geschichten, warum sollte ich sie dann nicht vorlesen? Sie wurden so geschrieben, in einer völlig anderen Zeit.
Du kannst sie a) vorlesen, ohne rassistische Bezeichnungen, das ändert nämlich nix am Inhalt und b) warum sollte Deine Tochter solche Bezeichnungen überhaupt lernen?