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Kindermörder
26.08.2010 um 09:10Ich denke, dass die Frauen, die ihre eigenen Kinder auf jeden Fall unter einer fortgeschrittenen postnatalen Depression leiden. Diese kennzeichnet sich in der Regel dadurch, dass das Kind als Fremdkörper empfunden wird, man ist leicht reizbar, neigt zu Panikattacken, zerstörerische Zwangsgedanken etc. Meistens ist das Ganze dann noch gemischt mit einer ordentlichen Portion Schuldgefühl und dem Unverständnis des Umfeldes, weil man sich als Frau eben auf sein Kind freuen "muss".
So eine Depression kann allerdings jeden befallen, selbst ausgebildete Erzieherinnen, von denen man ja eigentlich besonders viel Liebe für das eigene Kind erwartet, können davon betroffen sein und leiden dann natürlich noch umso mehr. Das Umfeld sollte bei den ersten Anzeichen einer solchen Depression sofort reagieren, eine therapeuthische Betreuung ist in solchen Fällen auf jeden Fall notwendig. Unter Umständen ist es auch möglich, dass beim ersten Kind noch alles in Ordnung ist und die Depression erst nach weiteren Geburten auftritt.
Meine Großmutter litt unter einer solchen Depression. Sie stand damals unter dem Druck einen Erben für den Bauernhof auf die Welt zu bringen, etwas, dass Mitte der Dreißiger noch ziemlich wichtig war, zumal im 3. Reich eine Frau auch durch ihre Fähigkeit Kinder zu kriegen definiert wurde. Zuerst erlitt sie jedoch mehrere Fehlgeburten, irgendwann erblickte jedoch endlich ein kleines Mädchen das Licht der Welt, eine Frühgeburt zwar, aber nach den vorhergehenden Fehlschlägen jedoch endlich ein Lichtblick.
Lange wusste ich nichts von dieser Tante und als man mir zuerst von ihr berichtete, ging ich von einer natürlichen Todesursache aus, wäre ja auch nicht ungewöhnlich. Irgendwann allerdings gestanden mir meine Eltern den wahren Grund dafür, warum sie damals ziemlich schnell starb: Meine Oma weigerte sich, dem Kind die Brust zu geben, sie fühlte sich für das Baby überhaupt nicht verantwortlich und da es "nur" ein Mädchen war, war es ihr auch egal, ob es lebte oder starb. Es sofort zu töten wäre meiner Meinung nach fast gnadensreicher gewesen, so aber dauerte es anscheinend ganze 24 Stunden. Ich mag es mir gar nicht richtig vorstellen...
Mein Vater, ebenfalls eine Frügeburt, verdankte sein leben demnach nur der Tatsache, dass er der langersehnte Erbe war. Gekümmert hat sich meine Oma um ihn dennoch nicht. Mein Vater bekam sehr schnell ein Kindermädchen, dass für ihn eine Art Mutterersatz wurde. Sein ganzes Leben verbrachte er mit dem Versuch, eine enge Beziehung zu seiner Mutter aufzubauen, diese kam ihren Pflichten jedoch immer sehr unpersönlich nach, nur nach außen hin wurde der Schein gewahrt.
Auch mich mochte meine Oma nie und versuchte mich immer auf Abstand zu halten. Vor meiner Schwester ist sie regelrecht geflüchtet - auch mit ihren Großmutter"pflichten" kam sie demnach nie zurecht.
So eine Depression kann allerdings jeden befallen, selbst ausgebildete Erzieherinnen, von denen man ja eigentlich besonders viel Liebe für das eigene Kind erwartet, können davon betroffen sein und leiden dann natürlich noch umso mehr. Das Umfeld sollte bei den ersten Anzeichen einer solchen Depression sofort reagieren, eine therapeuthische Betreuung ist in solchen Fällen auf jeden Fall notwendig. Unter Umständen ist es auch möglich, dass beim ersten Kind noch alles in Ordnung ist und die Depression erst nach weiteren Geburten auftritt.
Meine Großmutter litt unter einer solchen Depression. Sie stand damals unter dem Druck einen Erben für den Bauernhof auf die Welt zu bringen, etwas, dass Mitte der Dreißiger noch ziemlich wichtig war, zumal im 3. Reich eine Frau auch durch ihre Fähigkeit Kinder zu kriegen definiert wurde. Zuerst erlitt sie jedoch mehrere Fehlgeburten, irgendwann erblickte jedoch endlich ein kleines Mädchen das Licht der Welt, eine Frühgeburt zwar, aber nach den vorhergehenden Fehlschlägen jedoch endlich ein Lichtblick.
Lange wusste ich nichts von dieser Tante und als man mir zuerst von ihr berichtete, ging ich von einer natürlichen Todesursache aus, wäre ja auch nicht ungewöhnlich. Irgendwann allerdings gestanden mir meine Eltern den wahren Grund dafür, warum sie damals ziemlich schnell starb: Meine Oma weigerte sich, dem Kind die Brust zu geben, sie fühlte sich für das Baby überhaupt nicht verantwortlich und da es "nur" ein Mädchen war, war es ihr auch egal, ob es lebte oder starb. Es sofort zu töten wäre meiner Meinung nach fast gnadensreicher gewesen, so aber dauerte es anscheinend ganze 24 Stunden. Ich mag es mir gar nicht richtig vorstellen...
Mein Vater, ebenfalls eine Frügeburt, verdankte sein leben demnach nur der Tatsache, dass er der langersehnte Erbe war. Gekümmert hat sich meine Oma um ihn dennoch nicht. Mein Vater bekam sehr schnell ein Kindermädchen, dass für ihn eine Art Mutterersatz wurde. Sein ganzes Leben verbrachte er mit dem Versuch, eine enge Beziehung zu seiner Mutter aufzubauen, diese kam ihren Pflichten jedoch immer sehr unpersönlich nach, nur nach außen hin wurde der Schein gewahrt.
Auch mich mochte meine Oma nie und versuchte mich immer auf Abstand zu halten. Vor meiner Schwester ist sie regelrecht geflüchtet - auch mit ihren Großmutter"pflichten" kam sie demnach nie zurecht.