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Einfach Warum?

218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Philosophie, Existenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Einfach Warum?

22.07.2022 um 09:27
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Warum flippst du dann hier so aus? Ich glaube, es genügt schon nur das Wort Gott zu schreiben, damit du an die Decke gehst. So reagiert doch nur ein Mensch, der offensichtlich ein persönliches Problem damit hat.
Und wieder thematisierst du deine Einbildungen. Lass es nicht pathologisch werden.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Also damit hast du doch eindeutig den Eindruck erwecken wollen, als ob ich das behauptet hätte, obwohl das gar nicht der Fall war
Es ist wirklich ermüdend dir immer wieder zu helfen, denn du zeigst keinerlei Anzeichen auf Besserung.
"Scheint" wird im Deutschen gebraucht, um deutlich zu machen, dass es sich um eine Vermutung handelt. Sei doch so gut und belese dich mal etwas in deiner Freizeit anstatt hier nur vorzuführen wie schwer es für dich ist einfache Zusammenhänge zu verstehen. Du kannst das natürlich als ausflippen werten, aber auch das ist auf deinen Einbildungshorizont beschränkt.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Du übersiehst nur dabei folgendes (hatte ich aber schon angemerkt):
Du hast es angemerkt, anscheinend aber meine Antwort nicht verarbeiten können. Bei dir kann man wirklich mit Textblöcken arbeiten. :D
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb am 18.07.2022:Ich habe zitiert was ich meine und den notwendigen Link gesetzt. Das heißt ja nicht, dass ich alles im Artikel unterschreibe. Wenn du aus der Bibel zitieren würdest heißt das auch nicht, dass du alles unterschreibst, was da so aufgelistet wird.
Versuche doch bitte in Zukunft etwas origineller zu sein.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Was also macht denn jetzt den Zufall soviel ehrlicher?
Das ist meine Meinung. Angesichts eines Ereignisses/Ablaufes etc. zuzugeben keine hinreichend gestützte Erklärung für die Kausalkette zu haben ist für mich ehrlicher als z. B. ein Rückzug auf "magic man did it".
Du kannst ja mal ausführen, was deiner Meinung nach die ehrlichere Antwort ist.
Dann stellen wir das gegenüber und diskutieren es aus.
Leg einfach los.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Schon wieder versuchst du das auf eine persönliche Ebene zu ziehen, mein Glaube geht dich schlicht nichts an und tut hier auch nichts zur Sache. Bleib einfach bei dem, was geschrieben wurde und halt dich einfach nur an die Fakten.
Standesgemäß. Ich bin dann mittlerweile bei DD.: :D
Du fragst ständig bei mir nach meinen Vorstellungen, stehst für ein quid pro quo allerdings nicht zur Verfügung.

Wo du die offenen Fragen findest, weißt du ja. :D


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Einfach Warum?

22.07.2022 um 10:20
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Entstehung des Universums>Entstehung erster Sterne und Galaxien>Entstehung unserer Sonne>Entstehung der Erde (so wie wir sie kennen)>Entstehung des Menschen

Da das alles miteinander zusammenhängt. Alles fängt also mit der Entstehung des Universums an.

Jetzt zum Clou. Wie erklärt man sich das eigentlich?

Meistens mit einem: "Das Universum war einfach da" oder "es hat sich selbst ins Leben gerufen" oder "ist aus dem "Nichts" heraus entstanden" oder "ist ein Teil unendlich vielen Multiversen" (was ja auch meint, dass es einfach schon immer da war)
oder oder oder...führt dann am Ende alles in dieselbe Richtung. Ist also egal, ob man jetzt davon ausgeht, ob es schon immer da war, oder es sich selbst zum Leben gerufen hat, die Argumentationskette führt in jedem Fall zum selben Schluss, man geht in letzter Konsequenz einfach davon aus, dass es keine Ursache hatte.

Gleiches Spiel dann auch bei unserem Beispiel:

- Das Massenverhältnis von Elektron und Proton hat sich von "ganz alleine" so abgestimmt, sodass letzten Endes Leben möglich werden konnte - es war Zufall (hatte also keine bestimmte Ursache)

- Das Verhältnis zwischen Gravitation und elektromagnetischer Kraft hat sich ebenso selbst korrekt angeordnet - es war Zufall (hatte also keine bestimmte Ursache)

Selbes Spiel dann auch in Bezug auf den Menschen:

Die ersten Lebensbausteine haben sich in der Ursuppe zusammengefunden (also in einer unbekannten Mischung anorganischer Substanzen) und dann sich von ganz alleine korrekt angeordnet, sodass am Ende etwas sinnvolles wie eine lebende Zelle entstehen konnte, aus der heraus dann das uns bekannte Leben entstanden ist - es ist einfach passiert, es war Zufall (hatte also keine bestimmte Ursache)

Wobei man diesen Part auch wieder in weitere Teile aufteilen kann:

- aus anorganischen (toten) Stoffen heraus entstehen einfache organische Moleküle
- (ab hier wird es dann auch echt unheimlich) > the magic begins > aus den einfachen Molekülen heraus entstehen plötzlich die ersten Grundbausteine
- aus den Grundbausteinen werden plötzlich sogar komplexe organische Moleküle (sie ordnen sich also von ganz alleine korrekt an)
- omg und dann entsteht sogar (von ganz alleine) sowas extrem komplexes wie eine Zelle mit allen Parts (also auch mit makromolekularen Komplexen wie Ribosomen die mRNA lesen und verstehen können, ein Zellkern der die DNA beherbergt usw. usf) < the magic ends >

Obwohl alles Leben, was wir kennen, eine Bauanleitung braucht, um entstehen und somit existieren zu können, will man uns hier einreden, dass der Ursprungspunkt all dieser hier erwähnten Beispiele keine benötigt haben sollen. Das also, was zuvor tot war, erweckt sich einfach mal so ganz eigenständig zum Leben. Also wenn das nicht magisch ist, dann weiß ich auch nicht.
Dann will ich mal versuchen, hier die Magie auszutreiben, damit der rationale Kern übrig bleibt.

Punkt 1: ... die Argumentationskette führt in jedem Fall zum selben Schluss, man geht in letzter Konsequenz einfach davon aus, dass es keine Ursache hatte.

Das ist falsch, denn die Argumentationskette führt in jedem Fall zum Schluss, dass es eine Ursache hatte, man aber nicht konkret angeben kann, um was für eine Ursache es sich gehandelt hat. Beispiel Multiversum: Ob Branenkollision, ewige Inflation oder Fluktuation in einem Quantenvakuum - je nach Modell sind Ursachen angebbar, aber mangels Prüfbarkeit ist nicht entscheidbar, welche Ursache die zutreffende ist.

Punkt 2: ... Das Massenverhältnis von Elektron und Proton hat sich von "ganz alleine" so abgestimmt, ...

Hier muss man klären, was "ganz alleine" bedeutet. Bedeutet es lediglich "ohne willentliche Manipulation", ist ein weiter Spielraum an Möglichkeiten offen, innerhalb dessen sich dieses Massenverhältnis per Wechselwirkung unter den Bedingungen extrem hoher Temperatur und extrem hoher Strahlungsdichte spontan hätte einstellen können. Hier wären dann die Rahmenbedingungen regulierend auf das Zustandekommen des Endresultats wirksam, so dass dann das, was übrig bleibt, die beobachtbaren Parameter aufweist.

Punkt 3: ... Das Verhältnis zwischen Gravitation und elektromagnetischer Kraft hat sich ebenso selbst korrekt angeordnet, ...

Ja, und auch hier sind wieder die Rahmenbedingungen Ausschlag gebend für die Beschaffenheit dessen, was am Ende übrig bleibt, nachdem Temperatur und Dichte gesunken sind und die Teilchen auskondensiert sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keinerlei Ursache gegeben hätte. Es bedeutet lediglich, dass hier ein spontan ablaufender Auswahlprozess stattgefunden hat, der mit dem gegenwärtigen Stand des Wissens noch nicht nachstellbar ist.

Punkt 4: ... Die ersten Lebensbausteine haben sich in der Ursuppe zusammengefunden (also in einer unbekannten Mischung anorganischer Substanzen) und dann sich von ganz alleine korrekt angeordnet, sodass am Ende etwas sinnvolles wie eine lebende Zelle entstehen konnte, aus der heraus dann das uns bekannte Leben entstanden ist - es ist einfach passiert, es war Zufall (hatte also keine bestimmte Ursache)

Es ist einfach passiert, aber es ist nicht ohne Ursache passiert, da sowohl die Entstehung der Ausgangsstoffe wie auch die Kombination derselben zu Strukturen und Prozessen auf der Basis physikalischer Wechselwirkungen abläuft und abgelaufen ist. Es handelt sich hier um eine Verkettung mehrerer Ursachen und Entwicklungsverläufe, die an einem bestimmten Punkt zusammengekommen sind, ohne dass die Notwendigkeit eines bewussten Eingreifens gegeben sein musste.

Punkt 5: ... Obwohl alles Leben, was wir kennen, eine Bauanleitung braucht, um entstehen und somit existieren zu können, will man uns hier einreden, dass der Ursprungspunkt all dieser hier erwähnten Beispiele keine benötigt haben sollen. Das also, was zuvor tot war, erweckt sich einfach mal so ganz eigenständig zum Leben.

Hier ist die Prämisse falsch: Leben benötigt keine Bauanleitung. Leben benötigt eine Fülle an Rückkopplungen, um sich als lebendiges System selbst zu erhalten. Diese Rückkopplungen basieren auf chemischen und mechanischen Wirkungen, die sich aus den Gestalten und Ladungsverteilungen auf den Moleküloberflächen von Proteinen ergeben. Es gibt hier also keinen Raum für Magie ...


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22.07.2022 um 11:12
Zitat von NovizeNovize schrieb am 17.05.2022:Glaubt ihr die Evolution wird uns den Verstand geben uns selber zu begreifen ?
Das hat "sie" schon, es dauert nur noch etwas, bis wir das Bewusstsein verstehen.


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22.07.2022 um 15:07
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Dann will ich mal versuchen, hier die Magie auszutreiben, damit der rationale Kern übrig bleibt.
Darf man Fragen was dich überhaupt dazu antreibt?
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Beispiel Multiversum: Ob Branenkollision, ewige Inflation oder Fluktuation in einem Quantenvakuum - je nach Modell sind Ursachen angebbar, aber mangels Prüfbarkeit ist nicht entscheidbar, welche Ursache die zutreffende ist.
In all diesen Beispielen wird das Problem der ersten Ursache schlicht verschoben, nicht gelöst.
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Hier wären dann die Rahmenbedingungen regulierend auf das Zustandekommen des Endresultats wirksam
Auch das ist am Ende doch keine Antwort. Warum waren die Rahmenbedingungen genau so, dass heute dir jemand in diesem Forum diese Frage stellen kann? Aus dem Meer an Möglichkeiten ergibt sich das nicht und wenn doch, warum ist das so?
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Es handelt sich hier um eine Verkettung mehrerer Ursachen und Entwicklungsverläufe, die an einem bestimmten Punkt zusammengekommen sind, ohne dass die Notwendigkeit eines bewussten Eingreifens gegeben sein musste.
Bis heute ist es nicht gelungen Leben aus Totem herzustellen. Es gab auch nie wieder eine zweite spontane Entwicklung von Leben die wir beobachten könnten. Trotzdem sollen wir annehmen das diese einzigartige Entwicklung von selbst stattfand und dass das zusätzlich die (einzig) rationale Erklärung sein soll? Ist es nicht schlicht die modische?


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22.07.2022 um 15:07
@Lakonier
Das ist falsch, denn die Argumentationskette führt in jedem Fall zum Schluss, dass es eine Ursache hatte, man aber nicht konkret angeben kann, um was für eine Ursache es sich gehandelt hat. Beispiel Multiversum: Ob Branenkollision, ewige Inflation oder Fluktuation in einem Quantenvakuum - je nach Modell sind Ursachen angebbar, aber mangels Prüfbarkeit ist nicht entscheidbar, welche Ursache die zutreffende ist.
Zugegeben, es war etwas ungeschickt formuliert. Aber falsch ist es dennoch nicht. Gemeint war natürlich, wie in Übereinstimmung mit dem Kontext, keine bestimmte, schöpferische Ursache.
Beispiel Multiversum: Ob Branenkollision, ewige Inflation oder Fluktuation in einem Quantenvakuum - je nach Modell sind Ursachen angebbar, aber mangels Prüfbarkeit ist nicht entscheidbar, welche Ursache die zutreffende ist.
Das sind Postulate, die sich außerhalb des Beobachtbaren befinden und sich deshalb einer naturwissenschaftlichen Überprüfung entziehen (Multiversen, ein ekpyrotisches Universum, ewige Inflation) folglich können sie weder geprüft werden, noch kann über ihre Existenz oder ihre Ursachen überhaupt irgendeine Aussage getroffen werden. In jedem Fall muss behauptet werden, dass das Universum (in welcher Form auch immer) einfach schon immer da gewesen ist, da man sonst Gott als Ursache nicht ausschließen werden kann.
Quantenvakuum
Vakuumfluktuationen können tatsächlich nachvollzogen werden (Beispiel: Casimir-Effekt), das, was du nur hierbei übersiehst, ist, dass diese Fluktuationen nicht imstande sind physikalische Effekte auszulösen.

Bitte lese dir das hier durch:

Wikipedia: Kosmologische Konstante#Moderne Zusammenhänge

Und zum korrekten Verständnis, auch bitte das:

https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2019/04/07/vakuum/

Letzter Link, beschreibt das Problem ziemlich gut. Davon sind leider sehr viele Menschen betroffen.
Es handelt sich hier um eine Verkettung mehrerer Ursachen und Entwicklungsverläufe, die an einem bestimmten Punkt zusammengekommen sind, ohne dass die Notwendigkeit eines bewussten Eingreifens gegeben sein musste.
Ich halte das für eine heftige Banalisierung und Behauptung. Du bagatellisierst. Bei dir liest sich das so, als ob das einfach nur ein völlig natürlicher Prozess wäre, das überall vorkäme. Kein einziges Experiment konnte jemals zeigen, wie aus anorganischer (toter) Materie heraus plötzlich etwas entstanden ist, das lebt. Die Urzelle (LUCA) ist im Labor schlicht nicht reproduzierbar. Wenn es reproduzierbar wäre, wäre Abiogenese (Spontanzeugung) und die chemische Evolutionshypothese lange bestätigt. Dann wären wir auch imstande, Leben im Labor aus anorganischen Stoffen heraus zu züchten. Es ist also nicht so, wie du behauptest, dass wenn das Ganze einfach an einem Punkt zusammenkommt, dann es zu einer Art "Fusion" kommt (man nimmt es nur an). Man hat alles Mögliche ausprobiert, künstlich eine Suppe geschaffen mit allen nötigen Lebensbausteinen, jede erdenkliche Variation einer Uratmosphäre ausprobiert, Blitze einschlagen lassen, weiße Raucher nachgeahmt und und und.

Es funktioniert einfach nicht. Bis auf ein paar miteinander inkompatible Aminosäuren und völlig instabile Ketten (die man so auf Biegen und Brechen zusammenbekommen hat) entsteht da nichts. Meine bescheidene Meinung dazu? Es scheint ein Lebensfunke nötig zu sein.

Na jedenfalls wird schon seit der Antike diese Ansicht vertreten, also dass Lebewesen aus zuvor unbelebter Materie entstehen können, aber spätestens mit den Experimenten von Louis Pasteur konnte gezeigt werden, das nicht einmal Mikroorganismen eine Spontanzeugung zeigen, bestätigt wurde das Ganze dann im weiteren Verlauf auch noch von anderen Wissenschaftlern, mehr dazu gibts hier zu lesen:
Im 19. Jahrhundert zeigten u. a. Experimente von Louis Pasteur 1861, dass auch Mikroorganismen keine Spontanzeugung zeigen.[8] Pasteur veröffentlichte 1864 den Grundsatz Omne vivum e vivo (lat. für ‚Alles Lebende entsteht aus Lebendem‘).
Zur Widerlegung der Spontanzeugungshypothese trugen auch Franz Schulze, Theodor Schwann und Heinrich Schröder bei. Der englische Physiker John Tyndall (1820–1893) konnte durch seine Theorie der hitzeinstabilen und hitzestabilen Phase (Sporen) bei Bakterien endgültig alle Zweifel aus dem Weg räumen.
Wikipedia: Spontanzeugung#Moderne
Hier ist die Prämisse falsch: Leben benötigt keine Bauanleitung.
Die Prämisse ist logisch völlig einwandfrei, deine Schlussfolgerung ist falsch. Natürlich benötigt Leben eine Bauanleitung, alles Leben, was wir kennen, basiert auf DNA und nur aus dem was lebt, entsteht was anderes, das lebt. Nur diese Beobachtung konnte bis heute gemacht werden. Alles Andere ist nur ein Wunschbild. Eine Spontanzeugung wurde nie beobachtet und die chemische Evolution ist im Detail noch völlig ungeklärt, und ungeklärt ist sie, weil bis heute keine Beweise für die Richtigkeit dieser geliefert werden konnten.

Es gibt derzeit einfach keinen Grund davon auszugehen, wir seien das Produkt eines wundersamen Zufalls, der überall und in jedem Anfangs- und Ursprungspunkt gewirkt haben soll.


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Einfach Warum?

22.07.2022 um 15:10
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:alles Leben, was wir kennen, basiert auf DNA
Das stimmt so nicht @Carl138 - RNA ? Nur als Gegenbeispiel.


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22.07.2022 um 15:15
@paxito

Entschuldige bitte, natürlich zählt auch die RNA dazu. Was ich nur sagen wollte war, dass es in jedem Fall eine Bauanleitung benötigt. RNA zählt natürlich auch dazu. Der Unterschied zur DNA ist ja grob vereinfacht nur, dass RNA in der Regel Einzelsträngig ist und die DNA Doppelsträngig.


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22.07.2022 um 16:23
Zitat von paxitopaxito schrieb:Darf man Fragen was dich überhaupt dazu antreibt?
Ja. Interesse am Thema.
Zitat von paxitopaxito schrieb:In all diesen Beispielen wird das Problem der ersten Ursache schlicht verschoben, nicht gelöst.
Das mag sein, aber es ging um die Ursache für den Urknall, über den unser Universum entstanden ist. Der Punkt war doch, ob man auf eine Ursache zurückgreifen muss, die einen Schöpfer beinhaltet oder ob man auf einen Schöpfer auch verzichten kann.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Warum waren die Rahmenbedingungen genau so, dass heute dir jemand in diesem Forum diese Frage stellen kann?
Diese Frage ist eine naturwissenschaftliche. Welche Voraussetzungen mussten konkret vorhanden gewesen sein, dass am Ende das übrig geblieben ist, was wir heute im Universum vorfinden? Auch hier: Der Punkt ist der, ob man dafür einen Schöpfer benötigt oder ob man auf einen Schöpfer verzichten kann. Bis zum Beweis des Gegenteils ist die These, dass es auch ohne Schöpfer ginge, eine gültige These, so dass hier Ockhams Razor greift.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bis heute ist es nicht gelungen Leben aus Totem herzustellen.
Das ist richtig, aber das entkräftet nicht die Möglichkeit, dass eine Abiogenese auch ohne Schöpfer stattgefunden haben könnte. Das ist aber der Punkt, um den es hier geht.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Trotzdem sollen wir annehmen das diese einzigartige Entwicklung von selbst stattfand und dass das zusätzlich die (einzig) rationale Erklärung sein soll?
Von einer einzig rationalen Erklärung habe ich nichts geschrieben. Ich hatte geschrieben, dass die Hinzunahme eines Schöpfers bis zum Beweis des Gegenteils nicht die richtige, weil an Zusatzannahmen nicht die sparsamste ist, die zudem den Rahmen der wissenschaftlichen Erforschbarkeit überschreitet. Man muss nun differenzieren: Geht es um eine wissenschaftliche Erklärung oder um eine nur naturalistische (also weltanschauliche) Erklärung oder geht es darüber hinaus um eine Erklärung, die sich nicht auf einen Rahmen bezieht, so dass man Gefahr läuft, in Beliebigkeiten abzugleiten.

Falls letzteres: Ja, dann kann das Universum und das Leben sowie der Mensch über göttliches Wirken "erklärt" werden, aber da damit der Rahmen der wissenschaftlichen Prüfbarkeit überschritten wird, ist diese Erklärung als Erklärung, die wirklich etwas erklärt und nicht nur erzählt, nichts wert. Ich beziehe mich auf einen wissenschaftlichen Erklärrahmen und schließe daher gemäß dem Parsimonieprinzip einen Schöpfer aus, weil es sich hier um eine wissenschaftliche Fragestellung handelt und nicht um eine mythologische.


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Einfach Warum?

22.07.2022 um 17:01
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Gemeint war natürlich, wie in Übereinstimmung mit dem Kontext, keine bestimmte, schöpferische Ursache.
O.K.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Das sind Postulate, die sich außerhalb des Beobachtbaren befinden und sich deshalb einer naturwissenschaftlichen Überprüfung entziehen (Multiversen, ein ekpyrotisches Universum, ewige Inflation) folglich können sie weder geprüft werden, noch kann über ihre Existenz oder ihre Ursachen überhaupt irgendeine Aussage getroffen werden.
Momentan ist das so. Möglicherweise bleibt das auch so. Aber diese Postulate befinden sich in einem naturalistischen Rahmen, während ein Schöpfer entweder in diesem naturalistischen Rahmen verortet werden muss (als eine Art sehr mächtiger Alien) oder jenseits dieses Rahmens, was dann wieder Ockhams Razor auf den Plan ruft, um die Zahl der hypothetischen Ursachen nicht ins Uferlose wachsen zu lassen.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:In jedem Fall muss behauptet werden, dass das Universum (in welcher Form auch immer) einfach schon immer da gewesen ist, ...
Falls es sich beim Multiversum um die Ursache handelt, aus der unser Universum hervorgegangen ist, wäre das Universum nicht schon immer dagewesen, wäre also entstanden, aber es wäre kausal in einen größeren Zusammenhang eingebettet, aus dem heraus der Entstehungsprozess zustande gekommen ist. Auf Gott könnte man in diesem Fall also verzichten, obwohl das Universum noch nicht schon immer dagewesen ist.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:was du nur hierbei übersiehst, ist, dass diese Fluktuationen nicht imstande sind physikalische Effekte auszulösen.
Ach doch, siehe Hawking-Strahlung ... Aber das ist hier ja nicht der Punkt, um den es geht. Es geht darum, dass man sich im Rahmen physikalischer Theorien mehrere Ursachen erschließen kann, die den Urknall hätten auslösen können.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Kein einziges Experiment konnte jemals zeigen, wie aus anorganischer (toter) Materie heraus plötzlich etwas entstanden ist, das lebt.
Das ist richtig, aber das unterstreicht, wie komplex der Zusammenhang ist, der letztlich zur Entstehung des Lebens geführt hat. Das beweist jedoch nicht, dass ein Schöpfer vonnöten gewesen sein müsste, um die passenden molekularen Interaktionen auszulösen, die für ein lebendes System nötig sind. Darum geht es hier.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Die Urzelle (LUCA) ist im Labor schlicht nicht reproduzierbar.
LUCA ist ja auch ein Konstrukt aus einem Top-Down-Ansatz und nicht das Resultat eines Bottom-Up-Ansatzes. Man darf da nichts miteinander vermengen. LUCA ist der hypothetische letzte gemeinsame Vorfahr aller heute lebenden Lebewesen. LUCA ist nicht die erste lebende Zelle, denn LUCA hatte bereits einen eindeutigen genetischen Code, während der Code selbst das Resultat eines Optimierungsprozesses ist, so dass LUCA einen längeren evolutionären Vorlauf haben musste, in dem sich ein noch uneindeutiger Code zum heute gebräuchlichen Code entwickelt hat. Indiz dafür sind die abweichenden Codon-Belegungen bei z.B. Mitochondrien.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Man hat alles Mögliche ausprobiert, künstlich eine Suppe geschaffen mit allen nötigen Lebensbausteinen, jede erdenkliche Variation einer Uratmosphäre ausprobiert, Blitze einschlagen lassen, weiße Raucher nachgeahmt und und und.
Ja, aber das unterstreicht lediglich die Komplexität der Voraussetzungen, die an einem Punkt zusammenkommen müssen und die man im Labor nicht einfach mal so nachstellen kann. Das widerlegt aber nicht den Ansatz der Chemischen Evolution, über den aus einfachen Molekülen komplexere Moleküle entstehen, die sich dann miteinander vernetzen und Prozessabläufe in Gang setzen können, die sich selbst aufrecht erhalten. Das zeigt nur, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie es sich manche vielleicht gedacht haben.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Es funktioniert einfach nicht.
Es ist auch nachvollziehbar, warum es bislang nicht funktioniert hat: Labore können den komplexen Kontext nicht nachstellen, um eine Abiogenese vollumfänglich zu simulieren. Das betrifft nicht nur die Stoffauswahl, das betrifft auch die Prozesse, die involviert sein müssen, damit sich mehr bilden kann als das, was man im Labor beobachten kann.

Der geologische Kontext fehlt weitgehend, die meteorologischen Ereignisse, Meteoriteneinschläge, vulkanische Ereignisse (einschließlich der damit verbundenen chemischen Veränderungen hinsichtlich Stoffen, pH-Werten und katalytischer Oberflächen auf und in Lavabrocken) usw. können im Labor nicht vollständig simuliert werden, so dass es mich nicht überrascht, dass man nur einige wenige Teilsynthesen nachvollziehen kann, aber keine weiteren Entwicklungsschritte hin zu primitiven Progenoten.

Hinzu kommt der Faktor Zeit. Wir wissen nicht, welche Ereignisse in welcher zeitlichen Abfolge nötig sind, damit aus einem Molekülmix etwas entsteht, was sich über Rückkopplungen selbst als System stabilisiert. Was im Labor also fehlt, ist Raum, Zeit und Vielfalt.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Meine bescheidene Meinung dazu? Es scheint ein Lebensfunke nötig zu sein.
Dieser bescheidenen Meinung darfst Du sein, aber das erklärt nichts, wenn man verstehen will, wie Leben einst entstanden ist.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:mit den Experimenten von Louis Pasteur
Ja, Pasteur konnte zeigen, dass Mikroben nicht spontan entstehen, aber das betrifft die Zustände jetzt, wo die Biosphäre mit Mikroben gesättigt ist und wo wir eine oxydierende Atmosphäre haben, die jedes spontane Molekülwachstum aus z.B. Methan und Ammoniak und Wasser zu Aminosäuren unterbindet. Auf der frühen Erde sah es vielerorts ganz anders aus - vor allen Dingen fehlte dort der freie Sauerstoff, der Methan zu Wasser und CO2 umsetzt. Pasteur zu bemühen verfehlt also hier den Punkt.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Natürlich benötigt Leben eine Bauanleitung, alles Leben, was wir kennen, basiert auf DNA und nur aus dem was lebt, entsteht was anderes, das lebt.
Der Haken ist aber, dass DNA keine Bauanleitung für ein Lebewesen darstellt, sondern lediglich eine Matrize für die Synthese von RNA, die mit Hilfe eines Enzyms (Replicase) produziert wird. Alles was danach mit der RNA geschieht, entzieht sich gewissermaßen der Kenntnis der DNA und auch der Enzyme, die mit der RNA dann weiter agieren.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Eine Spontanzeugung wurde nie beobachtet und die chemische Evolution ist im Detail noch völlig ungeklärt, und ungeklärt ist sie, weil bis heute keine Beweise für die Richtigkeit dieser geliefert werden konnten.
Das Umgekehrte ist viel interessanter: Es konnten bis heute keine Beweise dafür erbracht werden, dass die chemische Evolution der falsche Ansatz und eine Schöpfung der richtige Ansatz ist (ganz abgesehen davon, dass ein Schöpfer den naturwissenschaftlich gesetzten Rahmen überschreitet - siehe oben). Warum die Laborsimulationen nicht erfolgreich bis zum Abschluss geführt haben - also keine primitive Zelle entstanden ist - hatte ich oben erklärt. Darum ist der fehlende Beweis kein Beweis des Fehlens.

Oder anders: Aus dem Nichtwissen um Evolution folgt nicht Wissen um einen Schöpfer (oder Designer oder Gott oder ...).


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22.07.2022 um 19:13
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Ja. Interesse am Thema.
Interesse am Thema animiert dich Magisches mittels Ratio austreiben zu wollen? Das ist mir etwas unerklärlich.
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Das mag sein, aber es ging um die Ursache für den Urknall, über den unser Universum entstanden ist. Der Punkt war doch, ob man auf eine Ursache zurückgreifen muss, die einen Schöpfer beinhaltet oder ob man auf einen Schöpfer auch verzichten kann.
Ob wir das nun Schöpfer oder erste Ursache nennen, macht keinen Unterschied. Deine Aufzählung für den Urknall verweisen alle auf Ursachen die ihrerseits Ursachen haben müssen, wir landen immer bei zwei Möglichkeiten, der einem infiniten Regress oder einer ersten Ursache. Beides ist so verrückt das die Annahme eines Schöpfers nicht abwegiger ist - und damit zieht Ockham nicht mehr.
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Diese Frage ist eine naturwissenschaftliche. Welche Voraussetzungen mussten konkret vorhanden gewesen sein, dass am Ende das übrig geblieben ist, was wir heute im Universum vorfinden? Auch hier: Der Punkt ist der, ob man dafür einen Schöpfer benötigt oder ob man auf einen Schöpfer verzichten kann. Bis zum Beweis des Gegenteils ist die These, dass es auch ohne Schöpfer ginge, eine gültige These, so dass hier Ockhams Razor greift.
Wie ich schrieb muss es dafür das die Vorraussetzung so waren , wie sie waren, einen Grund geben. Ein Universum in dem sich nie irgendjemand eine Frage stellt ist schlicht wahrscheinlicher. Trotzdem sind wir da. Du kannst das mit nem Multiversum erklären, aber das ist eben nicht weniger spekulativ als ein Schöpfer.
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Von einer einzig rationalen Erklärung habe ich nichts geschrieben. Ich hatte geschrieben, dass die Hinzunahme eines Schöpfers bis zum Beweis des Gegenteils nicht die richtige, weil an Zusatzannahmen nicht die sparsamste ist, die zudem den Rahmen der wissenschaftlichen Erforschbarkeit überschreitet.
Da machst du es dir einfach. Die Annahme das Gott das Universum exakt so wie wir es kennen vor 6000 Jahren geschaffen hat, besitzt nicht weniger Zusatzannahmen als eine chemische Evolution und sie ist -bis dato- auch nicht weniger beweisbar.
Ein chemische Evolution benötigt eine ganze Reihe von Annahmen die das Leben möglich machen, zum Teil wissen wir noch nicht mal welche - was die Lage noch schlechter macht. Und einen Beweis das Leben auf diese Art entstehen kann gibt es nicht, du mutmaßt sogar selbst das man es nicht im Labor bewerkstelligen könnte. Womit du die chemische Evolution genauso unbeweisbar machst wie Gott, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Der wesentliche Unterschied liegt nicht in der Zahl der Annahmen oder der Beweisbarkeit, sondern in der metaphysischen Natur der Gottannahme. Wenn man derartiges in Wissenschaften ablehnt (was durchaus vernünftig ist) fliegt Gott als Erklärung raus. Das hat dann aber nix mehr mit Ockham zu tun.
Zitat von LakonierLakonier schrieb:Man muss nun differenzieren: Geht es um eine wissenschaftliche Erklärung oder um eine nur naturalistische (also weltanschauliche) Erklärung oder geht es darüber hinaus um eine Erklärung, die sich nicht auf einen Rahmen bezieht, so dass man Gefahr läuft, in Beliebigkeiten abzugleiten.
Falls letzteres: Ja, dann kann das Universum und das Leben sowie der Mensch über göttliches Wirken "erklärt" werden, aber da damit der Rahmen der wissenschaftlichen Prüfbarkeit überschritten wird, ist diese Erklärung als Erklärung, die wirklich etwas erklärt und nicht nur erzählt, nichts wert.
Das göttliche Wirken soll und kann nicht im Rahmen der Naturwissenschaften etwas erklären - völlig richtig. Ebenso macht Gott eben keinen Sinn, wenn du einen solchen Rahmen setzt, dafür benötigst du aber nicht das Parsimonie Prinzip.
Was eine solche Welterklärung bietet ist aber ein verstehen menschlicher Existenz (im Gegensatz zum erklären). Und daher ist sie durchaus „etwas wert“.


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22.07.2022 um 19:57
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist mir etwas unerklärlich.
Es ist ganz einfach: @Carl138 schrieb von Wundern und ich vom rationalen Kern, der übrig bleibt, wenn man auf Wunder verzichtet und sich stattdessen auf das beschränkt, was man weiß und was man wissen kann. Da ich mich ein wenig in diesem Thema auskenne, kann ich dazu auch etwas schreiben, ohne in Polemiken abzugleiten.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ob wir das nun Schöpfer oder erste Ursache nennen, macht keinen Unterschied.
Ich denke schon, dass das einen Unterschied macht, denn in der Vorstellung eines Schöpfers steckt die Vorstellung von einer Person, die in der Lage ist, willentlich etwas in die Existenz zu bringen, was zuvor nicht da gewesen ist. Ob das hypothetische Multiversum die erste oder nur eine weitere Ursache darstellt, das seinerseits über eine noch umfassendere Struktur kausal determiniert worden ist, erschließt sich nicht aus der Binnenperspektive, so dass wir darüber dann auch nichts sagen können.

Der Unterschied zu einem Schöpfer ist hier aber der naturalistische Rahmen: Entweder das hypothetische Multiversum ist hinreichend, um unser Universum hervorzubringen - dann bleiben wir im naturalistischen Kontext und müssen ihn nicht um einen weiteren - nicht-naturalistischen Kontext - erweitern. Ist das hypothetische Multiversum dafür nicht hinreichend, muss der naturalistische Kontext erweitert werden. Da eine Prüfbarkeit nicht gegeben ist, greift hier das Parsimonie-Prinzip.

Das Parsimonie-Prinzip belässt zunächst den naturalistischen Kontext, in dem sich auch die Herkunft unseres Universums verorten lässt. Falls das Universum doch durch einen Schöpfungsakt zustande gekommen sein sollte, muss dieser Schöpfer dann innerhalb des Multiversums verortet werden, um im naturalistischen Kontext zu bleiben. Auch hier ist die Prüfbarkeit nicht gegeben, so dass auch ein naturalistischer Schöpfer außen vor bleibt, wenn eine Erklärung für die Entstehung des Universums gefunden werden soll, die nicht in Beliebigkeit abgleitet.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Deine Aufzählung für den Urknall verweisen alle auf Ursachen die ihrerseits Ursachen haben müssen, wir landen immer bei zwei Möglichkeiten, der einem infiniten Regress oder einer ersten Ursache.
Oder aber der Unkenntnis über weitere Ursachen, die dann unter Umständen in sich geschlossen sein könnten, so dass die hypothetische Über-Struktur eine Art Hyperzyklus bildet, die sich wechselseitig permanent neu verursacht und damit Dauerhaftigkeit und Stetigkeit gewährleistet. Oder aber das Modell der ewigen Inflation, die ebenfalls ohne Anfang und ohne Ende auskommt. Es ist ja nicht so, dass es dafür keine Ideen oder Modelle gäbe, aber weder infiniter Regress noch erste Ursache sind hier unausweichlich.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Beides ist so verrückt das die Annahme eines Schöpfers nicht abwegiger ist
Was heißt "abwegiger"? Es geht darum, ob diese Annahme notwendig ist oder nicht. Bis zum Aufweis des Gegenteils ist sie nicht notwendig, denn sie erklärt nichts.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du kannst das mit nem Multiversum erklären, aber das ist eben nicht weniger spekulativ als ein Schöpfer.
Richtig. Das ist spekulativ, aber diese Spekulation ist die sparsamere, weil sie ohne weitere Zusatzannahmen auskommt, die ich schon benannt habe. Darum ist sie aus naturwissenschaftlicher Sicht vorzuziehen, zumal sie innerhalb des Rahmens bleibt, wo Naturwissenschaften wenigstens prinzipiell einen Zugang haben könnten, sofern es Möglichkeiten gibt, den Zustand, der kausal vor dem Urknall gewesen ist, aus den Daten abzuleiten, die uns heute aus der Frühzeit des Universums zugänglich sind. Einen Schöpfer könnte man daraus nicht ableiten, selbst wenn es ihn einst gegeben hätte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Annahme das Gott das Universum exakt so wie wir es kennen vor 6000 Jahren geschaffen hat, besitzt nicht weniger Zusatzannahmen als eine chemische Evolution und sie ist -bis dato- auch nicht weniger beweisbar.
Hier vermischt Du wieder die Kontexte. Die Annahme einer Schöpfung vor rund 6000 Jahren muss mehr Zusatzannahmen machen, um die Befunde aus den Naturwissenschaften zu erklären, die über die Anwendung der wissenschaftlichen Methode zustandegekommen sind. Was die Annahmen einer chemischen Evolution betrifft, setzt sie eine Urerde voraus, die mit reichlich Vulkanismus, reichlich Wetter, regelmäßigen Gezeiten sowie einer reichhaltigen Ausstattung mit diversen chemischen Stoffen versehen war.

Was die Beweisbarkeit betrifft, hatte ich dazu schon etwas geschrieben. Die Dinge sind komplexer im Zusammenwirken als man das im Labor binnen kurzer Zeit nachstellen könnte. Schaut man sich die Zusammensetzung von diversen Meteoriten und Kometen an, erkennt man da durchaus Parallelen zu diversen Laborsimulationen, was die Art der Stoffe betrifft. Vom Grundsatz her kann der Ansatz also nicht falsch sein, um das Vorhandensein von verschiedenen organischen Stoffen zu erklären.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Womit du die chemische Evolution genauso unbeweisbar machst wie Gott, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Auch hier: Bitte nicht die Kontexte vermischen. Gott ist üblicherweise eine Person, die außerhalb der Natur ist und daher über wissenschaftliche Methoden schon vom Prinzip her nicht ermittelt oder dingfest gemacht werden kann. Was die chemische Evolution betrifft, ist sie im naturalistischen Rahmen und damit prinzipiell der experimentellen Methode zugänglich, um herausfinden zu können, was geht und was nicht geht. "Beweisbar" ist hier auch nicht der treffende Ausdruck, denn in den Wissenschaften wird nicht bewiesen, sondern belegt - nach Möglichkeit sogar widerlegt, denn das treibt die Theoriebildung voran.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn man derartiges in Wissenschaften ablehnt (was durchaus vernünftig ist) fliegt Gott als Erklärung raus. Das hat dann aber nix mehr mit Ockham zu tun.
Doch, das hat mit Ockham zu tun, denn dadurch, dass man Gott oder einen Schöpfer als Erklärungsgrund hinauswirft, beschränkt man sich auf den Bereich, innerhalb dessen Erklärungsgründe gefunden werden können, ohne sich darüber hinaus noch darüber Gedanken machen zu müssen, was es sonst noch für andere Erklärungsgründe geben könnte, die außerhalb dieses bereichs angesiedelt werden müssen. Das ist Folge der Anwendung von Ockham.
Zitat von paxitopaxito schrieb:wenn du einen solchen Rahmen setzt, dafür benötigst du aber nicht das Parsimonie Prinzip.
Doch, denn dieser Rahmen kommt ja durch die Anwendung des Parsimonie-Prinzips zustande - gewissermaßen als das, was dann übrig bleibt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und daher ist sie durchaus „etwas wert“.
Das mag sein, aber hier ging es um naturwissenschaftliche Fragen und nicht um lebenspraktische.


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25.08.2022 um 18:27
Zitat von Lightbringer40Lightbringer40 schrieb am 08.06.2022:Dieser liegt bei 21 %. Geringe Abweichungen hätten katastrophale Auswirkungen. Bei 25 % könnten spontane Feuer ausbrechen, hingegen würden bei 15 % die Menschen ersticken.
Als die Erde entstand, gab es weder freies Wasser, noch freien Sauerstoff. Unser Wasser stammt von Meteoriteneinschlägen und der Sauerstoff stammt von Pflanzen, die Kohlendioxid in Sauerstoff umwandelten.


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25.08.2022 um 18:33
Zitat von NexpertNexpert schrieb:Als die Erde entstand, gab es weder freies Wasser, noch freien Sauerstoff. Unser Wasser stammt von Meteoriteneinschlägen und der Sauerstoff stammt von Pflanzen, die Kohlendioxid in Sauerstoff umwandelten.
Dank an dich für diese Zurechtrückung!
Vielleicht magst du dieses beizeiten auch mal etwas umfänglicher darlegen.


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25.08.2022 um 20:38
Zitat von NexpertNexpert schrieb:Als die Erde entstand, gab es weder freies Wasser, noch freien Sauerstoff. Unser Wasser stammt von Meteoriteneinschlägen und der Sauerstoff stammt von Pflanzen, die Kohlendioxid in Sauerstoff umwandelten.
Als die erde entstand waren weder du, ich noch die, die diese Theorie verfolgen anwesend.


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25.08.2022 um 20:45
Aber bei der Schöpfung warst du dabei?
Oder zumindest die Jungs von warum-katholisch?


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26.08.2022 um 16:25
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Aber bei der Schöpfung warst du dabei?
Oder zumindest die Jungs von warum-katholisch?
Mädels unerwünscht? Ah ja.
Auf der Website werden alle deine Fragen beantwortet. :palm:


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27.08.2022 um 10:59
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb am 27.06.2022:Die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls (von lebensnotwendigen Konstanten auf irgendeinem Planeten) ist sehr gering.

Bei einer geringen Wahrscheinlichkeit lässt sich nicht mehr ernsthaft von Zufall reden.

Dass es unsere Erde dennoch gibt, lässt auf einen intelligenten Designer schließen.
plus
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb am 27.06.2022:Das ist nach den Regeln der Logik keine zulässige Schlussfolgerung, denn die zweite Prämisse ist unbewiesen (falsch). Mithin kann die Konklusion nicht wahr sein.
Richtig. Und damit ist jede Schlussfolgerung unsinnig.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb am 27.06.2022:Die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls (von lebensnotwendigen Konstanten auf irgendeinem Planeten) ist sehr gering.
Das dürfte ja noch stimmen, aber bereits das hier ...
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb am 27.06.2022:Bei einer geringen Wahrscheinlichkeit lässt sich nicht mehr ernsthaft von Zufall reden.
... ist
1. Eine Schlussfolgerung, die sich als solche nicht aus der davor ergibt
2. Eine Behauptung, die nicht wahr ist. Egal, wie gering oder groß der Zufall, die Größe der Wahrscheinlichkeit eines Zufalls macht den Zufall nur mehr ode weniger wahrscheinlich, nicht aber auotomatisich obsolet.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb am 27.06.2022:Dass es unsere Erde dennoch gibt, lässt auf einen intelligenten Designer schließen.
Und auch diese Aussage beruht auf reiner, subjektiver Annahme, die sich durch die erste Prämisse (die ja richtig ist), ebenfalls nicht ableiten lässt.
Selbst wenn ein Zufall unwahrscheinlich wäre, macht das einen "intelligenten Designers" nicht wahrscheinlicher.

Es ist das alte Dillemma: Selbst wenn A (noch dazu eines, das belegt ist) falsch wäre, wird B (noch dazu eines für dass e null Belege gibt) dadurch nicht automatisch richtig. Es könnte ja auch C, D, oder sonst was sein.

Wer B beweisen will, muss Belege, oder besser noch Beweise, für B erbringen. Nicht mehr und nicht mehr weniger.
Zitat von Carl138Carl138 schrieb am 18.07.2022:Zufall in diesem Kontext bedeutet primär, dass etwas (was auch immer) keine spezielle Ursache hat und oder das ein Ereignis nicht durch Vorbedingungen festgelegt ist. Heißt also konkret, dass etwas, objektiv OHNE Ursache geschehen ist
Nein. Zufall heißt es gibt eine Ursache, nur wir (er) kennen sie nicht.

Andrerseits hast Du gerade mit Deiner Definition auch Deinen Gott gründlich als Verursacher ausgeschlossen.


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27.08.2022 um 15:17
@off-peak

Zitat vermurkst? :D Dann bin ich ja nicht die Einzige, der das passiert.

Wen es interessiert: Beitrag von FlamingO (Seite 3)


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27.08.2022 um 20:18
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Zitat vermurkst?
Ne, nur aus Deinem entnommen - und Deine Sicht bestätigt.


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29.08.2022 um 09:17
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Mädels unerwünscht? Ah ja.
Es geht hier ja nicht um meine Präferenzen. Da sind Mädels durchaus erwünscht.
Meines Wissens haben es Frauen in der Katholischen Kirche aber noch nicht in leitende Positionen geschafft. Aber vielleicht ist es ja bei "warum katholisch" ganz anders und sie sind die Speerspitze beim Aufbruch in ein ganz neues System, bei dem Männer und Frauen sämtliche Positionen in der kirchlichen Hierarchie offen stehen. Ich hatte bisher nicht den Eindruck. Lass mich deeskalierend von "Jungs" auf "MitgliederInnen" umschwenken.


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