mobydick
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KopfKino Trennung - Sicherheit benötigt
02.06.2011 um 14:13Hallo liebe Community!
Das ist das erste mal das ich hier und überhaupt im Internet in ein Forum schreibe. Aber ich komme mit meinen Gedanken nicht mehr zur Ruhe und meine engen Freunde sind mittlerweile schon etwas strapaziert von meinen ständigen Zweifeln.
Ich habe vor einem dreivierteljahr auf meiner neuen Arbeitsstelle eine Frau kennengelernt, die eine einjährige Tochter hat. Wir haben uns schnell und rasant verliebt und unsere Beziehung auch öffentlich gemacht. Es gab keine Zweifel und wir haben uns super austauschen können, über unsere Ängste, die mit unser Situation zu tun haben. Sie ist in der Schwangerschaft von ihrem Ex verlassen worden und nun gerade dabei einen begleiteten Umgang aufzubauen. Sie hat Verlustängste, ich habe Angst davor eine starke Bezugsperson für ihre Tochter zu werden und vor meinem Erfahrungsdefizit mit einer solchen Beziehungskonstellation. Die Tochter aus all dem komplett raushalten ist nicht möglich, da wir sonst kaum Zeit füreinander haben.
Am Anfang ging alles sehr gut, wir waren richtig glücklich und total verknallt. Irgendwann wurden ihre täglichen Herausforderungen mit Scheidung, Anwälten, Umgangsregelung, Ex-Mann treffen ziemlich vordergründig, weswegen wir an den Abenden oft Probleme gewälzt haben. Ich habe irgendwann vorsichtig versucht anzusprechen, dass ich mir auch wünsche den Fokus etwas mehr auf uns zu setzen, dass hat sie sehr erzürnt. Ich wollte sie damit nicht verletzen oder ihr das Gefühl geben sie im Stich zu lassen, aber ich merkte, dass auch ich etwas Luft brauchte.
Sie hat mir zunehmend mehr Verantwortung was das Kind anging übertragen, was ich anfänglich gut fand, da ich das Gefühl hatte gebraucht und geliebt zu werden. Es ist ja auch ein ziemlich starker Vertrauensbeweis ihrerseits. Irgendwann sind diese Dinge jedoch zu Forderungen geworden und sie hat es für sehr selbstverständlich genommen, dass ich immer bei ihr bin und mich um alles mitkümmere. Ich fand es etwas schnell, zumal sich viele meiner Freunde vernachlässigt fühlten, da ich kaum noch Zeit hatte und viel unflexibler war. Meine Freunde sind alle Mitte zwanzig anfang dreissig und studieren oder arbeiten und haben keine Erfahrungen mit Kindern. Deswegen war es für sie auch schwer zu verstehen, dass ich plötzlich mehr planen wollte.
Wenn ich dann ein bis zweimal die Woche mit Freunden wegging, fing sie an sehr stark eifersüchtig zu werden. Sie hat jedesmal gedacht, dass ich flüchte, weil mir alles zu viel werden könnte. Ich sagte ihr dass ich das irrational fände und glaube, dass es vielleicht auch noch etwas mit ihrem Ex zu tun hat, der einfach abgehauen ist. Die Situation spitzte sich sehr schnell zu und sie fing an mich mit dem Kind unter Druck zu setzen und es zu instrumentalisieren.
Da bin ich ausgestiegen und habe mich getrennt, habe ihr gesagt, dass ich so nicht leben und lieben könnte, mir der Druck die Luft nimmt, ich sie nicht richtig kenne und auch nicht das Gefühl habe ihr überhaupt gerecht werden zu können. Sie hat mich ziemlich derb beschimpft, dass ich unreif sei und keine Verantwortung übernehmen könne und doch vorher hätte wissen sollen ob ich eine Familie will oder nicht. Ich hab sie nicht wiedererkannt.
Wir hatten dann zwei Wochen keinen Kontakt und ich habe mich auf Arbeit krankschreiben lassen um ihr richtig aus dem Weg gehen zu können. Dann bat sie um ein Treffen und ich sagte zu. Das Trefffen war eigentlich gut. Sie war sehr einsichtig und sagte, dass es falsch gewesen sei, das Kind so schnell mit reinzuholen und ob wir es nochmal versuchen könnten, ohne Kind, nur ein bis zweimal die Woche, wenn wir richtig Zeit für uns hätten. Ich habe dem zugestimmt. nach weiteren zwei Wochen und ein paar Treffen merkte ich, dass mir die Kraft fehlt und ich zu viele Fragen im Kopf habe:
Können wir uns langfristig überhaupt akzeptieren und annehmen, unsere Unterschiede die uns anfangs so fasziniert haben, aneinander lieben? Wie soll ich Teil werden von ihrem Leben, wenn wir uns "heimlich" abends treffen und wir die "Schönen" Dinge getrennt erleben, die Welt nicht gemeinsam entdecken können? Wird sie mich wieder so manipulieren und unter Druck setzen? Können wir uns Erziehungstechnisch annähern? Komme ich damit klar, immer wieder mit dem Ex konfrontiert zu werden?
Eigentlich ist es mir ein zu großes Wagnis und ich bin mir über meine Gefühle nicht mehr sicher.
Aber mich plagen diese Schuldgefühle nach 6 Monaten Beziehung einfach aufzugeben, pessimistisch zu sein, zu denken dass wir uns langfristig die Flügel brechen.
Ich habe ihr meine Zweifel mitgeteilt, aber sie bleibt total zuversichtlich, meint dass wir das schaffen können. Aber ich weiß im Grunde, dass wir in bestimmten Punkten keinen gemeinsamen Nenner finden werden. Ich bin eher Freidenker, der die Welt spielend entdecken will, denn so bin ich aufgewachsen und erzogen worden. Sie ist eher "bürgerlich" und sehnt sich nach Abgeschiedenheit und Rückzug in der Familie.
Meine Frage ist, wie ich ihr das vermitteln soll und wie ich mit ihren Vorwürfen umgehen kann, das ich uns keine zweite Change gebe. Ich fühle mich einfach so schuldig und arrogant.
Ich freue mich über eure Beiträge und danke euch, für die Zeit, die ihr euch nehmt, euch mit meinen Sorgen auseinanderzusetzen.
Liebe Grüße,
Devan
Das ist das erste mal das ich hier und überhaupt im Internet in ein Forum schreibe. Aber ich komme mit meinen Gedanken nicht mehr zur Ruhe und meine engen Freunde sind mittlerweile schon etwas strapaziert von meinen ständigen Zweifeln.
Ich habe vor einem dreivierteljahr auf meiner neuen Arbeitsstelle eine Frau kennengelernt, die eine einjährige Tochter hat. Wir haben uns schnell und rasant verliebt und unsere Beziehung auch öffentlich gemacht. Es gab keine Zweifel und wir haben uns super austauschen können, über unsere Ängste, die mit unser Situation zu tun haben. Sie ist in der Schwangerschaft von ihrem Ex verlassen worden und nun gerade dabei einen begleiteten Umgang aufzubauen. Sie hat Verlustängste, ich habe Angst davor eine starke Bezugsperson für ihre Tochter zu werden und vor meinem Erfahrungsdefizit mit einer solchen Beziehungskonstellation. Die Tochter aus all dem komplett raushalten ist nicht möglich, da wir sonst kaum Zeit füreinander haben.
Am Anfang ging alles sehr gut, wir waren richtig glücklich und total verknallt. Irgendwann wurden ihre täglichen Herausforderungen mit Scheidung, Anwälten, Umgangsregelung, Ex-Mann treffen ziemlich vordergründig, weswegen wir an den Abenden oft Probleme gewälzt haben. Ich habe irgendwann vorsichtig versucht anzusprechen, dass ich mir auch wünsche den Fokus etwas mehr auf uns zu setzen, dass hat sie sehr erzürnt. Ich wollte sie damit nicht verletzen oder ihr das Gefühl geben sie im Stich zu lassen, aber ich merkte, dass auch ich etwas Luft brauchte.
Sie hat mir zunehmend mehr Verantwortung was das Kind anging übertragen, was ich anfänglich gut fand, da ich das Gefühl hatte gebraucht und geliebt zu werden. Es ist ja auch ein ziemlich starker Vertrauensbeweis ihrerseits. Irgendwann sind diese Dinge jedoch zu Forderungen geworden und sie hat es für sehr selbstverständlich genommen, dass ich immer bei ihr bin und mich um alles mitkümmere. Ich fand es etwas schnell, zumal sich viele meiner Freunde vernachlässigt fühlten, da ich kaum noch Zeit hatte und viel unflexibler war. Meine Freunde sind alle Mitte zwanzig anfang dreissig und studieren oder arbeiten und haben keine Erfahrungen mit Kindern. Deswegen war es für sie auch schwer zu verstehen, dass ich plötzlich mehr planen wollte.
Wenn ich dann ein bis zweimal die Woche mit Freunden wegging, fing sie an sehr stark eifersüchtig zu werden. Sie hat jedesmal gedacht, dass ich flüchte, weil mir alles zu viel werden könnte. Ich sagte ihr dass ich das irrational fände und glaube, dass es vielleicht auch noch etwas mit ihrem Ex zu tun hat, der einfach abgehauen ist. Die Situation spitzte sich sehr schnell zu und sie fing an mich mit dem Kind unter Druck zu setzen und es zu instrumentalisieren.
Da bin ich ausgestiegen und habe mich getrennt, habe ihr gesagt, dass ich so nicht leben und lieben könnte, mir der Druck die Luft nimmt, ich sie nicht richtig kenne und auch nicht das Gefühl habe ihr überhaupt gerecht werden zu können. Sie hat mich ziemlich derb beschimpft, dass ich unreif sei und keine Verantwortung übernehmen könne und doch vorher hätte wissen sollen ob ich eine Familie will oder nicht. Ich hab sie nicht wiedererkannt.
Wir hatten dann zwei Wochen keinen Kontakt und ich habe mich auf Arbeit krankschreiben lassen um ihr richtig aus dem Weg gehen zu können. Dann bat sie um ein Treffen und ich sagte zu. Das Trefffen war eigentlich gut. Sie war sehr einsichtig und sagte, dass es falsch gewesen sei, das Kind so schnell mit reinzuholen und ob wir es nochmal versuchen könnten, ohne Kind, nur ein bis zweimal die Woche, wenn wir richtig Zeit für uns hätten. Ich habe dem zugestimmt. nach weiteren zwei Wochen und ein paar Treffen merkte ich, dass mir die Kraft fehlt und ich zu viele Fragen im Kopf habe:
Können wir uns langfristig überhaupt akzeptieren und annehmen, unsere Unterschiede die uns anfangs so fasziniert haben, aneinander lieben? Wie soll ich Teil werden von ihrem Leben, wenn wir uns "heimlich" abends treffen und wir die "Schönen" Dinge getrennt erleben, die Welt nicht gemeinsam entdecken können? Wird sie mich wieder so manipulieren und unter Druck setzen? Können wir uns Erziehungstechnisch annähern? Komme ich damit klar, immer wieder mit dem Ex konfrontiert zu werden?
Eigentlich ist es mir ein zu großes Wagnis und ich bin mir über meine Gefühle nicht mehr sicher.
Aber mich plagen diese Schuldgefühle nach 6 Monaten Beziehung einfach aufzugeben, pessimistisch zu sein, zu denken dass wir uns langfristig die Flügel brechen.
Ich habe ihr meine Zweifel mitgeteilt, aber sie bleibt total zuversichtlich, meint dass wir das schaffen können. Aber ich weiß im Grunde, dass wir in bestimmten Punkten keinen gemeinsamen Nenner finden werden. Ich bin eher Freidenker, der die Welt spielend entdecken will, denn so bin ich aufgewachsen und erzogen worden. Sie ist eher "bürgerlich" und sehnt sich nach Abgeschiedenheit und Rückzug in der Familie.
Meine Frage ist, wie ich ihr das vermitteln soll und wie ich mit ihren Vorwürfen umgehen kann, das ich uns keine zweite Change gebe. Ich fühle mich einfach so schuldig und arrogant.
Ich freue mich über eure Beiträge und danke euch, für die Zeit, die ihr euch nehmt, euch mit meinen Sorgen auseinanderzusetzen.
Liebe Grüße,
Devan