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Veränderung der eigenen Meinung...

21 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Meinung, Veränderung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Veränderung der eigenen Meinung...

04.01.2008 um 08:21
Durch den folgenden Artikel bin ich auf ein Thema aufmerksam geworden, über das ich bisher wenig nachgedacht habe. Hat sich meine Meinung zu einem Thema schon einmal geändert und warum?

Was verändert die persönliche Meinung, wie verläuft dieser Prozess? Eher langsam und schleichend oder eher abrupt, als ob man die "Welt" auf einmal mit neuen Augen sieht?

Andererseits ist der Artikel auch für all diejenigen interessant, die Wissenschaftlern gerne einmal vorwerfen, dogmatisch zu sein.

Kleine Frage, große Antworten
Von Annick Eimer

Auch die besten Köpfe dieser Welt müssen manchmal akzeptieren, dass sie falsch lagen. Wissenschaftler beantworten die Frage der Edge Foundation, worüber sie ihre Meinung geändert haben - und warum.


„Zu welchem Thema haben Sie Ihre Meinung geändert und warum?“ Diese Frage hat die Edge Foundation führenden Wissenschaftlern und Denkern gestellt - und überraschende Antworten bekommen. Die Organisation ist ein informeller Zusammenschluss von Intellektuellen, die gemeinsam Antworten auf Fragen finden wollen, welche die Gesellschaft bewegen. Zu jedem Jahreswechsel stellt ihr Koordinator, der Verleger John Brockman, die Mitglieder vor eine knifflige Aufgabe. „Was ist Ihre gefährlichste Idee?“, „Was glauben Sie, ist wahr, obwohl Sie es nicht beweisen können?“, waren Fragen der vergangenen Jahre. Die Antworten sind auf der Internetseite www.edge.org nachzulesen.

Die Frage in diesem Jahr lautete:
Wenn Denken Ihre Meinung verändert, dann ist das Philosophie.
Wenn Gott Ihre Meinung verändert, dann ist das Glaube.
Wenn Fakten Ihre Meinung verändern, dann ist das Wissenschaft.
Zu welchem Thema haben Sie Ihre Meinung geändert und warum?

Mehr als 120 Wissenschaftler haben sich die Köpfe über diese kleine Frage zerbrochen und festgestellt, dass sie mindestens einmal etwas, von dem sie felsenfest überzeugt waren, revidieren mussten. Vielleicht liegt es daran, dass sie Wissenschaftler sind. Denn ein Wissenschaftler, der in seiner Karriere nicht wenigstens einmal seine Meinung ändere, sei engstirnig, festgefahren, unflexibel und dogmatisch, schreibt Richard Dawkins, Evolutionsbiologe und Autor des Bestsellers Der Gotteswahn. Darin würden sich die Angehörigen dieser Berufssparte grundlegend von Politikern unterscheiden, die Angst vor dem Vorwurf haben, ein Fähnchen im Wind zu sein, wenn sie ihre Meinung ändern.

Die Antworten der Intellektuellen sind persönlich, manchmal sehr fachspezifisch, aber auch politisch. Sie decken ein weites Feld dessen ab, was die Menschen beschäftigt: Die Klimaveränderung, den Unterschied zwischen Mann und Frau, aber auch die Frage nach der Existenz Gottes.

Craig Venter: Die Erde retten
Der Gen-Pionier Craig Venter glaubte jahrelang, dass sich erst zukünftige Generationen darüber Gedanken machen müssen, wie sie das Problem der schwindenden natürlichen Energie-Ressourcen lösen. Er glaubte, dass es letztlich nur um die abnehmenden Ölreserven gehe - und nicht um den CO2-Ausstoß. Diese Vorstellung musste er revidieren, die Zunahme der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre sei unwiderlegbar, schreibt der Forscher. Seine Antwort ist zugleich ein Appell: „Unser Planet ist in einer Krise und wir müssen alle unsere intellektuellen Kräfte mobilisieren, um ihn zu retten.“

Helena Cronin: Dumme Männer, kluge Männer
Helena Cronin, eine Evolutionstheoretikerin an der London School of Economics widmete sich der Frage, warum Männer scheinbar erfolgreicher im Beruf sind und vertrat die These, dass die unterschiedlichen Begabungen der beiden Geschlechter angeboren seien. Männer seien konkurrenzfähiger, risikobereiter und zielstrebiger. Mit diesen Fähigkeiten seien sie den Frauen überlegen, die eher sozialkompetent sind und mehr reden. Diese Meinung hat sie grundlegend geändert: Talente, Geschmäcker und das Temperament reichten nicht aus, um zu erklären, warum Männer erfolgreicher sind als Frauen, schreibt die Wissenschaftlerin. Ihre neue These: Nehme man eine Normalverteilung an, sei es ganz einfach so, dass die Frauen eher durchschnittlich sind, während die Männer die Extreme besiedeln. „More dumbbels but more Nobels“, also entweder extrem blöd, oder extrem intelligent sei das männliche Geschlecht, so resümiert sie ihre Erkenntnis.

Leon Lederman: Wissenschaftler in die Politik!
Der Physik-Nobelpreisträger Leon Max Lederman macht sich Gedanken darüber, welche Aufgaben ein Forscher hat. Er kommt zu dem Schluss: Nicht mehr nur der Forschung und der Lehre sollte sich ein Wissenschaftler widmen, sondern auch in der Politik wünscht er sich die denkende Elite: „Ein Kongress, der von Anwälten und Wirtschaftswissenschaftlern dominiert ist, macht keinen Sinn im 21. Jahrhundert, in dem es fast immer um wissenschaftliche und technologische Fragen geht.“

Patrick Bateson: Nun doch gottlos
Manchmal kann ein einziges Gespräch eine Meinung grundlegend ändern. So passierte es dem Verhaltensforscher Patrick Bateson von der University of Cambridge. Seit jeher sagte er, er sei ein Agnostiker, also jemand, der die Existenz von Gott weder bejahen noch verneinen könne. Der Ausdruck „Atheismus“ sei ihm immer zu aggressiv gewesen. Bis er bei einem Dinner neben eine überzeugte Kreationismus-Anhängerin gesetzt wurde. Das Gespräch mit seiner Tischnachbarin hat bei dem Wissenschaftler Spuren hinterlassen. Die Engstirnigkeit seiner Gesprächspartnerin hat ihn dazu gebracht, sich heute Atheist zu nennen.



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Veränderung der eigenen Meinung...

05.01.2008 um 14:15
@intruder:
Erfahrung


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05.01.2008 um 14:16
um so älter man wird um so mehr fängt man an zu begreifen


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05.01.2008 um 14:50
@malefix:
Ich sagte ja, Erfahrung. ;)


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Veränderung der eigenen Meinung...

05.01.2008 um 15:48
Ja ist ja gut, wollte es noch mal in einem Satz dar stellen


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Veränderung der eigenen Meinung...

05.01.2008 um 16:00
Was einen Einfluss auf die eigene Meinungsbildung hat ist für mich klar, die Erfahrungen sind´s die einen mitunter dazu beitragen sich umzuentscheiden bzw auch zu verändern, zwangsläufig wirkt sich dies dann auch auf die eigene Lebenseinstellung und Ansichten aus, beim einen mehr, beim anderen weniger !

Umdenken erfolgt bei mir immer dann wenn ich auf eigene Denk, oder Verhaltensfehler stoße ;)


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Veränderung der eigenen Meinung...

05.01.2008 um 16:31
man meinte, fühlte, dachte...
vertrauen investiert, auf die fr....gefallen, hm:
man lernt nie aus, und dem zu folge wird man seine meinung auch immer wieder einmal ändern.
aus enttäuschung zu lernen. auch wenns verdammt weh tun kann. aber besser immer ein ende mit schrecken als einer falschen meinung weiter hin anzuhängen.
auch gefühle können täuschen, und der darauf zurück zu führende verhaltensfehler
wiord NACH DEM HERZINFARKT! nicht mehr wiederholt....


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 00:59
Denke das ändern der Meinung hat verschiedene Ursachen.
Zum einen weil man Überzeugt wurde (wie auch immer) das man nicht richtig liegt.
Zum anderen weil man die Materie von einer anderen Seite aus betrachtet hat.
Noch ein Beispiel wäre weil man noch nicht mit seiner Meinung zufrieden war.
und und und


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 01:05
veränderung der eigenen meinung..

.. das erkennen von fehler im eigenen denken und das zugeben dieser.(sich selbst)

passiert täglich meißt im kleinen, fast unbemerkt.
bei den großen sachen macht man es sich da doch wesentlich schwerer ;-)


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 01:15
Stagnation, in welcher Form auch immer, hatte für mich schon immer einen sehr, sehr faden Beigeschmack.
Ich finde es beruhigend zu wissen, dass selbst die festgefahrendste These nicht unverrückbar ist.

Ob sie jedoch unverrückbar bleibt...das steht auf einem anderen Blatt.


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28.08.2008 um 01:20
Zitat von intruderintruder schrieb am 04.01.2008:Was verändert die persönliche Meinung, wie verläuft dieser Prozess? Eher langsam und schleichend oder eher abrupt, als ob man die "Welt" auf einmal mit neuen Augen sieht?
Wie alt ist man? (ein Kind ändert seine Meinung schneller, als ein Erwachsener)

Wie gefestigt ist man? (ein eher schwacher Charakter wird höchstwahrscheinlich schneller seine Meinung ändern- wenn Andere es von ihm erwarten)

Das sind Faktoren, die in die Frage Intruder´s mit ein fließen.

Und-
welche Meinung? Worüber?

Weiter-
wurde man vielleicht wirklich vom Gegenteil überzeugt?



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28.08.2008 um 01:27
Ich erstelle im Kopf eine "Pro & Contra-Liste" und die Seite, die überwiegt, stellt dann meine Meinung dar. :ok:

Bei allem gibt es aber gewiss "übergeordnete Interessen", die meine "Liste" kippen können.
Z.B.: Freiheit/ Souveränität (bei politischen Belangen..)


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 01:36
Niurick,
Zitat von intruderintruder schrieb am 04.01.2008:Was verändert die persönliche Meinung, wie verläuft dieser Prozess? Eher langsam und schleichend oder eher abrupt, als ob man die "Welt" auf einmal mit neuen Augen sieht?
Das kommt mir bekannt vor. :)

Und wenn "pro-contra" Gleichstand herrscht?

Es gibt auch gewisse Prinzipien, Grundsätze. Die sind noch schwieriger zu ändern. Wenn man denn daran fest hält.


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 01:37
Zitat von niurickniurick schrieb:Ich erstelle im Kopf eine "Pro & Contra-Liste" und die Seite, die überwiegt, stellt dann meine Meinung dar
Das kommt mir bekannt vor.

Und wenn "pro-contra" Gleichstand herrscht?

Es gibt auch gewisse Prinzipien, Grundsätze. Die sind noch schwieriger zu ändern. Wenn man denn daran fest hält

(so meinte ich das)


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 01:41
Merlina,

Und wenn "pro-contra" Gleichstand herrscht?

dann besteht doch die Möglichkeit, weiterhin an alt Bewährtem festzuhalten. Wenn ich meinen Standpunkt aufgrund einer "Patt-Situation" nicht zu ändern bereit bin, können doch auch bsp.: Neugier, Sympathie oder ganz profan: der eigene Nutzen darüber entscheiden, ob/ inwieweit ich mich bewege.

Ausserdem bin ich ein unverbesserlicher Optimist - auch das entscheidet mit.


Es gibt auch gewisse Prinzipien, Grundsätze.


Wie erwähnt, bei mir sind es: Freiheit/ Souveränität


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 09:04
Die Welt mit anderen Augen sehen:

Vielleicht hat der ein oder andere schon mal die Erfahrung gemacht. Es gibt ja immer Plätze, an denen man sich gerne aufhält, zum Beispiel einen Stuhl oder Sessel, in dem man gerne sitzt. Der Standort dieses Stuhls/Sessels bestimmt aus welcher Perspektive wir den Raum sehen. Setzt man sich dann mal in eine andere Ecke des Raumes, ist die Perspektive auf einmal so ungewohnt, dass man den Raum mit ganz anderen Augen sieht. Gerade solche Momente geben oft ganz neue Denkanstöße.

Hilft auch bei solchen "Patt-Situationen" obwohl ich mich gerade Frage, ob die mit zunehmendem Alter nicht seltener werden. Um so gefestigter man im Leben steht, um so seltener muss man sich wohl so schwierigen Entscheidungen stellen, negativ könnte daran sein, dass die Bereitschaft, den eigenen Standpunkt noch einmal zu überdenken, abnimmt. Egal wie "hipp" die eigene Einstellung zum Leben sein mag, ist die abnehmende Beritschaft, Dinge zu überdenken, eigentlich konservativ.


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Chiby ehemaliges Mitglied

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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 13:27
Ich glaub, das kommt teilweise schleichend, teilweise ist es auch wie eine Art geistesblitz.
Ich hab auch nicht mehr die gleichen Ansichten wie vor 4 Jahren, als ich mich hier angemeldet hab. Bin älter geworden, hab mehr Erfahrungen gesammelt, hab mich weiterentwickelt und ja .. das Umfeld verändert sich, man kommt mir neuen Menschen zusammen, man erlebt das ein oder andere sogar selbst oder Hautnah (das kann ja auch zu einer Veränderung der eigenen Meinung führen).

Lg


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Doors ehemaliges Mitglied

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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 14:28
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

Dass man seine eigene Meinung verändert, relativiert, optimiert - oder auch verfestigt, kommt im Laufe eines langen Lebens doch beständig vor.

Man gewinnt neue Erkenntnisse, stellt alte Dogmen in Frage, man macht neue Erfahrungen, lernt, liest, hört, sieht. Man trifft andere Menschen, das eigene Leben verändert sich, die Lebenssituation, die Klassenzugehörigkeit.

Alles fliesst, das Leben ist Veränderung, nicht ist so, wie es scheint und nichts bleibt so, wie es ist.


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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 17:29
Wo wir gerade dabei sind, es gibt da ein paar Newsgroup-Beiträge von mir, auf die ich heute nur noch *plonk* antworten würde ;) Ist auf jeden Fall besser, wenn man über sich selber lachen kann :D


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Chiby ehemaliges Mitglied

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Veränderung der eigenen Meinung...

28.08.2008 um 19:22
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
Das war immer eines meiner Lieblingszitate.
So wie: Mit leerem Kopf nickt es sich leichter ^^


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Veränderung der eigenen Meinung...

30.08.2008 um 00:11
schön ist auch " Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen das A falsch war."

ich mag es nich wenn leute einem vorwerfen dass man inkonsequent ist, nur weil man seine meinung geändert hat... man macht ja einfach neue erfahrungen und wird reifer... und da ändert man halt seine meinung...


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