1. Also das Problem besteht zunächst darin, dass - wenn Wissenschaftler Veröffentlichungen schreiben - sie komplexe Zusammenhänge durch Sprache ausdrücken müssen. Daher sollte man IMMER einen Duden daneben liegen haben beim lesen. Auch wir wägen (in der Regel) jedes Wort exakt ab und können auch mal 15 Minuten über den korrekten Begriff diskutieren und schlagen diese auch im Duden und anderswo nach.
Schwierig wird es, Text für eine breite Leserschaft zu schreiben. Hier muss man oft simplifizieren und mehr allgemein verständlichere (und damit weniger präzise) Worte wählen. Begriffe können nun aber verschiedene Definitionen haben, mehrfach "besetzt" sein (Ambiguitäten). Das ist der Grund dafür, warum ich solche Worte hier gerne in " " setzte. Hier liegt scheinbar auch das Kernproblem mit "Zufall". Du hast ein anderes Verständnis von diesem Wort, als es die Autoren hatten. Das ist nichts ungewöhnliches, denn Fehlkommunikation ist in der Sprache eher die Regel als die Ausnahme:
„Das größte Problem in der Kommunikation ist die Illusion, sie hätte stattgefunden." [George Bernard Shaw]
Darum kommunizieren die Wissenschaftler am "liebsten" über Formeln, denn die sind exakt und eindeutig.
Also Regel 1: Schlage Begriffe immer wenigstens im Duden nach, und gerne auch an anderen Quellen (Wikipedia eher nicht) um die Chance der richtige Assoziation der verwendeten Begriffen zu erhöhen.
2. Die Entstehung von lebensfähigen Bedingungen ist eben NICHT zufällig, sondern folgt klaren Regeln. ABER die Zusammenhänge sind so komplex, dass WIR sie nicht mit Formeln beschreiben können. Beispiel im Kontext Würfeln:
Frage: Warum kam die "6"
Auf die Frage nach dem "Warum" ist die einzig sinnvolle Antwort: "Weil gewürfelt wurde" 🤓
Sind mir alle Zustände exakt bekannt, könnte ich auch berechnen, welche Zahl bei einem Würfelwurf kommt. Dazu müsste ich ALLES wissen bzw. messen. Kenne ich Impuls des Würfels, Geschwindigkeitsvektor von Bescher, Würfel usw. sowie die Position jedes einzelnen Atoms von Würfel, Becher, Tisch KÖNNTE ich berechnen, welche Zahl fällt. Jedenfalls sofern das System nicht so sensibel ist, dass quantenmechanische Effekte eine Rolle spielen und das auch nur deshalb, weil es klare physikalische Grenzen meiner Erkenntnisfähigkeit über Quanten gibt. (<- und das wird man nun schon wieder falsch verstehen können 😵💫).
Also da dieses Problem zu komplex ist, um alles zu wissen und die Formeln dazu Bücher füllen würden, ist es nicht berechenbar (auch wenn es das theoretisch wäre). Darum beschreiben die Menschen dann solche Prbleme mit Wahrscheinlichkeiten. Und das Ergebis eines stochastischen Problems ist nunmal "zufällig" was im Kern "in den Grenzen meiner Möglichkeiten nicht vorhersehbar" heißt.
Hier kannst du dir ansehen, wie selbst einfachste Probleme chaotisch sein können (durch minimalste Änderung der Eingabewerte extrem und nicht vorhersehbar (zufällig) springen):
This equation will change how you see the world (the logistic map)
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.