Jillrips
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Wenn Kinder zu Mördern werden
22.03.2010 um 22:04http://www.rtl.de/cms/information/rtlaktuell/artikel/2010-03/zweifache-mutter-wohl-tot.html?startid=257838&set_id=39628
"Die Tat schockiert im September vergangenen Jahres ganz Deutschland: In Velbert wird die neunjährige Kassandra lebensgefährlich zusammengeschlagen und anschließend in einen Gullyschacht geworfen. Erst in letzter Sekunde findet ein Spürhund das Kind und rettet es vor dem sicheren Tod. Zu dem Schock über die Tat kommt mit der Festnahme des mutmaßlichen Täters Fassungslosigkeit: Denn mit nur 14 Jahren ist er selber noch ein Kind.
Der Förderschüler gilt als "verhaltensauffällig", die Polizei nennt ihn "abgebrüht" und "emotionslos". Mit einem Stein soll der Junge auf Kassandra eingeschlagen, sie in den Kanalschacht geworfen und diesen anschließend wieder mit dem 30 Kilogramm schweren Deckel verschlossen haben. Danach kehrt er zum Tatort zurück und beteiligt sich an der Suche nach dem kleinen Mädchen. Faserspuren und Zeugenaussagen belasten den Schüler schwer.
Im Velberter Ortsteil Neviges, in dem die Tat geschah, herrscht nach der Festnahme des Jungen Entsetzen. "Es ist einfach unfassbar, dass ein junger Mensch zu so einer Tat fähig ist", sagt eine Nachbarin des Mädchens dem 'Solinger Tageblatt'. Am 7. April muss sich der heute 15-Jährige vor dem Landgericht Wuppertal wegen versuchten Mordes verantworten. Er verweigert jede Aussage. Bei einer Verurteilung steht ihm eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bevor.
Kinder, die anderen Kindern Gewalt antun - die Tat in Velbert ist kein Einzelfall. Erst vor wenigen Tagen brechen in England alte Wunden auf, als das Justizministerium bekannt gibt, Jon Venables sitze wieder in Haft. Ein Name, der ins Gedächtnis der meisten Briten eingebrannt ist. Jon Venables und Robert Thompson - das sind die jüngsten Mörder Englands, die den kleinen James "Jamie" Bulger auf grausame Weise folterten und töteten.
Ein ganz normaler Tag im Jahr 1993 in einem Einkaufszentrum in England. Der gerade einmal zwei Jahre alte Jamie wartet auf seine Mutter, die an der Fleischtheke einkauft. Jon Venables und sein Freund Robert Thompson, zwei durchschnittliche Zehnjährige aus Liverpool, nehmen den Jungen an der Hand und führen ihn aus dem Einkaufszentrum. Sie bringen Jamie auf ein Bahngelände - was folgt ist eine regelrechte Hinrichtung. Die Jungen foltern Jamie zu Tode. Sie schütten blaue Farbe über sein Gesicht, bewerfen ihn mit Ziegelsteinen und einer Eisenstange, stecken ihm Batterien in den Mund, bis sie schließlich Jamies Kopf mit Schutt beschweren und den Jungen auf eine Bahngleise legen. Zwei Tage später wird Jamies zweigeteilte Leiche auf dem Bahngleis entdeckt.
Nie zuvor in der britischen Geschichte haben Kinder dieses Alters ein so grauenvolles Verbrechen verübt. Die Veröffentlichung der Verbrecherfotos, die während der ersten Befragungen entstehen, wühlen die Öffentlichkeit auf. Die Bilder zeigen zwei Kinder, die erschrocken in die Kamera blicken - es fällt schwer zu glauben, dass diese jungen Täter ein solches Verbrechen begangen haben können. Ein Motiv für den Mord wurde bis heute nicht gefunden - Spekulationen reichen von der "Inspiration" durch Horrorvideos bis hin zum sozialen Umfeld als Auslöser. Veröffentlichungen aus den Vernehmungsprotokollen schüren den Hass der englischen Bevölkerung auf Venables und Thompson. "I dunno" - "Ich weiß nicht" lautet die Antwort auf zu viele Fragen.
In Amerika droht jetzt erstmals einem 12-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. Jordan Brown fährt im Februar 2009 scheinbar ganz normal mit dem Bus zur Schule. Nichts deutet darauf hin, dass der damals 11-Jährige erst wenige Minuten zuvor die schwangere Freundin seines Vaters erschossen hat. Nach dem Frühstück holt Jordan sein Schrotgewehr aus dem Schrank und geht damit zum Schlafzimmer seines Vaters und dessen Freundin. Er tötet die im achten Monat Schwangere mit einem Kopfschuss. Sie ist sofort tot - das Kind erstickt im Mutterleib.
Was treibt einen Elfjährigen zu einer solchen Wahnsinnstat? Der Vater des Opfers spekuliert: "Wahrscheinlich war er eifersüchtig auf meine Tochter und das Baby in ihrem Bauch". Ein Gericht in Pennsylvania entscheidet Anfang April, ob der Junge nach Jugendstrafrecht oder wie ein Erwachsener behandelt wird. Wird er nach Erwachsenenstrafrecht behandelt, wäre dies der erste Fall in der US-amerikanischen Geschichte, in dem ein 12-Jähriger eine lebenslange Haftstrafe erhält.
In Deutschland hingegen müsste der 12-Jährige keine Konsequenzen für seine Tat fürchten. Dies zeigt der Fall von zwei 13-Jährigen, die im März in München eine Rentnerin foltern. Sie zwingen sie, Schnaps zu trinken, schmieren ihr Rasierschaum ins Gesicht, spritzen ihr Maggi in die Augen und treten sie. Doch in Deutschland sind Kinder erst mit 14 Jahren schuldfähig. Die Jungen sind strafunmündig und müssen somit nicht vor Gericht.
Die nur ein Jahr älteren Mörder von Jamie Bulger hingegen wurden in England zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Im Unterschied zu Deutschland sind dort bereits Zehnjährige strafmündig. Nur Schottland hat mit acht Jahren ein niedrigeres Strafmündigkeitsalter.
Eine einheitliche Antwort auf die Frage, was Kinder zu Mördern macht, gibt es, so die "Bundesarbeitsgemeinschaft 'Kinder- und Jugendschutz'" nicht - die Ursachen und Motive für Gewalt von Kindern und Jugendlichen sind vielfältig. Eine wichtige Rolle spielt das soziale Umfeld, in dem aggressives Verhalten gelernt wird. Die Familien der Kinder sind oft zerrüttet, häufig fehlt emotionale Zuwendung. So sollen die Mörder von Jamie Bulger in einer heruntergekommenen Gegend gelebt haben, die Familiensituation sei "entsetzlich" gewesen. Gewaltinszenierungen im Fernsehen oder Videospiele sorgen dafür, dass die Kinder emotional aktiv am fiktiven Geschehen teilnehmen,so der Kriminologe Prof. Dr. Hans Joachim Schneider. In den USA sei auch die hohe Verbreitung und Verfügbarkeit von Waffen ein Problem.
Nach acht Jahren Haft wurden die Jungen, die Jamie Bulger töteten im Jahr 2001 mit 18 Jahren wegen guter Führung entlassen - unter Auflage einer "life science": Lebenslange Bewährung, ein neuer Name, eine neue Identität mit unbekanntem Aufenthalt. In England herrscht Entsetzen, dass Europas jüngster Mörder jetzt wieder in Haft sitzt. Die Gerüchte über die Gründe der neuen Inhaftierung reichen von Gewalttaten bis hin zum Besitz von Kinderpornographie. Welche Strafe der mutmaßliche Mörder von Kassandra erhält, wird sich im April herausstellen. Für die Angehörigen bleibt die Frage: Warum wurden ihre Kinder Opfer solch grausamer Verbrechen?"
Ich bin fassungslos und erschüttert! Bitte sagt was dazu!
"Die Tat schockiert im September vergangenen Jahres ganz Deutschland: In Velbert wird die neunjährige Kassandra lebensgefährlich zusammengeschlagen und anschließend in einen Gullyschacht geworfen. Erst in letzter Sekunde findet ein Spürhund das Kind und rettet es vor dem sicheren Tod. Zu dem Schock über die Tat kommt mit der Festnahme des mutmaßlichen Täters Fassungslosigkeit: Denn mit nur 14 Jahren ist er selber noch ein Kind.
Der Förderschüler gilt als "verhaltensauffällig", die Polizei nennt ihn "abgebrüht" und "emotionslos". Mit einem Stein soll der Junge auf Kassandra eingeschlagen, sie in den Kanalschacht geworfen und diesen anschließend wieder mit dem 30 Kilogramm schweren Deckel verschlossen haben. Danach kehrt er zum Tatort zurück und beteiligt sich an der Suche nach dem kleinen Mädchen. Faserspuren und Zeugenaussagen belasten den Schüler schwer.
Im Velberter Ortsteil Neviges, in dem die Tat geschah, herrscht nach der Festnahme des Jungen Entsetzen. "Es ist einfach unfassbar, dass ein junger Mensch zu so einer Tat fähig ist", sagt eine Nachbarin des Mädchens dem 'Solinger Tageblatt'. Am 7. April muss sich der heute 15-Jährige vor dem Landgericht Wuppertal wegen versuchten Mordes verantworten. Er verweigert jede Aussage. Bei einer Verurteilung steht ihm eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bevor.
Kinder, die anderen Kindern Gewalt antun - die Tat in Velbert ist kein Einzelfall. Erst vor wenigen Tagen brechen in England alte Wunden auf, als das Justizministerium bekannt gibt, Jon Venables sitze wieder in Haft. Ein Name, der ins Gedächtnis der meisten Briten eingebrannt ist. Jon Venables und Robert Thompson - das sind die jüngsten Mörder Englands, die den kleinen James "Jamie" Bulger auf grausame Weise folterten und töteten.
Ein ganz normaler Tag im Jahr 1993 in einem Einkaufszentrum in England. Der gerade einmal zwei Jahre alte Jamie wartet auf seine Mutter, die an der Fleischtheke einkauft. Jon Venables und sein Freund Robert Thompson, zwei durchschnittliche Zehnjährige aus Liverpool, nehmen den Jungen an der Hand und führen ihn aus dem Einkaufszentrum. Sie bringen Jamie auf ein Bahngelände - was folgt ist eine regelrechte Hinrichtung. Die Jungen foltern Jamie zu Tode. Sie schütten blaue Farbe über sein Gesicht, bewerfen ihn mit Ziegelsteinen und einer Eisenstange, stecken ihm Batterien in den Mund, bis sie schließlich Jamies Kopf mit Schutt beschweren und den Jungen auf eine Bahngleise legen. Zwei Tage später wird Jamies zweigeteilte Leiche auf dem Bahngleis entdeckt.
Nie zuvor in der britischen Geschichte haben Kinder dieses Alters ein so grauenvolles Verbrechen verübt. Die Veröffentlichung der Verbrecherfotos, die während der ersten Befragungen entstehen, wühlen die Öffentlichkeit auf. Die Bilder zeigen zwei Kinder, die erschrocken in die Kamera blicken - es fällt schwer zu glauben, dass diese jungen Täter ein solches Verbrechen begangen haben können. Ein Motiv für den Mord wurde bis heute nicht gefunden - Spekulationen reichen von der "Inspiration" durch Horrorvideos bis hin zum sozialen Umfeld als Auslöser. Veröffentlichungen aus den Vernehmungsprotokollen schüren den Hass der englischen Bevölkerung auf Venables und Thompson. "I dunno" - "Ich weiß nicht" lautet die Antwort auf zu viele Fragen.
In Amerika droht jetzt erstmals einem 12-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. Jordan Brown fährt im Februar 2009 scheinbar ganz normal mit dem Bus zur Schule. Nichts deutet darauf hin, dass der damals 11-Jährige erst wenige Minuten zuvor die schwangere Freundin seines Vaters erschossen hat. Nach dem Frühstück holt Jordan sein Schrotgewehr aus dem Schrank und geht damit zum Schlafzimmer seines Vaters und dessen Freundin. Er tötet die im achten Monat Schwangere mit einem Kopfschuss. Sie ist sofort tot - das Kind erstickt im Mutterleib.
Was treibt einen Elfjährigen zu einer solchen Wahnsinnstat? Der Vater des Opfers spekuliert: "Wahrscheinlich war er eifersüchtig auf meine Tochter und das Baby in ihrem Bauch". Ein Gericht in Pennsylvania entscheidet Anfang April, ob der Junge nach Jugendstrafrecht oder wie ein Erwachsener behandelt wird. Wird er nach Erwachsenenstrafrecht behandelt, wäre dies der erste Fall in der US-amerikanischen Geschichte, in dem ein 12-Jähriger eine lebenslange Haftstrafe erhält.
In Deutschland hingegen müsste der 12-Jährige keine Konsequenzen für seine Tat fürchten. Dies zeigt der Fall von zwei 13-Jährigen, die im März in München eine Rentnerin foltern. Sie zwingen sie, Schnaps zu trinken, schmieren ihr Rasierschaum ins Gesicht, spritzen ihr Maggi in die Augen und treten sie. Doch in Deutschland sind Kinder erst mit 14 Jahren schuldfähig. Die Jungen sind strafunmündig und müssen somit nicht vor Gericht.
Die nur ein Jahr älteren Mörder von Jamie Bulger hingegen wurden in England zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Im Unterschied zu Deutschland sind dort bereits Zehnjährige strafmündig. Nur Schottland hat mit acht Jahren ein niedrigeres Strafmündigkeitsalter.
Eine einheitliche Antwort auf die Frage, was Kinder zu Mördern macht, gibt es, so die "Bundesarbeitsgemeinschaft 'Kinder- und Jugendschutz'" nicht - die Ursachen und Motive für Gewalt von Kindern und Jugendlichen sind vielfältig. Eine wichtige Rolle spielt das soziale Umfeld, in dem aggressives Verhalten gelernt wird. Die Familien der Kinder sind oft zerrüttet, häufig fehlt emotionale Zuwendung. So sollen die Mörder von Jamie Bulger in einer heruntergekommenen Gegend gelebt haben, die Familiensituation sei "entsetzlich" gewesen. Gewaltinszenierungen im Fernsehen oder Videospiele sorgen dafür, dass die Kinder emotional aktiv am fiktiven Geschehen teilnehmen,so der Kriminologe Prof. Dr. Hans Joachim Schneider. In den USA sei auch die hohe Verbreitung und Verfügbarkeit von Waffen ein Problem.
Nach acht Jahren Haft wurden die Jungen, die Jamie Bulger töteten im Jahr 2001 mit 18 Jahren wegen guter Führung entlassen - unter Auflage einer "life science": Lebenslange Bewährung, ein neuer Name, eine neue Identität mit unbekanntem Aufenthalt. In England herrscht Entsetzen, dass Europas jüngster Mörder jetzt wieder in Haft sitzt. Die Gerüchte über die Gründe der neuen Inhaftierung reichen von Gewalttaten bis hin zum Besitz von Kinderpornographie. Welche Strafe der mutmaßliche Mörder von Kassandra erhält, wird sich im April herausstellen. Für die Angehörigen bleibt die Frage: Warum wurden ihre Kinder Opfer solch grausamer Verbrechen?"
Ich bin fassungslos und erschüttert! Bitte sagt was dazu!