@niurick niurick schrieb:Den Mensch, vor allem seine Denke halte ich für unentschlossen, hin- und hergerissen, widersprüchlich, ambitioniert, neugierig und in ihrem Inneren gut - und zwar alles gleichzeitig.
Gestatte mir, mich auf zwei verschiedene Charaktere zu beschränken: den rationalen und den spirituellen. (Weder Du noch ich haben Lust auf lange Abhandlungen. Hoffentlich wird mein Ansatz trotzdem erkennbar.)
Es gibt solche Menschen. Es gibt aber auch Menschen, bei denen trifft das Gegenteil zu, ihr Herz richtet ihren Verstand. sie sind nicht lau, wenn sie denken.
Sowohl spirituell als auch rational, darin liegt kein Widerspruch. Der genialste Autist kann der einfühlsamte, rücksichtsvollste Empath sein. Menschen die aber beides nicht sind, bei denen wird das Gefühl zur Gewalt und der Verstand zur Sklaverei, um sich andere als Ressourcen nutzbar zu machen und das Vollkommene, was sie im Kern sein wollen, zum Ausdruck zu bringen.
Ein Spiritueller hat meiner Meinung einen immens wichtigen Vorteil bei diesem Thema. Der Spirituelle lebt intensiver, bewusster, erkenntnisreicher, als ich das einem rationalen Menschen zurechne. Dieses intensive und bewusste Leben führt dazu, sich nicht mehr so sehr vor dem Tod fürchten zu müssent
Bei intellektuellen Kalten kann der Verstand einstürzen, zum Beispiel durch eine Psychose. Wenn die Energie anderer Menschen fehlt, strauchselt auch der emotionale Frömmler, das ist kein typisches Merkmal des Gescheiten. Der Intellektuellle kann Denkgebilde aufbauen, aber er erreicht sie nicht, umso idealistischer er wird, je weiter er seine Sehnsucht strickt, desto tiefer ist sein Sturz, aber in der Sehnsucht ist eben auch der Intellektualismus spirtuell.
niurick schrieb:Bei der Angst vor dem Tod sind vor allem zwei Dinge ausschlaggebend: Angst vor der Ungewissheit, was danach kommt; und - das finde ich interessanter - Angst vor dem beschleichenden Gefühl, sein Leben nicht genossen und ausgekostet zu haben.
Angst vor einem Leben, das man nicht genossen hat? Das ist doch kaum der Fall, warum sollte man sich davor fürchten? Man fürchtet sich vor der Bindung, die man zu anderen Menschen und Seelen besitzt, die etwas (Ungewisses) von einem wollen. Jede Menschenseele kommt mit einem Auftrag zur Welt. Wird dieser Auftrag während er Lebenszeit nicht erfüllt, sucht die Seele im Jenseits in Astralwelten, in der Regel auf der Erde, diesen Auftrag abzuschließen und fühlt die Verkettung mit anderen Schicksalen.
niurick schrieb:Zumindest iese Angst bleibt einem spirituellen Charakter meiner Meinung nach erspart.
Was macht aber ein rational denkender Mensch? Der steckt gewisser Weise in der Zwickmühle, zwischen der Welt des rational Erklärbaren und der Suche, deren Antwort ihn selbstverständlich auch interessiert.
Beides gleich. Der denkenden (in sich verkapselte) Mensch verweilt in seinem Denk-Energie-Feld, das ihn speist, der fühlende, spontane Mensch klammert sich an seine Emotionen, die auch wieder Gedanken als Adressaten haben.
niurick schrieb:Ein rationaler Kopf ist zu Hause in einer Welt, die von Beweis und Gegenbeweis, von Wissenschaft, Resultat, Fakten und Ergebnis bestimmt wird. Erfahrungsgemäß ist ein rational Denkender nicht für sonderlich viel Kreativität und Einfallsreichtum bekannt - doch diese Eigenschaften bräuchte er auch seiner Suche ebenso wie seinen Kopf, der das methodische Denken so gut beherrscht.
Das stimmt nicht. Menschen die sehr viel geschrieben und gedacht haben, warum auch oft große Künstler, Maler, Musiker, eben kreativ. Wie kommst du darauf?
niurick schrieb:Aus der Sicht dieser Diskussion, also aus der Perspektive der Suche nach der Frage aller Fragen möchte ich behaupten, dass das rationale Denken eine Art Trotzreaktion ist - eine Trotzreaktion aufgrund des Unvermögens, Fragen auch unbeantwortet lassen zu können. Doch das gibt es in seiner Welt nicht.
Die Menschen suchen nach Wahrheit, also ist der Drang nach Wahrheit und Erkenntinis etwas sehr emotionales und spirutelles, das auch von Gedanken begleitet wird. Rationalität, das Vernunftdenken, ist dabei eher eine Art Fllter, aber keine Trotzreaktion. Erst das über das Unberwusstsein gesteuerte Ego kann sich des Verstandes auf diese Weise bedienen, dann ist es aber kein Trotz sondern etwas anderes.