@mitras mitras schrieb:Wahrscheinlichkeiten sagen nichts über die Realität aus, sie zeigen nur, dass wir noch nicht genug verstehen.
Darauf werde ich gerne eingehen und Dir erklären, was ich mit Flucht und Wahrscheinlichkeiten ansprach. Den Mensch, vor allem seine Denke halte ich für unentschlossen, hin- und hergerissen, widersprüchlich, ambitioniert, neugierig und in ihrem Inneren gut - und zwar alles gleichzeitig.
Gestatte mir, mich auf zwei verschiedene Charaktere zu beschränken: den rationalen und den spirituellen. (Weder Du noch ich haben Lust auf lange Abhandlungen. Hoffentlich wird mein Ansatz trotzdem erkennbar.)
Ein Spiritueller hat meiner Meinung einen immens wichtigen Vorteil bei diesem Thema. Der Spirituelle lebt intensiver, bewusster, erkenntnisreicher, als ich das einem rationalen Menschen zurechne. Dieses intensive und bewusste Leben führt dazu, sich nicht mehr so sehr vor dem Tod fürchten zu müssen.
Bei der Angst vor dem Tod sind vor allem zwei Dinge ausschlaggebend: Angst vor der Ungewissheit, was danach kommt; und - das finde ich interessanter - Angst vor dem beschleichenden Gefühl, sein Leben nicht genossen und ausgekostet zu haben. Zumindest iese Angst bleibt einem spirituellen Charakter meiner Meinung nach erspart.
Was macht aber ein rational denkender Mensch? Der steckt gewisser Weise in der Zwickmühle, zwischen der Welt des rational Erklärbaren und der Suche, deren Antwort ihn selbstverständlich auch interessiert.
Ein rationaler Kopf ist zu Hause in einer Welt, die von Beweis und Gegenbeweis, von Wissenschaft, Resultat, Fakten und Ergebnis bestimmt wird. Erfahrungsgemäß ist ein rational Denkender nicht für sonderlich viel Kreativität und Einfallsreichtum bekannt - doch diese Eigenschaften bräuchte er auch seiner Suche ebenso wie seinen Kopf, der das methodische Denken so gut beherrscht.
Aus der Sicht dieser Diskussion, also aus der Perspektive der Suche nach der Frage aller Fragen möchte ich behaupten, dass das rationale Denken eine Art Trotzreaktion ist - eine Trotzreaktion aufgrund des Unvermögens, Fragen auch unbeantwortet lassen zu können. Doch das gibt es in seiner Welt nicht.