Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:warum die Bezeichnung heterosexuell Dich kränken sollte.

Warum sollte mich als Betroffener das Wort der Süßspeise kränken. Genau diesen Beweis bleibst Du nämlich schuldig. Es muss Dich nicht zwangsläufig kränken.

navi12.0 schrieb:ob ein Wort auch wirklich rassistisch gemeint

Die Süßspeise ist nicht rassistisch, also kann sie Dich nicht kränken, es ist ein Eigenname, wie der Ort.

Fragender73 schrieb:es ist ein Eigenname, wie der Ort.

falsch, die Herkunft beruht auf dem Wort N**er für Schwarze Menschen.

Fragender73 schrieb:Genau diesen Beweis bleibst Du nämlich schuldig.

den habe ich schon erbracht. Weil N**er rassistisch ist, weil N**er eine Fremdbezeichnung ist, weil es auf die Hautfarbe reduziert, weil es Schwarze Menschen zu Konsumobjekten macht.

Fragender73 schrieb:Die Süßspeise ist nicht rassistisch, also kann sie Dich nicht kränken, es ist ein Eigenname, wie der Ort.

Das sehe ich auch so. Auch das wurde hier schon vielfach erklärt und belegt.

Die Tatsache, dass man es trotzdem rassistisch auffassen könnte, weil man einfach den Rassismus damit assoziiert, bewog aber dennoch viele Leute dazu, auf solche Namen weitestgehend zu verzichten. Das war ein Zugeständnis an eine ethnische Minderheit, nichts weiter.
Kann man ja machen, und es ist sicher auch ein schönes Zeichen und eine Respektsbekundung ggü vielen Leuten dieser Ethnie, die sich tatsächlich dabei unwohl fühlten.

Heißt aber dennoch nicht, dass das immer und überall so sein muss, und dass das immer und überall nur als rassisch gesehen werden muss.

Tussinelda schrieb:den habe ich schon erbracht. Weil N**er rassistisch ist, weil N**er eine Fremdbezeichnung ist, weil es auf die Hautfarbe reduziert, weil es Schwarze Menschen zu Konsumobjekten macht.

Schon diese Annahme ist irrig. Es ist ja nicht das gleiche Wort, noch nicht mal ein Homonym, das eine hat 5 Buchstaben, das andere 9. Mit der gleichen Logik könntest Du das Wort Regen verbieten. Wenn man die Buchstaben schüttelt und neu zusammensetzt hätte man das gleiche Wort.

Es kommt also bei der Süßspeise ausschließlich auf den Empfänger an ob er dieses Wort als rassistisch auffasst.

Bei dem aus 5 Buchstaben bestehenden Wort ist es klare Sache des Senders, das kann man in der direkten Ansprache nur als Beleidigung verstehen.

Das solltest Du Dir durch den Kopf gehen lassen.

Fragender73 schrieb:Schon diese Annahme ist irrig. Es ist ja nicht das gleiche Wort, noch nicht mal ein Homonym, das eine hat 5 Buchstaben, das andere 9.

hattest Du gelesen, was ich verlinkt hatte? Dann erledigt sich Dein post.

Fragender73 schrieb:Bei dem aus 5 Buchstaben bestehenden Wort ist es klare Sache des Senders, das kann man in der direkten Ansprache nur als Beleidigung verstehen.

Du kannst es ruhig ausschreiben, wenn es die Bundeszentrale für politische Bildung auch tut!

Durch diese Formulierung wird suggeriert, dass das Wort nicht per se, sondern nur in der Empfindung einiger weniger diskriminierend sei.

Quelle siehe Beitrag von eckhart (Seite 812)

eckhart schrieb:Du kannst es ruhig ausschreiben, wenn es die Bundeszentrale für politische Bildung auch tut!

danke, das weiß ich auch. Es gehört bloß nicht mehr zu meinem Sprachgebrauch, das andere Wort ist für mich einfach eine Bezeichnung für eine Süßspeise, die ich auch nicht nutze, aber nur weil die bei uns Mayers heißen, sonst hätte ich wohl kein Problem damit, denn ehrlich gesagt ist es relativ selten das sich ein Mensch der sich diskreditiert fühlen könnte gerade beim Bestellvorgang angesprochen fühlen könnte.

Fragender73 schrieb:denn ehrlich gesagt ist es relativ selten das sich ein Mensch der sich diskreditiert fühlen könnte gerade beim Bestellvorgang angesprochen fühlen könnte.

Das weiß ich auch dadurch, dass suggeriert wird, dass das Wort nicht per se, sondern nur in der Empfindung einiger weniger diskriminierend sei.

Suggestionen werden inflationär häufiger, finde ich!

eckhart schrieb:Suggestionen werden inflationär häufiger,

Genau, das sagt jeweils die betroffene Seite von der anderen. Empfindungen sind halt individuell.

navi12.0 schrieb:Das war ein Zugeständnis an eine ethnische Minderheit, nichts weiter.
Kann man ja machen, und es ist sicher auch ein schönes Zeichen und eine Respektsbekundung ggü vielen Leuten dieser Ethnie, die sich tatsächlich dabei unwohl fühlten.

Die Gründe sind vielfältig, schliesslich will man ein Produkt verkaufen. Man sollte aber nicht verschweigen, dass es aufgrund von Forderungen überhaupt zu Diskussionen über solche Bezeichnungen kam. Und man sollte auch nicht verschweigen oder besser ignorieren, dass es weder um ein schönes Zeichen, noch Respektsbekundungen gehen sollte, sondern darum, Menschen nicht diskriminieren zu wollen.

Fragender73 schrieb:Genau, das sagt jeweils die betroffene Seite von der anderen. Empfindungen sind halt individuell.

Und das trifft auch auf das Topic "Political correctness, ein gescheitertes Experiment" zu?
Was ist dann mit Politically_Incorrect, dem Gegenstück? @Fragender73 ?
Wikipedia: Politically Incorrect

eckhart schrieb:Was ist dann mit Politically_Incorrect,

Gibt es Themen die man totschweigen, umschiffen muss? Oder sollte möglichst jedes Thema einen möglichst großen gesellschaftlichen Konsens haben?

Natürlich ist totschweigen, umschiffen angenehmer als sich zu stellen. Ob es zielführender ist liegt im Auge des Betrachters. Kann jeder halten wie er mag. Ich bin kein Maßstab, daher ist diese Diskussion für mich uninteressant.

docmat schrieb:Ist das nicht in etwa das, was User @navi12.0 seit diversen Threatseiten immer zu sagen versucht? Dass ein Wort im Kontext betrachtet werden müsste?

Ja, nur leider wird es so dar gestellt, als wenn es ständig fraglich ist, wie es denn nun zu bewerten ist.
Und genau das ist der Fehler an dieser Suggestion. In den überwiegend meisten Fällen ist der Kontext eindeutig, da gibt es nichts weiter zu erörtern.

Groucho schrieb:Und genau das ist der Fehler an dieser Suggestion. In den überwiegend meisten Fällen ist der Kontext eindeutig, da gibt es nichts weiter zu erörtern.

Es wird immer was zu erörtern geben, sobald jemand diesen Absolutheitsanspruch erhebt.

navi12.0 schrieb:Aber niemals wurde hier belegt, dass alle Schwarzen es so handhaben; nicht mal wieviele es genau sind, wobei das schon zweitrangig ist. Es scheint also nicht mal innerhalb der Ethnie einen Konsens zu bestehen, wie sie letztlich benannt werden will.

Das ist doch völliger Quatsch.
Es gibt überwiegend Aussagen, dass sie so nicht benannt werden wollen.
Vielleicht findet man noch jemanden, dem es egal ist, aber es gibt nicht eine mir bekannte Aussage, dass irgendwer unbedingt so bezeichnet werden will.

Und solange es dafür nicht den allergeringsten Beleg gibt, ist absoluter Unsinn, diesbezüglich nachzufragen.

Aber du kannst natürlich gerne belegen, wenn du denn kannst, dass es Schwarze gibt, die unbedingt als N**** bezeichnet werden wollen.

Groucho schrieb:Aber du kannst natürlich gerne belegen, wenn du denn kannst, dass es Schwarze gibt, die unbedingt als N**** bezeichnet werden wollen.

Es geht nicht darum, wer so bezeichnet werden will. Hab ich nie behauptet, muss ich ich nicht belegen.

Ich kann belegen, dass man diesen Begriff nicht absolut als rassistisch verstehen muss, und das reicht schon völlig aus, um den Absolutheitanspruch ablehnen zu können.

Tussinelda schrieb:ich denke schon dass es helfen würde, wenn dies nicht passiert, ist es ignorant. Den Vorwurf könnte man dann machen, aus meiner Sicht.

Mal aus meiner Sicht, nur meine Meinung dazu, ich weiß das ich als dort wohnender den Namen nicht ändern würde. Die "Aussprache" mit der Betroffenen Gruppe wird nichts neues bringen, die Emotionen sind bekannt und deshalb bleibt es bei der Entscheidung ohne das man sich vielleicht in einem Ortstermin dem Thema nochmal widmet.
Kann man hier wirklich den Vorwurf der Ignoranz machen?
Der Ort hat sich Gedanken gemacht und den Schluss gezogen sich nicht umzubenennen. Kann das wirklich als ignorant ggü der betroffenen Gruppe gewertet werden?

navi12.0 schrieb:Es wird immer was zu erörtern geben, sobald jemand diesen Absolutheitsanspruch erhebt.

eigentlich nicht, die Definition ist ja klar, also gäbe es nur dann was zu erörtern, wenn das Wort entgegen seiner Definition verwendet würde und das ist nur bei Namen der Fall. Also Eigennamen. Wer sonst das Wort entgegen seiner Definition benutzt, der benutzt es falsch.

navi12.0 schrieb:Ich kann belegen, dass man diesen Begriff nicht absolut als rassistisch verstehen muss, und dar reicht schon völlig aus, um den Absolutheitanspruch ablehnen zu können.

nein, tut es nicht, denn Du argumentierst ja damit, dass es nicht jeder Schwarze Mensch so sieht. Oder manche gar die Gruppenbezeichnung ablehnen könnten. Dafür hast Du aber keinerlei Belege, das sind schlicht Behauptungen.
ich hätte übrigens gerne noch die Hinweise auf die schon erbrachten Belege. Wo finde ich die? Oder übergehst Du das wieder?
Beitrag von Tussinelda (Seite 812)

behind_eyes schrieb:Der Ort hat sich Gedanken gemacht und den Schluss gezogen sich nicht umzubenennen. Kann das wirklich als ignorant ggü der betroffenen Gruppe gewertet werden?

aus meiner Sicht ja, was soll ich Dir da jetzt anderes antworten?

Tussinelda schrieb:denn Du argumentierst ja damit, dass es nicht jeder Schwarze Mensch so sieht.

Nein, tue ich nicht.

Tussinelda schrieb:aus meiner Sicht ja

Aus meiner nicht.

Das Wort Ignoranz ist im Deutschen seit dem 16. Jahrhundert belegt und geht etymologisch auf das lateinische Substantiv ignorantia „Unwissenheit“ zurück. Das Verb ignorieren wurde aus lateinisch ignorare „nicht wissen“, „nicht kennen wollen“ entlehnt, das im Ablaut zu ignarus (von in-gnarus) „unwissend“ und zu gnarus „einer Sache kundig“ steht. Des Weiteren zählen die Wörter zur Wortfamilie von lateinisch noscere „erkennen, kennenlernen“.[1] „Ignoranz“ oder „ignorieren“ bedeutet also, dass eine Person einer Sache unkundig ist oder sich absichtlich nicht mit dieser befassen möchte.

Quelle: wikipedia

Ignoranz kann man also ausschließen. Lediglich das Ergebnis der Entscheidung steht natürlich in Rede dem Vorschlag nicht folgen zu wollen.